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watchwatcher

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1

Donnerstag, 15. März 2007, 09:37

ETA 2892-A2 vs. 2824-2

Hallo,

wer kann mir sagen, welcher Unterschied zwischen den beiden Werken ETA 2892-A2 und 2824-2 besteht?
Gruß

watchwatcher


Nicht kurz ist die Zeit, die uns bleibt, sondern lang ist die Zeit, die wir ungenutzt verstreichen lassen.

Wikinger

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2

Donnerstag, 15. März 2007, 10:06

Der große Unterschied liegt eigentlich in der Bauhöhe, da das 2892-er von Anfang an als Automatik konzipiert wurde ist es flacher.

Außerdem ist das 2892 auch filigraner (braucht aber nur 21 statt 25 Steine).
Die Anfängliche Aufzugsschwäche ist aus der Welt.

Das 2824 ist ein grundsolides Werk ähnlich VW Golf. Das 2892 ist der VW Passat. Ein kleinen Tick teurer. Beide lassen sich gut regulieren.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.


HappyDay989

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3

Donnerstag, 15. März 2007, 11:11

Zitat von »"Wikinger"«

Der große Unterschied liegt eigentlich in der Bauhöhe, da das 2892-er von Anfang an als Automatik konzipiert wurde ist es flacher.

Außerdem ist das 2892 auch filigraner (braucht aber nur 21 statt 25 Steine).
Die Anfängliche Aufzugsschwäche ist aus der Welt.

Das 2824 ist ein grundsolides Werk ähnlich VW Golf. Das 2892 ist der VW Passat. Ein kleinen Tick teurer. Beide lassen sich gut regulieren.


Dazu folgende Ergänzungen:

1. Wie auch das 7750, das ja ursprünglich von Valjoux kam, wurde auch das 2892 nicht von ETA entwickelt. Es stammt ursprünglich von Eterna, einem bis vor etwa 35 Jahren dermaßen renommierten Hersteller, daß dessen Name in einem Atemzug mit Omega oder Rolex genannt wurde. Von Eterna stammte auch die Entwicklung des wohl bedeutendsten Fortschritts im mechanischen Uhrenbau der Nachkriegszeit, nämlich der kugelgelagerte (und damit praktisch völlig stoßunempfindliche) Aufzugsrotor.

2. Eine Aufzugsschwäche gab es im eigentlichen Sinn auch beim ursprünglichen 2892 nicht. :roll:
Das Uhrwerk war für extra für die damals in Mode gekommenen, sehr flachen Mechanikuhren konstruiert worden und verrichtet im übrigen, falls ordentlich gewartet, in vielen vintage watches von Eterna bis heute klaglos seinen Dienst. Um die Stoßempfindlichkeit des Rotors noch weiter zu reduzieren, wurde es mit einem vergleichsweise überdimensionalen Rotorlager ausgestattet. Im Umkehrschluß reduzierte sich dadurch natürlich die der Schwungmasse zur Verfügung stehende Fläche. Für die Versorgung einer Dreizeigeruhr mit Datum reicht(e) das aber alle Male.

