INHALT DER FAQ:
Hier geht es um
1. Uhrwerke, die in den SINN-Uhren bislang verwendet wurden
2. Stoßsicherungen mechanischer Werke
3. Magnetismus und Magnetfeldschutz
4. AR-Option (Schutzgasbefüllung) und Trockenkapsel
6. Leuchtzeiger
7. Lagersteine
8. Antrieb
Diese FAQ ist beileibe noch nicht vollständig und wird ständig erweitert.
Auch wenn wir uns natürlich alle Mühe geben, nur technisch korrekte Informationen aufzunehmen, können wir aus wohl verständlichen Gründen keine Gewähr für die Fehlerfreiheit und Richtigkeit der hier vermittelten Informationen übernehmen. Zudem werden sämtliche Informationen lediglich für private Zwecke zur Verfügung gestellt; eine gewerbliche Nutzung ist ausdrücklich untersagt.
1. UHRWERKE
Die ETA-Uhrwerke im Überblick (Demontage und Remontage):
Alles anzeigenInfos:
De- /Montage
http://www.eta.ch/swisslab/7750/7750.html
http://www.eta.ch/swisslab/6497/6947.html
http://www.eta.ch/swisslab/2892A2/2892A2.html
hinzugefügt am 17.02.09
Das Kaliber Valjoux 7750:
Hier folgen die wichtigsten Informationen, die wir bisher im Forum zum Chronographen-Kaliber Valjoux 7750 gesammelt haben im Überblick.
Falls jemand noch über Informationen verfügt, die an dieser Stelle nicht fehlen sollten, bitte eine PN an die Moderatoren oder den Admin, damit die Informationen hinzugefügt werden können. Vielen Dank. ![]()
Das Valjoux 7750 ist das mit Abstand am meisten gebaute (und nachgebaute) mechanische Chronographen-Werk der Welt und wird auch in den allermeisten instrumentellen Chronographen der Firma SINN eingesetzt.
ZitatAlles anzeigenWie ich heute in der neusten Ausgabe des Uhrenmagazins "Chronos" lesen konnte, verdankt die ETA einen ihrer größten Verkaufserfolge, nämlich das von SINN bevorzugt eingesetzte Chronographen-Kaliber Valjoux 7750 eigentlich eher einem Zufall, oder besser: der Starrköpfigkeit und regelrechten Insubordination des Uhrwerk-Konstrukteurs Edmond Capt.
Betrachtet man das Valjoux 7750 mit dem Wissen von heute, so mag man kaum glauben, daß die Geschichte des erfolgreichsten mechanischen Chronographen-Kalibers um ein Haar nach nur zweieinhalb Jahren Produktion in der Schrottpresse geendet hätte...
Dabei hatte eigentlich alles so hoffnungsvoll begonnen. Das 7750 kam 1973 auf den Markt, und es war das erste mechanische Uhrwerk, dessen Konstruktion mit Hilfe von Computerprogrammen zustande gekommen war. Es entwickelte sich zwar nicht zu einem spontanen Bestseller, aber Stückzahlen von ca. 100.000 Einheiten p. a. in den ersten beiden Jahren gaben doch Anlaß zu vorsichtigem Optimismus. Einer der ersten Großkunden war übrigens die Firma Orfina, die für den von Ferdinand Alexander Porsche entworfenen und von ihnen selbst gebauten Chrono I ein preisgünstiges, robustes und zugleich ganggenaues Werk benötigten und es mit dem 7750 auch fanden. Doch es sollte auch für lange Zeit der einzige Großkunde bleiben.
Die "Quarz-Revolution" machte alle Hoffnungen auf weitere Erfolge mit diesem Uhrwerk schnell zunichte. Bereits zweieinhalb Jahre nach Produktionsbeginn war die Nachfrage nach mechanischen Chronographen so sehr gesunken, daß die Firmenleitung der ETA an Capt die Anweisung gab, die Werkzeuge, Maschinen und Teile für das 7750 zu verschrotten. Damit wäre dem 7750 das gleiche traurige Los beschert worden wie so vielen anderen großartigen Kalibern in den 1970ern. Doch ein kleines Wunder geschah: Capt weigerte sich standhaft, "sein Uhrwerk" der endgültigen Vernichtung preiszugeben, lagerte statt dessen alles sorgfältig verpackt ein und hoffte darauf, daß dem 7750 eine Wiedergeburt beschieden sein würde...
