Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Sinn-Uhrenforum.de . Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

der onkel

Erleuchteter

  • »der onkel« wurde gesperrt

Beiträge: 6 690

Danksagungen: 10984

  • Nachricht senden

1

Sonntag, 6. April 2008, 16:45

DIAPAL-Technik

Aufgrund der Tatsache, dass SINN nun auch die 757 mit DIAPAL-Technik anbietet, möchte ich gerne mehr zur DIAPAL-Technik in Erfahrung bringen.
Auf der SINN Webseite heißt es hierzu:

Zitat

Um reibungsarmes Gleiten zu ermöglichen, kombiniert man deshalb Werkstoff-Oberflächen, die zueinander extrem niedrige Reibungswerte aufweisen. Die moderne Tribologie, die Wissenschaft von Reibung, Verschleiß und Schmierung, eröffnete den Sinn-Ingenieuren in Zusammenarbeit mit externen Entwicklungspartnern der High-Tech-Branche Zugang zu neuen Material-Kombinationen. Für das Modell 756 ist es erstmals in der Uhren-Technologie gelungen, ein Material einzusetzen, das keine weitere Reibungs-Reduzierung durch ein Öl mehr benötigt.

Ein innerer Wert, dem wir zum Debüt der neuen Technik adäquaten Ausdruck geben wollten - mit einem ebenso dezenten wie edlen Erscheinungsbild der Modellneuheit. Das Zifferblatt des Modells 756 ist aufwendig anthrazit galvanisiert, die Totalisatoren sind mit feinen konzentrischen Ringen ausgedreht. Der Schriftzug DIAPAL signalisiert dem Kenner das innovative Innenleben - das satinierte Tegiment®-Edelstahlgehäuse mit Magnetfeldschutz und zusätzlicher Trockenhaltetechnik für die noch ölhaltigen Lagerstellen bildet den passenden Rahmen.


1. Werden Uhren mit DIAPAL-Technik wirklich längere Wartungsintervalle erreichen? Letzlich sind die Lagerstellen ja doch geölt (siehe Zitat SINN), so dass man dieses Öl irgendwann erneuern muß.

2. Erwartet ihr, dass das Gangverhalten von DIAPAL-Uhren nach einigen Jahren aufgrund Materialverschleisses aufgrund der Reibung an der ungeölten Ankerhemmung nachläßt und dann ggf. teure Bauteile ersetzt werden müssen?

3. Denkt ihr bei DIAPAL handelt es sich lediglich um eine technische Besonderheit für Uhrensammler OHNE das damit ein nennenwerter funktioneller Mehrwert (Stichwort: Wartungsfreiheit bzw. geringere Wartungsintervalle) verbunden ist?

Es gibt noch keine Langzeiterfahrung mit der DIAPAL-Technik. Von daher bin ich mir schon im klaren darüber, dass eure Antworten zum heutigen Zeitpunkt weitgehend spekulativ ausfallen müssen.
:wolf: Gruß Frank
alias DER Weronkel aka DER Gummionkel https://www.youtube.com/watch?v=R4xf50aUxaE

peiter

Fortgeschrittener

Beiträge: 310

Dabei seit: 1. Oktober 2007

Wohnort: Köln

Danksagungen: 190

  • Nachricht senden

2

Sonntag, 6. April 2008, 17:17

1. ich denke nicht
2. da werden erst andere Teile "fertig" sein
3. ja, für mich Schnickschnack

Gerne möchte ich auf die homepage von Damasko verweisen, dort hat man auch eine Art Diapal im Angebot - die entsprechenden Teile werden DLC beschichtet. Ich denke bei Sinn heisst es nur anders...

http://www.damasko.de/technik_he.htm

...und: ich habe keine Damasko, noch nicht.
viele Grüße
Michael

Chronometres

Uhrenprophet

Beiträge: 4 248

Dabei seit: 12. März 2008

Wohnort: Wuppertal

Danksagungen: 4304

  • Nachricht senden

3

Sonntag, 6. April 2008, 17:39

Diapal

1. wohl kaum, da eine Uhr aus mehr als einer beweglichen Komponente besteht, die der regelmässigen Wartung bedarf.

