Ich habe den Thread mal umbenannt, weil es hier dem Eröffnungsbeitrag nach zu urteilen eher um Probleme mit den Netzbetreibern als mit den Herstellern der Mobiltelefone geht.
Dabei sollte man noch unterscheiden zwischen einem Provider und einem Netzbetreiber. Als Kunde bei einem Provider hat man die Wahl, in welchem Netz man telefonieren möchte, und man kann i. d. R. auf Tarifmodelle zurückgreifen, die es beim Netzbetreiber nicht gibt. Andererseits ist ein Provider bei Preissenkungen durch den Netzbetreiber nicht dazu verpflichtet, diesen Vorteil auch an seine Kunden weiterzugeben. Bei der Wahl eines seriösen Providers kann man ggü. einem Vertrag mit einem Netzbetreiber erheblich günstiger und besser bedient sein. Das Problem ist nur: woran soll man im Vorfeld den Unterschied zwischen einem kundenfreundlichen und einem abzockenden Provider erkennen?
Persönliche Erfahrungen machte ich von 1996 bis 2001 mit folgenden Providern:
- D-Plus (wurde 1998 von Mobilcom übernommen)
- Hutchison Telecom (heute Phonehouse)
D-Plus war bis zur Übernahme durch Mobilcom erstklassig und sehr kundenorientiert. Mit der Übernahme durch "Mogel-Com" änderte sich dies zum Schlechten: Abrechnungsfehler - "merkwürdigerweise" immer zu Ungunsten der Kunden! - häuften sich, auf entsprechende Reklamationen ging man nicht oder nur mit sehr großen Verspätungen ein usw. Eine Preissenkung beim Netzbetreiber T-Mobile D (hieß damals noch D1) wurde erst mit zwei Monaten Verzögerung an die im D1-Netz telefonierenden D-Plus-Kunden weitergegeben. Gott sei Dank hatte ich nach der Mindestvertragslaufzeit den Vertrag bei D-Plus ohne Neugerätesubvention nur um ein Jahr verlängert. Ein halbes Jahr nach der Mogel-Com-Übernahme war diese Frist glücklicherweise abgelaufen und so kam ich ganz legal und ohne Probleme aus der Nummer raus.
Hutchison war im Großen und Ganzen OK, zumindest als Geschäftskunde konnte ich nicht klagen. "Lustig" wurde die Sache etwa vier Monate vor Ende der Mindestvertragslaufzeit, als der Netzbetreiber T-Mobile D (aus D1 war dann T-D1 geworden) einen Rahmenvertrag, der bestimmten Geschäftskunden von Hutch Sonderkonditionen bei der Telefonie einräumte, nicht mehr anerkennen wollte (angeblich war es zu erheblichem Missbrauch dieses nur fürGeschäftskunden bestimmten Vertrags durch Privatkunden gekommen, und Hutch war trotz mehrfacher Ermahnung durch D1 nicht energisch genug gegen diesen Missbrauch eingeschritten) und Hutch die von T-D1 erhobenen Forderungen an alle Kunden dieses Rahmenvertrags (RV) in Form von Preiserhöhungen weiterreichen wollte. Ich hatte also nur die Wahl, entweder den Vertrag fristgerecht nach 24 Monaten zu beenden oder zu schlechteren Bedingungen nach 24 Monaten weiterzuführen. Tja, da fiel die Wahl nicht schwer...
Seit 2001 bis heute bin ich nur noch direkt bei den Netzbetreibern:
- E-Plus
- T-Mobile D
- o2
"Nie wieder bei einem Provider unterschreiben, sondern nur noch direkt beim Netzbetreiber," lautete meine Erkenntnis aus den ersten fünf Jahren Mobilfunk. Und da E-Plus zu dem Zeitpunkt (2001) mit den Professional-Tarifen (die trotz des Namens auch Privatkunden offenstanden) absolut unschlagbare Konditionen bot, und diese durch einen RV für Geschäftskunden nochmals günstiger wurden, riskierte ich den Wechsel aus dem Mobilfunknetz des Rosa Riesen in ein Netz, in dem es angeblich "so nah, als wär man da" klang.
