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bungy3000

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41

Sonntag, 20. Juni 2010, 09:26

Ja, sicher wird hier gleich noch die Internationale angestimmt.

Nochmal: in kaum einem Staat der Erde geht es Menschen ohne Beschäftigung so gut wie in Deutschland.

Ein anderes Thema ist, dass man schnell und unverschuldet ins ALG 2 abrutscht und ab einem Lebensalter von 40 kaum eine Chance hat, wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu kommen. Letzteres ist eine Folge des deutschen Kündigungsschutzrechtes, das diejenigen massiv schützt, die Arbeit haben und damit diejenigen massiv ausgrenzt, die keine Arbeit haben.

Das Gerede um einen Mindestlohn ist auch mit Vorsicht zu genießen. Das Menschen in einigen Berufen von ihren Bruttolöhnen kaum leben können, liegt nicht nur am niedrigen Brutto, sondern an den Sozialabgaben und sonstigen Kosten, die der Arbeitgeber zu tragen hat. Insoweit ist der Staat selbst dafür verantwortlich, dass bei den Arbeitnehmern viel weniger ankommt, als der Arbeitgeber aufwenden muß. Und wenn z.B. die Kunden beim Friseur halt alles für kleines Geld gemacht haben wollen, wo soll dann das Geld her kommen?

Das zentrale Problem unserer Volkswirtschaft ist, dass der Staat zuviel Geld für sich selbst verbraucht in gigantischen, wenig effektiven Verwaltungen (denkt nur mal an hunderte Krankenkassen, Berufsgenossenschaften usw) und dass er durch eine gigantische Verschuldung eine enorme Zinslast zu tragen hat.
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie angeschaut haben." (Alexander von Humboldt)

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KaiB

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42

Sonntag, 20. Juni 2010, 09:58


... Das Gerede um einen Mindestlohn ist auch mit Vorsicht zu genießen. Das Menschen in einigen Berufen von ihren Bruttolöhnen kaum leben können, liegt nicht nur am niedrigen Brutto, sondern an den Sozialabgaben und sonstigen Kosten, die der Arbeitgeber zu tragen hat. ...


Ach ja!

Die Leute, von denen wir hier sprechen, zahlen doch eh keine bzw. kaum Lohnsteuer. Die übrigen Sozialabgaben (Arbeitslosen-, Kranken-, Rentenversicherung) liegen in der Einkommensgruppe in der Summe bei ca. 20% - Freibeträge, St-Klasse, etc. berücksichtigt.
Liebe Grüße
Kai

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43

Sonntag, 20. Juni 2010, 10:06

Wenn ich mich bei einer Firma bewerbe wird geschaut was kann ich, welche Ausbildung habe ich, was habe ich bereits geleistet und danach richtet sich mein Gehalt! Warum soll es bei arbeitslosen Menschen nicht ähnlich sein? Einen 45 jährigen Ing. oder der 50 jährige Arbeiter sollte deutlich anders eingestuft werden als der 25 jährige ohne Schulabschluss.
Ein Mensch der 30 Jahre gearbeitet hat und unverschuldet in die Arbeitslosigkeit rutscht, steht vor dem Scherbenhaufen seines Lebens, dagegen der 27 jährige ohne Ausbildung und Abschluss, der nur genommen hat, ist meiner Ansicht selbst schuld und dürfte, wenn überhaupt, nur Anspruch auf ein Minimum haben.
Ich habe keinen Bock ständig für Menschen zu zahlen, dir nur nehmen oder 5 Kinder von 5 verschiedenen Männern haben. Die Kinder lernen es nicht besser und es wird bereits die nächste Generation heran gezüchtet.
Familienplanung hat etwas mit Verantwortung zu tun, bekomme ich diese vom Staat abgenommen müssen wir uns über solche Menschen nicht wundern.
Die Leidtragenden sind wir alle und eben „Gutbürgerliche“ deren Firma Arbeitsstellen streicht.

