Die Wasserdichtheit einer Uhr wird oft in Metern/Bar angegeben. Da dies nicht gleichbedeutend mit der tatsächlichen "Tauchtiefe" (also 30Meter wasserdicht bedeutet nicht, dass man auch 30 Meter tief damit tauchen kann) ist, habe ich mal nachfolgendes Diagramm über die Verwendungsfähigkeit gefertigt:
Das die tatsächliche Belastung geringer ist liegt daran, dass der Druck einer z.B. bis 30m/3bar wasserdichten Uhr in 30m Tiefe bei einer Bewegung der Uhr grösser als 3bar ist. Diese Belastungsgrenze kann auch schon in geringerer Tiefe erreicht werden; oder auch schon unter einem Wasserstrahl mit 4bar Druck.
Zitat von HappyDay989Das würde auch keinen Sinn machen, denn wenn man die Uhr zuerst öffnet und dann abdrückt, ist sie garantiert nicht wasserdicht - geöffnete Gehäuse haben das nun mal so an sich.
Und eine Uhr, die sich bereits im Drucktest als dicht erwiesen hat, muß man nicht mehr öffnen.
Zum Verfahren: Die Uhr wird in einem Glaszylinder mit einer Art Flaschenzug befestigt, und dann im Zylinder mittels eines Kompressors ein Überdruck von bis zu 10 bar erzeugt. Ist eine Dichtung defekt, so wird der Überdruck im Zylinder dafür sorgen, daß Luft mit Überdruck in das Uhrengehäuse gepresst wird. Läßt man mittels Flaschenzug nun die Uhr ins Wasser am Boden des Zylinders, treten an den Stellen, an denen die Dichtungen nicht in Ordnung sind, kleine Luftbläschen aus, weil der Überdruck im Gehäuse ins Wasser entweicht. Dabei kann kein Wasser in die Uhr gelangen, weil ja noch genügend Überdruck in der Uhr ist, sofern man die Uhr dann sofort aus dem Wasser hievt. Das Gute an diesem Test ist, daß man sofort erkennen kann, an welchen Stellen die Dichtung beschädigt ist oder nicht richtig sitzt. Man weiß also sofort, welche Dichtung getauscht werden muß: Boden, Krone, evtl. Drücker oder Glas (letzteres ist äußerst unwahrscheinlich, am häufigsten "erwischt" es m. W. wohl die Kronendichtungen, und bei "Selbstschraubern" natürlich auch die Bodendichtung).
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Nachtrag: Nach einer Revision werden die Dichtungen auf jeden Fall getauscht, denn die haben es dann wirklich hinter sich. Man muß aber nicht nach jedem Öffnen der Uhr die Dichtungen tauschen, sonst geriete die Regelage eines Werkes wohl zu einer sehr kostspieligen Angelegenheit. Auf jeden Fall sollte man die Dichtung vor dem Einsetzen aber mit etwas Silkonfett behandeln, und die Uhr sollte wieder erwärmt werden, um die Luftfeuchtigkeit aus dem Gehäuse zu vertreiben.