Gestern zog es mich mal wieder mit den Kollegen des Nikon-Forums zum traditionellen Zollverein-Treffen in Essen. Und auch wenn einige hier schon einige Ansichten und Perspektiven kennen, gibt's hier vielleicht doch den einen oder anderen, den es interessiert.
Nachdem ausgerechnet die von uns herbeigesehnte "blaue Stunde" einer heftigen Wolkenattacke zum Opfer fiel, entschieden wir uns dazu, erst einmal gepflegt einzukehren und typisch ruhrgebietlerisch-deftig zu essen und zu trinken:
Leider waren im Kokerei-Café alle Tische besetzt, so dass wir draußen Platz nehmen mussten. Petrus sei Dank spielte das Wetter aber gut mit.
Frisch gestärkt ging es dann doch noch "zur Sache". Zum ich-weiß-gar-nicht-mehr-wievielten-Mal geknipst: Das Rotlicht auf der "schwarzen Seite."
Als "schwarze Seite" bezeichnet man in der Kokerei die Produktion des Koks. Die Weiterverarbeitung der Beiprodukte in der Petrochemie heißt dagegen "weiße Seite."
Über den Koksöfen thront übrigens das sogenannte Sonnenrad (hier einmal ohne Sonne), von dem aus man während der Sommermonate eine tolle Sicht auf die Kokerei bekommt und auch bis zum Fundament der Koksöfen hinab gelangt:
Kennern der Szene wird es vielleicht auffallen, dass im Sonnenrad-Foto Lichtspiele vorkommen, die man sonst nicht beobachten kann. Zunächst einmal war eine nächtliche Besuchergruppe in den Koksöfen unterwegs, daher die Lichtspuren ihrer Taschenlampen unten mittig. Zum anderen hatte ich selbst eine sehr kräftige LED-Taschenlampe dabei, mit der ich während der Belichtung den Gebäudeteil rechts "mit Licht bemalte."
Wenden wir uns nach dem Rot- nunmehr dem Blaulicht zu:
Wer jemals dieses blaue Licht gesehen hat, wird feststellen, dass es fast unmöglich ist, diesen Blauton mit der Kamera so einzufangen wie das menschliche Auge ihn wahrnimmt. Auch gestern verzweifelten wir mal wieder an dieser Aufgabe.
Leider geht auch der schönste Abend mal zu Ende, und so machten wir uns wieder auf in Richtung Zeche, wo wir unsere fahrbaren Untersätze abgestellt hatten. Auf dem Rückweg kamen wir noch an der ehemaligen Kohlenwäsche vorbei (ja, auch damals zogen die Leute saubere Kohle vor
), allerdings von der Seite:
Zum endgültigen Abschluss des Abends drehten wir noch eine schnelle Runde und warfen einen Blick auf das
red dot design museum und den Förderturm vom Haupteingang aus:
Da war noch richtig "Remmidemmi", denn es lief bis Mitternacht eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst (das Ruhrgebiet ist eben eine echte Kulturlandschaft, auch nach Ablauf des Kulturhautpstadtjahres 2010).
Es folgten dann noch die unvermeidliche Ablichtung des üblichen Zeche-Zollverein-Gedächtnis-Fotos, d. h., der Förderturm des Schachts XII mit dem berühmt-berüchtigten Doppelbock und dem darunter befindlichen Schriftzug
So, das war's schon. Hat doch gar nicht weh getan, oder?