Für diejenigen, die ein Statement über den Qualitätsanspruch im Hause SINN interessiert. Ist fast zweieinhalb Jahre her, aber daran hat sich noch nichts geändert, soweit ich das beurteilen kann.
Ich habe nach Erhalt meiner 6000 SEP 05 mit der exclusiven Bilderserie des Zusammenbaus natürlich eine kurze Email verfasst, die ich zusammen mit der Antwort aus dem Füldchen hier ablichte. (Namen weggelassen)
Speziell die Antwort ist eine gute Zusammenfassung der Arbeitsprinzipien und hoch gesetzten Qualitätskriterien im Hause SINN und bestätigt mich damals wie heute in der Entscheidung, Uhren von SINN zu erstehen:
1. Mein Schreiben an SINN:
Von: ccc@ccc [mailto:ccc@ccc]
Gesendet: Mittwoch, 14. September 2005 10:10
An: ......
Betreff: Sinn 6000/1810
Guten Tag .......,
am letzten Freitag habe ich nun meine Finanzplatzuhr im Uhrmacherlädchen yyy in Empfang genommen. Die Beratung ist hervorragend, und man nahm sich auch genügend Zeit, das Armband an meinen Arm anzupassen und die Funktionen der Uhr mit mir durchzugehen.
Je länger ich das gute Stück trage, desto mehr gefällt sie mir und ich bin sehr glücklich über meine Wahl. Die Uhr ist sehr gut gearbeitet, und ich habe bis jetzt keine echten 'Fehler' entdeckt.
Besonders fazinierend ist das entspiegelte Glas, das machmal den Eindruck entstehen läßt, die Uhr habe gar kein Glas und man könne die Zeiger mit der Hand berühren. (Ich benutze außerdem die Anzeige der zusätzlichen Zeitzonen, da unser Unternehmen weltweit engagiert ist.)
Daß die Stundenzeichen bei 7, 8 und 10 Uhr ganz leicht aus der Mitte versetzt sind - sie sind zwar mittenzentriert, sitzen aber nicht exakt zwischen den beiden jeweils angrenzenden Minuten, sondern sind ganz leicht im Uhrzeigersinn 'gewandert' -, interpretiere ich als Zeichen echter Handarbeit. Ich gehe davon aus, daß ein Versetzen sehr aufwendig ist, da bestimmt ein neues Zifferblatt benötigt wird, oder ? Sollten Sie der Meinung sein, daß man das einfacher lösen kann, lassen Sie es mich bitte wissen.
Ein weiterer Punkt ist mir aufgefallen. In der rückseitigen Gravur der Skyline steht ein kleines Stück am Dach des Messeturms (Gebäude ganz links, rechte Dachseite) über. Ich kann nicht erkennen, ob es sich dabei um einen 'Ausrutscher' beim Gravieren handelt, oder um einen Materialrest. Ich werde am Wochenende einmal mit der Lupe nachsehen. Im Falle einer Verunreinigung oder eines Materialrests gehe ich davon aus, daß man den entfernen sollte. Ich kontaktiere dann die Firma Meister und Fischer.
Ganz besonders habe ich mich jedoch über die von Ihnen beigelegte CD mit den Bildern gefreut! Ich werde die Bilder entwickeln lassen und im Uhrenkasten in einem kleinen Album beilegen. Wer hat schon Bilder von der Herstellung seiner Uhr? Das ist wirklich etwas Einmaliges, und ich möchte mich noch einmal recht herzlich bei Ihnen und Ihren Mitarbeitern für den Mehraufwand beim 'Schießen' der Bilder bedanken! Bitte richten Sie das Ihren Mitarbeitern von mir aus.
Die Verbindung hochwertiger Produkte mit genau dieser Art von individuellem Service, und das in einem annehmbaren preislichen Rahmen macht die Firma Sinn zu einer besonderen Empfehlung in der Uhrenwelt.
