Ich weiß nicht mehr, wo ich den Text her habe, und von wem er ist. Ích meine mich zu erinnern, ihn einmal im Füldchen gelesen zu haben. Ob er im Neuen Stammhaus auch liegt, weiß ich nicht. Ich finde aber die Zahlen mehr als beeindruckend:
Gedanken zu einer mechanischen Uhr
Eine Uhr sollte regelmäßig gewartet werden, auch wenn sie optisch in einem einwandfreien Zustand ist. Die mechanischen beweglichen Teile (Räderwerk) sind geölt und müssen in gewissen Zeitabständen einer regelmäßigen Wartung unterzogen werden, da die Schmierleistung der Öle mit der Zeit nicht mehr gewährleistet ist. Dies betrifft auch analoge Quarzuhren deren wesentliche Teile mechanisch sind (Räder usw.).
Außerdem sind die Dichtungen des Gehäuses und speziell der Aufzugkrone Verschleiß- und Alterungsprozessen ausgesetzt. Werden die Dichtungen nicht rechtzeitig ersetzt, können Schmutz und Feuchtigkeit in das Uhrwerk eindringen.
Daher ist es unbedingt ratsam, dass jede Uhr regelmäßig gepflegt wird, damit sie problemlos funktioniert. Wir empfehlen Ihnen, Ihre Armbanduhr alle 3 bis 5 Jahre warten zu lassen. Sollte sich Kondenswasser unter dem Glas bilden, raten wir zu einer sofortigen Überprüfung der Uhr durch einen Fachmann um weitere mögliche Schäden zu vermeiden.
Das leistet ein mechanische Uhrwerk:
Im Vergleich zu anderen Maschinen arbeitet Ihr mechanisches Armbanduhrwerk unter schwierigsten Bedingungen; es wird durch Lagenveränderungen, schwankende Temperaturen, Stöße, Magnetismus, Staub und unregelmäßiges Ölen negativ beeinflusst und dennoch zählt es jeden Tag 86400 Sekunden ab und ist zudem noch umweltfreundlich.
Die Unruh einer Uhr, angetrieben durch die Uhrfeder, deren Kraft einem Hundert-Millionstel einer Pferdekraft entspricht, macht täglich mindestens 432000 Halbschwingungen (18000 A/h).
Ein Punkt auf der Peripherie dieses Rädchens legt dabei täglich 20 km, also in 5 Jahren ca 40000 km, gleich dem Erdumfang, zurück. Die Uhr ist somit eine der leistungsfähigsten Maschinen der Welt. Zudem arbeitet sie nicht nur einige Stunden, sondern jahraus, jahrein volle 24 Stunden am Tag.
Die mechanische Armbanduhr leistet mehr als ein Auto:
Wenn sich das Rad eines Automobils 120 Millionen Mal dreht, so hat der Wagen ca. 250000 km zurückgelegt. Wir zählen ihn zum alten Eisen. Die Unruh eines Schnellschwinger-Werkes macht aber pro Jahr 252.288.000 Bewegungen, nach 10 Jahren sind es 2 Milliarden, 522 Millionen und 880 000 Halbschwingungen. (Annahme 28.800 und 365 Tage im Jahr. )
Die Uhr wird immer noch funktionieren. Aber es dürfte verständlich sein, dass Sie hin und wieder eine kleine Inspektion benötigt. Die enorme Arbeitsleistung einer mechanischen Armbanduhr ist nur möglich dank der Verwendung des besten Materials und feinster Verarbeitung sowie aller größter Präzision.
Sicherlich haben Sie schon gehört, dass gewisse Uhrbestandteile auf den Tausendstelmillimeter genau gearbeitet sein müssen. Können Sie sich aber so ein kleines Maß überhaupt vorstellen? Der 1/1000 Millimeter entspricht dem 50sten Teil der Dicke eines menschlichen Haares. Es grenzt fast ans Unglaubliche, dass solche Maße genau gemessen und in Serie fabriziert werden können.
In kleinen Uhren werden Schrauben verwendet, deren Kubikinhalt nur 0,054 mm3 beträgt. Diese Schräubchen sind für unsere Augen kaum sichtbar. Man braucht ca. 50 000 Schräubchen um einen Fingerhut prall zu füllen. Jede dieser Schrauben besitzt ein tadelloses Gewinde und einen fein polierten Kopf. Dies gibt einen Begriff von der ungeheuren Präzision, die in der Uhrenfabrikation beachtet werden muss und verdeutlicht die hohe Anforderung an die Geschicklichkeit des Uhrmachers, der diese kleinen Uhrwerke reparieren muss.
Übrigens besteht auch ein analoges Quarzwerk aus vielen mechanischen beweglichen Bestandteilen.