Lieber Ru_Di,
es tut mir sehr leid, dass Dir nicht so geholfen wurde, wie Du es Dir gewünscht hättest.
Ich möchte aber noch ein paar Dinge, aus fachlicher Sicht, beitragen um das Problem besser verstehen zu können.
Es schein von außen betrachtet sehr leicht zu sein einen Zeiger auf "NULL" zu setzen. Wenn man die Arbeit aber mal gemacht hat, stellt man fest, dass es das aber eben nicht ist.
Der Stoppsekundenzeiger eines Chronographen hat in der Regel ein langes und enges Futter. Muss so sein, da der Zeiger sehr fest auf der Well sitzen muss damit er sich beim Rückstellen nicht löst.
Beim Rückstellen wirken enorme Beschleunigungskräfte auf den Zeiger was dazu führen kann, dass sich der Zeiger im Futter von der Welle löst, wenn die Verpressung nicht ausreichend ist.
Das Loch im Zeigerfutter des Stoppsekundenzeigers wird gebohrt und nicht wie beim z.Bsp. Minutenzeiger durch tiefziehen beim Stanzen geformt.
Durch das Bohren entstehen im Loch natürlich Spuren wie immer beim Bohren. Wenn man den Zeiger nun setzt, kann es durch die Spuren im Loch (Zeigerfutter) dazu kommen, dass sich der Zeiger beim "runterdrücken" auf der Well leicht verdreht.
Das kann man manchmal korrigieren in dem man beim "weiter Runterdrücken" versucht den Zeiger in die andere Richtung zu drehen. Klappt oft, aber nicht immer.
Wenn es nicht klappt, bleibt einem nichts anderes übrig als den Zeiger abzuziehen, einen neuen Zeiger (der die gleichen Probleme im Futter hat) zu nehmen und das Spiel beginnt von vorn...
Was allerdings nicht ausgeschaltet werden kann sind persönliche Einflüsse wie die Parallaxe und den daraus resultierenden Parallaxenfehlern.
Alle Hersteller haben hier eine Toleranz.(Und ich meine ALLE!!! Auch RLX und habe ich, auch dort schon alles gesehen) In der Regel etwa die Hälfte der Zeigerstärke.
Bedeutet also, im Extremfall kann/darf der Stoppsekundenzeiger die Hälfte seiner Zeigerstärkt nach links oder rechts versetzt auf dem "0" Index stehen.
Hinzu kommt natürlich noch die allgemeine Prüfungsmethode: 30cm Augenabstand, unbewaffnetes Auge, Tageslicht.
Wenn man die Uhr nicht 100%-tig gerade (Horizontal und vertikal, und wer kann das schon) vor die Augen hält, fällt einen dies gar nicht auf oder ein korrekt gesetzter Zeiger erscheint leicht daneben stehend.
Gerade bei der 717 ist das schnell passiert, da der Abstand vom Minutenzählzeiger zum Sekundenzählzeiger sehr groß ist.
Ich hoffe ich konnte die Problematik des Zeigersetzens ein wenig erläutern und zur Ehrrettung von Sinn beitragen.
Ich möchte nicht Ru_Di sagen das er damit leben muss und kein Recht hat den Fehler zu Beanstanden, um Gotteswillen, er kann hier Nachbesserung beanspruchen.
Aber die Uhr ist erstmal nach den Vorgaben der Hersteller gefertigt und ausgeliefert worden.
Stellt also erstmal keinen Reklamationsgrund im eigentlichen Sinne dar. (Das ist so, wie wenn ein Motor nur 199 PS an Stelle der versprochenen 200 PS hat. Aber wer prüft das nach??)
Eventuell wäre der richtige Weg, seitens Sinn gewesen, die Uhr anzunehmen und die Zeiger auf Kulanz neu zu setzen. Was aber auch wieder nicht so einfach sein kann (siehe oben..).
Vielleicht geht Ru_Di nochmal bei Sinn vorbei und lässt sich den Zeiger neu setzen, mit dem Hintergrund Wissen, kann er nun bestimmt einen Weg finden ....
Ich wünsch Dir alles gute Ru_Di, gib Dir nochmal einen Ruck, du wirst bestimmt zufrieden gestellt werden, ich bin mir sicher.
Liebe Grüße
Schrauber