Beiträge von mabel

    Ich schmeiße nicht "gleich" hin, sondern nach diversen Bemerkungen von Moderatoren (und auch anderen Nutzern), die deutlich machen, wie eng hier die Scheuklappen anliegen und wie wenig man sich mit seinen Äußerungen vom ausgetretenen/vorgegebenen Pfad entfernen darf.
    Da ist die Frage, die ich in diesem Thema nicht stellen durfte, nur ein Steinchen im Mosaik.

    Gruß
    mabel

    ...Und zu den 55 Lenzen wird keiner mehr hinzukommen.

    Die Lufthansa-Flugschule in Bremen hat in diesem Frühjahr die praktische Ausbildung eingestellt.
    700 in der Ausbildung befindliche Piloten-Anwärter stehen auf der Straße.
    Nächstes Jahr wird die renommierte Ausbildungsstätte komplett schließen.

    Gruß
    mabel

    Genau das WARUM hätte mich auch interessiert.

    Das Ist aber wohl die falsche Frage, wie man an den Kommentaren zu meinem Beitrag lesen kann.
    Nicht Jeder möchte hier den Dingen auf den Grund gehen. Das wäret ja grundsätzlich okay - solange man als jemand, der es genauer wissen möchte, nicht komische Kommentage erntet.
    Dass der "nein, geht nicht-Sager" bisher keine Begründung geliefert hat bestärkt mich eher in meiner Haltung, diese Aussagen anzuzweifeln.
    Vielleicht kommt ja noch was...

    Gruß
    mabel

    Genau das WARUM hätte mich auch interessiert.

    Das Ist aber wohl die falsche Frage, wie man an den Kommentaren zu meinem Beitrag lesen kann.
    Nicht Jeder möchte hier den Dingen auf den Grund gehen. Das wäret ja grundsätzlich okay - solange man als jemand, der es genauer wissen möchte, nicht komische Kommentage erntet.
    Dass der "nein, geht nicht-Sager" bisher keine Begründung geliefert hat bestärkt mich eher in meiner Haltung, diese Aussagen anzuzweifeln.
    Vielleicht kommt ja noch was...

    Gruß
    mabel

    ?( Sorry, aber ich deute aus dem Satz "Nein, das geht nicht" eines professionellen Uhrmachers, dass es nicht geht...

    FrecheFratze


    Geht mich zwar nichts an, aber ich schreibe trotzdem mal, was ich denke:

    Sorry, aber was glaubst du, wie oft mir schon Profis in ihrem Bereich (nicht bei Uhren) gesagt haben "das geht nicht", und es ging dann doch.

    Ich will keinesfalls die hier gestellte Expertise grundsätzlich infrage stellen, aber ich kann durchaus nachvollziehen, dass der Themenstarter nach dieser Antwort nochmal nachfragt.
    Wäre für das "nein" eine plausible Begründung mitgeliefert worden, wäre (bei mir) die Akzeptanz für die Antwort sicher gegeben.

    Gruß
    mabel

    ?( Sorry, aber ich deute aus dem Satz "Nein, das geht nicht" eines professionellen Uhrmachers, dass es nicht geht...

    FrecheFratze


    Geht mich zwar nichts an, aber ich schreibe trotzdem mal, was ich denke:

    Sorry, aber was glaubst du, wie oft mir schon Profis in ihrem Bereich (nicht bei Uhren) gesagt haben "das geht nicht", und es ging dann doch.

    Ich will keinesfalls die hier gestellte Expertise grundsätzlich infrage stellen, aber ich kann durchaus nachvollziehen, dass der Themenstarter nach dieser Antwort nochmal nachfragt.
    Wäre für das "nein" eine plausible Begründung mitgeliefert worden, wäre (bei mir) die Akzeptanz für die Antwort sicher gegeben.

    Gruß
    mabel

    Hallo zusammen,

    ich möchte dazu gerne mal eine grundsätzliche Frage stellen - und ich meine die wirklich ernst, weil ich es nicht verstehe:

    Jedes Flugzeug, in dem wir fliegen, jeder Bus, in dem wir fahren, (fast) jeder Trecker, der die Felder pflügt, jeder Mixer, der den Kuchenteig knetet, jede Maschine, die irgendetwas produziert, haben völlig selbstverständlich Antriebe von anderen Herstellern, als der Flugzeug-, der Bus-, der Trecker-, der Mixer- oder der Maschinenhersteller selbst. Und das ist gut so, weil die Kernkompetenz der Antriebshersteller eben die Herstellung der jeweiligen Antriebe ist.

