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Baumaxe

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Dienstag, 28. November 2017, 10:57

Wie lange bleibt eine Uhr "die eine Uhr" - Sinn und Unsinn von Austauschteilen

Durch eine Bemerkung in einem aktuellen Faden und generell durch viele gleichartige Bemerkungen an anderen Stellen und Foren angeregt stelle ich mir schon einige Zeit folgende Frage:

Wie lange bleibt eine Uhr die selbe, bzw. was macht den Kern einer Uhr aus?

Bei Vintage Uhren, oder Uhren mit "Lebensspuren" kommt nach einem Teiletausch oft die Bemerkung, sie sei ja nun nicht mehr original, nicht mehr authentisch, etc. Ich rede jetzt nicht vom Charme der Patina ...


Was mich in diesem Zusammenhang umtreibt: Was kann alles getauscht werden, damit es "DIE" Uhr bleibt?

hypothetisches Beispiel (Austausch erfolgt immer durch zeitgemäße Originalteile):

- Nach 10 Jahren Revi, Austausch vom Glas und wenigen Teilen des Werkes = Veränderung der ursprünglich produzierten Uhr, aber wohl vertretbar ;-)

- nach 15 Jahren ein Wasserschaden - Austausch von Blatt und Zeigen, das Werk konnte gerettet werden = Original sind nur noch Gehäuse und Teile des Werkes

- nach einigen weiteren Jahren zeigt sich, dass bei einer Revi gepfuscht wurde, und das Werk hin ist und ausgetauscht werden muss = Original ist nur noch das Gehäuse

- den Fall, der zum Gehäusetausch führt, dürft Ihr individuell selber kreieren ;).

Dann ist von der ursprünglich ausgelieferten Uhr nix mehr da, außer einer Austauschhistorie. Ich kann nicht einmal mehr beatworten, wie alt die Uhr an meinem Arm wirklich ist ;). Tja, was kann nach Eurem Gefühl alles getauscht werden, damit man noch von der ursprünglichen Uhr sprechen kann, und ab wann ist es eine andere / neue Uhr?

Ich habe für mich selber keine Antwort. Jeder Schritt für sich genommen ist nur eine Teilereparatur, in Summe ist aber irgendwann die ganze ursprüngliche Uhr weg. Am längsten hält wohl das Gehäuse durch, welches auch einen wesentlichen Teil der optischen Wahrnehmung ausmacht. Aber das Gehäuse ist ja nicht "DIE" Uhr.

Ratlose und verwirrte Grüße
Axel
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Axel


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Dienstag, 28. November 2017, 13:23

Na ja, das hängt davon ab, wie puristisch man unterwegs ist :

solange die wesentlichen äusserlichen Merkmale einer Uhr erhalten bleiben (das Gehäuse) und die Uhr funktioniert, ist das für viele Menschen ausreichend ;

Reparaturen, die die Funktion erhalten, müssen dann auch nicht zwingend mit Originalteilen erfolgen - es bleibt eine funktionsfähige Uhr des Typs XY mit dem unveränderlichen Aussehen, das durch das Gehäuse definiert ist ;

wahre Puristen und Sammler, die auch den Wert der Uhren im Blick haben, sehen das natürlich ganz anders und nehmen für Reparaturen evtl. auch Vintage Ersatzteile etc. , um den Originalcharakter zu erhalten ;

ist ähnlich wie bei Oldtimern (KFZ): möglichst viele Originalteile und gebrauchte Ersatzteile und lieber etwas Patina, als neue , perfekte Nachbau -Teile ;

ich zähle mich auch eher zu den Puristen - auch bei meinem Oldtimer ;

ich verstehe aber auch die Einstellung, mit der eigenen Uhr einfach zu machen, was man selber für richtig hält und die Uhr damit zum individuellen Stück zu machen, das einem gefällt und dem Träger/der Trägerin entspricht ; es zählt der Spass an der Sache und erlaubt ist, was gefällt;


beide Einstellung haben etwas für sich - solange das Gehäuse original ist, ist es m.E. auch noch "die eine Uhr" ;


Dirk
Gruß, Dirk


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Dienstag, 28. November 2017, 13:37

Danke für Deine Antwort, aber ich habe mich vielleicht nicht ganz deutlich ausgedrückt.

