SINN 103 - bei einem Gebrauchtwarenhändler in Osteuropa kaufen

Hallo werte SINN - Begeisterte,

wie ihr viellicht in meiner Vorstellung und in meinem Profil gesehen habe, bin ich absolut kein Uhren"mensch" fand die Sinn Uhren allerdings seit meiner Bundeswehrzeit als sehr sympathisch.

Durch ein persönliches Dilemma, habe ich vor einem Jahr alles über den Haufen geworfen und bin in Osteuropa gelandet.

Da laufe ich gestern bei einem Gebrauchtwarenhändler in den Laden und sehe neben diverser anderer Uhren auch eine SINN 103. Auf den ersten Blick ohne Funktion. Nachdem ich sie oberflächlich inspiziert habe, befand ich sie in einem eher schlechten Zustand. Zudem ohne jegliches Zubehör nur das Stahlarmband. Trotzdem hat sie mir sehr gut gefallen.
Nach Rückfrage beim Sinn-Kundendienst handelt es sich allerdings um einen Chronometer aus dem Jahr 2001.

Jetzt zu meinen Fragen:
Wie kann ich als Laie prüfen, ob sie noch voll funktionsfähig ist?
Ist sie nach so langer Zeit immer wieder anfällig für Reparaturen?
Werden beim Kundendienst die "Macken" geschliffen oder werden auch Teile wie zum Beispiel der Boden ausgewechselt, wenn dieser durch polieren/schleifen nicht lesbar mehr gemacht werden kann.
Ist es überhaupt ratsam noch eine solch betagte Uhr zu kaufen oder besser etwas mehr in eine neue Sinn Uhr zu investieren?
Ihr seht schon, ich bin absolut kein Fachmann und eigentlich ist es schizophren ein neues Leben mit einer alten Uhr anzufangen aber vielleicht auch als Andenken and das alte Leben.
Wäre heute am liebsten wieder zum Händler gerannt um sie anzusehen, aber das treibt hier bloss den Preis nach oben.
Würde mich über Antworten sehr freuen, habe aber bestimmt noch viel mehr fragen.
Besten Dank

Zitat von AndiS

Mit der 103 hast du einen echten Sinn-Klassiker auserwählt, auf jeden Fall eine gute Wahl.
Die Version mit Ty-Lünette ist selten, aber einfach schön!

Zur Technik: Wenn man die Uhr in der Hand hat, kann man prüfen, ob der Aufzug funktioniert (Funktion/gleichmäßiger Aufzug/Wiederstand), das Datum richtig schaltet, die Krone gut verschraubbar ist und wie die Drücker funktionieren.
Mit einer Zeitwaage (sollte ein Uhrmacher haben) kann man auch die Ganggenauigkeit überprüfen.
Je nach Nutzung und der persönlichen Meinung braucht eine mechanische Uhr alle 10-20 Jahre eine Revison mit Wert von ca. 450,-- Euro. Wenn weitere Ersatzteile hinzukommen, können das auch mal 600,-- Euro werden
(die Häufigkeit einer Revision wird in Foren exzessiv diskutiert, das war meine Meinung).
Wenn das Gehäuse bearbeitet werden muss, werden weitere 200,-- Euro fällig.

WIrtschaftlich ist es sicherlich besser, eine neue oder vielleicht eine junge Gebrauchte Sinn zu kaufen. Es gibt unglaublich viele Uhren im Markt, die wenig bis garnicht getragen sind und mit einem deutlichen Preisabschlag zu kriegen sind.
Ein "ordentlicher" Uhrensammler kann die Geschiche der Uhr belegen, das gibt Sicherheit. Nicht nur für das Gefühl, sondern auch für das Portemonnaie.

P.S.: Darf man fragen, was dich nach Osteuropa verschlagen hat ?

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Super, danke für deine Expertise AndiS.
Ich war auf dem Landweg von Deutschland nach China unterwegs und wurde von der Pandemie hart gestoppt. Dann Arbeit gefunden und jetzt hier hängen geblieben. Mag es aber auch, die Leute sind irgendwie ruhiger, gelassener hier in Osteuropa....und vor allem unglaublich preiswert. Man kann jeden Tag gut essen gehen und hat ungefähr soviel ausgegeben, wie man für einen Supermarktbesuch in Deutschland ausgeben würde.

Auch die Einkaufszentren stehen unseren in nichts nach.
Viele Grüße
Thomas