Der Rest ist bekanntlich Geschichte: Als um 1983 die Renaissance der mechanischen Uhr einsetzte, waren nur noch sehr wenige Chronographen-Kaliber verfügbar. Da erinnerte man sich bei der ETA an Capts Bravourstück (so schnell können aus Befehlsverweigerern Helden werden) und reaktivierte, was man acht Jahre zuvor hatte wegwerfen wollen. Aufgrund seiner konstruktiven Vorzüge und der verhältnismäßig geringen Stückkosten (z. B. im Vergleich zum Lémania 5100) wurde das Werk in zahlreichen Variationen, als Bi- und Tricompax, mit Wochentags- oder 24-Stunden-Anzeige usw. nunmehr zu einer unvorhergesehenen Erfolgsgeschichte für die ETA. Bei fast allen Herstellern mechanischer Uhren erfreut sich das 7750 großer Beliebtheit.
Sehen wir uns doch z. B. mal an, was Lothar Schmidt, seines Zeichens Geschäftsführer unseres Lieblingsuhren-Herstellers zum Thema 7750 zu sagen hat:
Und was sagt Edmond Capt, der Schöpfer dieses "Erfolgs-Stoppers" zu seinem Meisterwerk? Nun, obwohl inzwischen in die erweiterte Konzernleitung der Swatch Group aufgestiegen und u. a. auch für die Gesamtleitung von Frédérique Piguet und Nouvelle Lémania (heute die Uhrwerk-Manufaktur der Luxusmarke Breguet!) verantwortlich, sagt nur kurz und bescheiden:
(Quelle: Chronos, Heft 2/2008, S. 72-84)
Da bleibt nur eines übrig, das man dazu sagen kann: Danke, Edmond Capt!
PS: Inzwischen ist der Musterschutz für das 7750 abgelaufen, d. h., jeder kann dieses Uhrwerk nunmehr legal nachbauen. Nicht nur die Chinesen und Russen tun dies mittlerweile fleißig, sondern auch Sellita wird mit dem "Kaliber SW 500" einen Nachbau des wohl berühmtesten mechanischen Chronographen-Werks der Welt auf den Markt bringen.
ZitatGesichter des 7750? Damit sind die Zifferblätter gemeint, unter denen ein 7750 tickt. Und zwar deren Aufteilung. Ich habe 32 mögliche Kombinationen gefunden, die bereits realisiert wurden. Wenn ihr noch andere kennt, her damit!
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Letzte Aktualisierung: 27.09.2010
[quote='''']Für alle die wissen wollen wie so eine ETA/Valjoux 7750 "Von innen" aussieht:
Hier gibt's das Original bzw. auch alle anderen Datenblätter zum Download:
https://secure.eta.ch/CSP/DesktopDef…ndex=3&tabid=28
[quote='''']Und wer mal "live" sehen möchte, wie man so ein 7750-Werk nach der Revision wieder zusammenbaut, kann sich mal dieses Video anschauen:
Ich möchte mal das Thema "Ganggenauigkeit" aufnehmen. Ich gehöre zu den "Sekundenfuchsern" (JA,JA ich weiß!) und akzeptiere die ungenaue Regelage (seit Helmut Sinn nicht mehr in der Fa. ist) auch nicht. Hier nun mein Tip: Das 7750 könnt Ihr auf folgende Weise selbst regulieren (hat bei allen 356 von mir sehr gut funktioniert):
ZitatAlles anzeigen
Die Feinregulierung ist bei allen 7750er Kalibern gleich.
Ich nehme einen Dreipunktöffner von Bergeon und einen entsprechenden Uhrenhalter (siehe Foto). Wenn man nun noch den Gehäusedeckel mit Klebeband abklebt, hat man leidlichen Kratzerschutz, falls man dennoch abrutscht. Daher: NIE FREIHÄNDIG ÖFFNEN, IMMER DIE UHR EINSPANNEN!
Die jüngsten Diskussionen zu Chrono-Zeigern, die nicht in die Nullstellung wollen oder beim Anlaufen "springen", haben mich veranlasst, immer den Hinweis zu geben, dass Arbeiten am Chrono-Mechanismus des 7750 kompliziert sind.Ich habe hier mal eine etwas genauere Beschreibung, die euch ein wenig die Problematik eines solchen Eingriffes nahebringen soll. Für das "Fachchinesisch" entschuldige ich mich schon mal im Voraus (ich versuche, allgemein verständlich zu bleiben).
