Ich habe die U1 nun seit Januar 2013 und sie hat sich zu einer meiner absoluten lieblingsuhren entwickelt. Meine erste Begegnung mit der U1 verlief für mich allerdings sehr enttäuschend und endete mit einer 103 StSa. Trotz der fehlenden Begeisterung mit der U1 am Arm, ging sie mir nie aus dem Kopf. Immer wieder bin ich um die Sinn-Homepage geschlichen, und habe immer mit der U1 aufgehört. Ich habe lange versucht, mir einzureden, dass mir die 556A oder die 856 gefallen, aber länger war ich immer bei der U1.
Als dann bei mir die Einsicht wuchs, nur so viele Uhren haben zu wollen, wie ich vernünftigerweise auch regelmässig tragen kann, setzte eine Konsolidierungsphase ein, der viele Uhren zum Opfer fielen, und aus der wenige Traumuhren als „Sieger“ hervorgingen. Als nächsten Schritt auf dem geplanten Weg (von dem nur noch 2 oder 3 Schritte zu gehen sind) zeichnete sich ab, dass ein schöner, zu mir passender Diver in die Box gehörte. Diver? U1!
Also mussten wieder ein paar Uhren gehen, etwas Zubehör auch, ein kleiner Basisstock war schon in der Uhrenkasse, und der Rest, ja der Rest ist die beste Ehefrau der Welt (einige kennen das bestimmt). So kam es, dass wir, wirklich spontan und ungeplant, Samstag (es war ja der erste Samstag im Monat, welch Zufall), uns nach einem ausgiebigen Brunch auf den Weg ins Füldchen machten.
Die U1 ist übrigens eine Uhr, für die sich sogar meine Frau von einem technischen Standpunkt aus begeistern kann. Nunja, in gewisser Weise leider gründet ihre Begeisterung nicht auf horologische Feinheiten, sondern auf der Materialauswahl. Daher schlage ich vor den Fotos auch kurz diese Brücke:
Die Uboote der Klasse 214 sind eine konsequente Weiterentwicklung der der bestehenden Ubootklassen und basieren auf den Ubootklassen 209 und 212 und zeichnen sich durch weitere Innovationen aus. Laut Howaldtswerke-Deutsche Werft eignet sich die Klasse 214 für eine breite Palette von Einsätzen sowohl in Küstengewässern als auch auf hoher See. Einige der herausstechenden Eigenschaften sind erhöhte Unterwasserausdauer und erhöhte Tauchtiefe. Der Stahl ist speziell für Uboote hergestellt worden und zeichnet sich durch eine erhöhtet Salzwasserbeständigkeit aus.
Gemäss Sinn ist es „den Sinn-Ingenieuren gelungen, eine Taucheruhr zu entwickeln, deren Qualität in Material und Konstruktion sie überlegen widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse unter extremen Einsatzbedingungen macht.“ Um dies zu erreichen, „werden vom Stahllieferanten dieser Werften [u.a. Howaldtswerke-Deutsche Werft] keine Mengen des originalen Stahls der aktuellen deutschen U-Boot-Produktion für die Konstruktion unserer Taucheruhren geliefert – exakt der Stahl, aus dem die Außenhüllen der zur Zeit modernsten nichtnuklearen U-Boote der Welt entstehen, ...“
Dieser Ubootstahl wird von Sinn weiter gehärtet (tegimentiert), wobei die Tegimentierung standardmässig nur auf den Drehring angewendet wird, auf Wunsch aber auch auf das komplette Gehäuse (+ 200 EUR) und das Band (+60 EUR). Da die Tegimentierung den Farbton etwas verändert (sieht damit fast aus wie Titan), empfiehlt es sicht, entweder nur den Drehring, oder aber Gehäuse und Band so zu wählen, wenn es ein Stahlband sein soll.
Vor den Bildern erst einmal die nackten Daten
Howaldtswerke-Deutsche Werft Ubootklasse 214
Länge ü.A.: ca. 65 m
Durchmesser Druckkörper: ca. 6.3 m
Verdrängung: ca. 1.700 t
Höhe einschl. Turm: ca. 13 m
Torpedorohre: 8
Besatzung: 27
Sinn U1
Breite Hornabstand: ca. 22 mm
Durchmesser o.Kr: ca. 44 mm
Verdrängung: ca. 214 gr.
Höhe einschl. Turm: ca. 14,3 mm
Torpedorohre: 0
Besatzung: 1
Bei soviel Ähnlichkeit: Die U1 hat Zeiger, und das Uboot hat eine Fahne.

(Bild:
https://www.hdw.de/de/klasse-214.html)

Noch einmal die detaillierten Daten zur Uhr (entnommen von Sinn-Spezialuhren, mit meinen Konkretisierungen)
Werk: ETA 2824-2
Antimagnetisch nach DIN 8309
Gehäuse aus U-Boot-Stahl, perlgestrahlt, voll tegimentiert
Deckglas aus Saphirkristall, beidseitig entspiegelt (Wenn man genau hinschaut, erkennt man, dass die Uhr tatsächlich ein Glas hat  )
Boden verschraubt
Krone verschraubbar
Wasserdicht nach DIN 8310
Druckfest bis 1.000 m Tauchtiefe (= 100 bar), zertifiziert durch den Germanischen Lloyd, Hamburg

Unterdrucksicher
Stunde, Minute, Sekunde
Datumsanzeige
Taucherdrehring mit Minutenrastung und nachleuchtender Hauptmarkierung
Stahlband, voll tegimentiert
Gehäusedurchmesser: 44,0 mm
Bandanstoßbreite: 22 mm
Gesamthöhe in Mitte der Uhr: 14,3 mm
Gewicht ohne Band: 113 Gramm, mit dem Band für meine Länge 214 Gramm
Mattschwarzes Zifferblatt
Indizes mit Leuchtfarbe belegt
Stunden-, Minuten-, Sekundenzeiger mit Leuchtfarbe belegt
Nach 4 Jahren sieht sie heute noch so aus:
Zeitweiser Wechsel auf SDR ("Kölner Herrenuhr" ;-))