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HappyDay

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1

Dienstag, 12. August 2014, 16:23

Berlin, du bist so wunderbar! [Modemburner]

Berlin gehört für mich zu den faszinierendsten Städten Europas.

Ich möchte euch nachfolgend gerne mal einige Eindrücke aus der Hauptstadt vermitteln. Da ich seit Kindesbeinen fotografiere und sozusagen mit der Schwarzweißfotografie aufgewachsen bin, werde ich euch überwiegend S/W-Aufnahmen zeigen, Farbfotos werden die Ausnahme bleiben. Ach ja, und hier noch ein Tipp: Klick aufs Foto macht das Bild größer (1024 Pixel auf der längeren Seite). Noch besser: Rechtsklick aufs Foto und dann "In neuem Tab öffnen." Dann bleibt ihr in einem eigenen Tab im Beitrag und öffnet die Fotos in voller Größe in anderen Tabs.


Fangen wir gleich mit der Ankunft in Berlin an. Da der Flughafen noch nicht fertig ist (und in absehbarer Zukunft wohl auch nicht fertig werden wird) und das Autofahren in Berlin alles andere als Spaß macht, erfolgt die Anreise mit der Bahn. Bahnhöfe können die Berliner, im Gegensatz zu Flughäfen, und das sogar mit Aussicht:




Vom Bahnhof aus erblickt man schon das Zentrum deutscher (Ohn)macht(nix), die Neue Bundesreichskanzlei:




Von dort aus geht's weiter dorthin, wo die Lobbyisten sich ihre Gesetze machen lassen (später noch mehr davon):




Geht man von dort aus weiter Richtung Stadtmitte, so gelangt man an diesen Ort:




Und hier Deutschlands bekanntestes und meist fotografiertes Wahrzeichen:




Mit dem nötigen "Kleingeld" kann man anschließend hier übernachen:




Später werde ich euch noch mehr Fotos zeigen, wenn ihr mögt.

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ICEMAN

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2

Dienstag, 12. August 2014, 20:38

Hallo Olaf

War vor kurzem auch erst wieder in Berlin....
Ein tolle,faszinierende Stadt!!!
Deine Bilder sind wirklich super!!1
Freue mich auf mehr...denn bisher kenne ich eigentlich alles auch Live und in Farbe... ;)
bis später... ICEMAN


...bekennende Poliertuchmuschi... :o:

HappyDay

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3

Dienstag, 12. August 2014, 21:18

Vom Pariser Platz geht es weiter, an der deutschen NSA-Niederlassung (AKA Botschaft der USA) vorbei Richtung Potsdamer Platz.

Hier passieren wir das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, bekannter unter der Bezeichnung Holocaust-Mahnmal:




Man verliert mitten in diesem Labyrinth aus Betonstelen schnell die Orientierung:










Doch noch beklemmender ist der unterirdische Teil des Mahnmals, denn hier werden die Ermordeten von Zahlen in einer Statistik plötzlich wieder zu Menschen; sie bekommen Namen, Gesichter und Biografien.

Schriftliche Hinterlassenschaften der Opfer, teilweise erst unmittelbar vor ihrer Ermordung aufgezeichnet. Aus ihnen wird deutlich: die meisten Menschen wussten oder ahnten, was ihnen bevor stand:




Ähnlich wie im Denkmal für die Kinder in Israels Gedenkstätte Yad Vashem werden hier die Namen und Biographien der Opfer der Shoa vorgetragen.




Und es werden beispielhaft die Schicksale namentlich bekannter Familien dokumentiert:




Im nächsten Teil sind wir dann am Potsdamer Platz.