Die "Aufzugsschwäche" zeigte sich erst, als (nach dem großen Schweizer Markensterben infolge der "Quarzrevolution in den 1970ern) viele Hersteller dazu übergingen, statt eigener Entwicklungen Werke von ETA (die hatten inzwischen auch die Uhrwerkproduktion von Eterna übernommen) einzusetzen und zu remoniteren. Das 2892 wurde aufgrund seiner sehr flachen Bauweise als ideales "Fahrgestell" für alle möglichen Zusatzmodule angesehen und bekam entsprechend Chronographenaufsätze, 24-Stunden- und Mondphasen-Anzeige u. ä. "aufgesattelt". Es ist wohl verständlich, daß der Aufzugsmechanismus, ursprünglich nur für das Spannen einer Feder für eine Dreizeigeruhr mit Datum ausgelegt, seine liebe Mühe und Not damit hatte, auch noch die benötigte Energie für alle möglichen Komplikationen bereitzustellen.
ETA reagierte auf die Bedürfnisse der Remonteure und überarbeitete den Aufzugsmechanismus des 2892, um auch für zusätzliche "Aufbauten" genügend Energie bereitstellen zu können. Diese modifizierte Variante trägt die Bezeichnung 2892-A2 (das "A2" steht tatsächlich für "2. Aufzugsmechanismus"). Die vom 2892-A2 nun im Überfluß gelieferte Energie ist mittlerweile der Hauptgrund, daß es ein so populäres Basiskaliber für Komplikationen aller Art ist. Angefangen vom Chronographen, über ewige Kalender, Weltzeituhren, Astrolabien und Planetarien bis hin zur Repetition und sonnerie en passant kann man alles auf das Werk setzen, ohne daß sich die Zahnräder binnen kurzem selbst zerstören.
(Infos übrigens teilweise auch hier nachzulesen: http://forum.watchtime.ch/viewtopic.php?t=1189)

3. Ich würde das 2892-A2 eher mit einem Audi A4 vergleichen als mit einem VW Passat. ;)

PS: Es gilt wie immer, daß hier bitte keine Auto-Diskussionen losgetreten werden. Danke. :D

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Marcello

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4

Donnerstag, 15. März 2007, 12:39

Wenn das 2892 so gut ist, warum wird es dann eigentlich nicht öfter verbaut? Gerade bei Sinn würde ich eigentlich eher das A4-Uhrwerk (->2892) erwarten als das Golf-Uhrwerk.

Woran liegts?

sinndepot

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5

Donnerstag, 15. März 2007, 13:03

Es liegt ganz einfach am Preis. Das 2892A2 ist wesentlich teurer wie das 2824-2
Grüße
Sinndepot

MattDillon

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6

Donnerstag, 15. März 2007, 13:09

Hallo,

es liegt bestimmt auch am Preis, aber eventuell nicht ausschließlich.

Das 2892 gilt als das etwas "feinere" Werk mit seiner flachen Bauhöhe. Dazu braucht man "filigranere" Bauteile im gesamten Werksaufbau.
Daher wird 2824 oft als noch robuster eingestuft und ist für Uhren die "etwas aushalten" sollen noch besser geeignet.

Viele Grüße, Jürgen

HappyDay989

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7

Donnerstag, 15. März 2007, 14:52

Zitat von »"MattDillon"«

es liegt bestimmt auch am Preis, aber eventuell nicht ausschließlich.

Das 2892 gilt als das etwas "feinere" Werk mit seiner flachen Bauhöhe. Dazu braucht man "filigranere" Bauteile im gesamten Werksaufbau.
Daher wird 2824 oft als noch robuster eingestuft und ist für Uhren die "etwas aushalten" sollen noch besser geeignet.


Ganz so einfach ist es nicht, Jürgen.

Robustheit wird nicht nur durch höhere Materialstärken, größere Bauhöhen und mehr Gewicht erzielt, sondern auch durch ein intelligentes Design. Im Grunde sind im praktischen Betrieb zwei Komponenten eines mechanischen Werks besonders gefährdet: Die Unruh und der Aufzug. Das Räderwerk ist vergleichsweise unempfindlich, und die Feder ist in ihrem Gehäuse gut geschützt.

Beim 2892-A2 ist der Rotor durch das überdimensionale Lager besser gegen Stöße geschützt als beim 2824-2, und in beiden Werken wird die Unruh von einer sehr wirksamen Incabloc-Stoßsicherung geschützt.

Um ein wirklich tadelloses Werk zu bauen, muß man also nicht primär irgendwelche "Materialschlachten" schlagen, sondern man muß vor allem das eingesetzte Material mit Sinn und Verstand an den richtigen Stellen anordnen.