    Nur bei Uhren soll es angeblich so toll sein, wenn der Antrieb vom selben Hersteller kommt, wie die restlichen Komponenten der Uhr!?
    Es erschließt sich mir nicht, warum der Antrieb bei größerer Fertigungstiefe automatisch "besser" sein soll, als ein Antrieb von einem Hersteller, der besonders gut ist, im Produzieren von Antrieben.
    Gehe ich zu pragmatisch und zu emotionslos an dieses Thema heran?

    Ich jedenfalls wäre froh, wenn meine beiden Seikos kein unschönes und ungenaues Seiko-eigenes Werke verbaut hätten, sondern z.B. ein präzises und problemlos selbst zu regulierendes ETA-Kaliber.
    Kann ja trotzdem "SEIKO" draufstehen, so, wie es in der Uhrenbranche eh üblich ist, seinen eigenen Namen auf ein eingekauftes Werk zu lasern.

    Im Übrigen werden ja auch diverse andere Komponenten einer Uhr von diversen Zulieferern zugekauft - bei manchen sogar nahezu alles. Ist die Uhr deshalb schlechter?

    Ich selber konstruiere Sondermaschienen. Die Firma, in der ich tätig bin, hat einen eigenen Maschinenbau. Der ist klein, aber fein. Wir haben aber weder die Kapazität, noch das Know How, alles selber zu machen, geschweige denn, irgendwelche Antriebe selbst zu entwickeln und zu produzieren.
    In den letzten Jahren setzen wir in unseren Maschinen immer häufiger und immer mehr Komponenten ein, die andere hochspezialisierte Firmen für uns bauen.
    Die Qualität, Produktivität und der Nutzen unserer Maschinen für den Anwender nimmt seitdem kontinuierlich zu.
    Warum also sollten wir uns einen abbrechen und Dinge, die Andere besser können als wir, selber machen, anstatt von ihrer Qualität für unsere Maschinen zu profitieren?

    Gruß
    mabel

    Hallo zusammen,

    ich möchte dazu gerne mal eine grundsätzliche Frage stellen - und ich meine die wirklich ernst, weil ich es nicht verstehe:

    Jedes Flugzeug, in dem wir fliegen, jeder Bus, in dem wir fahren, (fast) jeder Trecker, der die Felder pflügt, jeder Mixer, der den Kuchenteig knetet, jede Maschine, die irgendetwas produziert, haben völlig selbstverständlich Antriebe von anderen Herstellern, als der Flugzeug-, der Bus-, der Trecker-, der Mixer- oder der Maschinenhersteller selbst. Und das ist gut so, weil die Kernkompetenz der Antriebshersteller eben die Herstellung der jeweiligen Antriebe ist.

    Nur bei Uhren soll es angeblich so toll sein, wenn der Antrieb vom selben Hersteller kommt, wie die restlichen Komponenten der Uhr!?
    Es erschließt sich mir nicht, warum der Antrieb bei größerer Fertigungstiefe automatisch "besser" sein soll, als ein Antrieb von einem Hersteller, der besonders gut ist, im Produzieren von Antrieben.
    Gehe ich zu pragmatisch und zu emotionslos an dieses Thema heran?

    Ich jedenfalls wäre froh, wenn meine beiden Seikos kein unschönes und ungenaues Seiko-eigenes Werke verbaut hätten, sondern z.B. ein präzises und problemlos selbst zu regulierendes ETA-Kaliber.
    Kann ja trotzdem "SEIKO" draufstehen, so, wie es in der Uhrenbranche eh üblich ist, seinen eigenen Namen auf ein eingekauftes Werk zu lasern.

    Im Übrigen werden ja auch diverse andere Komponenten einer Uhr von diversen Zulieferern zugekauft - bei manchen sogar nahezu alles. Ist die Uhr deshalb schlechter?