2. ich spekuliere auf ja, da die Reibung so hoch ist, dass die Amplitude ca. 30 Grad niedriger ist als bei der herkömmlichen 756. Dies bedeutet erheblich höheren Verschleiss des Ankerrades.

3. Z.Zt. noch Schnickschnack (s. Peiter), aber ein technisch erster Schritt
(selbst die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt).

Damasko bietet eine gehärtete Ankerhemmung, Sinn hat die Ankerplatten aus Diamant (Diamant-Paletten=Diapal) gefertigt. Der Weg ist unterschiedlich, aber das Ergebnis evtl. gleich.

Also Peiter hat schon irgendwie Recht, die Uhr ist eigentlich teuer bezahlter Schnickschnack. Aber ich finde das Design und die Technik einfach affengeil; und wenn der Sekundenzeiger vorhanden wäre, hätte ich diese Uhr mit absoluter Sicherheit.
Gruß Gero

bungy3000

Uhren-Guru

Beiträge: 2 370

Dabei seit: 16. Dezember 2006

Wohnort: Köln/LC100

Danksagungen: 2750

  • Nachricht senden

4

Sonntag, 6. April 2008, 18:36

Re: Diapal

Zitat von »"Chronometres"«

Sinn hat die Ankerplatten aus Diamant (Diamant-Paletten=Diapal) gefertigt.


Die Technik mit Diamantpaletten stand nur am Anfang und ist inzwischen überholt. Nur der Name ist geblieben.
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie angeschaut haben." (Alexander von Humboldt)


Chronometres

Uhrenprophet

Beiträge: 4 248

Dabei seit: 12. März 2008

Wohnort: Wuppertal

Danksagungen: 4304

  • Nachricht senden

5

Sonntag, 6. April 2008, 20:06

Diapal

Du hast vollkommen Recht: Diamantpaletten sind von Gestern! Und was ist dann Heute? Ja, lt. Katalog eine "nano-technologische Lösung" ohne nähere Bezeichnung. Im anschließenden Techniklexikon ist dann von einer "geheimen Materialpaarung" zwischen Ankerrad und Anker die Rede.

Meiner Ansicht nach wird so "geheim" getan, da hier wohl evtl. wirklich ein wenig zu viel Damasko im Ankerrad steckt. Ist vielleicht etwas bösartig von mir, aber wozu die Geheimniskrämerei wenn man technische Errungenschaften patentrechtlich schützen kann.

Wie wärs, wenn wir eine 756 Diapal auseinander nehmen und nachsehen?
Freiwillige vor!
Gruß Gero

Crusader

Fortgeschrittener

Beiträge: 519

Dabei seit: 14. Januar 2007

Wohnort: 12. Jahrhundert

Danksagungen: 390

  • Nachricht senden

6

Sonntag, 6. April 2008, 22:13

Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Damasko hat die Technologie und das dazugehörige Patent, aber deren Uhrwerke sind (noch) nicht entsprechend modifiziert, d.h. es werden hochfeine und allem Anschein nach sehr gut einregulierte, aber konventionelle ETA/Valjoux-Werke verbaut. (Ich weiß, dass die Webseite von Damasko sich anders liest, aber das ist deren Problem.)

Tempus2007

Anfänger

Beiträge: 49

Dabei seit: 14. März 2008

Wohnort: Singapore

Danksagungen: 28

  • Nachricht senden

7

Dienstag, 8. April 2008, 04:50

Beim Betrachten einer schematischen Zeichung fiehl mir die Aehnlichkeit mit Omega's Coaxial-Antrieb auf. Optische Taeuschung ? Selbe Sache in Hellgruen ? Aufklaerung bitte.