Zunächst einmal muss man ein wenig in die Geschichte des 7750. Der hier wichtige Punkt: Das 7750 wurde seinerzeit unter dem Gesichtspunkt der rationellen Konstruktion und der standardisierten Fertigung entworfen. An eine unkomplizierte Reparatur wurde nicht gedacht (oder keine Priorität gesetzt). Die Arbeiten am Uhrwerk für die Komponenten der Zeitanzeige sind ja noch recht harmlos.
Um aber am Chrono-Mechanismus Arbeiten durchzuführen, muss das Werk demontiert werden. Das ist im Grunde noch kein Problem. Da die dann folgende Montage jedoch -nicht wie bei der Herstellung oder Remontage teilautomatisiert- von Hand erfolgt, gibt es fummelige Momente:Bestes Beispiel ist die Kupplungsfeder in Form einer Mischung aus Büroklammer und den Zangen eines Hirschkäfers. Die Feder sitzt unter der Abdeckplatte und erfüllt (solange sie dort bleibt) die Aufgabe, die Kupplung mit dem Schwingtrieb auf Befehl (Drücker) zu bewegen.
Wurde das Werk zerlegt, bedarf es bei dem Zusammenbau nicht nur Geschicklichkeit, sondern auch etwas Glück. Man muss nämlich zunächst den unteren Zapfen des Schwingtriebes, das im Werk mit dem Kleinbodenrad im Eingriff steht, in sein schwer zugängliches Lager bugsieren. Noch keine wirkliche Schwierigkeit!
Dann muss die Kupplung (ein dreiarmiger Hebel mit zwei Bohrungen -sieht ein wenig aus wie die Umrisse von Sylt) so eingesetzt werden, dass sie mit ihrer grossen Bohrung auf einem Stutzen der Werkplatte einrastet und in einer kleinen Bohrung den oberen Zapfen des Schwingtriebes aufnimmt. Geht auch noch relativ unproblematisch!
ABER NUN: Die oben erwähnte Feder wird leicht aufgebogen und über die Kupplung und eine rechts davon stehende Anschlagschraube gestülpt; wobei sie natürlich umgehend pflichtgemäss eine "spannende" Wirkung entwickelt. Dabei "hüpft" die Kupplung manchmal ein wenig, was der obere Schwingtriebzapfen gerne dazu nutzt, seinem Lager wieder zu entweichen. Während man nun damit beschäftigt ist, den Zapfen wieder dorthin zu stecken, wo er hingehört, muss die Kupplung bewegt werden, was jetzt die Kupplungsfeder veranlassen kann das Weite zu suchen!
Ist endlich die Montage dieser Teile gelungen, müssen noch Chronographenrad (auf dem die Herznockenscheibe sitzt) und Klinkenrad der Automatik korrekt eingesetzt werden; wobei letzteres durch eine kräftige Feder erschwert wird. Gelingt es nun noch, die Deckplatte aufzusetzen, ohne alles wieder durcheinander zu wirbeln, ist es geschafft.Ihr seht also, welcher Aufwand hinter einer kleinen Justierung stecken kann. Natürlich hat ein Uhrmacher entsprechende Routine, aber Kupplung und Feder durch eigene Schrauben befestigt, so dass der Schwingtriebzapfen "ausbruchsicher" in seinem Lager säße und extra Lagerbrücken, unter denen sich Chronographenrad und Klinkenrad drehen könnten, wäre auch diesem lieber. Service-freundlich und funktionell, leider aber auch teuer. Zu teuer.
Nachtrag: Ich wollte niemanden zu Tode langweilen. Ich habe nur versucht, die Arbeit, welche notwendig ist, etwas transparenter zu gestalten, damit man eine Vorstellung vom Aufwand bekommt!
Zitat
ich habe mit meiner 144 folgendes Problem, die Stoppstundenanzeige läuft immer,......läßt sich mit der Nullstellung auch wieder zurücksetzen, läuft dann aber wieder los,........fällt besonders nach ein paar Stunden extrem auf.
(die Stoppzeiger stehen alle auf Null, nur die Stunde läuft :cry: )Kennt jemand vielleicht dieses Problem mit dem Valjoux 7750 ?
[quote='''']http://watchscape.tempusvivendi.com.br/index.htm