Sommerzeit ist toll, aber für immer – ohne Zeitumstellung
Finde ich zu kurz gedacht. Damit würde man vollständig von der MEZ zur OEZ wechseln, und dafür liegen weite Teile Deutschlands zu weit westlich. Das gönnen sich nicht einmal die Slowakei, Ungarn oder Serbien. Ab Raum Berlin Richtung Osten würde das im Sommer vielleicht gerade noch so hingehen, aber ganz im Westen würde es dann im tiefsten Winter erst gegen halb Zehn richtig hell – keine schöne Vorstellung.
Sinnvollerweise passt die Zeitzone am besten, in der gegen Mittag die Sonne ihren höchsten Stand erreicht und nicht erst eine oder zwei Stunden später. Das ist auch in der MEZ nur ganz im Osten Deutschlands der Fall (in Görlitz steht die Sonne um 12.00 mittags im Zenith, und das ist die östlichste Stadt Deutschlands), in der MESZ/OEZ ist es das nirgendwo in Deutschland mehr.
Und es ist schon jetzt erstaunlich, dass Frankreich und Spanien in der MEZ bleiben und nicht zur WEZ wechseln – bei einer dauerhaften Sommerzeit wäre das aber nahezu unausweichlich und wir hätten weitere Zeitdifferenzen innerhalb Europas.
Und mal ehrlich: Das alles, damit Leute ihr Feierabendbier bei Sonnenschein trinken können? Wenn es ja sonst irgendwelche Vorteile gäbe, aber so? Da halte ich es lieber mit dem Grünen-Abgeordneten aus Estland, der heute im EU-Parlament zur Sommerzeit meinte:
„Wir reden über eine Praxis, die von Zar Nikolaus dem Zweiten und Kaiser
Wilhelm II. eingeführt wurde. Eine Praxis, die auch Hitler und Stalin
wieder aufgenommen haben. Worauf warten wir also?“