    Ich selber konstruiere Sondermaschienen. Die Firma, in der ich tätig bin, hat einen eigenen Maschinenbau. Der ist klein, aber fein. Wir haben aber weder die Kapazität, noch das Know How, alles selber zu machen, geschweige denn, irgendwelche Antriebe selbst zu entwickeln und zu produzieren.
    In den letzten Jahren setzen wir in unseren Maschinen immer häufiger und immer mehr Komponenten ein, die andere hochspezialisierte Firmen für uns bauen.
    Die Qualität, Produktivität und der Nutzen unserer Maschinen für den Anwender nimmt seitdem kontinuierlich zu.
    Warum also sollten wir uns einen abbrechen und Dinge, die Andere besser können als wir, selber machen, anstatt von ihrer Qualität für unsere Maschinen zu profitieren?

    Gruß
    mabel

    ...Danke auch fürs Öffnen des Gehäusebodens, da sieht man schön das "aktuelle" 7753 von ETA (dieser blaue "Kreis" um den Korrekturrücker sieht ja interessant aus...).
    : Applaus Mannschaft

    Dieser "blaue Kreis" ist das Metallteil, das sich minimal verdreht, wenn man den Korrekturrücker schiebt, sodass die Unruhfeder kürzer oder länger wird (ich weiß nicht, wie das Teil korrekt heißt, bin kein Uhrmacher *grins*).
    Aber das ist polierter Stahl, der ein echt silber aussieht, Dass er hier bläulich schimmert, liegt wohl an meiner Lichtführung.

    Hier nochmal ein Ausschnitt aus dem Foto. Diesen Bereich meintest du doch, oder?

    Gruß
    mabel

    ...Die Bedruckung wirkt aber erst bei ganz genauem Hinsehen „fragwürdig“ - meinen 60-jährigen Augen ist das vorher gar nicht aufgefallen...

    Hallo Michael,

    meine Augen sind auch vier Jahre jünger als deine - und ich bin etwas pingelig. :-)))

    Dann hoffe ich, dass ich dir jetzt, wo ich es angesprochen habe, nicht die Freude an deiner schönen Uhr getrübt habe...

    Gruß
    mabel


    ...Etwas Persönlicher wäre es am Ende noch mit einem Handgelenkstragefoto ;) ...

    Mit meiner Kamera im Studio kann ich selbst kein brauchbares Handgelenksfoto machen, ich kann nicht gleichzeitig Model sein und Fotograf :-)))

    Also habe ich es grade, auf deinen Wunsch hin, mit dem Handy versucht. Aber das Ergebnis sieht genauso doof aus wie alle früheren Versuche, eine Uhr am eigenen Arm mit dem Handy zu fotografieren. Mit diesen Weitwinkelkameras an Handys und bei der geringen Entfernung wirkt alles extrem verzerrt und die Uhr zum Arm überproportional groß.
    Und das Wasser, das ich extra für das Foto über den Arm habe laufen lassen, perlt auch an der Uhr ab, sodass man kaum etwas davon erkennt.

    Hier trotzdem das Ergebnis:

    Gruß
    mabel

    Das nenne ich mal eine emotionslose, objektive und kritische Besprechung einer Uhr : like

    Hallo Ru_di,

    jetzt, wo du es schreibst, fällt es mir auch auf:
    Meine Beschreibung ist tatsächlich etwas emotionslos ausgefallen. :)
    Vielleicht liegt es daran, dass die MIDO mich nicht, wie die meisten meiner anderen Uhren, beim Erstkontakt direkt in Verzückung geraten ließ.

    Aber das muss ja nicht schlecht sein.
    Bei meiner Frau und mir war es auch nicht die große Liebe auf den ersten Blick sondern ein langsames sich Entwickeln.
    Heute, 35 Jahre später, weiß ich umso mehr, welch ein Schatz sie für mich ist... :)

    Gruß
    mabel

    Hallo zusammen,

    in Anlehnung an diesen Beitrag

    https://www.sinn-uhrenforum.de/index.php?page…8693#post208693

    möchte ich heute dem Wunsch nachkommen, euch, mit viel Text und einigen selbstgemachten Fotos, den neuesten Zugang in meiner kleinen Sammlung hochwertiger Chronographen vorzustellen.

    Hochwertig? MIDO? Echt jetzt?

    Warum habe ich mir überhaupt eine MIDO angeschafft - markiert sie doch preislich das untere Ende meiner Sammlung, die bereits Marken wie Zenith, Omega, TAG Heuer, Sinn und Hamilton beinhaltet?
    Den Ocean Star Chronograph versteht MIDO als Taucheruhr. Ich tauche gar nicht. Und für den gelegentlichen Besuch eines Baggersees mit Schlauchbootnutzung habe ich bereits genug wasserdichte Uhren. Also warum…?

