Sinn-Uhrenforum.de

Schade, was für ein Zufall, habe mir diese heute Mittag gekauft!

Der Service der Peter Peter GmbH war in meinem Fall eine Katastrophe. Ich bin froh, das ich die einzige Fortis, die ich hatte, verkauft ist.

"Nachlassstundung" muss nicht das endgültige aus sein, siehe

https://www.blick.ch/news/schweiz/mittel…-id7654969.html


"Im Rahmen der Nachlassstundung kann mit den Gläubigern ein Nachlassvertrag ausgehandelt werden, um die rechtliche oder die wirtschaftliche Existenz des Unternehmens vorläufig zu sichern. Während des Nachlassverfahrens sind weder Konkurs noch Betreibung auf Pfändung oder Pfandverwertung möglich."


Ich fände es ja schade - mir haben Fortis Uhren immer gut gefallen, vglb. Sinn, Tutima etc. - habe aber zugegebenermaßen nie eine gekauft

Mir haben Fortis-Uhren nie besonders gefallen, ich fand sie irgendwie zu "nackig" oder zu kalt oder zu puristisch.

Ich weiss aber wohl, dass die Firma ihren festen Platz in der Uhrengeschichte hat, denn sie hat vor langer Zeit einige entscheidende Erfindungen gemacht, die heute Allgemeingut sind (sorry, weiß gerade nicht was, ich glaube, es hängt mit dem Selbstaufzug zusammen).

Wenn ich dies hier lese, wird mir mulmig. Erinnerungen an die erste Uhrenkrise werden wach.

Ich hoffe, es bleibt die einzige Meldung dieser Art.

Herr Sinn hatte ja seine Firma in unvergleichlicher Weise aufgestellt ("lean Production", 20 Jahre bevor dieses überhaupt erfunden war und natürlich "der günschtigschte Preis"), konnte die Krise überstehen und noch einiges aus der Konkursmasse von Breitling und anderen herauskaufen. Außer ihm kam wohl nur noch Rolex gut durch die mageren Jahre. Dafür immer wieder: Chapeau, Herr Sinn! Die glaubhaftesten Uhrenmarken sind für mich diejenigen, die ununterbrochen produziert haben und nicht später wieder ausgebuddelt und reanimiert wurden. Die 103 ist fast so alt wie die Submariner oder die GMT-Master, nur weiß das außer uns keiner.

Ob es mit "think big", wie es heute bei sicher SINN heißt, ähnlich gut durch die Unwägbarkeiten geht, bleibt abzuwarten.


Bernd

Schade um die Traditionsmarke, hier in D ist die Marke allerdings kaum bekannt
(außer bei Uhrenfreaks) Fortis gehört nich zu den großen
Gruppen, die sich schweizer Uhrenindustrie aufteilen.
Bei mechanischen Uhren ohne Zusatzfunktion wird es sicher eine
Marktbereinigung geben, weil der Nachwuchs eher das smartphone oder die smartwatch
vorzieht.

Zitat von »gregori«

Schade, was für ein Zufall, habe mir diese heute Mittag gekauft!

Schade um die Marke - und wenn ich so an mein Handgelenk gucke, befindet sich da zur Zeit exakt das gleiche Modell (vorletzte Woche frisch revidiert).

Gruß, Burkhard.

Mhmhmh, Fortis hatte bisher auch meine Aufmerksamkeit, hab mich dann doch eher für Sinn als meine Uhrenmarke entschieden. Mit meiner Tutima (Pacific Black) war ich nicht sehr zufrieden was die Ablesbarkeit bei Dunkelheit sowie die Haltbarkeit des Metallarmbandes betraf. Trotzdem hoffe ich das Fortis noch die Kurve kriegt und der Uhrengemeinde erhalten bleibt

Tja - Fortis baut(e) sicher sehr interessante und teilweise recht innovative Instrumentenuhren (Kaliber F-2001; von Paul Gerber realisiert), denen unter Kennern ganz automatisch das typisch plakative "kernige Abenteurerimage" anhaftet, was zugegebenermaßen auch mich einst stark beeindruckt hat. Aber dem standen gerade unter der Leitung von Doppelpeter recht schnell viele vollkommen unnötige Hindernisse entgegen: aufgeblasenes, teueres Marketing, lückenhafte Produktplatzierung, schlechtes Preis-Leistungsverhältnis, mieser, unzuverlässiger Service (Kulanz? Qualitätskontrolle? Immer diese Fremdworte...) und eine ganz, ganz miese Hersteller-Kunden-Kommunikation; alles nach dem Motto "Verkauft - damit aus den Augen und aus dem Sinn"! Nein - trotz ansehnlicher Uhren verdirbt man es sich als Hersteller damit selbst mit dem gutmütigsten und solventesten Kunden im Handumdrehen!