Ein sehr schönes Beispiel, wie alles zusammen - viel Material, da dadurch hohes Gewicht, möglichst geringe Anzahl von Teilen und intelligente Konstruktion (bedeutet neben höherer Zuverlässigkeit auch eine einfachere Wartung) - funktioniert, ist die Serie 3000 von Rolex. Verfügten diese Werke noch über einen kugelgelagerten Rotor statt der Stahl-in-Rubin-Rotorachse, die auf Dauer (bei unzureichender Schmierung) wohl etwas verschleißanfällig ist, wären die Werke als absolut perfekt zu bezeichnen.
Einschränkend muß man aber erwähnen, daß sich Rolex den Bau von großen Komplikationen verkneift. Insofern haben die Genfer es natürlich etwas leichter als ein Hersteller, der in einem vergleichbar großen Gehäuse eine größere Zahl von Funktionen bereitstellen möchte.

Noch ein Wort zum 2824-2: Ich würde dieses Werk aus den o. g. Gründen nicht als robuster als das 2892-A2 bezeichnen, und nach meinen persönlichen Erfahrungen kann man diesem Werk keine übermäßig hohe Langzeitgenauigkeit attestieren. Während meine Uhren mit 2892-A2 bzw. 2893-2 (= 2892-A2 mit 24-Stunden-Komplikation) ein sehr konstantes Gangverhalten an den Tag legen, stelle ich bei meiner mit einem 2824-2 bestückten Uhr immer wieder fest, daß sie mal gut und mal schlecht läuft. Von "fast quarzgenau über zwei, drei Wochen" über "konstant +3 Sek./Tag" bis zu "zwischen -2 und -4 Sek./Tag" hatte ich über einen Zeitraum von anderthalb Jahren mittlerweile schon jedes nur mögliche Gangergebnis - ohne, daß die Uhr heftigen Stößen, größeren Temperaturschwankungen oder sonstigen Unbilden ausgesetzt wurde, und ohne, daß ich die Uhr hätte zwischendurch regulieren lassen. Von anderen 2824-2-Besitzern sind mir ähnliche Erfahrungen geschildert worden.

MattDillon

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8

Donnerstag, 15. März 2007, 15:39

Hallo Olaf,

vielen Dank für Deine interessanten Ausführungen!

Zitat

Ganz so einfach ist es nicht, Jürgen.


:lol: :lol: :lol: ja ich habe mir schon gedacht, dass Uhrwerksbau von mehr als einem Parameter abhängt ;)

Zitat

Ein sehr schönes Beispiel, wie alles zusammen - viel Material, da dadurch hohes Gewicht, möglichst geringe Anzahl von Teilen und intelligente Konstruktion (bedeutet neben höherer Zuverlässigkeit auch eine einfachere Wartung) - funktioniert, ist die Serie 3000 von Rolex.


Ja das stimmt, das Rolexwerk spielt sicher in einer anderen Liga (auch preislich). Das Rolexwerk hat jedoch ebenfalls für ein "einfaches" Dreizeigerautomatikwerk eine beachtliche Bauhöhe von 6mm (Zum Vergleich 2824 4,6mm und 2892 3,6mm).
Aber wie Du schon sagst, von der Bauhöhe allein kann man nicht auf die Robustheit schließen.

Viele Grüße, Jürgen

watchwatcher

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9

Donnerstag, 15. März 2007, 15:53

Hallo Olaf,

auch von mir vielen dank für Deine Ausführungen. Sehr interessant und aufschlussreich! Aber: Heißt das nun, dass man eher keine Uhr mit einem 2824-2 kaufen sollte? Andererseits haben die meisten Gebrauchs- und Sportuhren dieses Werk verbaut.