    Nun, zwei Merkmale waren es, die mich auf die MIDO aufmerksam werden ließen:
    1. Das komplett blaue Zifferblatt mit der blauen Lünette.
    Für den Alltag in Büro und Freizeit mag ich Blau. Es passt farblich gut zur Jeans und zu vielen meiner Kleidungsstücke.
    2. Die Ausführung in Titan.
    Eine Uhr mit knapp über 200 Gramm Gewicht am Arm zu haben, wie meine Sinn 757 UTC oder die Fortis B-42 empfinde ich, besonders im Sommer, wenn es warm ist, nicht unbedingt als besonders angenehm. Ich dachte, da tue ich mir mit leichterem Titan mal einen Gefallen. Allerdings ist die MIDO mit immerhin 151 Gramm (bei zwei entnommenen Bandgliedern) nur ca. 25% leichter als meine beiden Schwergewichte.

    Meine TAG Heuer Carrera, mit blauem Zifferblatt (und weißen Totalisatoren) ist mir für den Alltag zu schade, da kam mir die günstige MIDO, in ähnlicher Farbe, grade recht.
    Aber was heißt schon günstig? Der Ocean Star Chronograph ist immerhin preislich das Top-Modell der gesamten MIDO-Kollektion und steht mit UVP 2250,- Euro in der Liste.

    https://www.midowatches.com/de/ocean-star-…6274404100.html

    Der „Straßenpreis“ liegt immer noch bei rund 1800,- Euro.
    Ist die MIDO das wert, und wenn ja, was zeichnet sie aus und wo hat sie Schwachstellen? Das soll dieser Beitrag hier klären – ganz subjektiv natürlich… :)

    Das ausschlaggebende Kriterium für einen Uhrenkauf ist bei mir, dass sie mir in ihrer gesamten Erscheinungsform gut gefällt. Also der erste visuelle Eindruck und der sich daraus entwickelnde Gedanke „die könnte ich mir gut an meinem Handgelenk vorstellen“, sind entscheidend.
    Wichtig ist mir auch, dass ich unterschiedliche Marken kaufe, einfach wegen der Abwechslung und weil ich mir nicht viel aus einem bestimmten Markenhype mache.

    Wenn dann also die Entscheidung für eine Uhr gefallen ist und ich den Karton öffne, finde ich es immer ganz spannend, welchen ersten Eindruck sie mir zu vermitteln vermag. Fast immer ist es so, dass sie mich in echt noch mehr begeistert, als auf den noch so gut gemachten Produktfotos.

    So inspiziere ich eine Uhr immer erst und nehme sie im wahrsten Sinne des Wortes gründlich „unter die Lupe“.
    Gemäß dem Spruch „Wenn eine Sache wert ist, dass man sie überhaupt macht, dann ist sie auch wert, dass man sie gut macht“, bewerte ich für mich persönlich, wie „gut“ ein Produkt (die Uhr) gemacht ist, in Bezug auf die Fertigungsqualität oder pfiffige konstruktive Lösungen, allgemeine Tauglichkeit für den vorgesehenen Zweck oder Bedienbarkeit, oder…
    So lasse ich euch nun an meinem ganz persönlichen „unter die Lupe nehmen“ der MIDO teilhaben.

    Vorweg sei gesagt, dass diese Uhr mit einem Lünettendurchmesser von 44,0 (Gehäuse 43,5) und einer Höhe von 15,7 mm sowie ihrem 4,1 mm dicken Armband, bei 22 mm Bandanschluss, alles andere als zierlich daherkommt.


