Frage zum Zeigerspiel einer Sinn 103 Handaufzug Val. 7760

  • Hallo liebe Leute,

    ich habe eine Frage zum Handaufzugswerk einer Sinn 103. Ich habe die Uhr gerade von der Revision und Reparatur abgeholt und mir fällt folgendes auf was ich vorher ( habe die Uhr mit defekter Aufzugsfeder gekauft ) nicht feststellen konnte. Daher meine Frage, ob das bei dem Werk " normal" ist.

    1.) bei voll gezogener Welle, also im Sekundenstopp, lässt sich die Uhrzeit ja sehr genau einstellen. Nur hat das Ganze irgendwie reichlich Spiel zueinander. Der Stunden und der Minutenzeiger nicht zueinander, aber das Ganze am Stück irgendwie in Bezug auf das Drehen der Krone. Es scehint, als wolle der Stundenzeiger sich sofort mit einstellen lassen, wobei dieser natürlich nicht wirklich sichtbar und sofort reagiert, wenn man die Minuten einstellt.

    2.) Hat man dann etwas fummelig den Minutenzeiger genau auf z.B. 30 Minuten eingestellt und drückt ganz vorsichtig die Welle rein um die Zeit nicht zu verstellen, dann bvemerkt man recht schnell, das trotzdem sich der Zeiger beim reindrücken der Krone nicht bewegt hat, das die Minute einfach erstmal ne Weile auf 30 Minuten verbleibt und sich erst nach ca. 20 Sekunden auf der kleinen mitlaufenden Sekunde eine Veränderung zeigt. Ich habe das Spiel mehrfach wiederholt, auch gegen die Zeit gestellt oder leicht mit der Zeit und dann Welle rein, es ist nicht möglich. Der Minutenzeiger ist dann nach 30 Sekunden auf 1/4 weiter und bei ca. 45 Sekunden auf der Mitte zwischen den Minuten.

    Wenn man dann versucht, die Zeit bewusst mit Vorlauf einzustellen, gelingt es etwas besser, man muss sozusagen bei 15 Sekunden den Minutenzeiger schon auf die Mitte setzen, damit es ungefähr passt und so bleibt. Zuerst dachte ich, der Zeiger ist vielleicht nicht ganz richtig fest auf der Welle. Aber das passiert ja eigentlich immer nur am Anfang und beim stellen lässt sich keinerlei Verzögerung erkennen. Das Ganze addiert sich auch bei weiterem betreib nicht und wird mehr oder so.

    Es ist so, als brauche der Zeiger immer die gleiche Zeit um loszulaufen..immer ein Versatz von ca. 20 Sekunden.

    Ich hab das Ganze bestimmt umständlich erklärt, aber bin leider nicht vom Fach. Vielleicht versteht Ihr es ja trotzdem.. ich hau mich wech!

    Vielen Dank fürs Feedback.. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von 7760Fan (15. Dezember 2020 um 13:26)

  • Hallo Ralf,

    ich kenne dieses Verhalten von meinen Guinand-Chronographen, die ein 7750 eingebaut haben - ein deutliches Spiel zwischen Aufzugswelle und dem Minutenzeiger.
    Es hinzukriegen, daß der Minutenzeiger sauber die Indizes trifft, wenn der Sekundenzeiger in der Gegend von 0 ist, kann zu einer Spielerei werden. Ich hab' den Eindruck, daß dies in das Werk rein-konstruiert ist, da das derselbe Effekt beim Slottimer und bei der 40.50.03 ist.

    Ich drehe dann den Minutenzeiger über den Index hinaus, wieder zurück und versuche, daß er in der Mitte dieses Leer-Wegs den Index trifft - dann zeigt er im weiteren Verlauf auch immer genau auf den Index.

    Dies ist ein Effekt, den ich von keinem ETA- oder Selitta-Dreizeiger-Werk und von keinem Lemania-5100-Werk kenne. Lediglich das Werk der ASFlieger hat ein ähnliches Verhalten.

  • Aha..dann bilde ich mir das also doch nicht ein.. :D


    ich habe noch 3 weitere Uhren..2 Drei-Zeiger -Uhren mit Selitta SW 200 und einen Chrono mit Seagull ST 1901. Bei allen lässt sich die Minute genau und einfach einstellen, es gibt kein Spiel an der Welle und vor allem wird nach dem zurückdrücken der Krone auch sofort jede Sekunde in eine Bewegung des Minutenzeigers umgesetzt. nach 30 Sekunden steht der Zeiger dann genau zwischen den Minuten Markierungen.


    Ich hatte ein paar Tage lang einen Junghans Re Edition Chrono mit dem gleichen Werk..da ist mir dieses Spiel auch aufgefallen, aber das der Minutenzeiger danach die Indizes nicht trifft leider nicht. Es kann aber auch sein, das man das bei der Telemeter Anzeige mit den vielen Strichen nicht richtig und so genau sehen konnte wie bei der top ablesbaren Sinn 103.

    Etwas ärgerlich finde ich das aber schon, eine Uhr mit einem ZB wie ein Präzisionsinstrument und dann steht der Minutenzeiger nicht da wo er hingehört.

    Ich werde mal deine Methode ausprobieren... : like

    2 Mal editiert, zuletzt von 7760Fan (15. Dezember 2020 um 15:28)

  • So etwas kenne ich leider auch, u. a. auch beim seligen LEMANIA 5100 Kaliber. Ich stelle den Minutenzeiger dann immer ein Stück vor den Index, so dass er nach den ersten 60 Sekunden den Folgeindex und daraufhin alle weiteren exakt trifft. Meines Wissens hängt es mit der Amplitude zusammen, die beim Einkuppeln nicht sofort die volle Kraft entfaltet (Amplitudenaufbau).

    Das kann auch zu einem verzögert einsetzenden Sekundenzeiger führen. Beim Stellen muss man dann die Krone ein paar Millisekunden früher eindrücken bevor es eine "volle" Sekunde schlägt.

    Wenn eine Uhr mehrere Minuten gelaufen ist, soll sich dieses Problem mit dem Amplitudenaufbau minimieren. In der Praxis nimmt man sich diese Zeit beim Aktivieren einer weggelegten Uhr jedoch nicht.

  • hallo zusammen,

    das ist ganz normal. Alle Bauteile haben gewisse Fertigungstoleranzen. Auch die Zähne. Beim Stellen der Uhr grundsätzlich rückwärts stellen. Dann sind alle beteiligten Zähne mehr oder weniger auf Anschlag.
    Dann die Krone mit dem flachen Fingernagel reindrücken, damit ein weiteres Verdrehen minimiert wird.

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