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Mittwoch, 13. August 2014, 07:28

Der Potsdamer Platz war vor dem Krieg sowohl ein Verkehrsknoten (mit der ersten Ampel Berlins!) und nach Geschäfts- bzw. Büroschluss ein beliebtes Amüsier- und wohl auch Rotlichtviertel.
Durch alliierte Bombenangriffe und die sowjetische Eroberung der Stadt wurde auch die Gegend am Potsdamer Platz schwer beschädigt, der aufziehende Ost-West-Konflikt führte schließlich zur Teilung der Stadt, als deren deutlich sichtbares Zeichen Mauer und Todesstreifen mitten durch den Potsdamer Platz verliefen. Nach der Wiedervereinigung verliefen Planung, Neugestaltung und -bebauung unter teilweise dubiosen, z. T. sehr fragwürdigen Umständen und keinesfalls nach einem einheitlichen stadtplanerischen Konzept.

Hochhäuser prägen den neuen Posdamer Platz, links das ehemalige debis-Haus (heute: Atrium-Tower), mittig der im New Yorker Backsteinstil errichtete Kollhof-Tower und rechts der Bahntower. Vor dem Eingang zum Bahnhof Potsdamer Platz erinnern einzelne, museal aufgestellte Mauerstücke an die überwundene Teilung der Stadt:




Das ehemalige debis-Haus heißt inzwischen Atrium-Tower und hat eine markante dreieckige Grundform:




"Frommer Wunsch" auf einem Originalstück der Berliner Mauer:




Auf dem Mittelstreifen der Potsdamer Str. verläuft eine m. E. ziemlich armselige Kopie des Hollywood Walk of Fame:




Das Dach des Sony-Centers soll den Gipfel des in Japan heiligen Bergs Fudschijama symbolisieren:




Im nächsten Teil wenden wir uns verstärkt dem Bereich Mitte zu. Ich hoffe, ihr seid dabei.

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Spencer

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5

Mittwoch, 13. August 2014, 12:20

Vielen Dank, Olaf! Schöne und feinfühlige Zusammenstellung und Gestaltung der Fotos - bitte mehr davon!

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6

Mittwoch, 13. August 2014, 14:02

Super Bilder 8o und Berlin ist immer eine Reise wert.
Einige SINN, eine Guinand, und etwas für die Seelenpflege des Qualitätsanspruches. Irgendwo zwischen Uhren Overkill und der Suche nach dem Exit :awg:

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7

Donnerstag, 14. August 2014, 12:43

Der Weg führt uns vom Potsdamer Platz zurück zum Reichstag. Dieses Mal gehen wir durch den Tiergarten, und der trägt seinen Namen, weil er früher als eingezäuntes Jagdrevier des Kurfürsten von Brandenburg bzw. Königs von Preußen diente. Inzwischen besteht dort keine Gefahr mehr, von einem hochwohlgeborenen Jäger beim Spaziergang mit einem Wildschwein oder kapitalen Bock verwechselt und über den Haufen geschossen zu werden:



Beim Überqueren der Straße des 17. Juni stoßen wir auf das Sowjetische Ehrenmal, welches nicht nur Denkmal für den sowjetischen Sieg im 2. Weltkrieg, sondern gleichzeitig auch letzte Ruhestätte für über 2.000 beim Kampf um Berlin gefallene Soldaten der Roten Armee ist. Standort und Ausrichtung wurden nicht zufällig gewählt: an diesem Punkt kreuzen sich die sogen. Ost-West-Achse der Stadt (vom Olympiastadion im Westen bis zum Alexanderplatz im Osten) mit der von Hitler und seinem Lieblingsarchitekten Albert Speer geplanten Nord-Süd-Achse, an eben dieser Stelle sollte nach einem für Deutschland siegreichen Kriegsende die gigantomanische "Große Halle" mit einer Kuppelhöhe von 320 m [in Worten: dreihundertzwanzig Meter] als Mittelpunkt der von Berlin in "Welthauptstadt Germania" umgetauften Metropole errichtet werden; das damals nach dem Brand vom 27. zum 28. Februar 1933 ohnehin leerstehende Reichstagsgebäude war zum Abriss vorgesehen. Die Anlage des Ehrenmals zerschneidet also symbolisch die Nord-Süd-Achse und schiebt durch seine Ausrichtung parallel zum Verlauf der Ost-West-Achse der geplanten Umsetzung von Hitlers größenwahnsinnigen Plänen buchstäblich einen Riegel vor.