Hart aber wahr
Liebe Grüße

:alexhai:


Alex



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Automatix

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44

Sonntag, 20. Juni 2010, 10:26

Ja, sicher wird hier gleich noch die Internationale angestimmt.
Sicher nicht.
Aber erklär mir mal, wie der deutsche Handelsüberschuss zustand kommt, wenn nicht durch sehr überdurchnittliche Produktivität; also relativ niedrige Löhne für relativ gute Arbeit.
Handelsüberschuß auf der einen Seite bedeuted immer Handelsdefizit auf der anderen Seite. Wodurch ist. z.B Griechenland abgeschmiert? Auch massgeblich aufgrund einer negativen Handelsbilanz, d.h. in diesem Fall zu niedrige Produktivität, d.h. in diesem Fall zu hohe Löhne.

Das Thema "Hartz IV" ist ein ganz anderes. Hierzu habe ich mich noch garnicht geäussert, muss aber Big Ben absolut recht geben.

KaiB

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45

Sonntag, 20. Juni 2010, 10:42

Wenn ich mich bei einer Firma bewerbe wird geschaut was kann ich, welche Ausbildung habe ich, was habe ich bereits geleistet und danach richtet sich mein Gehalt!

Aber nur, solange Du jung bist und aus einem Beschäftigungsverhältnis kommst.


Warum soll es bei arbeitslosen Menschen nicht ähnlich sein? Einen 45 jährigen Ing. oder der 50 jährige Arbeiter sollte deutlich anders eingestuft werden als der 25 jährige ohne Schulabschluss.

So bzw. in ähnlicher Form hatten wir es früher. Es gab Arbeitslosengeld für wenige Jahre, dann Arbeitlosenhilfe. Diese lag, wenn ich mich recht entsinne, noch weit über der Sozialhilfe. Dann kam die Neuregelung von G. Schröder, Titel schenke ich mir im Zusammenhang mit diesem Namen.


Ein Mensch der 30 Jahre gearbeitet hat und unverschuldet in die Arbeitslosigkeit rutscht, steht vor dem Scherbenhaufen seines Lebens, dagegen der 27 jährige ohne Ausbildung und Abschluss, der nur genommen hat, ist meiner Ansicht selbst schuld und dürfte, wenn überhaupt, nur Anspruch auf ein Minimum haben.

Bekommt er auch nur; der der 30 Jahre gearbeitet und eingezahlt hat leider auch nur.
Ist aber so gewollt, damit der, der gearbeitet hat, auch einen Job annimmt, der wesentlich schlechter dotiert ist. Sonst würden Menschen, die zuvor 4.000 € verdienten, nicht wieder für 2.000 € arbeiten gehen.


Ich habe keinen Bock ständig für Menschen zu zahlen, dir nur nehmen oder 5 Kinder von 5 verschiedenen Männern haben. Die Kinder lernen es nicht besser und es wird bereits die nächste Generation heran gezüchtet.
Familienplanung hat etwas mit Verantwortung zu tun, bekomme ich diese vom Staat abgenommen müssen wir uns über solche Menschen nicht wundern.
Die Leidtragenden sind wir alle und eben „Gutbürgerliche“ deren Firma Arbeitsstellen streicht.

Hart aber wahr

Auch das ist mir wieder zu platt und geht mir zu sehr in die Richtung "die bösen Har....". Diese Konstellation ist die Minderheit, muss und kann durch ein funktionierendes System, welches wir in DE nicht mehr haben, aber aufgefangen werden.
Und bitte nochmal. Eine Frau mit mehreren Kindern kommt nach der Trennung von ihrem Mann schneller in ALG II als ihr lieb ist. Dies gilt auch für Dich, wenn dein Arbeitgeber Insolvenz anmeldet, schliesst, oder seinen Betrieb ins Ausland verlagert.
Die wenigsten fühlen sich in dieser sozialen Schicht wohl. Dass einige früher oder später resignieren, kann ich gut nachvollziehen. Vermutlich ginge es uns nach einer Vielzahl von Bewerbungen, Absagen vom 1. Arbeitsmarkt, was für ein Begriff, und 1 € Jobangeboten nicht anders.
Liebe Grüße
Kai

Big Ben

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46

Sonntag, 20. Juni 2010, 17:31

Platt hin, platt her und nach Stammtischgeschwätz hört es sich auch an (gebe ich gerne zu), aber es sind genau die realen Erkenntnisse die ich mit Arbeitslosen oder Menschen ohne Ausbildung im wirklichen Leben gemacht habe.