    Das Gehäuse:
    Das Gehäuse ist hervorragend verarbeitet. Form und Proportionen finde ich gefällig. Die Oberfläche ist fast vollständig ganz fein gebürstet, sodass sich ein mattes Finish ergibt. Lediglich eine angefaste Linie, die rechts und links von der Unterkante des Gehäuses jeweils über die äußeren und oberen Ecken der Bandanstoßhörner bis hin zum Kronenschutz verläuft, ist poliert. Auch die äußeren Kanten eines jeden Armbandgliedes sind so poliert. Das haben sie gut gemacht, finde ich.
    Apropos Kronenschutz: Die obere Fläche des Kronenschutzes ist nach unten hin schräg abfallend gestaltet. Dies ergibt in Verbindung mit einer kreisrunden, ganz eng am Außendurchmesser der Krone anliegenden Ausfräsung in der Draufsicht eine Parabel. Ein sehr interessantes und auffälliges Designmerkmal, das mir gut gefällt, die verschraubte Krone hervorragend schützt und deren Bedienbarkeit trotzdem nicht beeinträchtigt.
    Die beiden Drücker sind ebenfalls verschraubt. Ihre Verschraubungshülsen, die das Design der Krone aufgreifen, lassen sich ebenso tadellos bedienen, wie die Drücker selbst.
    Den verschraubten Boden ziert ein geprägtes Element, bestehend aus einem Seestern und drei linienförmigen Wellen. Das finde ich stimmig, für eine Taucheruhr.


    Das Armband:
    Natürlich besteht das Armband auch vollständig aus Titan. Die Bandanstöße, die Glieder und das Scharnier sind massiv ausgeführt und aus dem Vollen gefräst. Die Schließe und die Taucherverlängerung bestehen aus sehr ordentlich gebogenem Blech, was ich für diese Preisklasse absolut in Ordnung finde.
    Der mittlere Teil der mit 12,6 mm sehr langen Glieder ist poliert, die Seitenbereiche der Glieder sowie die Schließe und das Scharnier sind genauso gebürstet wie das Uhrengehäuse.
    Zur Längenanpassung beinhaltet das Band zwei „halbe“ Glieder, wobei halb bedeutet, dass sie mit 8,5 mm etwa zwei Drittel der Länge eines normalen Gliedes haben. So kann in der Kombination aus entweder nur ganzen Gliedern oder einem ganzen und einem halben oder zwei halben Gliedern die passende Armbandlänge konfiguriert werden.

    Das Kürzen des Armbandes ist, dank simpler Spreizstifte, die einfach ausgetrieben werden können, ein Kinderspiel und erfordert kein besonderes Werkzeug, außer eben einem passenden Dorn.
    Natürlich ist diese technisch einfache und optisch nicht grade elegante Lösung auch ein Tribut an die attraktive Preisgestaltung.
    Wer bei wärmeren Temperaturen das Armband gerne ein bisschen weiter hätte, kann dies sehr einfach über die integrierte Taucherverlängerung bewerkstelligen. Sie wird, ebenso wie die Schließe selbst, mit kleinen Doppeldrückern betätigt und hat fünf Raststellungen im Abstand von jeweils 5,3 mm.
    Leider ist die Taucherverlängerung arg klapprig, wenn man sie herauszieht. Das tut ihrer Funktion zwar keinen Abbruch, aber die Fertigungstoleranzen sind an dieser Stelle schon so gewählt, dass merkliches Spiel entsteht.
    Mit der hervorragenden Fertigungsqualität des Armbandes meiner Tag Heuer Carrera, die deutlich teurer ist, kann man das Armband der MIDO nicht vergleichen (alleine ihr Scharnier ist ein Kunstwerk für sich). Mit der meiner Omega Speedmaster erst recht nicht, aber deren Preis ist ja mittlerweile auch in astronomische Höhen abgedriftet.


    Die Lünette:
    Ja, die MIDO hat tatsächlich eine Lünette aus Titan, mit einem Inlay aus Keramik.
    Die polierte Riffelung am Außenrand finde ich dezent genug, um optisch nicht übermäßig präsent zu sein. Trotzdem ist sie griffig genug, um die Lünette gut drehen zu können.
    Wie es sich für eine Taucheruhr gehört lässt sich die Lünette nur entgegen dem Uhrzeigersinn drehen. Sie rastet dabei in 120 Positionen.
    Zentrierung und Rastung haben jeweils ein paar Zehntel mm Spiel. Das überzeugt (mich) haptisch und akustisch nicht vollends, ist aber auch nicht allzu tragisch.
    Die in die Keramik eingeschliffenen Zahlen und Striche und deren Auslegung mit weißer Farbe machen auf den ersten Blick einen ordentlichen Eindruck. Ganz genaues Hinsehen, insbesondere mit einer Lupe, offenbart dann aber doch die tatsächliche Qualität:
    Die Schleifränder sind „ausgefressen“ und die Farbe nicht wirklich homogen aufgetragen.
    In diesem Punkt zeigt der Vergleich mit meiner TAG Heuer Carrera, deren Lünette ebenfalls ein Keramikinlay mit weiß ausgelegter Beschriftung hat, wo der Hammer hängt. Die MIDO kann hier bei Weitem nicht mithalten.