Mir geht es nicht um die Authentizität, die kann ich durch den Austausch alter Ersatzteile sicherstellen. Aber selbst wenn eine Uhr ausschließlich mit Ersatzteilen des gleichen Produktionslaufes repariert würde, habe ich irgendwann eine ganz andere Uhr (eben nur eine gleiche, nicht mehr die selbe).

Wenn ich dann sage, die Uhr hat schon 40 Jahre auf dem Buckel, aber alle Teile getauscht wurden, dann stimmt das ja nicht, weil die ursprünglich gekaufte Uhr untergegangen ist, und die, die heute auf dem Tisch liegt, vielleicht alt aussieht, vollkommen authentisch ist, aber eben gar von der physischen Realität nichts mehr mit der ursprünglich gekauften gemein hat.

Es ist eine Uhr gleichen Modells, gleichen Alters, aber eine aber eben nur eine gleiche, nicht die selbe. Fast so, als hätte ich 2 gekauft, eine ist weg, die andere ist in Ordnung.

Wann hört eine reparierte Uhr als ganzes auf, die selbe zu sein? Oder macht jeder Teiletausch schon eine andere / nur "gleiche" Uhr?
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Dienstag, 28. November 2017, 13:50

Dann dürfte man ja keine Uhr zur Revision bringen, da ja dann die (originalen Teile) gewechselt werden und müsstest die Uhr kaputt in der Schublade liegen lassen.
Ich finde dass da nichts dabei ist wenn mal das Zifferblatt oder die Zeiger getauscht werden, vorausgesetzt man nimmt auch wieder die original Teile.
Bin aber eher der Typ der eine Uhr so lässt wie sie ist und lasse die Teile nur dann wechseln wenn es absolut notwendig ist.

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Dienstag, 28. November 2017, 14:03

Mein Frau hat (leider) zu oft recht. Sie sagt immer, dass ich nicht jeden Gedanken, den ich habe, auch aussprechen muss. Nun ja, da dieser nun einmal in der Welt ist, muss ich mich auch um ihn kümmern ;).

Ich würde auch meine Uhren reparieren lassen, bin nicht der Vintage - Typ, und mag, wenn alles funktioniert, solange keine Fake-Teile verbaut werden.

Ich hatte mehr so etwas im Kopf:

Jemand kauft eine Uhr zur Geburt seines Kindes, will sie tragen, um sie später zu vererben. Was darf alles ausgetauscht werden, damit das Elternteil in X-Jahren zu dem Kind sagen kann: Diese (!) Uhr (nicht: eine, die genauso aussah) habe ich zu Deiner Geburt gekauft? Wenn alles einmal ausgetauscht wurde, war ja nix, aber auch gar nix von der Uhr in X-Jahre zum Zeitpunkt der Geburt / kurz danach bei den Eltern / die Eltern haben nix von der Uhr in X-Jahren zur Geburt gekauft, weil ja alles getauscht wurde.
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Dienstag, 28. November 2017, 14:08

Meine Orfina von Porsche Design hatte mein Vater 1973 (natürlich in schwarz) neu gekauft.
Er schenkte sie meinem Bruder irgendwann nach 2000. Ich tauschte die schon deutlich gealterte Uhr 2006 gegen einen Dugena-Chrono (Modell H.J. Stuck) - das war eine ganz schlechte Idee.
Das Band war viel zu kurz, also ab damit. Die Uhr war deutlich abgewetzt, also weg mit der Beschichtung. Die Uhr wurde feucht, das Werk blieb stehen, also weggelegt (und erst einmal vergessen).
Nach einigen Jahren hat mir ein Uhrmacher mein 7750 mit Teilen eines anderen gebrauchten repariert und das Werk gereinigt.
Die Uhr hat also schon einiges erlebt und sieht heute ganz anders aus als damals - für mich ist sie aber immer noch die Alte.



LG Michael
.
Chronometer werden überbewertet - ein Tag hat 86400 Sekunden.

LG
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Dienstag, 28. November 2017, 14:12

Durch eine Bemerkung in einem aktuellen Faden und generell durch viele gleichartige Bemerkungen an anderen Stellen und Foren angeregt stelle ich mir schon einige Zeit folgende Frage:

Wie lange bleibt eine Uhr die selbe, bzw. was macht den Kern einer Uhr aus?