Z.B. haben wir lange Jahre versucht 2 Mitarbeiter für unsere Waschhalle als Wagenpfleger zu bekommen. Die Menschen, es waren einige, die wir vom Arbeitsamt bekommen haben, wollten im Prinzip nur eine Bescheinigung, hatten wir Mal einen gefunden, waren sie nach der Probezeit (logo) ständig krank, kamen zu spät oder gar nicht mehr!!! Heute macht es eine Fremdfirma mit Türken, die Jungs sind spitze und zuverlässig.
Von jungen Müttern könnte ich ein ähnliches Lied singen, eines aus dem nahen Umfeld: Junges Mädchen (17), keine Ausbildung, wollte halt Mal ein Baby (kein Witz). Der Vater ein 15-Jähriger drogenabhängiger Kleinkrimineller...... Wer glaubt da an eine positive Zukunftsprognose??Leider kenne ich nur solche Fälle, der Stammtisch sagt schon ab und an die Wahrheit und nicht die weltfremden Schreibtischtäter in Berlin.
Meine Cousine arbeitete beim Arbeitsamt, sie hat gekündigt weil sie das Schmarotzen nicht mehr ertragen hat, es sei unglaublich mit welcher Dreistigkeit und mit welcher Selbstverständlichkeit die Leistungen in Anspruch genommen werden, für manche halt das ganz normale Leben.
Für solche Menschen zahle ich nicht gerne, für den 50-Jährigen Arbeitslosen mit Ausbildung aber ohne Chance schon.

Warum sollen immer nur die Zahlenden sozial sein?
Liebe Grüße

:alexhai:


Alex



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bungy3000

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47

Sonntag, 20. Juni 2010, 18:05


Warum sollen immer nur die Zahlenden sozial sein?


Guter Gedanke. Wer ist eigentlich weniger solidarisch: Derjenige, der durch maßloses Fressen, Alkohol- und Nikotinabusus seine Gesundheit ruiniert und sich die Heilbehandlung dann von der Gesellschaft bezahlen lassen will oder derjenige, der das ablehnt? Hilfe der Gemeinschaft sollte nur der bekommen, der unverschuldet in Not geraten ist.


Die Leute, von denen wir hier sprechen, zahlen doch eh keine bzw. kaum Lohnsteuer. Die übrigen Sozialabgaben (Arbeitslosen-, Kranken-, Rentenversicherung) liegen in der Einkommensgruppe in der Summe bei ca. 20% - Freibeträge, St-Klasse, etc. berücksichtigt.


Das ist falsch. Bei € 3.000 brutto kommen für einen verheirateten Arbeitnehmer neben ca. 600 € Sozialversicherung noch ca 245 € Lohnsteuerabzug. Bleiben netto ca 2.155 €. Der Arbeitgeber zahlt noch zusätzlich den Arbeitgeberanteil Sozialversicherung von ca. 600 €. So werden dann aus 3.600 € beim Arbeitgeber € 2.155 netto beim Arbeitnehmer. Berufsgenossenschaft, Umlage etc noch gar nicht berücksichtigt.
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie angeschaut haben." (Alexander von Humboldt)

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Spencer

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48

Sonntag, 20. Juni 2010, 19:18



Das ist falsch. Bei € 3.000 brutto kommen für einen verheirateten Arbeitnehmer neben ca. 600 € Sozialversicherung noch ca 245 € Lohnsteuerabzug. Bleiben netto ca 2.155 €. Der Arbeitgeber zahlt noch zusätzlich den Arbeitgeberanteil Sozialversicherung von ca. 600 €. So werden dann aus 3.600 € beim Arbeitgeber € 2.155 netto beim Arbeitnehmer. Berufsgenossenschaft, Umlage etc noch gar nicht berücksichtigt.


