Im Sommer 2014 kaufte ich diese schöne Sinn gebraucht, die das Licht der Welt bereits 2011 erblickte.
Mir war die Uhr damals als NEU-Uhr zu teuer, mit einem Preis von gut 3000,-- EUR (2014) überstieg sie damals mein selbst auferlegtes Budget.
Diese Grenze hat sich -wie sicher bei allen Suchtis- in der Zwischenzeit schleichend nach oben verschoben. Ihr kennt das sicher.
Aber egal. Hauptsache man hat Spaß. Und den Spaß habe ich bis heute an dieser 757.
Bildquelle: Sinn Spezialuhren
Gekauft habe ich sie am Metallgliederband, wie sie auch im Katalogbuch abgebildet ist.
Ein wunderschönes Bild, wie ich finde. Bei allen unterschiedlichen Gehäuseoberflächen, die Sinn anbietet, finde ich dies die Hochwertigste. Die „satinierte“ Oberfläche, wie es auf der Sinn-Seite heißt, ist für mich die optimale Kombination aus wertigem Finish, edlem Glanz und ist dabei deutlich unauffälliger als eine hochglanzpolierte Bling-Bling-Breitling.
Meine
Kaufgründe waren
1. Genau dieses Gehäusefinish in Verbindung mit dem typischen „Anthrazit- galvanisierten“ Zifferblatt einer Diapal-Sinn
2. das tegimentierte Gehäuse. Obwohl die Uhr damals schon 3 Jahre alt war, sah sie immer noch aus wie neu und bot mir selbst zu diesem Zeitpunkt noch die Sicherheit einer zweijährigen Sinn-Garantie. Eigentlich so viel wie bei einer anderen Neu-Uhr. Sinn gewährt auf Diapal-Uhren 5 (!) Jahre Garantie
Wo gibt es das noch ?
3. die Ausstattung: der Chrono verfügt über die AR-Technik, einen Magnetfeldschutz und nebenbei auch eine 2. Zeitzone auf 12h-Basis
4. die Wandlungsfähigkeit mit verschiedenen Bändern
Die 757 hat sich zu einem sehr beliebten Begleiter entwickelt, was regelmäßige Besucher dieser Seite vielleicht schon daran erkannt haben, wie häufig sie in der Rubrik „welche Uhr habt ihr heute an“ erscheint.
Wenn ich heute meine Sammlung auf 2-3 Uhren verkleinern müsste oder wollen
würden
täten
müsste :arrgh:
, wäre sie sicherlich eine der „Keeper“.
Ich trage sie sehr gerne, denn diese 757 passt zu jedem Anlass, sowohl in der Freizeit wie auch zum Anzug. Mit ihrem 43mm Gehäuse verschwindet sie auch unter der Manschette.
Bewährt haben sich die unverschraubten Chrono-Drücker, wenn man nicht lange schrauben muss, dann nutzt man diese Funktion auch gerne. Die beidseitig drehende Lünette (die 757 ist eine Fliegeruhr) sitzt perfekt, dreht leichtgängig ohne zu viel Spiel.
Bandvarianten:
Einer der ursprünglichen Kaufgründe hat sich in Luft aufgelöst. Ich den letzten beiden Jahren habe ich die Uhr nur am Massivband getragen. Immer wieder mal habe ich andere Bänder ausprobiert, aber nie dran gelassen, mir gefällt Metall am besten zur Uhr.
Sinn bietet zur 757 insgesamt 4 verschiedenfarbige Silikonbänder für je 40,-- (Bandpaar, ohne Schließe) an, es stehen rot, oliv , weiß und schwarz zur Auswahl.
16 verschiedene Lederbände in der Anstossbreite von 22mm bietet Sinn im Bandkonfigurator an. Durch die Bauhöhe der Uhr von 15mm und den tiefliegenden Federstegbohrungen sehen (für mich) Lederbänder an der 757 nicht gut aus. Das einzige, was ich mir vorstellen könnte, wäre das Chronissimo.
Zum Metallband noch ein wichtiger Hinweis:
Zur 757 Diapal bietet Sinn das „Feingliederarmband; Edelstahl, satiniert; TEGIMENT-Technologie, an.
Und nur das. Es sieht verdammt gut aus, passt super zur Uhr, und hat auch eine verdeckte Schließe, es hat aber ein kleines konstruktives Problem, was mich störte: Es fehlt eine Feineinstellung, man kann die Bandlänge nur durch ganze Glieder variieren. :huh:
Zu allen anderen 757-Modellen in perlgestrahltem Finish wie der 757, 757 UTC oder auch der schwarzen 757 S und 757 S UTC bietet Sinn das klassische Metallband (Edelstahl; 2-gliedrig, perlgestrahlt; TEGIMENT-Technologie), welches in diesem Design schon seit Jahrzehnten typisch ist für eine Sinn-Uhr. Heute kann ich von weitem eine Sinn alleine an diesem typischen Sinn-Band erkennen, ohne die Uhr gesehen zu haben.
Neben der tollen Optik verfügt dieses Band ganz nebenbei über eine einfache Schließe mit Sicherheitsbügel und eine Feineinstellung, die für eine gute Passform entscheidend ist.
Was also tun ? Ein perlgestrahltes Band an eine satinierte Uhr ? Geht gar nicht!