Bei Vintage Uhren, oder Uhren mit "Lebensspuren" kommt nach einem Teiletausch oft die Bemerkung, sie sei ja nun nicht mehr original, nicht mehr authentisch, etc. Ich rede jetzt nicht vom Charme der Patina ...


Was mich in diesem Zusammenhang umtreibt: Was kann alles getauscht werden, damit es "DIE" Uhr bleibt?

hypothetisches Beispiel (Austausch erfolgt immer durch zeitgemäße Originalteile):

- Nach 10 Jahren Revi, Austausch vom Glas und wenigen Teilen des Werkes = Veränderung der ursprünglich produzierten Uhr, aber wohl vertretbar ;-)

- nach 15 Jahren ein Wasserschaden - Austausch von Blatt und Zeigen, das Werk konnte gerettet werden = Original sind nur noch Gehäuse und Teile des Werkes

- nach einigen weiteren Jahren zeigt sich, dass bei einer Revi gepfuscht wurde, und das Werk hin ist und ausgetauscht werden muss = Original ist nur noch das Gehäuse

- den Fall, der zum Gehäusetausch führt, dürft Ihr individuell selber kreieren ;).

Dann ist von der ursprünglich ausgelieferten Uhr nix mehr da, außer einer Austauschhistorie. Ich kann nicht einmal mehr beatworten, wie alt die Uhr an meinem Arm wirklich ist ;). Tja, was kann nach Eurem Gefühl alles getauscht werden, damit man noch von der ursprünglichen Uhr sprechen kann, und ab wann ist es eine andere / neue Uhr?

Ich habe für mich selber keine Antwort. Jeder Schritt für sich genommen ist nur eine Teilereparatur, in Summe ist aber irgendwann die ganze ursprüngliche Uhr weg. Am längsten hält wohl das Gehäuse durch, welches auch einen wesentlichen Teil der optischen Wahrnehmung ausmacht. Aber das Gehäuse ist ja nicht "DIE" Uhr.

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...das ist ein klassisches Denk - Beispiel aus der Philosophie: stell Dir vor es gäbe eine Maschine, die Dich analysiert und die Infos an eine zweite Maschine sendet. Die baut dich dann Atom für Atom neu auf. Eine 100%tige 1:1 Kopie!
So weit so leicht. Leider ist aber die 2. Maschine ein ganz klein wenig defekt. Es wird ein EINZIGES Atom vergessen: Klar, bist immer noch Du. Im laufe der Zeit macht die Maschine einen Fehler nach dem anderen. Jedermals aber nur 1 EINZIGES Atom.
Du ahnst es: Zum Schluss bleibt nichts mehr von Dir übrig, kein einziges Atom. Die Frage alles Fragen: ab wann warst es nicht mehr Du, weil der Fehler zu gross wurde. Oder war es der Vorgang vorher, ist auch nur 1 unwesentliches Atom unterschied.

Oder: ab wann ist es eine neue Uhr und nicht mehr die Vintage????

...nun, bisher hat meines Wissens niemand die Lösung des Problems gefunden. Also ist es nicht so schlimm wenn wir es auch nicht für das einfachere Beispiel der SINN-Uhr finden.

Ist eben die klassische SINN-Frage : muaha .

Mfg Thomas
...in seiner Güte hat der Herr allem ein Ende gesetzt, leider auch der Anzahl meiner Uhren.

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Dienstag, 28. November 2017, 14:13

Solange das Gehäuse und der Boden mit der SN noch original sind, ist es noch die Uhr...

auch ein komplett neu aufgebauter Oldtimer bleibt der gleiche , wenn das Fahrgestell noch original ist.....

Schliesslich ist die Uhr ein Gebrauchsgegenstand - da gehören Reparaturen/Revisionen zur Vita !

Wenn es keine Revisionen etc. gegeben hätte, wäre es ein Museumsstück oder so eine Tresoruhr - ohne eigene Geschichte und damit seelenlos : langweilig
Gruß, Dirk


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Dienstag, 28. November 2017, 14:15

...das ist ein klassisches Denk - Beispiel aus der Philosophie


Hallo Thomas,

ich wollte meine Frage nicht so hoch hängen, aber das ist genau der Kern meines Gedankens:).
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Beste Grüße
Axel


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Dienstag, 28. November 2017, 15:45

Solange das Gehäuse und der Boden mit der SN noch original sind, ist es noch die Uhr...



Danke Dir :).