Nur dass 3000 € brutto für die meisten Menschen ewig unerreichbar bleiben werden! Die meisten Menschen arbeiten für deutlich weniger Geld! Bei Löhnen von 800-2000€ brutto sind die Abgaben an den Staat eher das kleine Problem, der geringe Grundlohn hingegen ein Größeres!

Im übrigen gebe ich "Big Ben" hier schon Recht, dass deutlicher unterschieden werden sollte zwischen denen die trotz aller Bemühungen und langer Arbeitstätigkeit keine Beschäftigung mehr bekommen und denen, die aus eigener Faul- & Doofheit nicht genommen werden. Das ist zwar sehr schwierig, aber machbar wäre es schon - eben Schritt für Schritt!

Die Erfahrungen mit Mitarbeitern die man vom AA "zugewiesen" bekommt kann ich leider auch nur bestätigen. Viele haben tatsächlich keinerlei Interesse daran die Stellen in Anspruch zu nehmen, die Erfüllung der bürokratischen Pflichten steht im Vordergrund, wenn das geschehen ist haben die meisten keine Lust mehr. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber so sieht es leider aus. Das Gemosere und Gezänke aus der rechten Ecke über die zugewanderten Mitbürger ist auch aus den genannten Gründen nicht angebracht. Viele Jobs die von Einwanderern tadellos erledigt werden würden viele "Einheimische" nicht mal annehmen!

bungy3000

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49

Sonntag, 20. Juni 2010, 19:31


Nur dass 3000 € brutto für die meisten Menschen ewig unerreichbar bleiben werden! Die meisten Menschen arbeiten für deutlich weniger Geld! Bei Löhnen von 800-2000€ brutto sind die Abgaben an den Staat eher das kleine Problem, der geringe Grundlohn hingegen ein Größeres!



Dass die Mehrheit der Vollzeit-Arbeitnehmer in Deutschland für 800 bis 2000 brutto arbeiten soll, ist völlig abwegig. Du kannst das ja gerne durch Links zu entsprechenden Statisken versuchen, zu beweisen.

Deine These wird jedenfalls hier widerlegt: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/c…verdienste.psml
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Spencer

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50

Sonntag, 20. Juni 2010, 21:48

Gut, da scheine ich mich offensichtlich in den Zahlen stark verrannt zu haben. "Gedanken sind nicht stets parat, man schreibt auch wenn man keine hat." sagte schon Wilhelm Busch, damit muss er mich gemeint haben.

Unabhängig davon meine ich nach wie vor, dass wir einen Mindestlohn brauchen. Wenn die absoluten Niedrigverdiener nur geringfügig mehr verdienen als die Empfänger staatlicher Leistungen, dann ist die Wahl zwischen Arbeiten und nicht Arbeiten nicht gerade schwer.

bungy3000

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51

Montag, 21. Juni 2010, 08:54

Letztlich wird unsere Wirtschaft nur international wettbewerbsfähig bleiben, wenn der Staat seine Kosten runterfährt.

Sonst werden auch die letzten Schlüsselindustrien noch ins Ausland abwandern. Der Bildungsvorsprung, der in den ersten Nachkriegsjahrzehnten den Wohlstand sicherte, schmilzt jedenfalls dahin. Die Asiaten werden bald genauso gute Ingenieure in ausreichender Zahl zur Verfügung haben.

Keine Volkswirtschaft kann davon leben, dass sich alle Beteiligten wechselseitig die Haare schneiden oder sonstige Dienstleistungen erbringen.
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KaiB

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52

Montag, 21. Juni 2010, 09:20



Die Leute, von denen wir hier sprechen, zahlen doch eh keine bzw. kaum Lohnsteuer. Die übrigen Sozialabgaben (Arbeitslosen-, Kranken-, Rentenversicherung) liegen in der Einkommensgruppe in der Summe bei ca. 20% - Freibeträge, St-Klasse, etc. berücksichtigt.


