Uhrenexporte auf Rekordkurs
Die Ausfuhren haben stark zugenommen. Trotz anhaltend guter Zahlen überwiegt an der Börse die Vorsicht.
Daniel Zulauf
Die Schweizer Uhrenindustrie hat im Mai Armbanduhren im Wert von 2,2 Milliarden Franken ausgeführt. Das entspricht einer Zunahme von 14,5 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Die Branche boomt vor allem dank einer immer noch hervorragenden Konjunktur in den USA und einer kräftigen Aufholbewegung in China. Sie befindet sich auf Rekordkurs.
In den ersten fünf Monaten des Jahres wurden Uhren im Gesamtwert von 10,9 Milliarden Franken ausgeführt. Im bisherigen Rekordjahr 2022 hatte sich der Wert der Exporte in der gleichen Periode auf 9,8 Milliarden Franken belaufen. Erfreulicherweise ist das Plus nicht einfach das Ergebnis höherer Preise. Tatsächlich sind die Uhrenhersteller in der Schweiz gemessen an der verkauften Stückzahl sogar noch schneller gewachsen als gemessen am Umsatz.
Konkret wurden zwischen dem Januar und Mai 6,6 Millionen Uhren exportiert, was im Vorjahresvergleich einem Plus von 14,6 Prozent entspricht. Stark gefragt sind einerseits Zeitmesser in Gehäusen aus Edelmetallen. Diese stehen, zusammen mit den Stahluhren, je etwa hälftig für rund drei Viertel aller Uhrenexporte aus der Schweiz.
Stark gefragt sind aber auch Plastikuhren, die in der Statistik unter der Rubrik «andere Materialien» geführt werden. Die Plastikuhren stammen grösstenteils aus den Fabriken der Swatch Group. Das Unternehmen geniesst derzeit einen Grosserfolg mit der «Moon-swatch», einer Nachahmung im Swatch-Format der legendären Astronautenuhr «Omega Speedmaster».
Die starken Zahlen spiegeln sich nicht im Aktienkurs
Die anhaltend guten Exportzahlen vermochten die Investoren an der Schweizer Börse allerdings nicht aus der Reserve zu locken. Seit Ende März zeigen die Aktien der Schweizer Uhrenhersteller einen stagnierenden bis sinkenden Kursverlauf. Die Investoren trauen der internationalen Konjunkturlage offensichtlich nicht richtig. Die in vielen Ländern sehr rigide Teuerungsentwicklung zwingt die Notenbanken, die Geldversorgung der Wirtschaft weiter zu verknappen, was die Konjunktur bremsen und die Konsumentenstimmung belasten könnte.
„Zuger Zeitung“, online - Ausgabe vom 21.06.2023
Gruss
Christian