Cheers.

eosfan

Fortgeschrittener

Beiträge: 370

Dabei seit: 27. Dezember 2006

Danksagungen: 265

  • Nachricht senden

8

Dienstag, 8. April 2008, 07:12

Re: DIAPAL-Technik

Zu 1:
Der "wundeste" Punkt ist die Hemmung, aber prinzipiell gibt es natürlich noch viele andere Stellen, die geölt werden müssen. Die Wartungsintervalle verlängern sich. Man kann aktuell von ca. 10 Jahren ausgehen, es fehlt aber die Langzeiterfahrung, denn so lange gibt es die Diapalmodell ja noch gar nicht.
Allerdings sollte nicht unterschlagen werden, dass die Wartung gleichzeitig teurer wird. Ein Diapal Ankerrad kostet etwas 10 Mal so viel wie ein normales. (ca. 50,- Euro statt 5,- Euro)

Zu 2:
Ich habe diesbezüglich schon vor etwa sechs Monaten Kontakt mit dem Kundendienst gehabt. Wie schon oben beschrieben ist das Diapal Ankerrad teurer als ein normales, aber es lässt sich heute noch gar nicht sagen, wann es wirklich so verschlissen ist, dass es gewechselt werden muss. Nach Aussage des Kundendiensts haben die bisher noch keines wechseln müssen. Prinzipiell könnte mal sogar auf ein normales Ankerrad wechseln und entsprechend ölen, das Werk ist ansonsten nämlich unverändert.
Was das Gangverhalten angeht bietet Diapal den Vorteil der temperaturunabhängigen Amplitude und ein fehlendes Einlaufverhalten nach Ruhephasen.

Zu 3.
Wie so oft bei Sinn braucht man Diapal sicherlich nicht unbedingt. Aus heutiger Sicht bietet es keine ökonomischen Vorteile, aber wer braucht schon alle Features von Sinn Uhren?
--
Schöne Grüße aus Berlin

Andreas aka eosfan

HappyDay989

unregistriert

9

Dienstag, 8. April 2008, 07:56

Re: DIAPAL-Technik

Zitat von »"eosfan"«

Wie so oft bei Sinn braucht man Diapal sicherlich nicht unbedingt. Aus heutiger Sicht bietet es keine ökonomischen Vorteile, aber wer braucht schon alle Features von Sinn Uhren?


Dem möchte ich mich anschließen. Denn die Liste der Dinge, die man nicht wirklich braucht, ist sicherlich sehr lang. Im Grunde braucht man nicht einmal mehr teure mechanische Uhren, denn Quarzuhren sind doch um so vieles billiger und dabei auch noch erheblich ganggenauer.

Ob man also Diapal-Ankerräder, Argonfüllungen, Trockenkapseln u. a. "Gimmicks" braucht, kann man aus ökonomischer Sicht erst einmal abstreiten. Eine kalte Kosten-Nutzen-Rechnung wird sogar belegen, daß mit Ausnahme der mechanischen Uhren der Einsteiger-Klasse (Seiko 5 usw.) mechanische Uhren per se eine völlig unsinnige Geldverschwendung darstellen.

ABER: Der Mensch lebt bekanntlich nicht von Brot allein, und eine nüchterne Kostenrechnung ist nun einmal nichts, an dem man sich gefühlsmäßig wirklich erfreuen könnte. Wir alle frönen einem Hobby, das sich eigentlich mit einer seit der "Quarzrevolution" technisch obsoleten Nebensache beschäftigt, und dennoch ist sie uns ans Herz gewachsen.
Ähnlich wie bei Fans klassischer Automobile ist es letztlich doch unmöglich, verbindlich zu sagen, was "notwendig" oder "sinnvoll" ist, und was nicht. Erlaubt ist alles, was Freude bereitet und der Geldbeutel hergibt. Da gibt es kein "Richtig" und kein "Falsch," kein "Notwendig" und "Überflüssig."