Glücklicherweise kam alles anders. Deutschland verlor den Krieg, gewann aber den Frieden und wurde zu einer parlamentarischen Demokratie. Das Reichstagsgebäude blieb erhalten, wurde mehrfach renoviert und ist nunmehr Sitz des Bundestags. Nun wollen wir ihm unsere Aufwartung machen. Schließlich sind wir ja das Volk. ;)
Das mit dem Besuch geht inzwischen leider nur noch nach Terminvergabe durch die Bundestagsverwaltung oder auf Einladung eines Bundestagsabgeordneten.

Die Widmung "Dem deutschen Volke" wurde übrigens erst über 20 Jahre nach Errichtung des Gebäudes angebracht, als es für die Deutschen im 1. Weltkrieg nicht besonders gut lief und der Kaiser eine Geste brauchte, um das Volk ruhig zu halten und die Abgeordneten dazu zu bewegen, einer neuen Kriegsanleihe der Regierung zuzustimmen. Denn das Recht, Steuern, Abgaben und ähnliche Belastungen für die Bürger zu verabschieden und zu entscheiden, wie das Geld im Staatshaushalt eingesetzt wird, das Haushaltsrecht, war auch damals schon das sogen. Königsrecht des Parlaments.
Nach einer obligatorischen Sicherheits- und Personalienkontrolle wird der Einlass ins Hohe Haus gewährt und man kann unseren Abgeordneten entweder aufs Dach steigen oder ihnen von der Zuschauertribüne bei der Arbeit im Plenarsaal zusehen.




Ich war in den vergangenen 15 Monaten zweimal im Plenarsaal, einmal zu einer Führung außerhalb der Sitzungsperiode, einmal während einer Sitzung. Während der Sitzungen darf man allerdings als Besucher nur eines: sich leise auf seinen Platz begeben, still zuhören und nach 30 Minuten seinen Platz wieder räumen. Auf den meisten Fotos und Filmen wirkt der Plenarsaal übrigens viel größer als er tatsächlich ist:




Der sogen. Konus ist ein ausgefeiltes Stück Hightech und versorgt den Plenarsaal mit natürlichem Licht ohne bei starkem Sonnenschein zu blenden oder den Raum zu sehr aufzuheizen:




Verlassen wir nun den Sitzungssaal und begeben uns aufs Dach, um die Kuppel zu besteigen:





Hier der obere Teil des Konus mit den Spiegeln (Lichtkollektoren):



Die Kuppel ist aus Gründen der Klimatisierung und Belüftung oben permanent geöffnet:




Werfen wir zum Abschied noch einen Blick von der Dachterrasse auf weitere bekannte Bauwerke.
Von links nach rechts: Der Fernsehturm, mit 368 Metern das höchstes Gebäude Deutschlands, das IHZ (Internationales Handelszentrum) und, allerdings halb verdeckt, der Berliner Dom:




Wir verlassen nun das Reichstagsgebäude und werden ein wenig durch die Innenstadt schlendern. Ich würde mich freuen, wenn ihr mich begleitet.

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8

Donnerstag, 14. August 2014, 20:15

Mit Berlins beliebtestem Fortbewegungsmittel, der U-Bahn, geht es zum Bahnhof Friedrichstraße:




Am Ausgang des Bahnhofsgebäudes wird uns eindringlich ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte nahe gebracht: Die Plastik "Züge in das Leben – Züge in den Tod: 1938–1939" von Frank Meisler, selbst ein Überlebender der Kindertransporte, erinnert an das Schicksal der wenigen jüdischen Kinder, die per Zug ins sichere Ausland ausreisen durften, während die allermeisten Kinder mit ihren Familien deportiert und ermordet wurden:




Wenden wir uns nun nach rechts, so gelangen wir zu einem Gebäude aus den Zeiten der untergegangenen DDR, nämlich zur ehemaligen Ausreisehalle der Grenzübergangsstelle Bahnhof Friedrichstraße, im Volksmund besser bekannt als "Tränenpalast", weil sich hier Besucher aus dem Westen und endgültig Ausreisende aus der DDR vor der Ausreisehalle meist unter Tränen von den Zurückbleibenden verabschieden mussten. Heute ist es ein Museum:




Auch ich kenne den Tränenpalast von etlichen Besuchen in Ostberlin und denke noch heute mit Schaudern an die unpersönliche, fast schon mechanisch-roboterhafte Art der Grenzabfertigung. Am Ende war man immer froh, wenn man endlich mit dem Stempel im Pass "durch" war:




Morgen machen wir uns auf den Weg von der Friedrichstraße zum Alexanderplatz.

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9

Freitag, 15. August 2014, 07:59

Tolle Bilder, Olaf, aber dass Berlin die tolle Stadt ist, für die sei gerade Touristen immer gerne halten , bezweifle ich stark. Ich kenne Berlin über 30 Jahre und habe alle Bezirke kennengelernt. Wenn man dann mal paar Tage durch das neue Zentrum fährt und das toll findet - bitteschön.
Die wahren Schönheiten Berlins finde ich in anderen Bezirken.
Die "neue Mitte" meide ich bei meinen regelmäßigen Besuchen fast immer, weil da immer mehr "Touris" rumlaufen und die nerven! :D
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u.e.m. :thumbup:

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Freitag, 15. August 2014, 08:41

Vom "Tränenpalast" geht's zu Fuß weiter entlang am Ufer der Spree. Wir passieren die Weidendammer Brücke mit ihren berühmten gusseisernen preussischen Adlern im Geländer, die den DDR-Liedermacher Wolf Biermann zu seinem Spottlied vom "Preußischen Ikarus" inspirierten und ihm postwendend die zwangsweise Ausbürgerung durch das SED-Regime eintrugen:




Wenden wir uns noch einmal nach rechts, Richtung Friedrichstraße, so findet sich hier das Hochhaus des Internationalen Handelszentrums (IHZ). Das Gebäude wurde - ungewöhnlich für die damalige Zeit - von 1976-78 im Auftrag der DDR-Regierung von einer japanischen Firma entworfen und gebaut:




Kehren wir zurück zum Spreeufer. Vor uns beginnt das Weltkulturerbe Museumsinsel, hier vor uns das Bode-Museum, rechts dahinter das Pergamonmuseum. Aus dem Berliner Stadtbild praktisch nicht mehr wegzudenken sind übrigens die Kräne; seit 25 Jahren lebt man in Berlin wie auf einer einzigen Großbaustelle:




Von der Museumsinsel gelangen wir zum Lustgarten und können nun unseren Blick auf gleich zwei bedeutende Berliner Sehenswürdigkeiten richten, nämlich das Alte Museum und den Berliner Dom:






Vor dem 2. Weltkrieg hätten wir auch noch das sogen. Stadtschloss, die Hauptstadtresidenz der preußischen Könige gesehen, doch das im Krieg stark beschädigte Schloss wurde bekanntlich gesprengt und durch den Palast der Republik (Sitz des DDR-Parlaments, der sogen. Volkskammer, im Volksmund höhnisch als "Palazzo Protzo" oder "Erichs Lampenladen" bezeichnet) ersetzt. Das mit Asbest verseuchte Gebäude fiel von 2006-2009 seinerseits der Abrissbirne zum Opfer und wird derzeit durch den Neubau des Humboldt-Forums ersetzt, der sich äußerlich an das alte Stadtschloss anlehnt, im Inneren aber ein modernes Zentrum für Kultur, Wissenschaft und Bildung beherbergen wird, in dem auch Kunstsammlungen und Bibliotheken untergebracht werden sollen.

