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Zitat von »"Crusader"«
Das 5100 erfordert oft einen besonders festen Druck auf den Rückstell-Drücker.
Ich weiß, dass das 5100 gerade gegenwärtig gehypt wird ohne Ende, aber am Ende bleibt, dass wenn man zwei Werke (in diesem Falle das 7750 und das 5100) miteinander vergleicht, dass fast nie ein Werk in allen Aspekten überlegen ist.
Welche Kategorien dem einzelnen Benutzer wichtig sind, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
Zitat
1978 entstand daraus [aus dem 1341] das vorliegende Kaliber 5100, auch von Omega wurde es in der Mark V als Kaliber 1045 eingesetzt. [...]
Vermutlich gibt es kaum ein hässlicheres Ankerwerk mit Chronographenmechanismus als das Lémania 5100. Um bei der Produktion Kosten zu sparen, besteht es aus Pfeilern und gestanzten Platten. An den Werkteilen sind kaum kostenintensive Fräsarbeiten nötig. Darüber hinaus muss der einseitig wirkende, automatische Aufzug ohne Kugellager auskommen, der Rotor steckt mit seiner Hartmetallbuchse auf einem simplen Dorn aus dem selben Material. Als Übertragungssystem dient eine einfache Blattfeder als Sperrklinke, am Rotor angebracht und auf ein Zwischenrad wirkend.
Die komplette Chronographen-Kadratur ist wenig servicefreundlich auf der Zifferblattseite untergebracht und besteht mehrheitlich aus Kunststoffteilen, wie auch die Datumanzeige samt Steuerung. Selbst vor dem Grossbodenrad hat der Kunststoff nicht Halt gemacht. Dieser Umstand erklärt auch die geringe Zahl an Lagersteinen, Metall muss vor Plastik nicht mit Rubinen geschützt werden. Die Sache hat aber auch Vorteile: Das Werk wiegt lediglich 21g und kann daher bis zu 7G an Beschleunigung vertragen, wen wundert's, dass es allseits als äusserst robust gelobt wird.
Der Chronograph verfügt, im Gegensatz zu den üblichen horizontalen Kupplungen (z.B. Valjoux, andere Lémania) oder den Schwingtrieb gesteuerten (z.B. ETA 7750), über eine permanente Friktionskupplung. Wird der Chrono angehalten, greift eine Zange ein und blockiert einfach das Zentrumsrad. Die Kupplung schleift dann munter vor sich hin. Oft wird behauptet, diese Kupplung würde in ausgeschaltetem Zustand verschleissen und man müsste deshalb den Chrono recht oft laufen lassen. Stimmt nicht, die Kupplung ist so stabil, dass sie problemlos 10 Jahre lang schleifen kann ohne Schaden zu nehmen. Das Problem liegt ganz woanders: Das Öl in den verschachtelten Zeigerachsen kann das Werk langfristig blockieren, wenn man nicht regelmässig durch den laufenden Chrono für gute Verteilung sorgt.
Eigentlich dürfte es das 5100er ja schon seit 1998 nicht mehr geben. Die Werkzeuge zur Herstellung waren derart verschlissen, dass die Nouvelle Lemania keine Teile mehr produzieren mochte. Die Abnehmer des Kalibers hatten sich auch auf die Firmen Alain Silberstein, Fortis, Tutima, Paul Picot und Sinn reduziert, so dass ohnehin keine grossen Stückzahlen mehr zu erwarten waren. Nach dieser Ankündigung protestierten Fortis, Tutima und Sinn auf das heftigste, so wurden die Werkzeuge notdürftig überarbeitet und die produzierten teile von Hand auf die geforderten Toleranzen gebracht. Dies verteuerte das Kaliber aber von ehemals CHF 250,- zuerst auf CHF 400,- ein Jahr danach auf CHF 900,-. Dies erklärt auch den dramatischen Preisanstieg der entsprechend ausgerüsteten Uhrenmodelle. Seit Anfang 2002 ist die Produktion des 5100er endgültig eingestellt worden, ausgeliefert werden nur noch Lagerbestände.
Die gemessene Gangreserve ist mit über 50 Stunden erstaunlich hoch.
Leider ist die nachlassende Qualität der Werkzeuge trotz händischer Nachbearbeitung nicht spurlos an den Gangwerten vorübergezogen. Gehörte das Kaliber 5100 noch vor 5 Jahren [= 1997] zu den genauesten mechanischen Werken, so liegen bei den aktuellen Modellen die lagebedingten Abweichungen im Bereich von 12-15 s/Tag. Im praktischen Einsatz war ein täglicher Vorgang von etwa 8 Sekunden zu notieren.
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