Kannst Du vielleicht auch etwas dazu sagen, worin denn genau bzw. in der Praxis der Unterschied zwischen ETA Standard, Élaboré, Top und Chronomêtre liegt?
Gruß

watchwatcher


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Wikinger

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10

Donnerstag, 15. März 2007, 16:25

Bei aller Liebe zum 2892-er, die Audi A4-Version kommt nicht als Fertigwerk, wie bei Sinn verbaut, das bleibt Passat.

Dieses Prädikat gilt für die von IWC oder Kelek (verlängerte Werkbank von Breitling) zusammengesetzten Werken. Dort wird es in Einzelteilen von der ETA geliefert und im Labor optimiert.(Teilweise mit neuen Teilen).
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.


HappyDay989

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11

Donnerstag, 15. März 2007, 18:01

Zitat von »"Wikinger"«

Bei aller Liebe zum 2892-er, die Audi A4-Version kommt nicht als Fertigwerk, wie bei Sinn verbaut, das bleibt Passat.

Dieses Prädikat gilt für die von IWC oder Kelek (verlängerte Werkbank von Breitling) zusammengesetzten Werken. Dort wird es in Einzelteilen von der ETA geliefert und im Labor optimiert.(Teilweise mit neuen Teilen).


Vielleicht war der Auto-Vergleich etwas unglücklich gewählt.

Um mal einen anderen Vergleich heranzuziehen, der es vielleicht besser trifft: Auch ein vom Schneider umgearbeiteter Konfektionsanzug von Boss oder Armani ist und bleibt im Ursprung Prêt-à-porter und wird nicht zu Haute Couture. Egal, wie gut der Schneider seinen Job erledigt. Und so sehe ich auch die Sache mit den ETA-Remonteuren. Horologische Haute Couture gibt's eben nur von den Manufakturen. ;)


Zitat von »"watchwatcher"«

Heißt das nun, dass man eher keine Uhr mit einem 2824-2 kaufen sollte? Andererseits haben die meisten Gebrauchs- und Sportuhren dieses Werk verbaut.

Kannst Du vielleicht auch etwas dazu sagen, worin denn genau bzw. in der Praxis der Unterschied zwischen ETA Standard, Élaboré, Top und Chronomêtre liegt?


1. So pauschal, daß ich hier eine "Nicht-Kaufen-Empfehlung" ausspräche, würde ich nicht gehen wollen. Es wäre halt die Annahme irrig, daß das 2824-2 für weniger Geld dieselbe konstant gute Leistung bringt wie das deutlich teurere 2892-A2. Allerdings möchte ich sagen, daß bei Sportuhren, deren Werke z. B. beim Golfspielen oder bei der Arbeit mit einem Pressluft- oder Bohrhammer ohnehin höchstem "Stress" ausgesetzt werden, wohl auch ein 2892-A2 seine Vorteile nicht so recht ausspielen könnte.

2. Ich empfehle Dir die Lektüre der Threads http://87.106.78.242/phpBB2/viewtopic.php?t=295 und http://87.106.78.242/phpBB2/viewtopic.php?t=380, denn damit dürften Deine Fragen zu den Unterschieden zwischen Standard, Élaboré, Top und Chronomêtre eigentlich beantwortet sein. (Auch wenn es in dem Thread ursächlich um das Valjoux 7750 bzw. die UX ging, aber die Kategorien und Prüfkriterien sind doch für alle ETA-Werke gleich. In dem Thread wird übrigens auch deutlich, warum ich eine so hohe Meinung von Rolex-Werken habe.)

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egge (06.02.2018)

watchwatcher

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12

Donnerstag, 15. März 2007, 18:14

Danke!
Gruß

watchwatcher


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HappyDay989

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13

Donnerstag, 15. März 2007, 18:20

Zitat von »"watchwatcher"«

Danke!


