Sinn-Uhrenforum.de

Hallo liebe Leute,

nachdem ich mir als kleines Spielzeug eine Zeitwaage "Made in Asia" für schmale Kasse besorgt hatte (bestärkt durch die durchweg positiven Erfahrungen vieler User aus dem Uhrforum, die ich nur bestätigen kann), gab es eine gute und eine schlechte Nachricht.

Die gute Nachricht: Meine Damasko DA45 läuft bombastisch (siehe Foto in der entsprechenden Vorstellung)
Die schlechte Nachricht: Meine Promaster läuft eher sehr bescheiden (der Vorlauf war mir schon bewusst, nur der immense Abfallfehler von 2,7 ms nicht -> Sinn akzeptiert diesen Fehler bis 0,4 ms, meiner lag bei 2,7 ms).

Dank des Internets und vieler begeisterter Uhrenfans, die ähnliches Bastlerblut in sich Tragen wie ich, ist die Recherche zum "Wie wird das gemacht" ein Kinderspiel.



Was tut der Mann von Welt... er hilft sich selbst, also ran an die Mechanik.



Nach dem ersten Herzinfarkt bei der Einstellung des Abfall, habe ich mit viel Geduld und ruhiger Hand doch noch ganz gute Werte hinbekommen.







Die Lageabweichungen bewegen sich mit Krone oben/unten und ZB oben/unten im Bereich von -2 bis +2 s/d. Mir ist klar das die Uhr am Handgelenk sicher anders laufen wird, aber im Vergleich zu vorher bin ich doch etwas stolz und ziemlich erstaunt darüber, was mit so einem günstigen Werk möglich ist (eine optische Schöhnheit wirds freilich nie werden).

Das Werkzeug zum Öffnen der Uhr sowie den kleinen Schraubenzieher zum fummeln habe ich mir in einem Werkzeugset geordert. Obwohl mir klar war, das ich für knapp unter 100,- EUR keine Wunder erwarten darf, wurden meine (nicht hohen) Erwartungen doch enttäuscht.

Es hat zwar so ganz gut funktioniert, aber das Set geht leider zurück. Da besorge ich mir lieber weniger Werkzeuge (die ich dann auch brauche) und fühle mich bei deren Benutzung nicht so, als würde ich mit Altmetal hantieren.

Habt ihr Vorschläge, was man so als Standard benötigt und wo es da das beste Preis/Leistungsverhältnis für einen gibt, der das Basteln gerade anfängt für sich zu entdecken? (Uhrenöffner, antimagnetische Schraubenzieher, Dichtungsset(s) mit Silikon usw.)

Und ja, ich verspreche euch auf jeden Fall die Finger von meiner 900F zu lassen (und auch von der Damasko), zum üben sind erstmal die China-Böller dran.

P.S. Ich kann mir nicht vorstellen, selbst eine Revision zu machen, dafür fehlt dann doch bei Weitem das Know-how. Haben wir hier bei uns im Forum eigentlich Mitglieder, die sich soweit in die Materie trauen (und keine Uhrmacher sind)?

Hallo Dave !

Mit Interesse hab' ich Deinen Bericht gelesen, da ich mit dieser Zeitwaage auch schon liebäugle - die Tickoprint-App für Android ist zwar nett, aber nicht sehr praktikabel.
... wobei ich zugeben muß, daß ich mit der App und meinem simplen Werkzeug auf meine Damasko losgegangen bin, obwohl sie noch in der Garantiezeit war. -17 sec Nachgang war mir einfach zuviel, und ich hab' sie auf -5 sec hinbekommen - aber mit Herzklopfen.

Ich kann dich nur ermutigen, dir so eine Zeitwaage zu kaufen (in der Bucht zwischen 150-200 EUR). Die gibts in verschiedensten Ausführungen sogar mit kleinem Drucker (dann aber doch recht teuer für Hobby-Zwecke).
Mit der Zeitwaage war das ganze Prozedere (mein erstes Mal!) in einer Stunde erledigt. Ich will mir garnicht vorstellen, wie manche das nur mit der Methode "verstellen-tagelang beobachten" machen.
Was mich wirklich umtreibt ist die Werkzeug Thematik...

Kurzes Update: nach mehreren Tagen mit meiner Promaster hat sich im "echten Leben" ein (für eine mechanische Uhr < 200 Euro) akzeptabler Wert von +4s/d gezeigt.

Da auch mehrere "Tauchgänge" auf 4m Wassertiefe und Kopfsprünge ins kalte Nass keinen Wassereinbruch zur Folge hatten, scheint sie auch noch dicht zu sein. :thumbup: :cool:

Gesendet von meinem SGP511 mit Tapatalk

Großartig, Dave !

Mit diesem Erfolg hast Du den Kaufpreis für die Zeitwaage bereits eingespielt ! :rolleyes:

Ich hab' mir dieses Gerät mittlererweile auch zugelegt - mit der Erkenntnis, daß meine Uhren-Bande recht vernünftig läuft.