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HappyDay989

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Sonntag, 12. Oktober 2008, 12:24

Pics: Kolonie des Claudius und Opferstätte der Agrippinensier [Modemburner]

So, wie versprochen stelle ich hier die ersten Fotos mit meiner neuen Nikon D90 ein, um euch daran teilhaben zu lassen, wie furchtbar die Qualität des Kit-Objektives 18-200 VR ist - siehe auch hier . :D

Meine Location für das erste Foto-Shooting, wie man auf Neudeutsch wohl sagt, war die "Kolonie des Claudius und Opferstätte der Agrippinensier", was sich nach Opferriten eines geheimen Kults an einem exotischen und weit entfernten Ort anhört - und genau das auch auch ist. :D

Die Colonia Claudia Ara Agrippinensium (kurz CCAA, deutsch: Kolonie des Claudius und Opferstätte der Agrippinensier) hat natürlich auch einen deutschen Kurznamen, auch wenn sie unter ihrer aus dem Lateinischen stammenden Bezeichnung wohl weltberühmt ist. ;)

Zunächst ein Blick auf das Wahrzeichen der Stadt, die Opferstätte:


Die seitlich einstrahlende Morgensonne hat das Bild schon ziemlich versaut, trotzdem lassen sich selbst die Details der Fassade noch gut erkennen. Und schön dramatisch wirkt das Ganze natürlich auch, quasi "en'nem Bild zweschen Breughel un Bosch ," wie es ein in den 1980er Jahren sehr populärer Kölner Musiker formulierte. ;)



Hier das Eingangsportal, sozusagen das Tor zu geheimen Ritualen. ;)



Bereits der Türklopfer signalisiert: Hic sunt leones! 8o


Und auch der Türöffner verheißt mystische Erfahrungen,...



...die sich im Inneren bestätigt finden:

Die Gemeinde der Gläubigen hatte sich außerhalb der Reichweite von Kamera und Blitzlicht zurückgezogen und zelebrierte ihre geheimnisvollen Riten. Rotgewandete, grimmig dreinblickende Wächter wiesen jeden ab, der nicht wie ein Mitglied des Kults aussah und sich trotzdem der Gemeinde nähern wollte.


Die Macht und Bedeutung des Kultes wird erkennbar, wenn man die richtige Perspektive wählt (die leichten Verwölbungen bei 18 mm Brennweite aber leider auch):



Die Spitze des Antennenmasts, mit der die Verbindung zum höchsten Wesen des Kult hergestellt werden soll, befindet sich ca. 150 m über dem Boden:



In diesem geheimnisvollen Gebäude namens Dom-Hotel nächtigen übrigens die Mitglieder des Kults, wenn sie von auswärts kommen:

Wie man im Vordergrund erkennen kann, wird gerade ein Demonstrant gegen den Kult von einem auffällig gekleideten Sicherheitsmann des Platzes verwiesen.


Hier ein vermummtes Mitglied des Kults auf dem Weg zur Opferstätte:




Dieser geheimnisvolle Kult hat übrigens noch viele Ableger ringsum, und an einen habe ich mich dann doch noch mal herangeschlichen und heimlich fotografiert.

Auf den ersten Blick und einige Entfernung sieht alles noch aus wie gewohnt:


Doch wenn man sich nähert, so merkt man, daß eine düstere Atmosphäre diesen Ort umgibt:



Auch ein Blick auf einen anderen Teil der Kultstätte verheißt trotz des schönen herbstlichen Laubs keine heitere Stimmung:



Und mit einigem Erschrecken stellt man fest, daß wohl auch diese sehr prominente Person der nicht allzu weit zurückliegenden deutschen Geschichte ein Mitglied dieses Kults war 8o - wozu um alles in der Welt hätte man ihm sonst ein Denkmal direkt vor der Kultstätte errichtet?