Hier die Baustelle des Humboldt-Forums vor knapp einem Jahr:




Dieselbe Baustelle etwas mehr als acht Monate später. Wenn das so weitergeht, könnte das mit der geplanten Eröffnung in 2019 sogar funktionieren:



Dann wäre das "neue Stadtschloss" vermutlich noch vor der Flughafen-Bauruine betriebsbereit... :o:



Wir verlassen jetzt den Lustgarten und schlendern weiter in Richtung Rathaus und Alexanderplatz. Bgleitet ihr mich noch ein Stück?

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SoundBoss (18.08.2014), Iceman (15.08.2014)

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11

Freitag, 15. August 2014, 08:44

Tolle Bilder, Olaf, aber dass Berlin die tolle Stadt ist, für die sei gerade Touristen immer gerne halten , bezweifle ich stark. Ich kenne Berlin über 30 Jahre und habe alle Bezirke kennengelernt. Wenn man dann mal paar Tage durch das neue Zentrum fährt und das toll findet - bitteschön.
Die wahren Schönheiten Berlins finde ich in anderen Bezirken.
Die "neue Mitte" meide ich bei meinen regelmäßigen Besuchen fast immer, weil da immer mehr "Touris" rumlaufen und die nerven! :D

Es freut mich sehr zu hören, dass Du so ein exzellenter Berlin-Kenner bist. Deshalb lade ich Dich hiermit herzlich ein, Dein Wissen und Deine Kenntnisse mit uns zu teilen. Und wie sich das in einem Foto-Thread gehört, bitte mit Bildern. Vielen Dank! :thumbup:

HappyDay

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12

Mittwoch, 10. September 2014, 20:08

Nachdem ich nun etwas länger auf qualifizierte Beiträge unseres selbsternannten Berlin-Experten gewartet habe, mache ich jetzt einfach mal weiter. ;)


Vom Lustgarten schlendern wir Richtung Alexanderplatz ("Alex").



Noch ein letzter Blick auf den Dom und die Spree, dann geht's los.




Das sogen. "Rote Rathaus" ist derzeit von derartig vielen Baustellen umgeben, dass man es kaum fotografieren kann,
also habe ich es von der Außengalerie des Berliner Doms aufgenommen.




Und so sieht der Eingangsbereich des Amtssitzes des Regierenden Bürgermeisters unserer Hauptstadt aus.




In unmittelbarer Nähe zum Rathaus: das Denkmal von Marx und Engels, im Volksmund "Marx und Murks" genannt.
Mit dem Wissen um das, was im Namen seiner Ideologie angerichtet worden ist, würde Charly M. sein
Kommunistisches Manifest heute vermutlich mit den Worten beenden: "Proletarier aller Länder, verzeiht mir."




Auf dem Platz vor dem höchsten Bauwerk: Der Neptunsbrunnen.




Unser Blick richtet sich auf Berlins bzw. auf mit 368 m sogar Deutschlands höchstes Bauwerk, den Fernsehturm.

Er stammt noch aus der Zeit der ehemaligen DDR und war eines der Vorzeige-Projekte der damaligen Staatsführung.
Mit einem Aufzug kann man bis zum sogen. Tele-Café in ca. 200 m Höhe fahren und die phantastische Aussicht auf Berlin genießen.




Die Rache des Papstes: "Von den Kathedralen des Sozialismus grüßen keine Kreuze",
soll Walter Ulbricht, SED-Parteichef und starker Mann der DDR einst gesagt haben. - Ja ne is' klar, Walter. :D




Mit einem Blick auf das wohl prominenteste Gebäude am Alexanderplatz, das frühere Interhotel Stadt Berlin,
heute Park Inn beende ich unseren kleinen Spaziergang.


Morgen möchte ich noch ein paar unsortierte Berlin-Fotos zeigen, sozusagen ein Schnappschuss-Potpourri.