Übrigens arbeiten auch andere Firmen an Lösungen für das alte Problem der Schmierung der Ankerhemmung. Omega hat George Daniels Idee von der koaxialen Hemmung aufgegriffen, und auch Patek Philippe arbeitet an einem komplett schmierungsfreien Werk. Nehmen wir jetzt einmal an, daß dank des Fortschritts in der Materialforschung Uhren mit solchen Werken auf den Markt kommen werden. Dann wird die Entwicklung Unsummen gekostet haben, und die Uhren werden so teuer sein, daß man für die Preisdifferenz zu einer ansonsten gleichwertigen Uhr mit konventionellem Werk vermutlich einige hundert Jahre lang Revisionen durchführen lassen könnte. ;) Und soll ich euch etwas sagen: Diese Uhren werden trotzdem gekauft werden, einfach weil sich Liebhaber finden werden, die neben dem nötigen "Kleingeld" auch den entsprechenden Enthusiasmus mitbringen und auf eine Kosten-Nutzen-Rechnung pfeifen. Um eine bekannte Persönlichkeit zu zitieren: "Und das ist auch gut so!" :thumbup:

Denn mechanische Uhren sind in erster Linie Luxus, eine Sache fürs Herz und Ausdruck eines Lebensgefühls. Und das kann man nicht gegen Geld aufrechnen.

bungy3000

Uhren-Guru

Beiträge: 2 370

Dabei seit: 16. Dezember 2006

Wohnort: Köln/LC100

Danksagungen: 2750

  • Nachricht senden

10

Dienstag, 8. April 2008, 08:53

...und wenn dann die high-tec-Mechanik verbaut wird, werden sich Freunde der alten, gut geölten Teile in Foren zusammenfinden und die alten Zeiten hochleben lassen.
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie angeschaut haben." (Alexander von Humboldt)


SINNlich

Anfänger

Beiträge: 13

Dabei seit: 11. März 2007

Danksagungen: 3

  • Nachricht senden

11

Dienstag, 8. April 2008, 10:48

Da möchte ich HappyDay989 widersprechen. Sinn definiert(e) sich gerade über rationale Lösungen echter Probleme. Wenigstens war das früher so. Trockenhaltekapsel und Argonfüllung sind meines Erachtens jedoch nicht nur Gimmicks sondern ganz klar darauf angelegt, den Kunden in den werkseigenen Service zu holen - und zwar mit schöner Regelmäßigkeit.
Die Diapaltechnik ist bislang der Höhepunkt vermeintlicher "Verbesserungen".
Wer an diesen Spielereien Freude hat, dem gönne ich das von Herzen. Für mich aber sind es pseudotechnische Features, auf die ich samt und sonders verzichten kann. Sie bringen faktisch keine Verbesserung, kosten aber mehr. Und zwar den Kunden. Sinn verdient lediglich daran.

Grüße

Axel
Nichts Schöneres unter der Sonne, als unter der Sonne zu sein. Ingeborg Bachmann

bungy3000

Uhren-Guru

Beiträge: 2 370

Dabei seit: 16. Dezember 2006

Wohnort: Köln/LC100

Danksagungen: 2750

  • Nachricht senden

12

Dienstag, 8. April 2008, 11:01

Jede Uhrenmarke braucht ein Image, eine Story. Die meisten machen das über teure Werbung und stark überhöhte Preise, Sinn macht das über die technischen Gimmicks und (noch) etwas weniger überhöhte Preise.
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie angeschaut haben." (Alexander von Humboldt)


der onkel

Erleuchteter

  • »der onkel« wurde gesperrt

Beiträge: 6 690

Danksagungen: 10984

  • Nachricht senden

13

Dienstag, 8. April 2008, 12:18

Zitat von »"SINNlich"«

Trockenhaltekapsel und Argonfüllung sind meines Erachtens jedoch nicht nur Gimmicks sondern ganz klar darauf angelegt, den Kunden in den werkseigenen Service zu holen - und zwar mit schöner Regelmäßigkeit.

Das habe ich hier schon anderer Stelle gelesen, macht m. E. aber keinen Sinn. Wenn die Trockenhaltekapsel voll ist, was dann? Dann wird im Gehäuse die gleiche Menge Feuchtigkeit vorhanden sein wie bei Uhren ohne Trockenhaltekapsel, d. h. man MUSS nicht zwangsläufig zum Kundendienst rennen.