Dafür nicht. :D

Crusader

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14

Donnerstag, 15. März 2007, 20:46

Das 2892 in hochertiger Ausführung ist zur Zeit praktisch nicht zu bekommen, und wenn, dann nur mit langen Lieferzeiten. :wink:

Ich oute mich jetzt als 2824-Fan, obwohl ich auf flache Uhren Wert lege: Es ist ein handaufzugswerk, auf das ein Automatikmodul aufgesetzt worden ist ... irgendwie ist das "ursprünglicher" als das Automatik 2892 mit zusätzlicher Handaufzugsfunktion, falls Ihr wisst was ich meine.

Ich bin antiquiert, ich weiß. :roll: :wink:

HappyDay989

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15

Donnerstag, 15. März 2007, 21:10

Zitat von »"Crusader"«

[2824 "ursprünglicher" als 2892 ]

Ich bin antiquiert, ich weiß. :roll: :wink:


Ursprünglicher ist keines der beiden, denn beide Werke sind ja verschiedenen Ursprungs: Das 2824 ist eine reine ETA-Entwicklung, das 2892 stammt eigentlich von Eterna - und Eterna war auch in den 1950ern bis 1970ern kein Hersteller für den Otto-Normalo-Uhrenträger. ;)

Und antiquiert bist Du sicherlich nicht. Überhaupt gemahnte mich eine Diskussion darüber, welches Werk denn nun "altmodischer" sei, ein nachträglich mit Automatikaufzug versehenes Handaufzugskaliber oder ein Automatikkaliber mit Handaufzugsmöglichkeit ein bißchen an einen Streit unter Dinosauriern, wer denn nun von ihnen als letzter ausgestorben sei. :D In dem Zusammenhang verweise ich auf die Frage, ob eine Automatik heute noch zeitgemäß sei: http://87.106.78.242/phpBB2/viewtopic.php?t=675 :lol:

Crusader

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16

Donnerstag, 15. März 2007, 22:10

Zitat von »"HappyDay989"«

Überhaupt gemahnte mich eine Diskussion darüber, welches Werk denn nun "altmodischer" sei, ein nachträglich mit Automatikaufzug versehenes Handaufzugskaliber oder ein Automatikkaliber mit Handaufzugsmöglichkeit ein bißchen an einen Streit unter Dinosauriern, wer denn nun von ihnen als letzter ausgestorben sei. :D


Du hast's aufgegeben, Autovergleiche zu machen, gell? :lol: :wink:

MattDillon

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17

Donnerstag, 15. März 2007, 22:17

Hallo,

ich kann zum Thema 2824 versus 2892 zwei wie ich finde ganz gute Artikel angeben, von denen ich aber auch nicht wieß ob sie der Weisheit letzter Schluß sind:

http://www.chronometrie.com/eta2824/eta2824.html

http://www.chronometrie.com/eta2892/eta2892.html


Ganz wichtig ist wohl bei diesem Vergleichen nur gleiche Qualitäten der Uhrwerke hernazuziehen. Also z.B. die Chronometerqualtiät des 2824 mit dem 2892. Leider ist das gerade die Crux an der Sache, weil man oft keine Angaben darüber findet welche Qualitäten verwendet werden :roll:

So weiß ich nur von den Qualitätsstufen Standart, Chronometer I, Chronmeter II und Chronometer III. Elabore ist meins Wissens eher eine Angabe über den Grad der Finessierung und nicht über die "technische" Qualtiät. Allerdings werden bestimmte Finessierungen auch nur in bestimmten Qualitäten angobten.

Mein Wissen darüber ist aber leider nur ein schlecht zusammengeklaubtes Halbwissen und ich würde in dieser Frage gerne mal eine fundierte Auflistung der Qualtiätsbegriffe haben.

Olaf, da Du Dich offensichtlich sehr gut mit den Werksspezifikationen und Qualtiätsstufen der Etawerke auskennst - könntest Du nicht dazu mal eine Auflistung erstellen?