Das beweist wieder einmal "Schuster - bleib' bei Deinen Leisten" (oder denke schleunigst um...): Doppelpeter ist ja von Hause aus ein gelernter Werbestratege, der letztlich mit dem technischen Produkt "Uhr" auf Dauer nicht so recht umgehen konnte, sonst hätte er sicher gewußt, wie passionierte Uhrenkäufer und -kenner "ticken" und was sie demzufolge von einem nachgefragten Hersteller erwarten - und als simpler "Uhrenvermarkter" läßt sich gegen authentische, renommierte Firmen wie SINN, GUINAND, STOWA - um nur einige zu nennen - auf Dauer eben nicht bestehen. Irgendwann schlägt dann eben das "Marktbereinigungsmonster" unbarmherzig zu! Übrigens: Tutima scheint denselben Weg eingeschlagen zu haben - bis auf den Service und den Kundenkontakt, die sind, jedenfalls derzeit, gerade noch akzeptabel.

P. S. Die Fortis "Flieger" (damals mit Lederband und "gehärtetem" Mineralglas) war in 1997 die erste für mich als damaliger Student hochpreisige "Schweizer Automatikuhr" mit "Expeditionscharakter" - viele Monate war ich sehr stolz darauf. Bis der erste Service fällig wurde - eine Baustelle folgte sodann der nächsten. Dann in 1998 der zweite (und letzte...) Versuch: eine "Official Cosmonauts" day-date mit blauem Ziffernblatt, graviertem Taucherdrehring und Stahlband - das "Weltraumflair" zog mich damals unwiderstehlich in seinen Bann! Und die Leuchtkraft des Tritiums - einfach sagenhaft! Aber auch hier folgte sehr bald ein Service-Pfusch dem nächsten...! Dann, in 2007 (!!!), anläßlich einer Revision, die unglaubliche Nachricht von PPT (Peter-Peter-Team): Man habe "rein zufällig" bemerkt, daß das Ziffernblatt meiner OCC ja gar nicht schutzlackiert (sprich UV-beständig) sei - seit 1998 (!!!). Auf mein verärgertes Drängen hin wurde das Ziffernblatt dann kostenlos getauscht; zurück kam die Uhr jedoch mit starkem Nachgang und verstelltem Zeigerspiel (v. a. der Minutenzeiger wich stets sehr stark von der korrekten Stellung ab, egal, wie man ihn justierte...) und das Leuchtdreieck ist ohne äußeren Anlaß nach zwei Tagen aus dem Drehring gefallen! :cursing:

Fortis? Aufgrund der "Pleitemeldung" (angeblich...) als Wertanlage? Absolut lächerlich und nicht zu empfehlen. Selbst, wenn es demnächst viele Modelle wesentlich billiger geben sollte - das Renommee' als stark nachgefragtes Produkt fehlt und wird immer fehlen. Eine solide Gebrauchsuhr, ein technisch pflegeleichter "Traktor", ja - aber mehr nun wirklich nicht!
Ich gehe im übrigen stark davon aus, daß diese vollmundige "Pleitetragödie" ganz gezielt von Doppelpeter als Marketingstrategie in den Medien platziert wurde, um den stagnierenden Absatz, vor allem der neuen Modellinien nach Kräften anzukurbeln - schöne Uhren mit altbekannten Designmerkmalen, aber längst keine technischen Innovationen mehr, welche die mittlerweile äußerst ambitionierten Listenpreise auch nur annähernd rechtfertigen könnten!

Designer und Werbestratege - bleibe gefälligst bei Deinen angestammten Leisten. Bevor Du eine interessante Mittelklassenuhrenmarke wie Fortis noch endgültig ruinierst!

Es grüßt euch euer
Okami