Das ist falsch. Bei € 3.000 brutto kommen für einen verheirateten Arbeitnehmer neben ca. 600 € Sozialversicherung noch ca 245 € Lohnsteuerabzug. Bleiben netto ca 2.155 €. Der Arbeitgeber zahlt noch zusätzlich den Arbeitgeberanteil Sozialversicherung von ca. 600 €. So werden dann aus 3.600 € beim Arbeitgeber € 2.155 netto beim Arbeitnehmer. Berufsgenossenschaft, Umlage etc noch gar nicht berücksichtigt.


Das statistische Bundesamt ermittelt den Bruttolohn auf durchschnittlich knapp 2.500 € in Deutschland. Ich denke wir reden/schreiben hier über Leute mit einem Einkommen deutlich unter 2.000 € brutto.
Liebe Grüße
Kai

Spencer

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53

Montag, 21. Juni 2010, 15:27

Letztlich wird unsere Wirtschaft nur international wettbewerbsfähig bleiben, wenn der Staat seine Kosten runterfährt.
[...]
Keine Volkswirtschaft kann davon leben, dass sich alle Beteiligten wechselseitig die Haare schneiden oder sonstige Dienstleistungen erbringen.


Natürlich muss der Staat seine Kosten senken, dazu gehört auch das Weglassen unsinniger Maßnahmen wie einer kurzfristig wirkenden Abwrackprämie!
Vom gegenseitigen Erbringen von Dienstleistungen kann eine Volkswirtschaft nicht leben, aber wenn ein Teil der Bevölkerung so wenig Geld zur Verfügung hat, dass eben kaum mehr als das Haareschneiden drin ist, dann fehlen diese nicht vorhandenen Gelder in der Staatskasse und den Firmenbilanzen.

[...]
Das statistische Bundesamt ermittelt den Bruttolohn auf durchschnittlich knapp 2.500 € in Deutschland. Ich denke wir reden/schreiben hier über Leute mit einem Einkommen deutlich unter 2.000 € brutto.


Die Menschen, welche vom Mindestlohn profitieren würden, verdienen momentan sicherlich deutlich unter 2500€ brutto.

KaiB

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54

Montag, 21. Juni 2010, 15:40

Sorry Dennis, aber was schreibe ich denn!? ;)
Liebe Grüße
Kai

bungy3000

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Montag, 21. Juni 2010, 23:11


Das statistische Bundesamt ermittelt den Bruttolohn auf durchschnittlich knapp 2.500 € in Deutschland.


Belege das doch bitte mit einem Link. Hier ist von € 3.450 die Rede:

"Die durchschnittlichen Bruttoverdienste von vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen liegen in Deutschland bei 3.450 € monatlich." Quelle: http://www.ba-auslandsvermittlung.de/DE/…ten-knoten.html
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bungy3000

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56

Montag, 21. Juni 2010, 23:16



Die Menschen, welche vom Mindestlohn profitieren würden, verdienen momentan sicherlich deutlich unter 2500€ brutto.


Und wer wird vom Mindestlohn nicht profitieren? Die Arbeitnehmer, deren Arbeitsplätze man ins Ausland verlegen kann. Aber an die denkt natürlich niemand. Weil schuld an deren Arbeitsplatzverlust natürlich der gierige Unternehmer ist. Klar. Die linke Politik ist schön einfach. Zielgruppenorientiert eben.

http://www.youtube.com/watch?v=VCoVE8qBLVM
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie angeschaut haben." (Alexander von Humboldt)

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »bungy3000« (21. Juni 2010, 23:25)


Spencer

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57

Dienstag, 22. Juni 2010, 05:24



Die Menschen, welche vom Mindestlohn profitieren würden, verdienen momentan sicherlich deutlich unter 2500€ brutto.