Viele Grüße, Jürgen (der andauernd auf seine neue Sinn 656 schaut... ;) )

HappyDay989

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18

Freitag, 16. März 2007, 07:31

Zitat von »"MattDillon"«

ich kann zum Thema 2824 versus 2892 zwei wie ich finde ganz gute Artikel angeben, von denen ich aber auch nicht wieß ob sie der Weisheit letzter Schluß sind:

http://www.chronometrie.com/eta2824/eta2824.html

http://www.chronometrie.com/eta2892/eta2892.html

Mir waren beide Artikel bekannt, und zumindest bei dem über das 2892-A2 habe ich zwischenzeitlich immer wieder den Kopf geschüttelt, z. B. wenn der Verfasser beschreibt, wie er das Werk "optimieren" würde. Und am Ende gar zu behaupten, das 2892 und das Rolex 3135 seien auf Augenhöhe, das Rolex-Kaliber sei bloß viel teuer, ist leider wenig objektiv und mag als Beleg dafür herhalten, daß der Verfasser bereits mit einer vorgefassten Anti-Rolex-Meinung an die Sache herangegangen ist. Diese Tendenz muß man leider besonders in Internet-Uhrenforen immer wieder beobachten. :roll:

Im Artikel über das 2824-2 kommt der Verfasser allerdings auch zu dem Schluß, daß das 2892-A2 langfristig Vorteile im Verschleiß (weniger Reibung) gegenüber dem 2824-2 hat. Warum er nicht von selbst zu der Erkenntnis gelangt, daß sich dies auch auf die Langzeit-Genauigkeit auswirken wird, kann ich wirklich nicht sagen; dem Leser drängt sich diese Schlußfolgerung geradezu auf.


Zitat von »"MattDillon"«


Ganz wichtig ist wohl bei diesem Vergleichen nur gleiche Qualitäten der Uhrwerke hernazuziehen. Also z.B. die Chronometerqualtiät des 2824 mit dem 2892. Leider ist das gerade die Crux an der Sache, weil man oft keine Angaben darüber findet welche Qualitäten verwendet werden :roll:

SINN verwendet m. W. keine 2824-2 in zertifizierter Chronometer-Qualität, und hat auch nur (noch!) eine Uhr mit einem 2892-A2 (C.O.S.C.-zertifiziert) im Programm, nämlich das Modell 244. Von daher fallen Vergleichsmöglichkeiten zumindest innerhalb der SINN-Kollektion weg.


Zitat von »"MattDillon"«


So weiß ich nur von den Qualitätsstufen Standart, Chronometer I, Chronmeter II und Chronometer III. Elabore ist meins Wissens eher eine Angabe über den Grad der Finessierung und nicht über die "technische" Qualtiät. Allerdings werden bestimmte Finessierungen auch nur in bestimmten Qualitäten angobten.

Mein Wissen darüber ist aber leider nur ein schlecht zusammengeklaubtes Halbwissen und ich würde in dieser Frage gerne mal eine fundierte Auflistung der Qualtiätsbegriffe haben.

Olaf, da Du Dich offensichtlich sehr gut mit den Werksspezifikationen und Qualtiätsstufen der Etawerke auskennst - könntest Du nicht dazu mal eine Auflistung erstellen?

Ohne Dir nahetreten zu wollen, lieber Jürgen, aber das mit den Qualitätsstufen kann ich beim besten Willen nicht unkommentiert lassen.

1. Es gibt nur eine Qualitätsstufe "Chronomètre". Und die ist erst erreicht, wenn ein Werk von der offiziellen Prüfstelle mit einem entsprechenden Zertifikat, das die Gangwerte ausweist, zurückkommt. Mehr dazu hier: http://forums.timezone.com/index.php?t=tree&goto=1555&rid=2