    In diesem Diskussionsfaden hatte ich meine Bedenken zur Farbgestaltung eines Keramikinlays zu einem im gleichen Farbton bedruckten Zifferblatts geäußert:

    https://www.sinn-uhrenforum.de/index.php?page…9016#post209016

    Die MIDO zeigt, dass ich mit meiner Annahme richtig lag. Bei diffusem, gedämpftem Tageslicht erscheinen Lünette und Zifferblatt auch bei unterschiedlichen Betrachtungswinkeln in einem identischen Farbton.
    Sobald jedoch etwas grelleres Sonnenlicht oder Kunstlicht im Spiel ist, ändert sich das, denn dann sieht die Farbe der Lünette anders aus, als die des Zifferblatts.
    Bei meiner TAG Heuer Carrera ist ein farblicher Unterschied so gut wie gar nicht wahrehmbar, egal unter welchen Lichtbedingungen und Betrachtungswinkeln.


    Das Zifferblatt:
    Die Beschreibung des in den meisten Fällen markantesten Merkmals einer Uhr, des Zifferblatts, habe ich bewusst nicht an den Anfang gestellt. :)
    Wer tatsächlich bis hierher alles gelesen hat, wird sich vermutlich auch die Zeit nehmen, meinen Eindruck von diesem besonders wichtigen, wenn nicht gar wichtigsten Merkmal zu erfahren.
    Das Layout der MIDO, mit ihren beiden Totalisatoren bei drei und neun Uhr und dem Datumsfenster bei sechs Uhr, gefällt (mir) alleine schon wegen seiner Symmetrie gut.
    Insgesamt ist das Zifferblatt schlicht gehalten, ohne „Firlefanz“. Die Totalisatoren sind nicht, wie oft üblich, minimal abgesetzt und gar mit winzigen kreisförmigen Erhebungen versehen, sondern es wurden einfach nur die Indexe und Zahlen auf das plane Zifferblatt gedruckt. Das trägt dazu bei, dass sich die Chronographenfunktion eher zurückhaltend präsentiert – und nebenbei war da vielleicht auch die angepeilte Preisgestaltung mit ein Grund für die Devise „weniger ist mehr“.
    Der konische Rehaut ist mit einer aufgedruckten Tachymeterskala versehen – nicht, wie üblich, in der Einheit Kilometer pro Stunde sondern in Nautische Meilen Pro Stunde.
    Dabei ist zu beachten, dass man nicht an der Stellung des Stoppsekundenzeigers direkt die Geschwindigkeit ablesen kann, sondern das gemessene Zeitintervall in Minuten für das Ablesen der Geschwindigkeit zugrunde legen muss. Ein, wie ich finde, interessantes Detail, das vielleicht bei Skippern auf Zuspruch stößt und den maritimen Anspruch einer Taucheruhr zusätzlich unterstreicht.

    Die Bedruckung des Zifferblatts wirkt mit bloßem Auge ordentlich, wenngleich der dünne Auftrag der Farbe das allerletzte Quentchen an Kontrast vermissen lässt.
    Mit der Lupe betrachtet muss die Beurteilung allerdings anders ausfallen:
    Der Farbauftrag ist nicht nur sehr dünn sondern auch inhomogen, teilweise mit kleinen Fehlstellen, die nicht vollständig mit Farbe bedeckt sind, teilweise mit stärker ausgefressenen Rändern, als ich das von der Zifferblatt-Beruckung meinen anderen Uhren kenne. Das orangene Dreieck auf dem Rahaut, bei der Zwölf, ist besonders dünn und an den Rändern verschwommen.
    Wenn ich wieder den Vergleich zur TAG Heuer bemühe, dann wird besonders deutlich, dass die Qualität der Bedruckung der MIDO hier schon grenzwertig ausfällt, egal, wie günstig ihr Preis ist.

