Sinn und Chagall
Was um alles in der Welt hat denn nun eine Sinn Uhr mit einem Chagall Bild zu tun?
Ganz einfach – beides sind Kunstwerke. Und Kunst ist eines der ältesten und ursprünglichsten menschlichen Ausdrucksformen überhaupt. Dabei ist sie völlig zweckfrei und vielleicht gerade deshalb so wertvoll. Kein Mensch braucht Kunst. Durch die Höhlenmalerei wurde kein einziges Tier zusätzlich erlegt oder effizienter. Trotzdem will bis heute kein Mensch auf Malerei verzichten. OK, das mag für Bilder gelten – aber eine Uhr ist doch ein Gebrauchsgegenstand.
Wirklich? Brauche ich meine Sinn wirklich?
Eigentlich nicht. Ich bin überall von Uhren umgeben. Mein Handy zeigt mir immer die genaue Zeit an, auch unterwegs, ganz gleich wo ich bin. Ein Blick auf meinen Laptop während der Arbeit und ich weiß wie viel Uhr es ist. Im Wohnzimmer zeigt mir die funkübertragene Wetterstation die Zeit an und sogar auf dem Klo steht so ein Funkwecker auf dem Sims. Also was solls?
Aber ich liebe meine Uhr, ich freue mich jedes mal darüber, wie schön sie ist und erfreue mich an ihrer Präzision und Zuverlässigkeit.
So ist das auch bei unseren Chagallbildern. Ich brauche sie nicht, aber ich liebe sie, ihre Farben, Formen, die Geschichten die sie erzählen. Sie sind Momentaufnahmen der Entwicklung der Malerei.
Diese Kunstwerke hängen an der Wand, das andere trage ich am Arm.
Auch die Sinn Uhr ist eine Momentaufnahme menschlicher Erfindungsgabe und Ingenieurskunst. Seit ich mich etwas damit beschäftige, komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Die ersten Räderuhren waren Turmuhren. Damals mussten die Kirchbaumeister eine Uhr beim Schmied in Auftrag geben. Was würde ein Schmied (wenn ich noch einen finde) antworten, wenn ich ihm sage, kannste mal meine Uhr reparieren. Allerdings habe ich mir neulich so ein Uhrwerk angesehen. Ja, das war Schmiedearbeit.
Dann kamen mit der Erfindung des Pendels die Stand- und Wanduhren dazu und mit der Erfindung der Spiralfeder (1675 durch Huygens) konnten endlich auch tragbare und lageunabhängige Uhren gebaut werden. 1726 wurde von John Harrison die Harrison 1 gebaut, der erste Seechronometer mit einem Nachgang von 5,1 Sekunden nach 61 Tagen auf einer Seereise.
Breuguet war 1795 der Erfinder der Breuguet Spirale, der Stoßsicherung, des automatischen Aufzugs und des Tourbillon Drehgestells zum Ausgleich der Schwerpunktfehler beim Tragen er Uhr.
Die ersten Armbanduhren kamen dann durch Patek Philippe und Omega 1880 auf den Markt. 1910 erhielt Rolex die erste Schweizer Bescheinigung für einen Armbandchronometer. Damit war der Beweis erbracht, dass auch kleine Uhren eine hohe Ganggenauigkeit aufweisen können.
Was für eine Entwicklung von der großen Turm- zur kleinen Armbanduhr, von einer Ungenauigkeit, die nur Stundezeiger zuließ (Turmuhr), zu einer Ganggenauigkeit von 1-2 Sekunden auf 24 Stunden (meine 857).
Ende der 1950er Jahre hieß es dann: Es sind keine entscheidenden Verbesserungen mehr möglich.
Irrtum! Sinn hats bewiesen. Ich Sage nur Magnetfeldschutz (1994), AR Trockenhalte Technik (1995), Hydro (1996), Temperaturresistenz (1998 ), Diapal (2001), Tegiment (2003), Uhrengehäuse aus deutschem U-Boot-Stahl (2005), Testaf Fliegeruhren Norm (2013).
Zurück zu Chagall. Das Bild mit dem „Fiddler on the Roof“ ist natürlich kein Original, aber ein Druck, der von Chagalls Witwe handsigniert wurde. Hat mich ne Stange Geld gekostet. Meine Sinn Uhr ist ein Original, auch nicht gerade billig.
Stolz und dankbar bin ich für beide.
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »thoss51« (4. Dezember 2017, 16:38)