2. Die vier Qualitätsstufen bei ETA sind Standard, Elaboré, Top und Chronomètre. Diese Qualitäten haben nichts mit der Finessierung zu tun.
Ich würde jedem Interessenten empfehlen, sich doch einmal die entsprechenden Produktdetails, technischen Zeichnungen usw. von ETA zu den jeweils gewünschten Werken als PDF herunterzuladen und genauer zu studieren. Immerhin ist ETA so großzügig und stellt solche vorzüglichen Quellen der Öffentlichkeit zur Verfügung (so einen Service würde ich mir auch mal von Rolex wünschen, aber die sind leider auch in der Beziehung as shut as an Oyster - Wortspiel beabsichtigt ;)):

https://secure.eta.ch/CSP/DesktopDefault.aspx?tabindex=3&tabid=28

Das 2824 und seine Derivate gehören in die "Mecaline", während die 7750-Familie und die 289x in der Rubrik "Mecaline Spécialités" zu finden sind.


@ Crusader: Auto-Vergleiche sind einfach zu subjektiv ausgeprägt. Zum Vergleich zwei Begriffe aus der Modewelt heranzuziehen, war m. E. deutlich treffender. ;)

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MattDillon

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19

Freitag, 16. März 2007, 09:12

Hallo Olaf,

vielen Dank für Deine Informationen und Deine Meinung zu den angegebnen Artikeln.

Zitat

Ohne Dir nahetreten zu wollen, lieber Jürgen, aber das mit den Qualitätsstufen kann ich beim besten Willen nicht unkommentiert lassen.


Olaf, Du tirtts mir ganz bestimmt damit nicht zu nahe ;) Ich schreibe ja gerade im Absatz vorher wie es um mein "Wissen" bestellt ist und bitte Dich um einen Komentar.

Zitat

Mein Wissen darüber ist aber leider nur ein schlecht zusammengeklaubtes Halbwissen und ich würde in dieser Frage gerne mal eine fundierte Auflistung der Qualtiätsbegriffe haben.

Olaf, da Du Dich offensichtlich sehr gut mit den Werksspezifikationen und Qualtiätsstufen der Etawerke auskennst - könntest Du nicht dazu mal eine Auflistung erstellen?


So, nun nochmal zur Sachlage. Erstmal hast Du recht, wenn man die Eta-Seite besucht bekommt man die Qualtiätsstufen genannt Du aufzählst.

Das ich hier etwas von Standart, ChronometreI, II und II schreibe liegt daran, daß auf Watchtime der bekannte "THE" mir auf eine Anfrage welche Qualtiät Mido in den Commandermodellen verwendet die keine Chronometerzertifizierung haben folgendes antwortete:

Zitat

Nicht so direkt. Es gibt vier verschiedene optische Varianten: Standard,
Elaboré, Soigné und Super Soigné.

Technisch unterscheiden wir Standard, Chronometré I, II und III.

Standard optisch gibt es nur in Standard technisch, alles Weitere kann man
beliebig mixen.

Mido verwendet grundsätzlich Chronometer Werke, auch wenn sie nicht geprüft
werden.



Hier ist der Link zu dieser Diskussion:

http://forum.watchtime.ch/viewtopic.php?…=eta+qualit%E4t

Seitdem ist die Welt für mich in Sachen ETAwerke sehr verwirrend, da diese Angaben eben nicht einfach mit der ETA-Seite in Übereinstimmung zu bringen sind. Andererseits habe ich immer das GEfühl das THE weiß wovon er spricht.

Viele Grüße, Jürgen (ETA - Verwirrter)

watchwatcher

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Freitag, 16. März 2007, 10:01

Man sieht, dass allenthalben große Unsicherheit über die Qualitätsstufen der ETA-Werke besteht. Olaf, was stimmt denn nu hinsichtlich der technischen und der optischen Unterschiede????? Ich werde noch ganz wahnsinnig!

Und: Gehe ich recht in der Annahme, dass das ETA 2893-2 lediglich das auf dem 2892-A2 basierende GMT-Werk ist, oder gibt es da noch weitere Unterschiede?
Gruß

watchwatcher


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