    Absolut überzeugend und völlig makellos sind hingegen sämtliche Zeiger. Aus poliertem Edelstahl gefertigt passen sie gut zu den applizierten Edelstahl-Indexen.
    Stunden- und Minutenzeiger sind jeweils in der Mitte teilweise skelettiert und im nicht skelettierten Bereich gebürstet. So ergibt sich im Zusammenspiel mit den polierten Seitenbereichen fast der Eindruck, als wären die Zeiger in Längsrichtung an beiden Seiten minimal abgekantet – sind sie aber nicht.
    Dem Sekundenzeiger hat MIDO sogar Leuchtmasse innerhalb einer pfeilförmigen Spitze spendiert, ebenso wie dem Stoppsekundenzeiger, dessen Spitze zusätzlich etwa 5 mm weit mit orangener Farbe versehen ist. Dieser „Farbklecks“ harmoniert meiner Meinung nach gut mit dem orangenen Dreieck auf dem Rahaut und der gleichfarbigen Beschriftung „OCEAN STAR“ oberhalb des Datumsfensters.
    Die Belegung der Zeiger und Indexe mit Leuchtmittel ist außerordentlich exakt und gleichmäßig erfolgt. Einmal hell angestrahlt leuchten die belegten Bereiche bis zum nächsten Morgen, sodass ein Ablesen auch bei Dunkelheit mühelos funktioniert.

    Das beidseitig entspiegelte, plane Saphirglas ermöglicht unter jedem Betrachtungswinkel einen weitgehend reflexfreien Blick auf das Zifferblatt.


    Das Uhrwerk:
    Angetrieben wird die Ocean Star vom MIDO-Kaliber 60. Natürlich verbirgt sich dahinter kein MIDO-eigenes Kaliber sondern es ist ein ETA A05.H31, welches wiederum seinen Ursprung in dem ETA 7753 hat, also einem Abkömmling des millionenfach bewährten ETA 7750.
    Aber das Werk ist mit einer erhöhten Gangreserve von 60 Stunden ausgestattet und mit schönen, gebläuten Schrauben ausgestattet sowie mit Genfer Streifen auf dem Rotor und Zierschliffen auf diversen Brücken versehen. Das ist auf jeden Fall mehr, als man angesichts des Preises erwarten kann, und wenn der Deckel drauf ist, sieht man ja eh nichts davon. :)

    MIDO – echt jetzt?:
    Dass ich mit der Ocean Star keinen ultrahochwertigen Zeitmesser der Extraklasse erwerbe, war mir vorher klar. Das wollte ich auch nicht.
    MIDO gehört nicht zu den Marken, für die solvente Käufer fast jeden Preis bezahlen, auch wenn das Produkt ihn eigentlich nicht rechtfertigt.
    Deshalb geht MIDO einen anderen Weg und zeigt mit dem Ocean Star Chronograph, dass es unter den Fittichen der starken Swatch-Gruppe möglich ist, ordentliche Qualität – mit leichten Abstrichen – zu produzieren, dabei sogar Werkstoffe wie Titan und Keramik zu verwenden, ein aufgehübschtes und modifiziertes Großserien-Uhrwerk einzubauen und das Ganze in einem Design zu gestalten, das sicher von Vielen als stimmig betrachtet wird.

    Ich jedenfalls finde die Uhr nicht nur wegen ihres ansprechenden Preis-/Leistungsverhältnisses überzeugend sondern insbesondere, weil sie meiner Ansicht nach etliche Stilelemente einer schönen Uhr vereint.
    Sie ist für mich eine gut gemachte, ehrliche Alltagsuhr, mit der man sich jederzeit und überall sehen lassen kann, auch wenn es bei der Qualität der Zifferblattbedruckung sowie Lünettenausführung und den Tolerenzen der Taucherverlängerung bei kritischer Betrachtung mehr oder weniger „Luft nach oben“ gibt. Und ich denke, bei der MIDO kratzt es mich vielleicht nicht soooo sehr, wenn sie doch mal einen kleinen Kratzer abbekommen sollte, wie mich das bei meinen teureren Uhren kratzen würde.
    Ich bin mir sicher, dass die MIDO viel Tragezeit an meinem Arm bekommen wird… :)

    Gruß
    mabel

    Zum Thema Bruchfestigkeit von Keramik empfehle ich einen Ausflug ins Kiesbett mit einem R8 mit Keramikbremsscheiben.
    ...
    Auf einer Uhr, welchen Sinn würde das haben, einmal an die Türkante gedotzt und die Lünette muß neu.

