Eigentlich sollte ich ja keine Uhr mehr kaufen 2021. Aber bei eine Uhr, die ich schon ewig »verfolge« … und bei »wie neu für <50% Liste« …
Und eine Dresswatch brauchte ich noch.
Unbedingt! 
Nein, nicht wirklich eine MicroBrand aber auch nichts alltägliches.
Für meinen (nichts für ungut!) Wertekompass ist Hermes eine Marke, die nicht teuer ist ... sie ist lächerlich teuer.
Die mechanischen Uhren sind jedoch eine Ausnahme von dieser "Regel". Sie sind zwar immer noch teuer, aber im Vergleich zur einschlägigen Konkurrenz durchaus günstig - und im Vergleich zu anderen Produkten der Marke sind sie ein Schnäppchen. Für 5.600 € hat man die Wahl zwischen einem Backgammon-Spiel aus gewöhnlichem Ahornholz - oder der Slim d'Hermès!
Man kann sie mögen oder nicht, aber Hermes-Uhren sind sehr gut verarbeitet, werden zum Teil im eigenen Haus hergestellt und verwenden Vaucher-Uhrwerke (Hermes besitzt eine 25%ige Beteiligung an diesem Hersteller), die man sonst nur in teureren Uhren findet!
Aber das war nicht der Grund, warum ich nach einer Hermes-Uhr gesucht habe (es war eher eine Art "notwendige Bedingung").
Es war das elegante und zugleich kühne Design.
Ich liebe besondere Fonts.
Wie auf einigen ochs und junior Uhren, wie auf meiner Panerai und meiner Oak und Oscar oder auf den AnOrdain Uhren, um nur einige zu nennen.
Die Schriftart auf der Slim d'Hermes wurde von dem recht berühmten Grafikdesigner Philippe Apeloig entworfen und sie ist einfach Hammer!.
Aber das ist noch nicht alles ... das dunkelgraue Zifferblatt ist in drei Ebenen aufgebaut. Eine für die besagten Ziffern, eine für die Mitte des Zifferblatts mit den Indexen und dem Logo und eine für die kleine Sekunde.
Die Zeiger sind so schlank wie die Uhr und die Ziffern und unterstreichen die Eleganz der Uhr. Selbst mit meiner (einfachen) Lupe konnte ich nicht herausfinden, ob sie facettiert oder abgerundet sind, aber egal: sie spielen sehr angenehm mit dem Licht ... toll!
Das Gehäusedesign ist auch recht aufwändig, am auffälligsten sind die einmalig gestalteten Bandanstöße.
Und auch die Krone und die Schließe sind weit davon entfernt, von der Stange zu sein.
Ich kann kein einziges Designelement finden, das nicht gründlich durchdacht ist.
Außerdem: Ich wollte schon immer einen Mikrorotor. Ich mag nicht nur Halbmanufakturwerke, sondern auch die Optik eines Mikrorotorwerks. Und auch der Rest des Werks ist - soweit ich das verstanden/gelesen habe - sehr gut konstruiert (z. B. mit einem Wolframrotor oder eine Unruh mit variable Trägheit mit Goldträgheitsblöcken).
Während die Dekoration des Uhrwerks sicherlich und verständlicherweise nicht jedermanns Geschmack ist, gefällt mir das Aussehen sehr, das irgendwie industriell und elegant zugleich ist.
Und es ist schlank. Was bei einer Uhr, die Slim sogar im Namen trägt, durchaus Sinn macht.
Was finde ich nicht so gut?
Alligatorleder ist nicht mein Lieblingsmaterial, und das aus mehr als einem Grund. Irgendwann wird das Band ersetzt werden müssen. Wie wird die Uhr an einem "normalen" Lederband aussehen?
+:
Sie ist schlank, elegant und sehr durchdacht gestaltet - und mit einer tollen Schriftart
Sie hat ein tolles Uhrwerk
Es ist eine Hermès, eine ikonische Marke
-:
(wahrscheinlich) kein Strap-Monster
3 bar ... ernsthaft?
Es ist eine Hermès, eine Marke, die eine gewöhnliche Wickeltasche für 1.400€ anbietet
Das Band ist übrigens recht kurz das hat zwei Nachteile: im Sommer werde ich das letze Loch brauchen und im engsten Loch kann meine Frau sie anziehen 
Und jetzt ein paar schnelle Bilders:
Wie Andi schon sagte fügt sich die Hermès perfekt in deine exquisite Sammlung ein 
Die vewendeten Fonts und schlichten Designs sprechen mich schon an. Wie Bulgari schafft es die Marke auch langsam in den "ernstzunehmenden" Luxusuhren-Bereich vorzudringen. Mir persönlich wäre die Slim d'Hermès allerdings dann doch ein wenig ZU schlicht. Auch das Uhrwerk ist zwar klasse, dass sehr moderne und industrielle Finish gefällt mir aber nicht so. Auch wenn es mit Sicherheit für den Preis, den du gezahlt hast, ein mehr als geiles Werk ist! 