Mit dieser Uhr schließt sich ein Kapitel von langjährigem Hin und Her zwischen Geldmangel, Geschmacksänderung und Modellvielfalt, das bei mir Ende der 80er Jahre mit dem Breitling-Boom begann (Ich war zu dieser Zeit in der Luftwaffe in einem fliegenden Verband und habe, wenn ich mich recht entsinne, auch schon mit Ihrer Fliegeruhr Bekanntschaft gemacht, mit der unsere Piloten damals ausgestattet wurden.)
Da ich mich in den letzten 12 Monaten genauer mit Uhrentypen, Werken, Herstellern und Manufakturen beschäftigt habe, ist mein Interesse an automatischen Uhren gewachsen. Etwas Feines habe ich ja schon, interessieren würde mich noch eine Uhr, die 'alles' mitmacht. Besteht denn Grund zur Hoffnung, daß es die U1/U2 auch einmal mit einem schönen dicken Edelstahlarmband geben wird ?
mit freundlichen Grüßen
Matthias Schaub
2. Antwort aus dem Hause SINN:
Frankfurt, den 14. September 2005
Sehr geehrter Herr Schaub,
haben Sie vielen Dank für Ihre Mail.
Gerne möchte ich die von Ihnen angesprochenen offenen Punkte beantworten.
In der Tat verwenden wir bei der Finanzplatzuhr ein in Deutschland handgefertigtes Zifferblatt, bei dem der Rohling in Kleinstserie handwerklich hergestellt und für die Weiterverarbeitung vorbereitet wird. Anschließend wird die Farbstellung der galvanischen Oberfläche der Zifferblätter händisch von einem sehr erfahrenen Galvaniseur (dem einzigen, der dies kann) eingestellt. Dieses aufwendige Verfahren führt dazu, dass sich die Zifferblätter hinsichtlich der visuellen Wirkung in Nuancen unterscheiden. Das Aufsetzen der Appliken erfolgt ebenfalls von Hand. Jedes Stück ist ein Einzelstück.
Unsere Kontrollen sind so streng, dass wir Teile nur nach einer entsprechenden Selektion verbauen.
Auch die Uhren werden von ein und demselben Uhrmacher von Anfang bis Ende rein handwerklich montiert. Wir arbeiten also bewusst nicht arbeitsteilig. Wir erreichen damit eine hohe Identifikation unserer Mitarbeiter mit dem Herstellungsprozess und dem gediegen verarbeiteten Produkt und setzen damit die Basis für die Qualität. So werden ausschließlich Uhren für den Verkauf freigegeben, die unseren hohen Standards gerecht werden. Unsere Uhrmacher dokumentieren dies intern mit Ihrem Namen.
Freilich lässt sich mit dieser Art der handwerklichen Fertigung nicht die wiederholgenaue Präzision von Prozessen einhalten, die Sie bei computergesteuerten automatisierten und seelenlosen Fertigungsprozessen in der Großserie erreichen.
Mit Herrn .... (Uhrmacher) habe ich bereits besprochen, dass Sie ihm die Uhr gerne noch einmal vorlegen können, damit er das Zifferblatt begutachtet und ggf. weitere Schritte veranlasst. Bei dieser Gelegenheit kann ... auch den Rotor kontrollieren. Zu seiner Information erhält ... eine Kopie dieser Mail.
Zu guter letzt kann ich Ihnen bestätigen, dass wir für die U-Modelle selbstverständlich ein Massivband entwickeln, das der Uhr entsprechend ordentlich dimensioniert ist.
An Ihrer 6000 wünsche ich Ihnen viel Freude und verbleibe
mit freundlichen Grüßen aus Frankfurt
.......
3. Auflösung des Materialrestes am Rotor:
Derabstehende Materialrest entpuppte sich als kleiner Fettrest der Rotorlagers, der durch die Beschleunigung gelöst hatte. Konnte problemlos entfernt werden.