Und wer wird vom Mindestlohn nicht profitieren? Die Arbeitnehmer, deren Arbeitsplätze man ins Ausland verlegen kann. Aber an die denkt natürlich niemand. Weil schuld an deren Arbeitsplatzverlust natürlich der gierige Unternehmer ist. Klar. Die linke Politik ist schön einfach. Zielgruppenorientiert eben.

http://www.youtube.com/watch?v=VCoVE8qBLVM


Der Videolink ist ein Paradebeispiel für ein Todschlagargument gegen linke Politik. Vollkommen am Thema vorbei :thumbdown:

Wir werden Produktionsverlagerungen aus Kostengründen auch in Zukunft nicht verhindern können, nicht wenn wir die Arbeitszeiten erhöhen und die Löhne senken! Sicherlich würde der Globalisierungsprozess beschleunigt, aber aufhalten lässt sich dieser sowieso nicht. Als hochentwickeltes westliches Land müssen wir uns leider mit dem Gedanken anfreunden, dass Produktionsarbeit bei uns zu teuer ist. So krass das klingen mag, aber die Stärke unseres Landes ist die technologische Entwicklung und unser Bildungsstatus. Deutschland ist ein Entwicklerland, ein technologischer Vorreiter. Das wird auf lange Sicht unsere wirtschaftliche Zukunft sein, nicht die Großproduktion von Gütern, welche auch von geschulten Billiglohnarbeitern in China oder ehem. Ostblockländern ausgeführt werden kann.

bungy3000

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58

Dienstag, 22. Juni 2010, 20:37




Wir werden Produktionsverlagerungen aus Kostengründen auch in Zukunft nicht verhindern können, nicht wenn wir die Arbeitszeiten erhöhen und die Löhne senken! Sicherlich würde der Globalisierungsprozess beschleunigt, aber aufhalten lässt sich dieser sowieso nicht. Als hochentwickeltes westliches Land müssen wir uns leider mit dem Gedanken anfreunden, dass Produktionsarbeit bei uns zu teuer ist. So krass das klingen mag, aber die Stärke unseres Landes ist die technologische Entwicklung und unser Bildungsstatus. Deutschland ist ein Entwicklerland, ein technologischer Vorreiter. Das wird auf lange Sicht unsere wirtschaftliche Zukunft sein, nicht die Großproduktion von Gütern, welche auch von geschulten Billiglohnarbeitern in China oder ehem. Ostblockländern ausgeführt werden kann.


Ich hab´s oben schon mal geschrieben: Unser Bildungsvorsprung schmilzt dahin und wird in in spätestens 10 Jahren aufgezehrt sein. Sich darauf auszuruhen ist töricht. Die Globalisierung sollte man auch nicht aufhalten, sondern an ihr teilhaben. Wenn Du Deine Ansicht zuende denkst, betteln wir bald bei China um Entwicklungshilfe.

Übrigens: Gegen linke Politik gibt es jede Menge Totschlags-Argumente, zB in Form des Totschlags an der innerdeutschen Grenze oder des Tiananmen-Massakers. Das linke Politik zu nichts brauchbarem führt, ist durch das Scheitern sämtlicher linken Systeme belegt. Der (west-) deutsche Weg der sozialen Marktwirtschaft hat sich zwar nicht überragend, aber doch ganz ordentlich entwickelt.
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »bungy3000« (22. Juni 2010, 20:41)


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Dienstag, 22. Juni 2010, 21:47

Zitat von »'bungy3000«



Ich hab´s oben schon mal geschrieben: Unser Bildungsvorsprung schmilzt dahin und wird in in spätestens 10 Jahren aufgezehrt sein. Sich darauf auszuruhen ist töricht.

Wenn wir die aktuelle Bildungspolitik weiterführen, dann wird man uns sicherlich in wenigen Jahren aufgeholt haben. Die Verschlimmbesserung der Bildungssituation wurde in den letzten Jahren insbesondere durch konservative Lager vorrangetrieben. Gute Beispiele dafür sind die Studiengebühren oder die Sparwünsche von Roland Koch. Insofern wirst Du wahrscheinlich mit deiner Prognose Recht behalten. Wenn wir nicht in den nächsten Jahren anfangen alle verfügbaren Recoursen in Bildung, Entwicklung und Forschung zu stecken, dann werden wir in wenigen Jahren von China, Indien und anderen Ländern überrollt.