Doch ich faßte all meinen Mut zusammen und schlich mich verstohlen zum Eingang. "Du tust das fürs Forum!" Mit diesem Satz flößte ich mir selbst Mut ein, als ich den Türöffner vorsichtig herunterdrückte und ins Gebäude schlüpfte. Ein prüfender Blick - kein Wächter des Kults in Sicht. Rasch die Kamera ans Auge und dann fotografiert, was das Zeug hielt. Welche Geheimnisse würden sich mir eröffnen? :S Nun, seht einfach selbst:









Ich möchte mit Nachdruck versichern, daß ich weder mit meiner textuellen noch fotografischen Darstellung die religiösen Gefühle irgendeines anderen Menschen verletzen möchte. Sollte sich jemand durch meinen Beitrag in seinen religiösen Gefühlen gekränkt fühlen, so bitte ich aufrichtig um Verzeihung.

Chronometres

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Sonntag, 12. Oktober 2008, 12:47

Ich möchte dich mit Nachdruck darum bitten, dich nicht mehr so leichtsinnig in Gefahr zu bringen, da die Mitglieder des Kultes früher die erwischten ans Kreuz genagelt haben. Selbst wenn diese leichtsinnige Aktion gute Fotos fürs Forum hervorbringt, so ist der Erhalt deiner Person fürs Forum unerlässlich. :D
Nun, die Qualität der Optik kommt natürlich schon ansatzweise rüber (besonders bei den Innenaufnahmen und dem Portal). Ich denke aber, dass man die Stärken erst in anderen Formaten erkennt. :thumbsup:
Gruß Gero

HappyDay989

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Sonntag, 12. Oktober 2008, 13:01

Nun,die Qualität der Optik kommt natürlich schon ansatzweise rüber (besonders bei den Innenaufnahmen und dem Portal). Ich denke aber, dass man die Stärken erst in anderen Formaten erkennt.
So ist es, Gero, aber wenn ich hier A3 große Fotos einstelle, werde ich wohl auf wenig Gegenliebe seitens derjenigen stoßen, die dann mit ca. 10 MB pro Foto-Download rechnen müßten. Bei 16 Bit-TIFF-Dateien wären es sogar knapp 70 MB. ;)


Nun bietet Köln auf seiner Haupteinkaufsmeile (Schildergasse und Hohe Straße) auch eine Reihe von Juwelieren und Uhrmachern, die z. T. exquisite Stücke in den Auslagen haben. Leider kann man nun schlecht in solch ein Geschäft hineinmarschieren, sich diverse Uhren aus dem Fenster vorlegen lassen, sie nacheinander ablichten und dann mit den Worten "Vielen Dank für Ihre Mühe" wieder hinausmarschieren. ;)




Nun habe ich auch versucht, ein paar schöne Uhren durch die Schaufenster abzulichten. Das kann man sich aber auch mit der besten Kamera sparen, denn die Ergebnisse sind niederschmetternd - durch den Umstand, daß alles durch die (Panzerglas)-Schaufenster der Geschäfte fotografiert werden muß und die Beleuchtung z. T. mehr als ungünstig ist, habe ich letztlich nur ein einziges Bild gemacht, das ich als so eben noch vorzeigbar bezeichnen würde:

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Sonntag, 12. Oktober 2008, 13:06

Das ist zwar nur ein 903-Plagiat, aber die Bildqualität ist schon den Umständen entsprechend hervorragend.
Gruß Gero

HappyDay989

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Sonntag, 12. Oktober 2008, 16:48

"...den Umständen entsprechend," genau so ist es. ;)

Noch einige technische Hinweise:

Sämtliche Innenaufnahmen im Dom und in St. Aposteln wurden bei ISO-Geschwindigkeit 800 gemacht, damit ich nicht durch den Einsatz des Blitzgeräts die Atmosphäre kaputtmachen mußte. Während meine verflossene FZ 18 schon bei ISO 100 in dunkler Umgebung rauschte wie ein Wasserfall, habe ich bei der D90 selbst bei ISO 800 noch nichts entdeckt, das auch nur annähernd so schlimm aussieht - und das trotz der Deaktivierung der kamerainternen Rauschunterdrückung bei hohen ISO-Werten. Dies ist allerdings nicht auf das Objektiv, sondern vielmehr auf die Qualität des Kamerasensors und der internen Signalverarbeitung zurückzuführen. Bei Aufnahmen, die mit der Standardgeschwindigkeit von ISO 200 aufgenommen wurden, kann ich bei 16facher Vergrößerung zwar schon die Pixel zählen ("pixel peeping"), aber definitiv kein Rauschen erkennen. :thumbup:

Das von vielen Testern und Profis geschmähte 18-200 VR-Objektiv (äquivalent: 28-300 mm im Kleinbildformat) hat sich gestern sowohl bei schönem Wetter als auch in dunklen Räumen bestens bewährt, denn es zeichnet sehr scharf durch, wie man es von Nikon kennt. Der im Objektiv eingebaute Verwacklungsschutz ist erheblich effektiver als ein im Kamerasensor eingebauter. Das Bild der Plastik der trauernden Mutter Gottes kam bei (auf Kleinbild-Verhältnisse umgerechnet) einer Brennweite von 75 mm mit einer unendlich langen 1/10 Sekunde Belichtungszeit aus der freien Hand zustande, und da ist absolut keine Bewegungsunschärfe zu sehen. 8o (OK, seit ich vor fast 44 Jahren das Trinken nie anfing, habe ich auch eine relativ ruhige Hand, mit der die D90 sich mit ihrer extrem ergonomischen Bauweise fassen läßt, als wäre sie ein Teil meines Körpers. ;)) Die Farbwiedergabe ist nicht ganz so knallig wie bei der FZ 18, sondern etwas neutraler, dafür aber erheblich feiner abgestuft und detailreicher.
Das Active D-Light-System der D90 ist eine kleine Sensation für sich, denn es macht - bei nur minimaler Nachbearbeitung der Bilder im Photoshop - die HDR-Fotografie als Mittel der Kontrasterhöhung fast schon überflüssig. Wohl gemerkt, nur als Mittel der Kontrastverbesserung bei Gegenlicht und starkem Seitenlicht; als Stilmittel zur Erzeugung dramatischer Effekte taugt ADL nicht sonderlich (die beiden "düsteren Aufnahmen" von St. Aposteln hätte ich ohne HDR nicht hinbekommen). Und unfehlbar bzw. narrensicher ist ADL auch nicht, wie die Aufnahme der Fassade des Doms beweist - und bevor ein Experte mal den Hinweis auf "Gegenlichtblende" einwirft: ich hatte bei sämtlichen Aufnahmen die Gegenlichtblende auf das Objektiv montiert. Sonst wären bei der tiefstehenden Morgensonne wohl sämtliche Aufnahmen von Lichtreflexionen auf der Frontlinse beeinträchtigt worden.

Mein Fazit des ersten Tests: Hervorragende Kamera, gutes Allround-Objektiv mit nur leichten, aber angesichts des Preises verzeihlichen Schwächen. Die D90 ist aus sehr hochwertigen Materialien hergestellt und erstklassig verarbeitet, dazu ergonomisch und griffsympathisch. Das Objektiv fällt dagegen etwas ab, denn der Zoomring ist eine Spur zu schwergängig (kann sein, daß sich dies noch im Lauf der Zeit einspielt), und der Fokussierring (man braucht ihn nicht oft, aber ab und zu eben doch) wirkt ein wenig wie ein nachträglich hinzugefügtes Provisorium: Er ist zu nahe am Gehäuse positioniert, müßte mindestens 10 mm mehr Tiefe aufweisen, um eine sichere Bedienung zu ermöglichen und nicht gar so leichtgängig laufen. Optisch kann ich dem 18-200 VR dagegen bislang nichts ankreiden außer den leichten Verwölbungen im Bereich 18-22 mm. Sicherlich also keine Ausstattung für Profis, aber für Fotoamateure, die auf eine gute Bildqualität Wert legen, eine gute Wahl. :thumbup:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Chronometres« (12. Oktober 2008, 17:26)


