Wie schon mal wo anders beschrieben: mein Uhrentick fing mit der »Chromachron« an, einer Uhr des Künstlers Tian Harlan, die als Standuhr in Baden-Baden steht. Lange habe ich sie als Armbanduhr gesucht, als ich sie dann in Zürich auf der Bahnhofsstraße sah habe ich sie (für ca. 400 DM glaube ich, für mich damals richtig viel Kohle) spontan gekauft.
Aber das war ein flaches Quarzding.
Jahre später habe ich mich unvermittelt auf dem Place d’Algerie in Paris in einen abgerockten Heuer-Chrono verliebt; ich glaube der wollte auch wieder 400 Mark haben und so war sie mein. Daraufhin vertiefte ich mich in mechanische Uhren.
Als ich dann das Angebot bekam, in meinem Urlaub eine zweiwöchige Schulung beim ORF in Wien zu halten – auf eigene Rechnung – war klar, dass ein Teil (so 10%) des damals sensationellen Honorars von 10.000 DM in die erste richtige Uhr fließen sollte.
1994 oder 95 war das. Fast 25 Jahre her!
Sinn war dabei schnell gesetzt. Da die wasserdichte 903 dann doch nicht kam, wurde es eine 8820.
Titan, wie geil, leicht und ein Chronometer (2892). Eine 20 bar dichte Uhr, die trotzdem recht flach (ich glaube sogar nur 11mm) ist.
Der Drehring ins Gehäuse integriert, dadurch flach und gegen Fehlbedienung geschützt.
Zurückhaltende Optik, aber klar auf Funktion getrimmt mit dem Pfeil-Minutenzeiger.
Einfach eine tolle, stimmige Uhr.
Nur getragen habe ich sie dann doch zunehmend weniger, als die anderen Uhren dazu kamen.
Und da ich kürzlich verrückt genug war mir eine (Titan-)Uhr zu bestellen für einen Preis, für den andere einen Gebrauchtwagen kaufen, habe ich mich entschlossen, mehr aus Prinzip denn aus kommerziellen Überlegungen, … die 8820 muss gehen!
Nur wohin?
Dieses „nur in gute Hände“ hielt ich immer für Blödsinn.
Wie gesagt, hielt – Vergangenheitsform.
Als sich die Chance auftat, dass sie quasi dahin zurückkehrt, wo ich die Kohle für die Uhr erarbeitet habe, war das irgendwie ein Zeichen;-)
Jetzt nach Wien, Richard, übernehmen Sie!