Da man bei Sinn direkt anrufen und mit dem Werkstattmeister direkt sprechen kann, und weil man dort immer bemüht ist, realistische Kunden-Sonderwünsche umzusetzen, griff ich schnell zum Telefon und schilderte mein Anliegen. „Kein Problem“ war dort die äußerst lässige Aussage, man bot mir an, genau dieses Wunsch-Band zu satinierten und passend zum Gehäuse zu tegimentieren.
Nachdem ich den Preis von 340,-- verdaut hatte
, in dem ich ihn in Relation zum Neupreis der Uhr gestellt habe, war das Glück perfekt ! :gidee: Nebenbei entstand dadurch ein Unikat, ein sau-schönes Gefühl, eine Uhr zu besitzen, die sonst kein anderer hat. :thumbsup:
Nach der Montage dieses Bandes habe ich nie wieder ein anderes Band probiert. So ist das jetzt perfekt für mich:
By-the-way: Ein
Bandwechsel geht bei dieser Sinn sehr einfach durch die durchbohrten Hörner. Das hat auch nicht jede Uhr. Man kann von der Außenseite mit einem Bandwechselwerkzeug ganz einfach den Federsteg eindrücken und erspart sich das mühsame Gefummle mit dem Werkzeug in der nur wenige mm-größen Öffnung des Bandausschnittes, immer in der Gefahr, die Hörner elendig zu versauen und für alle Zeiten eine Erinnerung der eigenen Unfähigkeit zu produzieren.
Die
Ablesbarkeit ist gut. Die reinweißen Zeiger und weißen Indizes und Ziffern sind unter allen Bedingungen optimal ablesbar. Das Glas ist plan und somit leidet die Ablesbarkeit auch aus seitlicher Ansicht kaum. Bei hochgewölbten Gläsern ist das bekanntermaßen nicht so.
Die 12h-Anzeige: Toll ist der skelettierte Zeiger in gleicher Größe wie der Stundenzeiger. Wen der Zeiger stört, kann ihn verdeckt unter dem Stundenzeiger mitlaufen lassen.
Den Sinn dieser 12h-Anzeige habe ich bis heute nicht verstanden, gerade bei Zeitunterschieden ist es doch wichtig, zu wissen, ob es schon heute oder morgen ist.
Aber egal, die Funktion ist nicht kriegsentscheidend.
Die Ablesbarkeit des Datums ist etwas bescheiden, es ist doch sehr klein. Da muss man schonmal 2x gucken, um das zu Entziffern.
Die Superluminova in grün ist gleichmäßig und sauber, die Leuchtkraft ist gut aber nicht überdurchschnittlich. Bei den Ziffern ist nur die 12 mit Superluminova ausgelegt, was etwas sparsam aussieht. Beim Schwestermodell 857 mit 3 Zeigern leuchten des Nächtens alle Ziffern. Das sieht irgendwie besser aus, muss ich sagen.
Duochronograph:
Sinn bezeichnet die 757er als Duographen, also als Chronographen mit 2 Totalisatoren.
Mit dieser Anordnung erreicht man eine optimale Symmetrie.
Ästhetisch sehr schön. Die 4 aufgedruckten Ziffern unterstreichen die Symmetrie zusätzlich.
Clever gemacht sind die Ziffern bei der 6 und der 12. Bei vielen Chronos werden Ziffern schmerzfrei an- oder abgeschnitten,
einfach mal so verhunzt, weil der Platz auf dem ZB eines Chronos meist eng wird. Schön ist das nicht.
Sinn hat das bei der 757 perfekt dadurch gelöst, dass die Ziffern IN den Totis stehen.
Optimal, würde ich sagen.
Wie so häufig fehlt bei dieser Duographen-Konstellation die permanent mitlaufende Sekunde,
bei den 7750er Werken meist auf 9 Uhr angebracht. Das muss man wissen, so mancher Uhrenfan will die ruhig laufende Sekunde beobachten und sicher sein, dass die Uhr nicht stehen geblieben ist.
Zu Beginn hat mich das etwas gestört, in der Zwischenzeit gefällt mir gerade diese Zifferblatt-Ruhe sehr gut. Wer sich mehr Bewegung wünscht, hat ja immer noch ein Action-Knöpfchen rechts oben, dann sind beim Duographen 3 Zeiger fleissig bei der Arbeit.
Preise:
Stand Preisliste 01.09.2012:
UVP mit Lederband: EUR 2.790,--
UVP mit Silikonband: 2.935,-- EUR
UVP mit Metallband: EUR 3.025,--
[b]Stand Preisliste im Januar 2017:
UVP mit Lederband: EUR 3.240,--
UVP mit Silikonband: EUR 3.560,--
UVP mit Metallband: EUR 3.460,--
Preisentwicklung (mit Metallband):
Sept. 2012 – Jan. 2017: + 14 %
Fazit:
Die Sinn 757 ist ein Allrounder, der jederzeit und immer geht, mit der Satinierung wirkt die Uhr so teuer wie sie ist.
Wer eher auf eine Werkzeug-Optik steht, sollte eine „normale“ 757 wählen, sie wirkt deutlich „tooliger“. Die Tegimentierung ist äußerst robust, auch nach einigen Jahren sieht die Uhr aus wie neu. Die Entspiegelung ist ohne Makel. Im Gegensatz zu meiner UX ist die Entspiegelung deutlich unempfindlicher, eher vergleichbar mit der 900er Sinn. Bänder lassen sich schnell und einfach wechseln.
Ich kann die Sinn absolut weiterempfehlen, in ihrem 6. Lebensjahr hat die Uhr keinen einzigen Mangel.
Zum Abschluß noch einige Impressionen: