Qualitätsmanagement bei Sinn

  • Hier stellt sich doch eher die Frage, ob dieses Verhalten das einer einzelnen Person oder von Sinn generell darstellt.

    Gruß Gero

  • Hallo,

    anbei mein Beitrag zum Thema Qualitätssicherung bei Sinn:

    Vor einigen Tagen erhielt ich meine 356 Sa Flieger II.
    Auf den ersten Blick klasse Optik, war schließlich auch der Kaufgrund.
    Nachdem ich mir die Uhr nun etwas genauer angesehen habe, bin ich auf eine "unschöne" Stelle im Bereich 1-Uhr gestossen. Es scheint, dass das Gehäuse hier nachbearbeitet oder unsauber gedreht/gebohrt wurde. Der Bereich ist ungefähr 5mm lang und 1mm hoch. Zu sehen ist er nur bei seitlicher Betrachtung. Darf so etwas bei einer 1500€-Uhr passieren? Ist es unrealistisch in diesem Preissegment eine 100%-Kontrolle zu verlangen? Mit Sinn sprechen oder sofort umtauschen?

    Viele Grüße

    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von merlin1001 (13. April 2009 um 12:46)

  • Was ist denn das? Wieder Lufteinschlüsse in der Versiegelung bzw. im Kleber, oder wirklich Kratzer? Zurück damit, das darf nicht sein. Lufteinschlüsse hatte ich leider auch! Zitat Sinn Kundenservice: "Ja, kann mal vorkommen!" Ja nee, is klar :( Tut mir leid für dich...

    Viele Grüße,

    Christian

  • Hallo Stefan,

    beides...anrufen und auf Umtausch bestehen. Ich weiß zwar nicht wie der Schaden entstehen und durch die "Endkontrolle" laufen konnte, aber Du wirst ständig auf diesen Fehler schauen.
    Ich hatte bisher gute Erfahrungen mit dem Service bei Sinn. Ebenso mit der Kulanz (UX) bei kleineren Mängeln.
    Lass Dir Deine wunderschöne 356 nicht vermiesen, binde sie ab und schicke sie zum Umtausch zurück!

    Beste Grüsse

    Uwe

  • Zurück ins Füldchen damit. X(

    Du hast den geforderten Kaufpreis bezahlt, also hast Du auch Anspruch auf korrekte Ware, und nicht nur auf "so ungefähr korrekte." :!:

    Und Uwe hat völlig recht: wenn man erst einmal solch eine "Baustelle" entdeckt hat, wird man ohnehin immer wieder darauf schauen und sich jedes Mal schwarz ärgern, daß man den Wecker immer noch nicht umgetauscht hat. Also umtauschen bzw. in Ordnung bringen lassen. - Hoffentlich kriegen sie wenigstens das hin, ohne gleich neue Macken zu verursachen. :rolleyes:

  • Zurück ins Füldchen damit. X(

    Hoffentlich kriegen sie wenigstens das hin, ohne gleich neue Macken zu verursachen. :rolleyes:


    Genau das ist immer meine größte Befürchtung bei Reklamationen, wenn die Uhr zurück kommt und man Spuren der Reparatur findet. Womöglich muss die Uhr wieder zurück und irgendwann hat man keine Neue mehr sondern einen Bastelwecker ;(

    Alex

    Liebe Grüße

    :alexhai:


    Alex

    Alles bleibt gut

  • Hi Xelor,


    die Uhr stammt direkt vom Sinn Depot in Herford und lag, meines Wissens, schon eine Zeit in der Auslage. Zum Zeitpunkt des Kaufes waren die Mängel aber noch nicht vorhanden, denn sonst hätte ich sie nicht gekauft. Scheint sich daher um eine "Montagsuhr" gehandelt zu haben. Immerhin wurde der Schaden ohne Murren und fachgerecht wieder gerichtet, dennoch bleibt ein fader Beigeschmack in der Frage, ob ich mir die 903 Klassik kaufen sollte oder nicht :cl:

    Das ist vielleicht OT aber trotzdem:

    O.g. Depot hat es geschafft, beim kürzen des Stahlband eriner 857 eine Schraube zu verhunzen und die Garantiekarte falsch auszufüllen.

    Und SINN hat Arbeiten bei der Revision einer 144Ti ausgeführt, die nicht beauftragt waren.

    Nicht nur im Werk muß nachgebessert werden was QM angeht, sondern es scheint auch Schulungsbedarf in den Depots zu geben...

    gruß Stephan

    Qui audet adipiscitur

  • Jo,

    sehe ich genauso.

    Mit dem o.g. Depot hab ich auch schon so meine Erfahrungen gemacht. Ich habe da eher trotz als wegen der "fachmännischen" Beratung gekauft.
    Bei denen sollte man auf Draht sein, wenn man reingeht.

    Gruß

    Geddy

    -Guinand 41.50-01-
    -Guinand 90.03-
    -Sinn U2 S-

  • Genau das ist immer meine größte Befürchtung bei Reklamationen, wenn die Uhr zurück kommt und man Spuren der Reparatur findet. Womöglich muss die Uhr wieder zurück und irgendwann hat man keine Neue mehr sondern einen Bastelwecker ;(


    Als gebranntmarktes Kind geht bei mir keine Uhr zum SINN-Kundenservice ohne zuvor frische Detailaufnahmen zu knipsen. Bei Abgabe der Uhr weise ich sogar freundlich auf die Fotos hin - das ist Fairplay ;) .

  • Hallo Olaf

    Dieses Forum ist sicher ein kleiner Schmelztiegel,in dem Verrückte wie wir uns miteinander freuen,oder aber auch Dampf ablassen können.
    Nur das sich dieses Forum als Anlaufpunkt Nr 1 erweist, würde ich die Gefahr für ein schlechtes Image der Firma nicht unbedingt "schöner reden",als es ist.
    Natürlich kann keiner von uns sagen,in wie fern Herr Schmidt Handlungsbedarf sieht,im Qualitätsmanagment nachzubessern.
    Doch bin ich ehrlich.
    Wenn ich Interesse an einem Sinnmodell hätte und das hier lesen würde,würde ich von der Marke inzwischen wohl eher Abstand nehmen und mich woanders umsehen.
    Ich befinde mich in der glücklichen Lage,dass ich an meinen Uhren keine Beanstandungen habe und mein Glück auch aufs Neue ausreizen würde,oder doch nicht.....?
    Nach all den negativen Erfahrungen,die hier von den Mitgliedern verfasst wurden,sollte man sich bei Sinn allerdings doch ernsthaft Gedanken machen.
    Jeder Kunde sollte zählen und nur zufriedene Kunden empfehlen die Marke weiter.
    Das sollte Sinn bzw Herr L.S. sich auf die Fahnen kritzeln.
    Denn mehr Kunden bedeuten auch eine Gewinnmaximierung und darauf ist doch letztlich jeder Unternehmer aus.

    bis später... ICEMAN

    ...bekennende Poliertuchmuschi... :o:

  • Volker, ich glaube nicht, daß ich hier irgendetwas schön geredet habe, im Gegenteil. Bereits meine Aussage, daß ich keine meiner SINN-Uhren jemals ins Füldchen zur Revision oder Reparatur geben würde, weil ich einfach viel zu viel Sorge hätte, daß da nur "Schrott" zurückkommt, dürfte wohl kaum als "Schönreden" zu interpretieren sein. ;)

    Ich habe lediglich darauf hingewiesen, daß die Erkenntnis, sich dem Thema QM stellen zu müssen, von SINN selbst kommen muß, denn man kann QM nicht extern erzwingen.

    Es ist schon wirklich bizarr: Ein Amerikaner namens William Edwards Deming entwickelte in den 1930er- und 1940er-Jahren die Grundsätze des QM. Doch da der Prophet nichts im eigenen Lande gilt, wurden seine Erkenntnisse jahrzehntelang von den Führungskräften der amerikanischen Top-Unternehmen beharrlich ignoriert. Es waren die Japaner, die die Bedeutung der Lehren Demings erkannten, diese konsequent umsetzten und dann binnen dreier Jahrzehnte den amerikanischen Markt mit Produkten überrannten, die moderner, besser und preiswerter waren als das, was US-Unternehmen herzustellen vermochten. Viele amerikanische Unternehmen bezahlten (und bezahlen bis heute - siehe die US-Autobauer!) einen hohen Preis für 30 Jahre Ignoranz und Arroganz. - Doch offenbar gibt es wohl immer noch Firmen, die glauben, daß QM etwas ist, das "nur die anderen" brauchen. Gegen eine solche Einstellung hilft kein offener Brief, kein Reklamationsschreiben, nicht einmal die Androhung, als Kunde abzuspringen.

  • Immerhin können wir hier über das Thema diskutieren. Anders die Kollegen in der Watchlounge: Wenn da kritische Bemerkungen zu Steinhart gepostet werden, geht richtig die "Post" ab und der "Nestbeschmutzer" sollte virtuell das Weite suchen.

    "Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie angeschaut haben." (Alexander von Humboldt)

  • Ich kann mir das nur so vorstellen das die die Uhren massenweise raushauen und die Kunden denen die Bude einrennen. Anders kann ich mir eine solch schlampige Qualität nicht erklären. Von daher besteht bei SINN selbst auch kein wirklicher Handlungsbedarf, denn der Anteil derer die kleine Fehler erst gar nicht merken und der Anteil derer die Uhren ohne Qualitätsmängel bekommen wird halt doch noch viel größer sein als die die reklamieren, wie wir.

    Viele Grüße,

    Christian

  • @ Peter: Es kommt bei solchen Diskussionen wohl auch immer darauf an, in welchem Tonfall sie geführt werden. ;)

    @ Christian: Es dürfte wohl klar sein, daß die Zahl der nicht bemängelten Exemplare erheblich höher ist als die der Rückläufer. Selbst eine Rücklaufquote von "nur" 10 % würde SINN wohl schon lahm legen, denn dann müßten jährlich mindestens fehlerbehaftete 1.500 Uhren wieder zurück auf die Werkbank. Der Maßstab für Qualität kann also nicht alleine der Anteil der nicht reklamierten Uhren sein, und ein QM ist nicht nur dazu da, um die Reklamationsquote zu senken. Nimmt man Deming (und selbstverständlich auch jeden QM-Experten nach ihm) ernst, dann fängt QM in der Führungspitze an, und zwar als die Erkenntnis, daß "Qualität" eine Selbstverständlichkeit sein muß, damit Prozesse reibungslos und effizient ablaufen, Kosten gesenkt, Erträge gesteigert und somit Wettbewerbsvorteile gesichert werden können. "Qualität" ist also ein Konzept, das systematisch umgesetzt werden muß, und zwar von oben nach unten. Es muß von jedem einzelnen Mitarbeiter einer Firma verinnerlicht und angewendet werden, und das "Mittel der Wahl", um dies zu gewährleisten, ist eine Standardisierung sämtlicher Prozesse und deren Dokumentierung (und damit: der exakten Nachvollziehbarkeit jedes einzelnen Schritts innerhalb des Prozesses). Die wohl bekannteste QM-Norm dürfte ISO 9000ff. sein, die über den sogen. Deming Cycle noch weit hinausgeht - allerdings hat sich in der betrieblichen Praxis inzwischen längst gezeigt, daß bloße Lippenbekenntnisse zu ISO 9000ff. nicht helfen. :rolleyes:

  • Hallo,
    dies ist ein recht schwieriges Thema:

    Die Definition von Qualität lautet laut ISOEN9000:2005:

    Qualität wird laut der Norm EN ISO 9000:2005 (der gültigen Norm zum Qualitätsmanagement), als „Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale Anforderungen erfüllt“, definiert. Die Qualität gibt damit an, in welchem Maße ein Produkt (Ware oder Dienstleistung) den bestehenden Anforderungen entspricht. Die Benennung Qualität kann zusammen mit Adjektiven wie schlecht, gut oder ausgezeichnet verwendet werden. Inhärent bedeutet im Gegensatz zu „zugeordnet“ einer Einheit innewohnend, insbesondere als ständiges Merkmal. Damit sind objektiv messbare Merkmale wie z.B. Länge, Breite, Gewicht, Materialspezifikationen gemeint.
    Nicht inhärent sind subjektiv zugeordnete Beschreibungen wie „schön“ oder auch der Preis weil diese eben nicht objektiv messbar sind. Der Preis oder ein persönliches Urteil sind also nicht Bestandteil der Qualität. Durch die Definition einer Zielgruppe und Meinungsumfragen kann das subjektive Empfinden dieser Zielgruppe ermittelt, ein inhärentes Merkmal definiert und damit „messbar“ und Bestandteil der Qualität werden.

    In meine Branche (Automotive- /Industriekunden) ist das relativ einfach: Der Kunde vergleicht die erhaltenen Produkte mit der Zeichnung und somit fest definierte Merkmale. Es gibt Maße mit Toleranzen und Definitionen von Form- und Lagetoleranzen.
    Im Falle der hier (auch von mir) bemängelten Merkmale gibt es im grunde keine Festlegung.

    Meine Frau hält mich für einen Pingel und bedauert den Service bei Sinn, ich sehe es komplett anders.

    Wie auch immer:
    Mein Konzi (POT) hat hier einen super Service abgeliefert und trotz Urlaub sofort mit Sinn Kontakt afgenommen. Die Vertriebsleiterin bei Sinn hat mir eine Rücksendung der Uhr binnen 2 Wochen zugesagt. Das ist schon ok.
    Sollte sie Wort halten und die Uhr im einwandfreien Zustand bei mir eintreffen (da bin ich mir nicht sicher), ist der Vorfall ärgerlich, die Abwicklung aber zumindest sehr gut.

    Viele Grüße

    Stefan

  • In diesem Forum sind 50 aktive Mitglieder. Ich nehme jetzt einfach mal die Zahl der Abstimmung bzgl der Sinnuhren.
    ...

    Diese 50 Mitglieder betrachten ihre Sinnuhren kritisch.Soweit so gut. Zigtausend Käufer sehen keinen Handlungsbedarf bzgl der Qualität.

    Also was soll dieser Brief bringen?

    Da ich eine Uhr immer vor Ort kaufe, schließe ich so schon optische Mängel aus. Bzgl des Gangverhaltens sagte mir das SD Bonn, dass sie die Uhren auf der Zeitwaage überprüfen würden. Warum, erschließt sich mir nicht. :D

  • @Alba:
    Da bin ich absolut deiner Meinung, die Meinungen hier im Forum sind solange nicht wirklich repräsentativ, solange keine absoluten Zahlen vorliegen, und das wird nie der Fall sein. Natürlich kann man sagen, das dies ein Alarmsignal sein kann, wenn genau bei den Leuten, welche ihre Uhren nun mal genauer betrachten immer wieder Fehler auftreten, spricht das zuerst einmal gegen eine wirkliche gute Endkontrolle bei Sinn. In wie weit das nun Zufall ist oder üblich, wird man hier definitiv nicht klären können.
    Ob Sinn die negativen Kommentare hier zur Kenntnis nimmt? MMn schon, aber in welcher Gewichtung? Warum sollte Sinn etwas ändern, wenn die Uhren reißenden Absatz finden, nur dann, um sich selbst die Kosten für die Mängelbehebung zu sparen, da dies nicht der Fall ist, werden diese Kosten nicht wirklich hoch sein...sonst wäre da allein aus diesem Grund schon mal was passiert.

    Aber manchmal ist negative Werbung besser als gar keine, und wenn hierdurch wirklich Einnahmeverluste zu erwarten wären, hätte man vvon Sinn längst was gehört, oder vom Anwalt.
    In irgendeinem Fred, vllt wars sogar hier, hat jemand geschrieben, was in der watchlounge abgeht, wenn man Steinhardt kritisiert, warum bloß? Weil der eben dadurch seine Existenz gefährdet sieht....

    LG
    ein eigentlich bisher sehr zufriedener
    Reiko

  • @ Alba & Reiko
    Im Grunde sind wir damit wieder da, wo wir beim letzten "SINN-Qualitäts-Thread" auch schon waren. Und wo wir m. E. auch immer wieder ankommen werden, weil sich eben keine zuverlässigen und repräsentativen Zahlen eruieren lassen werden. SINN wird uns weder die genaue Zahl der verkauften Uhren noch die Zahl der Rückläufer und die Gründe für die Reklamationen mitteilen, von daher stochern wir im Nebel, und daran wird sich auch nichts ändern. :rolleyes:

    Wenn man sich kritisch äußern möchte und hat Grund dazu, dann werden weder Markus noch ich dagegen irgendwelche Einwände haben, so lange die Kritik auf angemessene Weise vorgebracht wird. Da wir im Gegensatz zu anderen Foren den Betrieb dieses Forums weder mit Sponsorengeldern noch mit Einnahmen aus den verkauften Werbeflächen unserer Druckerzeugnisse finanzieren, können wir uns unsere Unabhängigkeit, Kritikfähigkeit und -bereitschaft bewahren. Da wir aber darauf bestrebt sind, einen gewissen "Qualitätsstandard" zu halten (auch ganz ohne EN ISO 9000:2005 :D), lassen wir natürlich keine polemischen, beleidigenden oder sonstwie gegen die Forumsregeln verstoßenden Beiträge zu. Ansonsten gilt aber damals wie heute wie auch in der Zukunft: Lob und Kritik gehören gleichermaßen zu unseren Themen, so lange der Ton zur "Musik" paßt. :thumbup:

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