Sinn ist ein Uhrenhersteller aus Frankfurt am Main, gegründet 1961 von Helmut Sinn, Pilot und Fluglehrer. Zunächst wurden instrumentelle Armbanduhren und Fliegeruhren hergestellt. Die Qualität und das Preis-Leistungsverhältnis sprachen sich unter Fliegern schnell herum.
Der Gründer verkaufte das Unternehmen im Jahr 1994 an den Dipl.-Ing. Lothar Schmidt, der in den 1970er Jahren im Porsche-Design Team bereits Uhren konstruierte, dann Prokurist der Schweizer Luxusuhrenmarke IWC war. Für die IWC entwickelte er u. a. Titangehäuse, nach 1990 war er für den Wiederaufbau der IWC-Marke A. Lange & Söhne im sächsischen Glashütte mit verantwortlich. Unter seiner Leitung wurde die Modellpalette erweitert, der Name Sinn - Spezialuhren zu Frankfurt - hielt Einzug.
Sinn-Uhren gab es lange Zeit nur im Direktvertrieb direkt vom Hersteller; heute gibt es Depothändler, die Sinn-Uhren auch außerhalb von Frankfurt anbieten und verkaufen.
Der Name Sinn steht heute für hohes technisches Niveau bei Sonderarmbanduhren. Die Marke gilt als Ingenieursmarke, d.h. die Firma ist bestrebt neue technische Lösungen für spezielle Einsatzbereiche von Uhren und typische Probleme mechanischer Uhren zu entwickeln.
Besondere Techniken, die Sinn für seine Uhren entwickelt hat:
kratzfeste Edelstahlgehäuse in so genannter Tegimenttechnik: Durch ein spezielles Härtungsverfahren erhält der Stahl die Härte von Keramik.
Schmierungsfreie Schweizer Ankerhemmung: Durch die Kombination von geeigneten Materialien für Ankerpaletten und Ankerrad wird erreicht, dass die Uhrenhemmung ohne Einsatz von Öl reibungsarm funktioniert. Dadurch können die Wartungsintervalle der Uhr verlängert werden.
Trockenhaltetechnik gegen das Eindringen von Feuchtigkeit in das Gehäuse in Form von Luftfeuchtigkeit: Füllung des Gehäuses mit Argon zur Verhinderung des Eindringens von Luft durch Diffundieren durch das Gehäusematerial. Zusätzlich Einsatz einer mit Kupfersulfatkristallen gefüllten Trockenkapsel zur Aufnahme von trotzdem eindringendem Wasserdampf. Durch diese Technik wird außerdem erreicht, dass das Deckglas bei Temperaturschocks (z.B. Eintauchen in kaltes Wasser) nicht anläuft und die Ablesbarkeit erhalten bleibt.
Uneingeschränkte Wasserdichtigkeit durch Füllung des gesamten Gehäuses mit Silikonöl: Da das Silikonöl nicht komprimiert werden kann, ist die Uhr in jeder erreichbaren Tauchtiefe wasserdicht. Bei dieser Technik ist nur die Verwendung von Quarzuhrwerken möglich, da ein mechanisches Uhrwerk in einer Flüssigkeit nicht funktioniert.
Das Unternehmen stellt neben Armbanduhren auf der Basis Schweizer Uhrwerke Borduhren für Flugzeuge her, sowie Einsatzuhren für militärische und sonstige Einsatzkräfte (hier besonders zu erwähnen die EZM Serie für die GSG 9 der Bundespolizei). Mit mechanischen Chronometern bzw. Chronographen wie den Modellreihen 6000, 203, 103 hat Sinn einen Standard gesetzt, der von anderen Unternehmen immer wieder als "kreative Anregung" (z.B. Poljot) genommen wird. Das Modell 142 St S flog 1985 als erster Automatik-Chronograph am Arm von Reinhard Furrer im All.
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