Nach dem Treffen in Bielefeld habe ich meine Meinung ein wenig verändert.
Die UX ist eine tolle Uhr, Design, Gesamtoptik und Technik.
Der Preis ist mir subjektiv zu hoch, klar ist ein 3-Zeiger Automatik nicht erheblich teurer als das
Thermokompensierte Quarzwerk der UX, aber dazu bin ich in meinem Mechanikfetisch zu steif.
Uhrenkauf bleibt aber eine hochemotionale Angelegenheit, deshalb ist das wirklich nur meine
bescheidene Meinung zu diesem ersten Punkt.
Die Blase in der UX finde ich nicht besonders schön, genausowenig störend. Die UX ist technisch
einzigartig weil Sinn das Auftreten solcher Blasen weitesgehend durch den Membranboden vermeiden
kann. Wäre dies nicht der Fall könnte man auch zu anderen Quarzuhren mit Ölfüllung greifen,
nein - der Membranboden macht Sinn und überzeugt. Ich vermute, dass die technische Grenze
aber erreicht ist und eine Blase daher nie ganz auszuschließen sein wird.
Würde man von vorne herein richtig kommunizieren und das eventuelle Auftreten einer kleinen
Blase als technisch unumgänglich ehrlich eingestehen, dann könnte man sich den ganzen Zinnober
auch sparen. Sicherlich wäre der Zauber auch dahin.
Gleiche Offenheit hätte ich auch insbesondere im Bezug auf die Lünetten erwartet, die neuen
Lünetten arbeiten ja wieder mit der alten Technik des Federrings, einfacher und billiger, dafür
weniger Robust und in der Bedienung ein schwammiges Gefühl. Für mich ist DAS der größte
technische Fehler überhaupt, Grund genug keine der Uhren mit neuer Lünette zu kaufen!
Der Vergleich zwischen alter Lünette mit besserer Technik und neuer Lünette mit eingestaubter
und anfälligerer Technik war wirklich ernüchternt, das eine ist angewandte Ingenieurskunst,
das Andere dilletantische Schlamperei.
Verzeiht mir die harten Worte, aber das geht gar nicht.
Die unverschraubte Krone sollte zumindest auch als solche deklariert werden, technisch
bin ich ja dafür!