Die Auswirkungen des (Elektro)magnetismus auf Uhrwerke stellen keine Ja/Nein-Funktion dar. Eine erlaubte Gangabweichung von +/-30 Sekunden in 24 Stunden unter dem Einfluß von Magnetismus bis 6 mT bedeutet nicht, daß bis zu einem Wert von 5,9 mT das Gangverhalten unverändert bleibt, um sich dann schlagartig bei 6,0 mT wahlweise auf +30 oder -30 Sekunden / 24 Std. zu verändern. Der Einfluß von Magnetismus ist schleichend und mit der Zeit magnetisiert sich die Spiralfeder immer stärker.
Das Problem ist eben, daß es heutzutage im Alltagsleben sehr viele Geräte gibt, die elektromagnetische Felder aufbauen, die sich z. T. auch noch überschneiden. Da ist jede Uhr wohl mehr oder weniger regelmäßig solchen Feldern in unterschiedlichster Intensität ausgesetzt. Daher ist auch die Frage danach, wie weit man eine Uhr ins Zentrum eines bestimmten (bekannten) elektromagnetischen Feldes bewegen darf, eigentlich nur mit dem Satz zu beantworten: Das hängt ganz davon ab.
Auch ein erhöhter Magnetfeldschutz ist sicherlich kein Freibrief dafür, sich mit einer so geschützten Uhr am Handgelenk elektromagnetischen Feldern auszusetzen, wie sie z. B. in Starkstromanlagen oder unter Hochspannungsleitungen aufgebaut werden.
Denn neben der Uhrenfeder reagiert auch der menschliche Organismus auf starke Magnetfelder. Während man eine Uhr jedoch wieder entmagnetisieren kann, dürften sich die (wenn auch medizinisch noch nicht gänzlich erforschten) Auswirkungen sehr starker elektromagnetischer Felder auf den menschlichen Körper nicht so ohne weiteres wieder rückgängig machen lassen.
Nachfolgend mal Beispiele für Elektromagnetismus, der bei
dauerhafter Exposition wohl schon zu Gangabweichungen bei einer nicht magnetfeldgeschützten Mechanikuhr führen dürfte:
Die Bildschirmarbeitsplatzverordnung (BildscharbV) empfiehlt an Bildschirmarbeitsplätzen Strahlungswerte für elektromagnetische Strahlung von maximal 0,25 µTesla = 250 nTesla.
Für Hochspannungsleitungen gelten gemäß dem Bundes-Immissionsschutzgesetzes (26. BImSchV) zurzeit folgende gesetzlich festgelegte maximale Strahlungswerte für elektromagnetische Strahlung für Hochspannungen mit einer Frequenz von 50 Hz:
100 µTesla (Mikrotesla) = 100.000 nTesla (Nanotesla).
Was dagegen die magnetische Hülle für Deinen Blackberry angeht. Ich glaube nicht, daß ein normaler Haushaltsmagnet sehr großen Schaden anrichten kann im Vergleich zu den o. g. Geräten (elektromanetische Felder von Bildschirme oder unter Starkstromleitungen). Zumal die Exposition ja immer nur sehr kurzfristig ist. Im Zweifel könntest Du aber den Hersteller kontaktieren und nach den Werten fragen.
Die Frage ist eben, ob durch diesen Magneten das einzige elektromagnetische Feld in Deinem persönlichen Lebensumfeld geschaffen wird. Ich würde aber vermuten, daß dies eher nicht der Fall ist.