    Keramik ist nicht gleich Keramik und die Bruchempfindlichkeit unterschiedlicher Keramikmischungen ist schon unterschiedlich hoch.
    Es gibt ja sogar Fräswerkzeuge, z.B. Dentalinstrumente, deren Kopf/Schneiden aus Keramik ist/sind.
    Die Keramik der Bremsscheiben von Sportwagen-Bremsanlagen hat nur eine primäre Aufgabe: Temperaturresistenz. Die Bruchfestigkeit ist irrelevant, da Bremsscheiben keiner signifikanten Bruchlast unterliegen - es sei denn, man macht einen Ausflug ins Kiesbett. :)

    Funktional mag eine Keramikünette durchaus Vorteile haben, da die Kratzerempfindlichkeit natürlich deutlich geringer ist, als bei Stahl oder gar Aluminium - wenn man sich den Kratzer durch Vorbeischrappen an einem harten Gegenstand holt und nicht durch Draufschlagen auf einen harten Gegenstand, was den Bruch der Keramik begünstigt.
    Ob Keramik als Werkstoff für eine Lünette generell Sinn macht, da gibt es wohl Für und Wider. Und es muss ja auch nicht immer alles Sinn machen.
    Dann könnte man sich auch fragen, ob sauteures Platin für ein Uhrengehäuse Sinn macht, oder ein schlecht ablesbares, skelettiertes Zifferblatt, oder eine sich irgendwann immer ablösende PVD-Beschichtung, oder eine hässliche Datumslupe auf dem Glas, oder ...
    Technisch vielleicht alles nicht, trotzdem machen es manche Hersteller, einfach, weil sie es können oder schön finden oder als besonderes Merkmal ihrer Marke.
    Und eine sauber gemachte Keramiklünette herzustellen, z.B. mit eingeschliffenen Zahlen, ist auf jeden Fall anspruchsvoller, als einen Aluring zu bedrucken.

    Viel schwieriger scheint es mir zu sein, die Farbe der Keramik exakt passend zur Farbe des Zifferblatts hinzubekommen. Nicht nur wegen des Farbtons, sondern auch, weil eine polierte Keramikoberfläche einfach optisch anders aussieht, als ein lackiertes Zifferblatt, auch wenn es der identische Farbton ist.
    Vielleicht ist das, neben der aufwändigeren Fertigungstechnologie, mit ein Grund, weshalb manche Hersteller lieber auf Keramiklünetten verzichten?

    Gruß
    mabel

    Hallo,

    wenn ich die Abmessungen einer mir nicht physisch vorliegenden Uhr wissen möchte, rufe ich ein Produktfoto davon auf und halte ein Lineal dran.
    Vielleicht ist das ja auch für dich eine Option... :)

    Gruß
    mabel

    Hallo,

    wenn ich die Abmessungen einer mir nicht physisch vorliegenden Uhr wissen möchte, rufe ich ein Produktfoto davon auf und halte ein Lineal dran.
    Vielleicht ist das ja auch für dich eine Option... :)

    Gruß
    mabel

    Gratuliere zu der neuen Uhr! Die gefällt mir gut.

    MIDO war für mich bisher auch immer irgendwie ein Mauerblümchen - bis ich vor einiger Zeit begonnen habe, mich intensiver mit den Uhren zu beschäftigen.
    Und je mehr ich darüber recherchierte, desto mehr entstand der EIndruck, dass MIDO weithin unterschätzt wird, insbesondere was die Qualität der Verarbeitung und das Preis-/Leistungsverhältnis der meisten Modelle betrifft.
    Ein Punkt, der mich schon bei HAMILTON verblüfft hatte, als ich das erste Mal eine in der Hand hielt.

    Mir gefällt der Ocean Star Chronograph mit blauem Zifferblatt in jeder Hinsicht so sehr, dass ich mir vor drei Tagen einen bestellt habe - zu einem "Straßenpreis", für den es etwas Vergleichbares bei keinem anderen Hersteller gibt (Titangehäuse und -band, Keramiklünette, Gangreserve über 60 Stunden).

    Ich bin gespannt auf den realen EIndruck.
    Wenn ihr mögt, berichte ich davon...

    Gruß
    mabel