Chronometres

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Sonntag, 12. Oktober 2008, 17:35

als wäre sie ein Teil meines Körpers. ;)
Welcher genau :?:

ISO 800 sieht man den Aufnahmen nun wirklich nicht an. Die Schärfe bei 1/10 Sekunde Belichtungszeit ist neben deiner von Abstinenz geprägten Handhaltung aber auch ein Verdienst der Auslösemechanik. Mit einer Bridgekamera kriegst du ja schon bei weit schnellerer Belichtungszeit ohne Stativ und Fernauslöser (bei der Fuji Finepix 9500 passen noch die mechanischen Drahtauslöser) Probleme.
Ich bin mal gespannt auf deine Makrofotos! 8o
Gruß Gero

HappyDay989

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7

Montag, 13. Oktober 2008, 12:46


ISO 800 sieht man den Aufnahmen nun wirklich nicht an. Die Schärfe bei 1/10 Sekunde Belichtungszeit ist neben deiner von Abstinenz geprägten Handhaltung aber auch ein Verdienst der Auslösemechanik. Mit einer Bridgekamera kriegst du ja schon bei weit schnellerer Belichtungszeit ohne Stativ und Fernauslöser (bei der Fuji Finepix 9500 passen noch die mechanischen Drahtauslöser) Probleme.
Ich bin mal gespannt auf deine Makrofotos! 8o
Natürlich ist es auch ein Verdienst des Verwackelungsschutzes! Selbst mit meiner ruhigsten Hand bekam ich früher (in den Vor-dem-Verwackelungsschutz-Zeiten mit meiner analogen SLR) aus der Hand im leichten bis mittleren Telebereich nie mehr als 1/30 halbwegs sauber hin. Mit der FZ 18 war es dann 1/20, mit sehr viel Glück auch mal 1/15, aber meistens sah man dabei schon leichte Bewegungsunschärfen - natürlich nicht bei 800 x 600 Pixeln, aber bei 100 % Vergrößerung eben doch. 1/10 ohne Bewegungsunschärfen aus der freien Hand ist schon Klasse - herzlichen Dank an Nikon. :thumbup:

Auf meine ersten Makrofotos bin ich selbst gespannt wie ein Flitzebogen. Da ich kein echtes Makroobjektiv habe, werde ich mir wohl - und für Fotos im Internet reicht das dicke aus - mit entsprechenden Ausschnitten (Neudeutsch: Crops) behelfen müssen; immerhin komme ich bis auf ca. 50 cm an das Objekt der Begierde heran, auch bei 200 mm Brennweite. Ich bin mal gespannt, wie sich das ausgeht, denn nicht umsonst verwenden Profis für Makroaufnahmen Objektive mit fester Brennweite und auf die speziellen Belange der Makrofotografie abgestimmten Linsen. Allerdings kosten diese Teile auch "an arm and a leg", wie man im Englischen so schön sagt. Und da ich kein Profi bin, kann ich es mir sehr gut verkneifen, für ein einziges Objektiv noch einmal mindestens so tief in die Tasche zu greifen wie letzte Woche für das Gehäuse mit dem Kit-Objektiv. :rolleyes:


Allerdings bin ich erstaunt: Wir haben so viele Kölner hier im Forum, aber es hat sich noch keiner von denen zu Wort gemeldet. Meine Fotos müssen ja wirklich furchtbar geworden sein, und aus lauter Höflichkeit traut sich niemand, mir das zu sagen. Da hätte ich die Leute aus "Kölle" aber ganz anders eingeschätzt. ;)