Angesichts der derzeitigen Auslastung der SINN Werkstatt weiß ich auch nicht, ob SINN gut damit beraten wäre, ihre Uhren "wartungsintensiv" zu gestalten :roll: .
:wolf: Gruß Frank
alias DER Weronkel aka DER Gummionkel https://www.youtube.com/watch?v=R4xf50aUxaE

HappyDay989

unregistriert

14

Dienstag, 8. April 2008, 14:04

Zitat von »"SINNlich"«

Da möchte ich HappyDay989 widersprechen.


Was, gerade mal 14 Beiträge, und Du wagst es, einem Moderator zu widersprechen? :roll:

:D :D :D (Natürlich nur Spaß, schließlich lebt dieses Forum auch von konträren Meinungen. Sonst könnten wir uns auch gleich in "SINN-Beweihräucherungs-Verein" umbenennen... ;) )


Zitat von »"SINNlich"«


Sinn definiert(e) sich gerade über rationale Lösungen echter Probleme. Wenigstens war das früher so.


Da hast Du ein großes Wort gelassen ausgesprochen: "Wenigstens war das früher so." :D


Zitat von »"SINNlich"«


Trockenhaltekapsel und Argonfüllung sind meines Erachtens jedoch nicht nur Gimmicks sondern ganz klar darauf angelegt, den Kunden in den werkseigenen Service zu holen - und zwar mit schöner Regelmäßigkeit.
Die Diapaltechnik ist bislang der Höhepunkt vermeintlicher "Verbesserungen".
Wer an diesen Spielereien Freude hat, dem gönne ich das von Herzen. Für mich aber sind es pseudotechnische Features, auf die ich samt und sonders verzichten kann. Sie bringen faktisch keine Verbesserung, kosten aber mehr. Und zwar den Kunden. Sinn verdient lediglich daran.


Siehst Du, im Grunde widersprichst Du mir doch gar nicht. Ich bezeichne solche Ausstattungsmerkmale aus Kundensicht als Gimmicks, weil ihr Nutzen für den Kunden nicht wirklich erwiesen ist (meine andere Uhren außer der trockengehaltenen 856 laufen auch seit Jahren problemlos), sie aber einen realen Mehrpreis mit sich bringen. Daß SINN diese Merkmale natürlich "wissenschaflich" begründet, weil das nunmal zur Philosophie dieser Marke gehört, ist doch klar. Ohne eine entsprechende Geschäftsphilosophie wäre SINN ja auch nichts besonderes, sondern eben nur einer von vielen ordentlichen Mittelklasse-ETA-blisseuren, die sich eigentlich nur durch Gehäuseformen und Namen voneinander unterscheiden und ansonsten ziemlich beliebig austauschbar sind.

Übrigens ändert das auch nichts an meiner obigen Aussage, daß mechanische Uhren unter dem Aspekt der reinen Kosten-Nutzen-Rechnung, wenn man Uhren auf ihre Funktion als Zeitmesser und Zeitanzeigegeräte reduziert, eigentlich obsolet sind.

Übrigens bin ich auch nicht auf SINNs werkseigene Uhrmacher angewiesen, wenn mal etwas nicht in Ordnung sein sollte. Bei meinem SINN-Depot werden sämtliche Reparaturen und Wartungen zum Glück in-house durchgeführt, da muß ich mich nicht über lange Wartezeiten ärgern und gehe auch nicht das Risko ein, mich über in der letzten Zeit häufiger auftretende Mängel ärgern zu müssen (gibt ja schon einige Threads zu diesem Thema :roll: ), wie z. B. nicht richtig gesetzte Zeiger, bei der Revision verkratzte Gehäuse, Fingerabdrücke auf dem Zifferblatt u. ä.


Zitat von »"bungy3000"«


Jede Uhrenmarke braucht ein Image, eine Story. Die meisten machen das über teure Werbung und stark überhöhte Preise, Sinn macht das über die technischen Gimmicks und (noch) etwas weniger überhöhte Preise.


