Ich möchte euch gerne meine neue Guinand 102 vorstellen.
Eigentlich für den 102ten Geburtstag von Helmut Sinn gedacht, doch wie wir alle wissen, kam es leider anders.
Aus der Geburtstagsuhr wurde eine Hommage an Herrn Sinn und auch ein wenig an seine Tricompax bzw. an seinen Slot Timer. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass die 102 das Attribut Hommage verdient hat!
Viele Hersteller bauen Ikonen, wie Submariner, GMT-Master oder auch Panerai nach, pinseln ihr Logo drauf und dann wird das „Hommage“ geschimpft und damit Kohle verdient. Für mich legale Fakes oder einfach Designklau.
Hommage bedeutet Ehrerbietung / Huldigung und ist damit nicht für den Kommerz gemacht. Die 102 jedoch hat diese Bezeichnung mehr als verdient!
Herr Klüh hätte diese Uhr in das Serienprogramm übernehmen und deutlich mehr Stückzahlen verkaufen können, auch zum höheren Preis, aber zu Ehren Helmuts gibt es eine kleine Serie von nur 102 Uhren. Eine echte Hommage!!
Ein paar persönliche Eindrücke und Daten:
Verbaut ist ein Valjoux 7753 mit Glucydur-Unruh, dieses Werk wird von ETA direkt in der Tricompax – Anordnung geliefert. Das Original, die C 041-J hat ein umgebautes Val. 7750.
Die Krawattenzeiger sind etwas dünner als beim Original, gefällt mir aber deutlich besser, die breiten Zeiger sind mir immer ein bisschen zu mächtig gewesen.
Der Ablesbarkeit tut das keinen Abbruch, die HS 102 ist perfekt ablesbar, auch in der Nacht. Die Leuchtmasse ist hell und verrichtet ihre Arbeit bis in die Morgenstunden und kann selbst in diesem Zwielicht wunderbar abgelesen werden. Zum Glück hat Herr Klüh keine Vintage-Leuchtmasse verbaut, so Retro-Design ist gar nicht mein Ding.
Die Gehäuse sind, bis auf den zusätzlichen Kronenschutz der 102, identisch. Ohne gefällt mir zwar besser, ist aber dran und soll die Krone beim Verschrauben besser führen.
Auch mit der Verarbeitung hat sich Guinand viel Mühe gegeben, nach 5 Tagen habe ich einen Vorgang von nur 7 Sekunden – Respekt!!!
Die nicht rastende Lünette dreht sich perfekt, fest aber geschmeidig und vor allem ohne zu schaben, da bin ich immer ein wenig pingelig.
Die JU 52 bräuchte ich jetzt nicht unbedingt auf dem Zifferblatt (macht es ein wenig voll), aber zu Ehren von Helmut gehört dieses Flugzeug irgendwie zur HS 102.
Die Bandfrage habe ich noch nicht endgültig geklärt, wahrscheinlich montiere ich wieder das Chronissimo. Mir gefällt das Chronissimo echt gut und ich finde, es steht der Uhr. Mit dem braunen Band wollte ich einen größeren optischen Abstand zum Slot-Timer schaffen, bin aber echt nicht glücklich damit.
Jedenfalls hat Guinand die Faltschließe überarbeitet.
Das Band wird jetzt zur Sicherung nicht mehr in der Schließe verschraubt, sondern die Schließe wird aufgeklappt, ein Pin in die Löcher des Bandes eingesteckt und dann über einen rastenden Druckpunkt wieder zugeklappt. Das ist deutlich komfortabler und schneller.