China wird allerdings nicht so dumm sein uns dann wirtschaftlich zu fördern, genaus werden wir nicht von anderen EU Ländern vor dem Absturz gerettet werden wie momentan Griechenland.

Zitat


Übrigens: Gegen linke Politik gibt es jede Menge Totschlags-Argumente, zB in Form des Totschlags an der innerdeutschen Grenze oder des Tiananmen-Massakers. Das linke Politik zu nichts brauchbarem führt, ist durch das Scheitern sämtlicher linken Systeme belegt. Der (west-) deutsche Weg der sozialen Marktwirtschaft hat sich zwar nicht überragend, aber doch ganz ordentlich entwickelt.


Mit der unqualifizierten Aussage hast Du die Seriösität deiner Beiträge erneut ins Abseit gestellt. Nur weil etwas noch nie funktioniert hat, heißt es nicht, dass es nicht funktionieren kann. Hätte man zu allen Zeiten nach diesem Grundprinzip soziale Verbesserungen verhindert wären wir heute noch im Mittelalter. Die DDR war eine Diktatur und kann somit nicht als Vorbild bzw. Beispiel für einen sozialistischen Staat gesehen werden. Gleiches gilt für Kuba und die Sowjetunion. Ein Staat der nicht grundlegend demokratisch aufgestellt ist kann nicht als Beispiel für alle Zeiten genannt werden.

KaiB

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Mittwoch, 23. Juni 2010, 17:54


Wenn wir die aktuelle Bildungspolitik weiterführen, dann wird man uns sicherlich in wenigen Jahren aufgeholt haben. Die Verschlimmbesserung der Bildungssituation wurde in den letzten Jahren insbesondere durch konservative Lager vorrangetrieben. Gute Beispiele dafür sind die Studiengebühren oder ...


Sorry, aber dem kann ich pauschal überhaupt nicht zustimmen.

Es wird Zeit, dass sich Eltern wieder Zeit für die Erziehung ihrer Kinder nehmen und dies nicht auf Kindergarten, Schule, etc. abwälzen wollen. Wenn Kinder von den Eltern keine Werte wie Pünktlichkeit, Gehorsam gegenüber Lehrern, etc. vermittelt bekommen und Bildung als notwendiges Übel abgetan wird; dann hat die Schule keine Chance.

Weiterhin muss man langsam erkennen, dass Integration schon innerhalb der ausländischen Familien stattfinden muss. Es kann nicht sein, dass Ausländer oder sogenannte Deutschstämmige in den Familien überwiegend ihre Muttersprache sprechen und sich wundern, dass die Kinder im Unterricht nichts verstehen. Darunter leiden dann alle Schüler. Es kann nicht Aufgabe der Lehrer sein jeden Satz zu erklären oder gar zu übersetzen und den eigentlichen Unterrichtsstoff zu vernachlässigen.

Zum Thema Studiengebühren: volles OK!
Jemand der Einrichtungen in Anspruch nimmt kann ruhig dafür bezahlen, zumal es hierfür Finanzierungsmöglichkeiten gibt. Ich denke es ist einem, der in der Zukunft zu den Besserverdienern der Gesellschaft zählt zuzumuten, für seine Bildung einen geringen Beitrag zu bezahlen und diesen ggf. hinterher zurückzuzahlen.
Ich glaube wir reden hier über 500 € pro Semester, also 1.000 € im Jahr. Ich sehe es eher als Anreiz die Regelstudienzeiten einzuhalten und Vorlesungen nicht zu schwänzen um in Studentenkneipen abzuhängen. Wer also 5 Jahre studiert zahlt dafür 5.000 € Gebühren.

Ich finde die Gebühren völlig ok und anderen gegenüber nur fair.
Liebe Grüße
Kai