Ich möchte Euch hier meinen Versuch zeigen, zwei Hobbies von mir zu verbinden: Schreiben von Kurzgeschichten (l
nge vernachlässigt, leider) und Zeit / Uhren.
Der Text ist im Stadium der Inspiration, d.h., nicht mehr als eine Idee. Die Transpiration (Korrekturlesen, Formulierungen, Schleifen des Textes, besser Pointierung, ...) steht noch aus. Bitte seht das nach ;-).
Angekommen
Der Morgen hat ja mal gar nicht so schlecht angefangen. Mein alter Golf ist angesprungen, trotz der elendiglichen alten Batterie. Und der Regen hat erst angefangen, als ich fast schon im Auto war. Hätte schlechter laufen können. Dafür war es im Büro viel besser. Statt den ganzen Tag den Schreibtischstuhl zu wärmen, darf ich zu einem spontan Kundentermin. Ein Mist-Kunde, und morgen kann ich dann alles aufholen im Büro, aber heute bin ich mal raus. Um 11:00 Uhr muss ich da sein, sollte passen …
Im Grunde ist das ja ein Wahnsinn, wenn man sich so hetzen und fremdbestimmen lassen muss. Immer der gleiche Trott, den andere vorgeben. 40-45 Stunden die Woche arbeiten, zuzüglichen 8-10 Stunden Pendeln, und da alles nur, um sich eine Wohnung leisten zu können neben Leuten, die man nicht leiden kann, und um Leute zu treffen, die entweder von ihren Probleme erzählen, oder hinterhältig fragen, wie es einem denn gehe, um dann ganz zufällig auf den wachsenden Ring um die Hüften zu schauen.
Aber in 6 Jahren ändert sich alles, dann ist endlich die Rente durch, keine nervigen Kollegen mehr, kein Termindruck, mehr Zeit für Familie und Freunde. Endlich mal alles reparieren, was im Haus so liegen geblieben ist. Andere schaffen das ja so neben her, zusätzlich zu Arbeit, Freunden, Hobbies. Die sind irgendwie besser. Es gibt halt auf der Welt die, die immer gewinnen, und die anderen. Ich bin schon immer ein anderer gewesen.
Ich habe das nie verstehen können, wie diese Alleskönner und Dauergrinser die wirkliche Realität so permanent ausblenden können. Das Leben ist nun mal kein Streichelzoo und nicht jedem scheint die Sonne aus dem Arsch. Das Leben besteht doch meistens aus Disziplin, Durch- und Aushalten. Wie es sich wohl anfühlt, so als Alleskönner und Dauergrinser? Die andere Seite kenne ich ja zur Genüge.
Am schlimmsten sind die Penner, die morgens beim Kaffee im Büro schon sagen: „Was schaust du so mißmutig, lach doch mal.“ Penner. MIR-SCHEINT-DIE-SONNE-NICHT-AUS-DEM-ARSCH. Klar jetzt? Ich lebe in der beschissenen Realität und nicht in deiner Sonnenscheintraumwelt, wo Plüschhasen den Weg säumen und darauf warten, gestreichelt zu werden. Bei mir werden Hausdächer undicht, springen Autos nicht an und greifen wuchernde Ungeziefer den vor 3 Jahren (oder waren es 4, 5, …) den Garten an. Nix Gute-Laune-Grinsen. Ertragend des Alltags. Ende.
Aber irgendwann ist das ja auch vorbei, dann ist Ruhe. Klappe zu, Affe tot, Madenfutter. Bis dahin Dach machen, Garten machen, Batterie Wechseln lassen, Mist-Kunden besuchen, Dauergrinser aushalten, den Rettungsring um die Hüften verstecken, die Nachbarn ignorieren, Geld verdienen. Hat die Letzten Jahre ja auch geklappt, wird auch weiterhin klappen. Man kann mir ja vieles nachsagen, aber ich bin kein Weichling, bin ganz schön hart im Nehmen.
Immerhin hat diese ausbeuterische Kack-Firma für diesen Kundenbesuch mal keine versiffte Raucherkarre bereitgestellt, sondern einen von den neuen Kombis mit richtig Power unter der Haube. Da hätte ich ja auch ein paar Minuten später losfahren können, hätte ich bei dem Motor locker rausgeholt. Aber so ist das bei mir eben. Wenn ich dann mal Glück habe, habe ich nichts davon. Ist immer so. Wenn mir ein Brot runterfällt und *mal* nicht auf der Marmelade landet, hat der Hund es gefressen, ehe ich es aufheben kann. Scheiß Töle. Kackt, friss und pennt nur. Und kläfft bei jeder Gelegenheit. Anstatt sich ein wenig anzupassen. Aber was willst du erwarten, wenn du so eine Kreatur aus dem Tierschutz nimmst. Eben null sozialisiert.
Wie schnell ist der Wagen eigentlich? Hatte noch nie einen von den neuen. Hat ja schon ordentlich Power? Wie schnell müsste man eigentlich sein? Reichen 100, 120? Oder doch 150? Vollgas?
Der Wagen ist eine Waffe. Aber ich will je keinen verletzen. Zum Glück ist auch null Verkehr, trotz Regen. Als ob mir die Welt die Straße frei gemacht hat. Typisch, dass dabei die Sonne nicht scheint. Regen passt halt besser zu mir, so ist mein Leben eben. Wie ein Dauertief.
130 auf der Landstraße. Wenn mich jetzt einer blitzt, werde ich 4 Wochen zum Radfahrer. Aber wenn schon Radfahrer, dann doch nicht für 130. Wenn, dann muss es sich auch lohnen.
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140. Standen die Bäume immer schon so nah an der Straße?
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150. Kein Mensch weit und breit. Die Lösung wäre so einfach.
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160.
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Angekommen.