"Noch etwas weniger überhöhte Preise" trifft es ganz gut, würde ich sagen. ;)

Nun aber bitte zurück zum Thema "Diapal-Technik." Danke.

Chronometres

Uhrenprophet

Beiträge: 4 248

Dabei seit: 12. März 2008

Wohnort: Wuppertal

Danksagungen: 4304

  • Nachricht senden

15

Dienstag, 8. April 2008, 16:59

Diapal/Trockenhaltetechnik/Argonfüllung

An Olafs Worten ist was Wahres dran. Aber ob nun Diapal, Tegimentierung, Trockenhaltekapsel oder Argonfüllung: Sinn ist der einzige Anbieter, der solche Technik (meinetwegen auch zu einem noch bezahlbaren Preis) anbietet.
Ich denke mir, dass die meisten Sinn-Uhrenbesitzer genau aus diesem Grund (besondere Technik) Sinn-Uhren kaufen. Ist bei mir jedenfalls so.
Die Sinn-Technik ist m.E. nach für Grenzfälle der Belastung ausgelegt; einer Belastung, die vielleicht nur ein geringer Prozent der Besitzer einer solchen Uhr aushalten muss. Ich erinnere in dem Zusammenhang an den DEKRA-Crashtest. Wenn ich eine Uhr am Handgelenk habe, die einen Frontalzusammenstoss mit 80Km/h unbeschadet übersteht, hat das schon was. Die Tatsache, dass ich im Falle eines solchen Crashs vermutlich ganz andere Sorgen habe steht auf einem anderen Blatt. Eine klassische Sinn-Uhr (nicht unbedingt die Porzellan-Modelle) hält immer mehr aus, als sein Träger oder zumindest als vergleichbare Mitbewerber-Modelle.

Die Diapal-Technik gehört (sinnvoll oder nicht) mit zu den Dingen, die Sinn eine einmalige Stellung auf dem Uhrenmarkt sichert. Audi hatte mal den Slogan: "Vorsprung durch Technik". Ähnlich verhält es sich bei Sinn und deren Uhrenbesitzern.

Beweis: Wir wissen alle nicht genau, was die Diapal Technik nun wirklich bringt, aber die damit ausgerüsteten Uhren werden sehr gut verkauft - u.a. an uns.
Gruß Gero

thesaint

Fortgeschrittener

Beiträge: 496

Dabei seit: 13. März 2008

Wohnort: Tirol

Danksagungen: 540

  • Nachricht senden

16

Dienstag, 8. April 2008, 18:20

Kann mich nur den Meinungen von Olaf und Gero anschließen. Innovation kostet, SINN ist der einzigige Anbieter der in diesem Segiment in seinem Uhrenangebot so viele technische "Gimmicks" anbietet, inwieweit sie sinnvoll sind oder nicht ist in diesem Forum obsolet darüber zu diskutieren, sonst ist es kein SINN-Uhrenforum. Ich finde solange im Neuuhrenpreis keine irrsinnigen Steigerungen für uns Endverbraucher zu verzeichnen sind, sage ich nur Danke für jede technische Neuerung, weil dies SINN für mich einziartig macht. Wundern fange ich mich erst an, wenn sie eine tegimentierte Uhr mit Trockenkapsel, Argonfüllung ,3 Federhäusern und Tourbillon im Angebot haben.

Chronometres

Uhrenprophet

Beiträge: 4 248

Dabei seit: 12. März 2008

Wohnort: Wuppertal

Danksagungen: 4304

  • Nachricht senden

17

Dienstag, 8. April 2008, 18:23

Diapal

Um beim Thema zu bleiben: DIAPAL-Tourbillion!
Gruß Gero

HappyDay989

unregistriert

18

Mittwoch, 23. April 2008, 19:30

Re: Diapal

Zitat von »"Chronometres"«

Um beim Thema zu bleiben: DIAPAL-Tourbillion!


