Ich fürchte ja, Olaf.
Die Qualität ist als "brauchbar" zu bezeichnen, da die chinesischen Uhrenhersteller (streng genommen sogar Manufakturen, da sie selbst die kleinste Schraube selbst herstellen) nicht wirklich wissen, worauf es ankommt. Wie sollten sie auch. Erfahrung ist in dem Sinne nicht vorhanden. Die Technik wird einfach gebaut, nicht auch noch verstanden. Das Verständnis haben in diesem Falle vielleicht 2 oder 3 Personen, die Masse der Arbeiter führt einfach nur aus. Die Ersatzteil- und Servicefrage stellt sich nicht, da dies ein völlig unbekanntes Gefilde für die chinesischen Firmen ist. Daran hat man zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise gedacht. Auch dies ist bei einem Preis von ca. 5 - 15 € für eine "normale" Mechanikuhr durchaus verständlich. Die hat man jahrelang verkauft und sich keine Gedanken gemacht. Selbst bei den Chronos für ca. 50,-€ ist Service kein Thema, aber bei den Tourbillons ab 750,-€ (inzwischen soll es da auch Massivgoldgehäuse geben -Preis ist mir nicht bekannt) wird dies schon ein Thema. Daher erfolgt m.E. nach ja auch der Vertrieb über die gen. Firmen Ingersoll usw., da diese wohl auch den Service übernehmen.
Die Ganggenauigkeit der Tourbillons liegt im Bereich von ETA-Werken der untersten Qualitätsstufe in Exportversion (unadjusted), da -wie gesagt- der Sinn eines Tourbillons gar nicht erkannt wurde, wohl aber die Funktionsweise. Die Einzelteile des Tourbillons sind trotz Finissierung sehr grob gefertigt. Die Funktionssicherheit über Jahre möchte ich bezweifeln.
Kurz gesagt: für ein "Anschauungsmodell" zur Funktionsweise eines Tourbillons ist mir der Spass einfach zu teuer!