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SoundBoss (11.09.2014)

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13

Samstag, 13. September 2014, 12:04

Hier werde ich noch einige Schnappschüsse einstellen, ohne dass ich dabei einem bestimmten Weg durch Berlin folge.
Dabei werden neben Schwarz-Weiß- nun auch Farbaufnahmen gezeigt.




Hier wohnt(e) sozusagen der alleroberste Deutsche: Schloss Bellevue ist nicht nur ein ehemaliges
preußisches Königsschloss, sondern auch Amtssitz des Bundespräsidenten:




Berühmtes Schalentier im Design der Moderne: Das Haus der Kulturen der Welt (HKW)
ist bekannter unter seinem Spitznamen "Schwangere Auster":




Was den Londonern Nelson's Column auf dem Trafalgar Square ist den Berlinern die Siegessäule am Großen Stern.




Die Siegessäule ist ein Denkmal an die preußischen Siege gegen Dänemark (1864), Österreich (1866)
und Frankreich (1870-71). Man gelangt nur durch Fußgängerunterführungen zu der Anlage:




Der Vorteil der Siegessäule: Eine Wendeltreppe führt bis zu einer Galerie unterhalb der Victoria-Statue,
im Volksmund spöttisch "Goldelse" genannt. Man genießt von dort einen tollen Ausblick über Berlin.
Das ist aber nur etwas für Leute mit guter Kondition:




Diesem Straßenkünstler begegnete ich direkt am Brandenburger Tor:




In einer Seitenstraße der Oranienburger Str. konnte ich diese Szene festhalten:
"Leben und sterben in Berlin!"




Im Nikolaiviertel, dem ältesten Teil Berlins, steht auch die Nikolaikirche. Sie ist mitterweile
profaniert (= wird nicht mehr für Gottesdienste genutzt), sondern dient als Museum und für Orgelkonzerte:






Die Hackeschen Höfe sind mittlerweile ein Tag und Nacht stark frequenierter Touristenmagnet.
Fotografieren ohne dass einem nicht ständig Leute ins Bild laufen ist leider unmöglich geworden:




Auf der Museumsinsel fand ich diesen Ausstellungshinweis.
Herlinde Koelbl ist eine international anerkannte Fotografin. Mit der Ausstellung "Targets" zeigt sie, wie
Menschen zum Schießen auf Menschen ausgebildet und welche "Feind-Bilder" ihnen dabei vermittelt werden.
Wir lernen: "Der Feind hat viele Gesichter." Aber letztlich sind Opfer und Täter immer Menschen.




In der Wilhelmstr., ganz in der Nähe des Bundeslandwirtschaftsministeriums, befand sich bis 1945
Hitlers sogen. Neue Reichskanzlei, unter ihr der Bunker, in dem der Dikator seine letzten Tage verbrachte.
Hier findet sich auch eine Erinnerung an Georg Elser., der kurz nach Beginn des 2. Weltkriegs ein nur
knapp gescheitertes Bombenattentat auf Hitler im Münchener Bürgerbräukeller verübte.
Das "Denkzeichen Georg Elser" zeigt das Profil des Attentäters, auf dem Gehweg ist ein Zitat aus einem
Verhörprotokoll der Gestapo eingelassen: "Ich habe den Krieg verhindern wollen."






Am westlichen Ende der Ost-West-Achse befindet sich das 1934-36 erbaute Olympiastadion,
in dem jährlich das DFB-Pokalfinale stattfindet und das Heimstätte der Hertha BSC ist.
Hier der Blick auf das Stadion vom Eingang am Olympiator:




Blick durch den Innenraum vom Olympia- zum Marathontor, im Hintergrund ist der Glockenturm
der Langemarckhalle zu sehen, eine dem nationalistischen Blut- und Opfermythos gewidmete
Gedenkstätte für eine der ebenso entsetzlichen wie sinnlosen Massenschlächtereien des 1. Weltkriegs:




Abschließend noch ein Blick auf den Säulengang rund um das Untergeschoss des Stadions:




Ich habe noch einige Fotos aus den Berliner Außenbezirken, die ich euch noch zeigen möchte.
Aber nicht mehr in diesem Beitrag, sondern im nächsten.
;)

HappyDay

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14

Samstag, 13. September 2014, 16:22

Kommen wir nun zum bunten Abschluss meiner kleinen virtuellen Berlin-Tour.
Ich zeige euch noch einige Fotos von Sehenswürdigkeiten und Szenen außerhalb der Stadtmitte.