Was soll ein "Wirbelwind" denn in einer Armbanduhr? :?
Die Kompensation der in der Feder auftretenden, durch Schwerkraft verursachten Fehler ist m. W. nur bei Taschenuhren sinnvoll, weil diese zumeist aufrecht mit der Krone nach oben in einer speziellen Uhrentasche in der Weste getragen werden. Aber wer von den wenigen, die noch einen dreiteiligen Anzug (also mit Weste) tragen, trägt denn noch eine Taschenuhr? :?

Klar, auch bei Armbanduhren wird diese Komplikation gerne eingesetzt, einerseits um technische Kompetenz zu demonstrieren und andererseits - und das dürfte der Hauptgrund sein - um astronomische Preise zu rechtfertigen. ;) Vielleicht kommt ja wirklich bald eine SINN-Diapal-Tourbillon-Taschenuhr mit Trockenhaltetechnik und Tegimentgehäuse, und sei es nur, um eine weitere Preissteigerung auch bei den anderen, den "normalen" Modellen zu begründen. :D

(Wie sagte es Oscar Wilde so schön: Cynicism is merely the art of seeing things as they are instead of as they ought to be.)

Chronometres

Uhrenprophet

Beiträge: 4 248

Dabei seit: 12. März 2008

Wohnort: Wuppertal

Danksagungen: 4304

  • Nachricht senden

19

Mittwoch, 23. April 2008, 20:08

Re: Diapal

Zitat von »"HappyDay989"«

sinnvoll


Puh, das war knapp!
Gruß Gero

kaysamurai

Anfänger

Beiträge: 26

Dabei seit: 11. Oktober 2008

Danksagungen: 134

  • Nachricht senden

20

Montag, 30. November 2009, 19:28

Diapal als Sonderausstattung auf Kundenwunsch

Interessant, daß sich über dieses Thema seit eineinhalb Jahren keiner mehr äußert.

Und weil ich voraussichtlich noch 3 Wochen warten muß, hier für alle, die auch darauf hoffen:

Auf Anfrage stattet Sinn auch nicht offiziell mit Diapal ausgestattete Uhren damit aus: In meinem Fall die U1000...!
Mehrpreis z.Zt. 325 €.

Die Diskussion zum Thema Diapal und die "Grundhaltung" zur Überflüssigkeit der technischen Neuerungen habe ich mit Interesse - und Befremden - verfolgt: IMHO (um mal mit einer schicken Abkürzung, die niemand braucht anzufangen) hat sich Sinn das Ziel gesetzt, technisch perfekte (Einsatz-) Zeitmesser für das "echte Leben" herzustellen und die Lebensdauer der Uhren zu optimieren.

Und dies betrifft nicht nur die Hemmung, sondern u.a. die Reduktion von Feuchtigkeit am Werk (Argon), die Wiederstandsfähigkeit des Gehäuses (U-Boot-Stahl/Tegiment), die Tauchfähigkeit (Hydro) und die Sicherheit (unverlierbarer Taucher-Drehring).

Und selbstverständlich MUSS eine Firma mit diesen Errungenschaften werben (Rolex tut dies im übrigen immer noch mit der Ärmelkanal-Durchschwimmung und der Himalaya-Erstbesteigung - und das nach Jahrzehnten!!!)! Das ist schon immer eine wirtschaftliche Notwendigkeit gewesen ("Vorsprung durch Technik") um auch langfristig erfolgreich zu sein.

Der Vorteil eines größeren Service-Intervalls in Kombination mit Mechanik ist auch nicht zu vernachlässigen:
Wer sich schon mal längere Zeit z.B. in Südamerika aufgehalten hat und/oder zudem vielleicht auch noch taucht, weiß zu schätzen, daß man über ein zuverlässiges Back-Up-System verfügt, das lange Zeit ohne Wartung auskommt.
Für den Sammler in der "sicheren" bundesrepublikanischen Eigentumswohnung ist der Kostenfaktor der Revision sicherlich wichtiger... .

Ich freue mich jedenfalls über jede Innovation eines Uhrenherstellers! "Un-Sinnig" ist m.E. keine der Sinn-Entwicklungen - ganz im Gegenteil..!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kaysamurai« (30. November 2009, 19:34)