12-Stunden Lünette bei „Helmut Sinn Spezialuhren“

  • Beim letzten Stammtisch wurde ich gefragt, ob es bei Helmut Sinn auch eine Uhr mit 12-Stunden Lünette gab.

    Ja, es gab sie und sogar in mehrere Modellen.

    Vorab möchte ich noch erwähnen, dass die meisten Gehäuse vom damaligen Zulieferer Guinand S.A stammen. Diese Uhren im gleichen Gehäuse gab es auch von anderen Uhrenmarken bevor es sie mit Sinn Logo auf dem Zifferblatt gab.

    Von Helmut Sinn gab es z.b. die Modelle, Sinn Panda Dial 4 ATM (Jaeger 4 ATM), Sinn Pilot (Gallet MultiChron Pilot (US Air Force) und Sinn Pilot (Gehäusereferenz Guinand 255) bei Gallet als MultiChron Reverse Panda Dial geführt.

    Beginnen möchte ich hier mit der Sinn Panda Dial 4 ATM deren Ursprung die Jaeger 4 ATM war, beide Uhren sind baugleich und sogar die Seriennummern und Gravuren auf dem Gehäuseboden sind identisch. Verbaut war ein Valjoux 72 Kaliber mit Schraubenunruh.


    Das nächste Modell ist die Sinn Pilot deren Ursprug die Gallet MultiChron Pilot war, dieses Modell von Gallet als Tricompax war auch die Dienstuhr der US Air Force in den 70er Jahren. Produziert für Gallet wurde sie zwischen 1972 und 1978 und verbaut war ein Excelsior Park Kaliber 40-68.


    Das Modell Sinn Pilot Reverse Panda deren Ursprung die Gallet MultiChron Pilot mit dem Gehäuse von Guinand mit der Referenz 255 war. Dieses Modell gab es bei Gallet zwischen 1965 und 1975 zuerst mit Valjoux 72 Kaliber dann ab 1974 mit Valjoux 726 Kaliber. Spätere Modelle zwischen 1975 und 1981 hatten ein Valjoux 7736 Kaliber.



    Diese Modelle entstanden aus Restbeständen und sie wurden nicht zeitgleich mit den Uhren der anderen Hersteller verkauft. Sie waren mit Seriennummern, Gravuren im Werk und Gehäusereferenzen der jeweiligen Ursprungsmodelle signiert. Einzig allein das Sinn Logo auf dem Zifferblatt und die Gestaltung des Zeigerspiels waren unterschiedlich zu den anderen Uhrenmarken.

    In dieser Zeit gab es fast von jeder Uhrenmarke und Uhrenhersteller Chronographen mit 12-Stunden Lünette.

    Das Rad, die Uhr und die 12-Stunden Lünette können nicht neu erfunden werden, es gab sie schon als die Chronographen laufen lernten.

    Deshalb werden bei allen Herstellern Modellvarianten kreiert die sich von der ursprünglichen Modellreihe durch Technische Raffinessen, Farbvarianten des Zifferblatt oder zum Beispiel durch eine 12-Stunden Lünette oder einer Keramik Lünette unterscheiden.

    Hoffe ich konnte an dieser Stelle die Frage zur 12- Stunden Lünette beantworten und wünsche euch noch einen schönen Abend.


    Viele Grüße, Michele


    Bilderquelle Gallet Chronographen: galletworld.com

    Gruß
    Michele Instagram

    Jede Zeit hat ihren Sinn...
    Welcome to the Vintage Sinn Adventure!

    2 Mal editiert, zuletzt von stylus1_de (12. September 2021 um 19:45)

  • Sauber Michele, : klasse
    vielen Dank für die detailreiche Info ! Das eine oder andere war mit rudimentär bekannt, aber bei weitem nicht alles. Schon wieder was gelernt heute!
    Bei der Beschäftigung mit alten Uhren fällt mir immer wieder auf, dass ganz andere Gesetzmäßigkeiten als heute gelten.
    Dass wie hier viele das gleiche Gehäuse und das gleiche Blatt verwendeten oder dass es bei alten Fliegeruhren wie bei Stowa üblich war, den Firmennamen nicht aufs Blatt zu drucken, dass sind Dinge, die heute kaum vorstellbar sind, sofern es nicht eine historische Vorlage gibt.
    Somit wäre jetzt auch das Thema der 12h-Lünette geklärt, danke dafür. : DuBistEinSchatz

    Gruß

    AndiS

    Alles hat seine Zeit.

    Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen (Sir Peter Ustinov)

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