Würde das im Umkehrschluss für Dich bedeuten, dass anderes Gehäuse + anderer Boden + gleiches Werk + gleiches ZB + gleiche Zeiger = andere Uhr wären?
*
Beste Grüße
Axel


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Dienstag, 28. November 2017, 18:08

Danke Dir .

Würde das im Umkehrschluss für Dich bedeuten, dass anderes Gehäuse + anderer Boden + gleiches Werk + gleiches ZB + gleiche Zeiger = andere Uhr wären?


schwierige Frage - jetzt hast Du mich:

bei der Sinn 456 meiner Frau wurde das Gehäuse von Sinn getauscht (war nie richtig wasserdicht...) , allerdings
ist der Boden mit der SN und die weissgoldene Lünette mit den Brillanten und das Band immer noch original ; ausserdem war auch das erste Gehäuse noch wie neu....

warum habe ich meine 144er teuer aufarbeiten lassen, wenn eine neuere oder gute gebrauchte evtl. doch etwas besser und schicker wäre....
Irgendwie ist die Uhr, die ich oft und gerne getragen habe, auch mit diversen Ersatzteilen noch dieselbe Uhr;
nur das Gehäuse hat evtl. Macken, deren Entstehung eine Geschichte hat usw. ;

Gegenrede:
wenn ich schon das Gehäuse (gegen ein neues) tauschen müsste , würde ich es wohl "richtig machen" und den Rest (Band) auch erneuern
und dann ist es eben nicht mehr dieselbe Uhr ; auch eine mit Gebrauchtgehäuse/Boden regenerierte Uhr ist nicht mehr "die Uhr", auch wenn einige Teile weiterleben ;
das ist alles dann eher wie eine zweite Uhr gleichen Typs aus sentimentalen Gründen zu kaufen ;

praktisches Beispiel:
als mir meine Finanzplatzuhr geklaut wurde, hätte ich ja wieder eine neue kaufen können - die gibt es ja noch ;
das wäre aber auch nicht die Uhr, die ich mal von meiner Frau zum 40. Geburtstag geschenkt bekommen hatte ;
habe ich also nicht gemacht - wir waren froh, dass die Uhr gefunden wurde (ein Update zu meinem Uhrenklau 2012 gibt es demnächst noch! ...)


Ich glaube, das ganze Aufarbeiten von Uhren ist (jenseits von Verkaufsargumenten) auch auf solche emotionalen Überlegungen zurückzuführen ;


Gegenfrage:

wäre für Dich eine andere Uhr aus gleicher Serie mit Deinem alten Uhrwerk oder Deinem alten Zifferblatt und Datum noch "Deine Uhr" ?!
Gruß, Dirk


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Dienstag, 28. November 2017, 18:20

Da bin ich mir total unsicher. Ich glaube, solange noch ein „wesentlicher“ Teil der ursprünglichen Uhr vorhanden ist, ist auch der „Erinnerungsspeicher“ noch intakt. Sozusagen eine durchgehende Geschichte, nicht nur eine Zukunft. Aber ganz im Reinen bin ich an den Punkt selber noch nicht.

Aber mit dem „Ersatzkauf am Stück“ / „Ersatzkauf auf Raten“ hast Du das Dilemma gut auf den Punkt gebracht.


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Dienstag, 28. November 2017, 18:27

...möglicherweise sind die emotionalen Besitzverhältnisse der Schlüssel zur Lösung???

Ganz einfach: bin ich der Meinung es ist "meine" ist sie es auch! :P

Beispiel: hätte ich meine 140B schon lange Jahre in Gebrauch wäre sie auch nach Aufbereitung "meine". Für alle anderen ist sie es nicht.

LG Thoms
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Dienstag, 28. November 2017, 18:34

Wann würde denn eine Uhr aufhören, Deine zu sein, bzw. wäre das von Uhr zu Uhr unterschiedlich (je mehr ich an der Uhr hänge, desto mehr Ersatzteile würde ich akzeptieren)?

Wenn man die emotionale Ebene als Antwort betrachtet, könnte ich über die Zeit die Ersatzteile ja auch „adoptieren“, so dass emotional die Uhr immer DIE EINE bleibt, auch wenn sie es objektiv nicht mehr ist.