Nur etwa 10 Minuten Autofahrt (außerhalb des Berufsverkehrs) vom Stadtzentrum liegt der Stadtteil Charlottenburg,
Teil des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Das wohl berühmteste Gebäude dort ist das Schloss, erbaut als Sitz des
Kurfürsten von Brandenburg und ersten Königs von Preußen, benannt nach dessen erster Frau Charlotte:




Die Parkanlagen des Schlosses Charlottenburg laden bei gutem Wetter zu ausgedehnten Spaziergängen ein:




"Jotwede", also "janz weit draußen", das ist für Berliner der Stadtteil Spandau im gleichnamigen Bezirk.
Bekannt ist neben dem inzwischen abgerissenen Kriegsverbrechergefängnis vor allem die Zitadelle,
heute natürlich keine Verteidigungsanlage mehr, sonder ein Museum:




Vom Strausberger Platz in Friedrichshain erblickt man den Fernsehturm:




Noch weiter östlich, im Bezirk Marzahn (ja, das wohnt die Cindy ;)) liegen die Gärten der Welt,
für die man sich ruhig eine Woche Zeit nehmen sollte, wenn man sie alle erkunden möchte. :D
Ich zeige hier nur zwei Aufnahmen aus dem Koreanischen Garten:






Ich lade euch jetzt zu einer kleinen Bootstour ein. Sie führt uns vom Treptower Park
über die Spree nach Köpenick, über den Mügelsee, an Neu-Venedig vorbei, über den
Dämmeritz- und Seddinsee zum Langen See mit der alten Olympia-Regatta-Strecke
und über die Spree wieder zurück zum Treptower Park.

An der Spree liegt das mittlerweile insolvente Kabelwerk Oberspree (KWO), eine ehemalige
AEG-Tochter. Heute werden die Fabrikgebäude von einer technischen Hochschule genutzt:








Auf dem Fluss begegnen uns noch einige andere Gefährte, einige fest vertäut,
andere ebenso geschäftig unterwegs wie wir:






Vor uns sehen wir Köpenick, dessen bekanntestes Gebäude wohl das Rathaus (in der Mitte)
sein dürfte, das der als Hautpmann verkleidete Schuster Wilhelm Voigt 1906 besetzte und
die Stadtkase raubte:




Unmittelbar vor Erreichen des Mügelsees erblicken wir das Gelände der seit vier Jahren
leider geschlossenen Bierbrauerei "Berliner Bürgerbräu", die nach Aussagen
vieler Berliner das mit Abstand beste Bier der Stadt herstellte:




Wer es sich leisten kann, wohnt "außerhalb" in einem (mehr oder weniger großen)
Häuschen in Neu-Venedig, natürlich direkt am Wasser und mit eigenem Bootssteg:




Aber auch am Ufer des Langen Sees, an der alten Regatta-Strecke, 1936 für die
Olympiade eingerichtet, lässt es sich angemessen leben:




Nach der Rückkehr von der Schiffsrundreise noch ein Blick auf eine mittlerweile
berühmte Landmarke, die sich auf der Grenze dreier Stadtteile (Kreuzberg, Treptow
und Friedrichshain) befindet, der Molecule Man des amerikanischen
Bildhauers Jonathan Borofsky. Im Hintergrund sieht man die Oberbaumbrücke
und natürlich den in Berlin kaum zu übersehenden Fernsehturm:





So, ich hoffe, meine kleine Foto-Tour durch Berlin hat euch gefallen.

:fabend:

Denn falls nicht:



:ironie: & :p: & :nww:

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AndiS (14.09.2014)