Nun, ich kann mich über den Kundendienst von E-Plus zwischen 2001 und 2003 wirklich nicht beschweren. Als Geschäftskunde (mit monatl. dreistelligen Umsätzen) wurde ich behandelt wie ein König. Zeit in der Warteschleife musste ich nie verbringen, ich hatte nach spätestens 30 Sekunden jemanden in der Leitung, der dann auch tatsächlich zuständig und i. d. R. auch kompetent war. Und einen Abrechnungsfehler von ca. 3 DM entdeckte ich genau ein einziges Mal, da war mir ein Auslandsgespräch, das ich tatsächlich geführt hatte, mit einem falschen Tarif berechnet worden. Ein Anruf meinerseits, eine sofortige Entschuldigung durch E-Plus und eine Gutschrift von 50 DM auf die nächste Rechnung als Entschädigung - so rasch und problemlos ging das damals. Vorbildlich übrigens auch: Es wurde selbst jede Textnachricht mit der Rufnummer des Empfängers einzeln aufgeführt; im Gegensatz dazu fanden sich damals bei allen anderen Netzbetreibern der SMS nur als Pauschalsumme, z. B. "27 Textnachrichten = 2,43 € zzgl. 19 % USt." auf der Rechnung. Welcher Kunde führt schon Buch über sämtliche Nachrichten, die er versendet und kann daher kontrollieren, ob die berechnete Anzahl korrekt ist? Be E-Plus war das kein Problem! :thumbup:
Warum ich dann trotzdem nach zwei Jahren von E-Plus ging? Nun, das hatte zwei Gründe: Zum einen gab es (mal wieder!) Probleme mit dem RV und so wurden sämtliche Vertragsbedingungen von E-Plus eingefroren. Tarifwechsel innerhalb der drei Professional-Tarife, wie ich sie normalerweise durchführen konnte, um in Monaten mit voraussichtl. niedrigem Gesprächsaufkommen in einen Tarif mit niedriger Grundgebühr zu wechseln, um danach wieder in einen Vieltelefonierertarif zurückzugehen, wurden dadurch unmöglich. Zum anderen war ich durch eine Verlagerung meines beruflichen Schwerpunkts immer häufiger in Gegenden unterwegs, in denen für Kollegen mit T-Mobile D und Vodafone D das Thema Netzabdeckung überhaupt keines war; aber für mich als E-Plus-Kunde wurde aus "so nah, als wär man da" immer öfter "kein Anschluss unter dieser Nummer."
Seit Anfang 2003 bin ich nun wieder bei T-Mobile D, wobei ich allerdings meine damals bei E-Plus ergatterte Wunschrufnummer dank Einführung des Mobile Number Porting (zum 01.11.2002) mitnahm, weil die Nummer allen Kunden bekannt war und sich nicht ändern sollte. Geschäftskunde bei T-Mobile zu sein, ist nach meiner Erfahrung eine ebenso angenehme Sache wie bei damals bei E-Plus. Die Hotline ist gut erreichbar, allerdings betragen die Wartezeiten in den Stoßzeiten teilweise schon bis zu fünf Minuten; im Regelfall aber weniger als eine Minute. Die Gesprächspartner sind freundlich, i. d. R. gut geschult und kompetent und auch von sich aus bemüht, dem Kunden die für ihn bestmögliche Lösung anzubieten. Bei Abrechnungsfehlern habe ich die Brüder bislang noch nicht erwischt, was aber sicherlich auch daran liegt, dass ich mittlerweile alles über Pauschalregelungen abdecke, sowohl das Telefonieren im In- und Ausland als auch den Datenverkehr und E-Mail auf dem Communicator. Bei Problemen mit den Endgeräten funktioniert der Austausch innerhalb der 24monatigen Gewährleistungsfrist schnell und problemlos, i. d. R. binnen ein bis zwei Werktagen.
Seit Anfang Juli bin ich - Netbook sei Dank! - nun auch Kunde bei o2, und zwar mit einem ActiveData-Vertrag. Da war mir T-Mobile einfach zu teuer, und so witzig wie sich das vielleicht anhört: die UMTS/HSDPA-Netzabdeckung ist dort, wo ich sie benötige, mit o2 i. d. R. nicht nur nicht schlechter, sondern z. T. sogar besser als mit T-Mobile. Abrechnungsfehler sind bei dieser Art von Vertrag eigentlich kaum möglich, es sei denn, ich würde auch in ausländischen Mobilfunknetzen surfen. Da dies aber ein Vermögen kostet, kann ich mich ganz schwer bremsen und verlasse mich im Ausland darauf, dass die von mir frequentierten Hotels über kostenlosen oder kostengünstigen WLAN-Zugang verfügen. Bislang hat das auch immer geklappt.
Mein Kontakt zu o2 beschränkt sich also bislang auf einen einzigen Besuch im o2-Shop, nämlich an dem Tag, an dem ich den Vertrag unterschrieb. Da bekam ich gleich die SIM-Karte, das HSDPA-Modul (landläufig auch als UMTS- oder Surfstick bekannt) und sämtliche Unterlagen mit. Fertig.