Hallo Leute
Bei dem heutigen Dauerdunkel-Wetter mußte meine Lumix LX2 mal wieder dran glauben. Aufgabe war es, eine kürzlich erworbene Elysee Uhr für 99€ in's rechte Licht zu rücken. Herausforderung zum Ersten weil die LX2 eher eine, wenn auch durchaus kreativ einsetzbare, Kleinkamera ist und zum Zweiten weil die Elysee ein Spiegelmonster erster Kajüte darstellt.
Desweiteren möchte ich auch im Hinblick auf den nächsten Kalender aufzeigen, daß es eben nicht immer einer teueren SLR bedarf um einigermaßen brauchbare Photos zu knipsen.
Zur Uhr:
Ürsprünglich sollte die Elysee 220€ kosten aber das wäre dann doch des Guten zuviel gewesen. In einem Uhren-Ramschladen habe ich dieses Teil für 99€ entdeckt und spontan gekauft. Was ich von den Elysee-Uhren halten soll weiß ich, ehrlich gesagt, auch nicht so richtig. Den Laden gibt es wohl schon länger. Ich habe deren Modelle schon bei Fachhändlern gesehen, es werden aber auch unzählige Uhren in den Onlinemarkt gedrückt. Eingeschalt wird alles was der Markt hergibt von Chinaware bis Miyota, von Poljot bis ETA. Hergestellt werden die Uhren wohl überwiegend in Fernost. Geld genug scheint das Geschäft abzuwerfen, sponsort man doch das ein oder andere Nostalgie Autorennen und setzt Jochen Maas als Testimonial ein...Wer's braucht...
Auf der anderen Seite gibt es, nüchtern betrachtet, an meinem Zeitmesser nicht sonderlich viel auszusetzen. Schwarz angemaltes Edelstahlgehäuse, Schraubboden, ein leicht vertieft eingesetztes Mineralglas, Zifferblatt mit Karbonoptik(coooool), aufgedruckte Zahlen und das Zeigertrio in orange. Alles sauber eingepaßt und gesetzt. Die Krone ist nicht verschraubt, die Uhr aber immerhin bis 5bar abgedrückt...zum Händewaschen reicht es allemal. Das Automatikwerk kommt von Citizen/Miyota. Es handelt sich um das altbekannte Brot-und-Butter-Kal.8215, daß in geschätzten 500Mio. Uhren zum Einsatz kommt. Es hält schön die Zeit und geht so um die 7sec./24Std. vor. Sogar das Lederband ist durchaus tragbar, stinkt nicht nach chinesischer Chemiekloake und wird mit einer etwas wackeligen Faltschließe befestigt.
Die Kameras:
Die Panasonic Lumix LX2 benutze ich gerne als Immer-dabei-Kamera. Sie paßt gerade noch in die Jackentasche bietet jedoch auch kreative Möglichkeiten. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit Photos im RAW-Format abzuspeichern.
Ansonsten benutze ich eine Panasonic Lumix FZ30.
Ein vor kurzem durchgeführter Test mit einer Pentax K7 verlief außerordentlich vielversprechend.....
Der Aufbau:
In der Wohnung war es aufgrund des Wetters ziemlich dunkel so das ich auf künstliche Lichtquellen angewiesen war. Basis bildete ein gebogener weißer Pappkarton. Ursprünglich sollte die Elysee in aufgeworfenem Quarzsand fotografiert werden. Erste Versuche (noch als jpgs) zeigten aber, daß ich mit dem LX2-Zoom nicht nahe genug an's Objekt kam. Also mußte das Motiv näher an die Kamera und der Hintergrund geändert werden. Zwei breite DVD-Boxen brachten die Uhr nahe genug an die Kamera eine alte Uhrenbeilage der NZZ verdeckte diese. Die LX2 wurde auf 16:9 umgestellt und das Zoom auf max. Weitwinkel gestellt. So kam ich bis auf wenige Zentimeter an's Objekt und bekam das Motiv noch mit dem Autofocus erfaßt.
Problem sind in der Regel Spiegelungen und Reflexionen. Da ich aus Prinzip weder Filter noch Ähnliches benutze muß man sich die Mühe machen die Uhr solange zu wenden und zu drehen bis es paßt. So ganz lassen sich o.g. Probleme allerdings nicht vermeiden.
Lichtquellen:
Schwaches Naturlicht von links, 2,5m entfernt., durch Rollo gedimmt.
50W Halogenstrahler von schräg hinten links,ca. 1,5m Abstand nicht direkt auf das Motiv sondern parallel zum Objekt. Durch schwarze Pappe etwas "abgewedelt".
Maglight strahlt Alufolie von rechts an.
Aufnahme:
Ca.20 Testaufnahmen mit Jpeg fine.
6 Aufnahmen als RAW mit anschließender dezenter Bildbearbeitung(Gamma, Sättigung, unscharf maskieren, Rauschfilter in kleinsten Dosierungen)
3 finale Tiffs mit 8bit Farbtiefe.
1 finales jpeg, stark komprimiert für's Forum.
Blende 8, Iso 100, Belichtungszeit ca. 9sec. natürlich auf Stativ.
Fazit:
Mit ein bißchen Einsatz und Phantasie lassen sich auch mit Kleinkameras durchaus brauchbare Photos erzielen. Natürlich sind wir hier noch weit von professioneller Qualität entfernt aber für den Hausgebrauch reicht es allemal.
Dieses Photo ist nicht fehlerfrei. Anmerkungen wie folgt:
Die Uhr ist unten etwas angeschnitten. Das war gewollt um die Auflage (ein kleiner Stein) weitgehend zu verstecken.
Reflexionen unterhalb der "8" und "6"
Staubfussel unterhalb der "4"( ich geb's zu...ich war zu faul)
Zeiger nicht auf 10 nach 10( ich geb's zu..ich war...)
Leider sieht man die Karbonstruktur nur ansatzweise. Ich habe hier zugunsten der Vermeidung von Spiegelungen gehandelt.
Ich mußte das Photo rechts noch ein bißchen beschneiden, da ein kleines Stück Alufolie zu sehen war.
Der "animierte" Sekundenzeiger um die "6" herum war übrigens genau so gewollt. Die Uhr hat keinen Sekundenstop. Also hab' ich das Beste daraus gemacht.
Das hier ist ein stark komprimiertes Jpeg. Das Original ist natürlich deutlich schärfer.
Ich bedanke mich bei den vielen Free und Opensource Entwicklern ohne deren Engagement meine Bilder nicht enstanden wären.
Insbesondere:
Betriebssystem: Mandriva 2010
Bildbetrachter: Gwenview
RAW-Konverter: Ufraw
Bildbearbeiter. Gimp
...und dem KDE Team
Have a lot of fun.
Gruß Pit