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Dienstag, 28. November 2017, 18:35

Für mich ist das Gehäuse das wichtigste was ,,meine,, Uhr ausmacht.
Jede krampe und jeder Kratzer haben seine eigene Geschichte, deshalb lasse ich das Gehäuse auch nicht aufarbeiten.
Ich werde immer älter und meine Uhren auch und das kann man ihnen auch ruhig ansehen.
Man will die Uhr ja auch tragen und nicht nur in die Vitrine stellen.

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Dienstag, 28. November 2017, 18:39

Wann würde denn eine Uhr aufhören, Deine zu sein, bzw. wäre das von Uhr zu Uhr unterschiedlich (je mehr ich an der Uhr hänge, desto mehr Ersatzteile würde ich akzeptieren)?

Wenn man die emotionale Ebene als Antwort betrachtet, könnte ich über die Zeit die Ersatzteile ja auch „adoptieren“, so dass emotional die Uhr immer DIE EINE bleibt, auch wenn sie es objektiv nicht mehr ist.


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....genau so ist es. ich sagte ja deshalb extra "meine" und nicht das Original. Für mich wäre es immer noch meine auch wenn nach und nach alle Teile getauscht würden und sie mit der ursprünglichen objektiv nichts mehr am Hut hat. Das würde der Beziehung keine Abbruch tun!

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Dienstag, 28. November 2017, 18:54

Wenn man die emotionale Ebene als Antwort betrachtet, könnte ich über die Zeit die Ersatzteile ja auch „adoptieren“, so dass emotional die Uhr immer DIE EINE bleibt, auch wenn sie es objektiv nicht mehr ist.
das trifft es wohl am besten! Ausserdem spielt dieser Zeitfaktor eine Rolle - mehrfache Veränderungen in einem längeren Zeitraum fühlen sich eher "gewachsen" an ...
Gruß, Dirk


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Dienstag, 28. November 2017, 20:38

Ich kann deinen Gedankengang sehr gut nachvollziehen und es ist eine schwierige Frage.

Vielleicht ist es wie bei einem Menschen, der ja auch einer gewissen Zellerneuerung unterliegt und auch nach 60 Jahren immer noch der gleiche Mensch ist – schaut halt anders aus ….

Bei einer Uhr mache ich das mal am Gehäuse bzw. der Seriennummer fest. Bei Sinn ist die Nummer leider auf einem schnell austauschbaren Boden graviert, bei Rolex auf dem Gehäuse selbst.
Wird das Gehäuse von Rolex getauscht, ist die Uhr gleich weniger wert.

Natürlich gibt es alte Uhren, die sind authentischer und näher am Auslieferungszustand als andere Uhren und haben dann in aller Regel auch einen höheren Wert!

Aber haben die auch einen höheren ideellen Wert?

Ich sach mal „nein“! Beispielsweise die Uhr meines Vaters bleibt immer die Uhr meines Vaters, egal was ich schon alles tauschen musste und gerade weil so eine Uhr einen so hohen ideellen, emotionalen Wert hat, lohnt sich die Instandhaltung und der Tausch von Teilen. Selbst wenn es den (Markt-)Wert der Uhr übersteigt.
Liebe Grüße

:alexhai:


Alex



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Dienstag, 28. November 2017, 22:52

Ihr macht mich ferddisch...

Ich wurde im Januar 1954 geboren. Bis heute haben sich sämtliche Zellen meines Körpers mindestens 6 mal komplett erneuert, allerdings mit immer mehr Fehlern man kann auch sagen ich bin gealtert (man kann es auch sehen ;) )

Bin ich noch der der damals geboren wurde? Gruebeln
Seit wann bin ich nicht mehr der Alte? :cl:
Gruß
Uli
_______________________________________
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Dienstag, 28. November 2017, 22:56

Für mich ist das Gehäuse das wichtigste was ,,meine,, Uhr ausmacht.
Jede krampe und jeder Kratzer haben seine eigene Geschichte, deshalb lasse ich das Gehäuse auch nicht aufarbeiten.
Ich werde immer älter und meine Uhren auch und das kann man ihnen auch ruhig ansehen.
Man will die Uhr ja auch tragen und nicht nur in die Vitrine stellen.



So sehe ich das auch. Teile des Werkes im Rahmen einer Revision auszutauschen, um die Funktion zu erhalten, ist für mich problemlos. Zeigerspiel und ZB sollten erhalten bleiben.

Gruss

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