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tapir

Master of MicroBrand

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1

Dienstag, 20. Juli 2010, 21:24

Sommerlochfrage

Hallo,

bevor sich gar nichts tut, werde ich mal eine eher akademische/philosophische Frage los, die mich schon seit Jahren beschäftigt.

Man spricht bei der Hemmung von Uhren immer von »Halbschwingungen«, z. B. 18.000 A/h. Diese bestimmen u. a. die Ganggenauigkeit der Uhr. So weit so gut.
Das wird das aber imho »seltsamerweise« immer in 2,5 Hz (resp. 5 Hz. bei 36.000 A/h etc.) umgerechnet.
Der Beweggrund hierfür ist mir schon klar, die Unruh macht ja nur 9.000 Perioden, also 2,5 Hz.

Allein, die für die Ganggenauigkeit, die Stopp-Intervalle etc. interessante Frequenz ist die der durch die Hemmung gleichgerichteten 18.000 A/h, also 5Hz.
Relevant für das Räderwerk und alles folgende ist die Frequenz der gleichgerichteten Schwingung. Ein ElPrimero kann 1/10 s. messen, weil der zugrunde liegende Schwingfrequenz 10Hz ist; so denkt zumindest der Elektroingenieur (auch wenn er nicht mehr 42 Jahre ist (sorry, diesen hessischen Insidergag konnte ich mir nicht verkneifen…).
(Wenn man eine 50Hz Netzspannung gleichrichtet kommen auch 100Hz (plus Oberwellen) raus und nicht 50.)

Wisst Ihr warum?

Historie?
Seltame Normung der Schweizer?
Uralter Fehler?

s. z. B.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichrichter
(scrollen bis »Brückengleichrichter«; das ist der Effekt, den die Hemmung auf das Räderwerk hat (denke ich zumindest)
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Chronometres

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2

Mittwoch, 21. Juli 2010, 01:05

Interessante Darstellung.
Ich bin jedoch nicht der Ansicht, dass man die "Gleichrichtung" (wie in deinem Link beschrieben) aus der Elektrotechnik auf die Frequenzermittlung eines mechanischen Uhrwerkes anwenden kann. Bei einem Quarz-Zeitmessgerät stimmt die Frequenz mit der Schwingung des Quartz überein, da es hier keine Halbschwingungen gibt. Da stimmt deine Darstellung 100%ig.
Bei einem mechanischen Uhrwerk wird die Berechnung auf die Bewegung der Unruh begrenzt, da bei Federschwingern (Uhren) eine nicht lineare Abhängigkeit von Kraft und Weg gegeben ist (vgl. Universität Karlsruhe: http://www.yellys.ch/service/tech4.html ).
Die Grundlagen für die Berechnung der Frequenz sind in der DIN-Norm 8236-2 (1971-07 Zeitmesstechnische Begriffe; Frequenz, Periodendauer) festgelegt. Eine schön animierte Darstellung und Formel findet man hier: http://www.leifiphysik.de/web_ph11/grund…sbew/skalar.htm
Somit handelt es sich nicht um einen historischen Irrtum, sondern um die Tatsache, dass 1 Hertz bei mechanischen Uhren gleich eine Schwingung der Unruh pro Sekunde ist. Somit sind bei 18.000 Halbschwingungen in der Stunde 2,5 Schwingungen in der Sekunde ( = 2,5 Hertz ), die den Sekundenzeiger allerdings 5 Schritte vorwärts bewegen.
Daher entsprechen -bei korrekt bedruckten Zifferblättern- die Teilstriche der Hertz-Zahl (Ausnahme: 18.000er, die haben 5 Teilstriche wie 36.000er), da hier auch die Zwischenräume zur Stoppsekundenmessung genutzt werden.
Gruß Gero

Mauduru

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3

Mittwoch, 18. August 2010, 21:11

Hallo tapir,

Hz ist nun mal die Einheit für Schwingungen und nicht für Halbschwingungen. Oder was war jetzt die Frage?

Schöne Grüße!

tapir

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4

Mittwoch, 18. August 2010, 22:16

Ja, das ist schon richtig. Aber mein Punkt war ja, dass die relevante Frequenz die ist, die beim Ankerrad ankommt - die durch den Anker »gleichgerichtete«…

s. Wiki:
Die Maßeinheit Hertz gibt die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde an, allgemeiner auch die Anzahl von sich wiederholenden Vorgängen pro Sekunde. Dabei ist die Maßeinheit Hertz auf regelmäßig wiederkehrende Vorgänge – insbesondere Schwingungen – beschränkt. Die Schwingungsform ist dagegen nicht beschränkt, auch Frequenzen nicht sinusförmiger Schwingungen werden in Hertz angegeben.

Wie Chronometres sagt: beo 1800 Halbschwingungen bewegt sich der Sekundenzeiger und das Ankerrad (und alles dazwischen) 5 Mal pro Sekunde.

Aber mir ist schon klar, wie das in der Uhrmacherei zu verstehen ist.

Danke fürs wieder ausgraben;-)
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burki_s

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5

Donnerstag, 19. August 2010, 11:34

Hallo,



dazu hab' ich jetzt noch 'ne blöde (?) Frage:

Ich habe den Eindruck bei meinen beiden 4 Hz-Uhren mit Zentralsekunde (Eta 2824 und 2893), dass sich der Sekundenzeiger in einer Sekunde genau viermal bewegt (und nicht 8 Schritte). Ist das jetzt 'ne optische Täuschung?

Gruß, Burkhard.

Chronometres

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6

Donnerstag, 19. August 2010, 15:51

Ich habe den Eindruck bei meinen beiden 4 Hz-Uhren mit Zentralsekunde (Eta 2824 und 2893), dass sich der Sekundenzeiger in einer Sekunde genau viermal bewegt (und nicht 8 Schritte). Ist das jetzt 'ne optische Täuschung?


Ja, basierend auf der Tasache, das der Halbschritt gleitend erfolgt und nur die Endpunkte wahrgenommen werden. Bei Chronographen kann diese Bewegung im Halbschritt gestoppt werden.
Gruß Gero

burki_s

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7

Freitag, 20. August 2010, 08:55

Danke... ich wusste, hier "werde ich geholfen"...

B.