Hallo zusammen,
kaum zu glauben, aber heute möchte ich euch zum ersten Mal eine deutsche Uhr aus meiner Sammlung vorstellen 
Und nein, es ist keine Sinn - davon habt ihr schon genug vorgestellt 
Laco Frankfurt GMT
Die kurz und pregnant lautende Modellbezeichnung folgt Laco's Tradition, die Uhren nach Städten zu benennen, die einen Flughafen besitzen.
Wieso Frankfurt? Diese GMT-Uhr ist tatsächlich die erste Uhr bei Laco im Sortiment, die eine GMT-Funktion zur Anzeige mehrerer Zeitzonen besitzt. Passend dazu hat man sich für eine Stadt entschieden, die den größten Verkehrsflughafen in Deutschland beherbergt: Frankfurt!
Über Laco
Zu Laco möchte ich nicht viele Worte verlieren, die Marke dürfte recht bekannt sein. Die meisten kennen Laco von den weltbekannten "Fliegeruhren" bzw. "Beobachtungsuhren" aus dem zweiten Weltkrieg. Neben Laco waren A. Lange & Söhne, Stowa, Wempe und IWC Hersteller dieser Uhren für die deutsche Luftwaffe im Auftrag des Reichsluftfahrtministeriums.
Für alle Unwissenden in Kürze (Zitat Wikipedia):
Die Laco Uhrenmanufaktur GmbH ist ein deutscher Uhrenhersteller und wurde 1925 von Frieda Lacher und Ludwig Hummel unter dem Namen Lacher & Co. in Pforzheim gegründet.
Der heutige Name leitet sich offensichtlich ab, interessant ist aber der Mitbegründer Ludwig Hummel. Wird vielen nichts sagen, war aber 1933 der Gründer der Deutsche Uhren Roh Werke - besser bekannt als Durowe. Durowe war bis Ende der 1970er Jahre einer der wichtigsten Uhren-Rohwerke-Lieferanten Deutschlands und dürfte bestimmt vielen ein Begriff sein.
Über die Uhr
Die Uhr selbst hat von Laco eine nette Präsentations-Seite bekommen, da es sich bei der Frankfurt GMT um einen kleinen Meilenstein in der Geschichte von Laco handelt. Hier finden sich auch viele tolle Bilder und ein Unboxing-Video von Laco selbst.
An sich ist die Uhr nichts besonderes, auch nicht die GMT-Funktion. Das Werk ist das typische ETA-2893 in der Elaboré-Ausführung, welches sich z.B. auch in vielen anderen GMT-Modellen vieler Schweizer Hersteller findet (wie meiner Breitling Avenger II GMT). Auf Wunsch ist auch eine TOP-Ausführung erhältlich (sieht man allerdings ja eh nicht mangels Glasboden).
Allerdings verbindet die Uhr die historische Laco-Designsprache mit modernem "Toolwatch"-Design. Und diese Kombination ist ihnen wie ich finde äußerst gut gelungen! 
Bisher hatten die Uhren meist einen recht einschlägigen Stil und waren entweder klar modern oder klassisch ausgelegt.
Ach ja, fast vergessen: Von der Größe misst die Frankfurt GMT 43mm. Für mich persönlich fast grenzwertig, dachte ich. Allerdings trägt sich die Uhr an einem Band tatsächlich viel mehr wie eine 40mm Uhr. Am Leder ist sie eine der bequemsten Uhren, die ich besitze! Von Bandanstoß zu Bandanstoß misst die Uhr knapp 50mm wenn ich es richtig im Kopf habe.
Vom Finish ist die Uhr typisch Laco Edelstahl mit sandgestrahltem Gehäuse und einer Art Titan-Pulverung. Wie genau der Prozess funktioniert, weiß ich leider nicht. Jedenfalls gibt es der Uhr diesen typischen "Gunmetal" Look, der Stahl fühlt sich dadurch auch sehr angenehm "samtig" an.
Wieso der Kauf?
Ich habe die Uhr ehrlich gesagt ziemlich spontan gekauft 
Es war ein klassischer Impuls-Kauf, was im Nachhinein dann oft langlebiger ist als so manch wohlüberlegter Neuzugang
Zudem hatte ich das Verlangen in diesen für viele Unternehmen auch wirtschaftlich schweren Zeiten eine deutsche Firma zu unterstützen.
Mir hat die Uhr auf Anhieb gefallen. Der erste Blick war einfach positiv - mir hat alles an der Uhr sofort gefallen. Sehr gute Ablesbarkeit, ein irgendwie bekanntes, aber doch frisches Design. Besonders die Laco-typisch temperaturgebläuten Zeiger in Kombination mit dem Rest des Ziffernblattes und dem Touch von Orange haben irgendwie was!
Besonders cool - was ich vorher auch nicht wusste - finde ich das komplett illuminierte Ziffernblatt. Alles, was man auf dem Ziffernblatt sieht, leuchtet in der Nacht. Ausgenommen das Laco-Logo und der GMT-Schriftzug. Ansonsten sieht man auch in absoluter Dunkelheit die 12-Uhr-Markierung der Lünette und auch den GMT-Zeiger in einem gelblich-orange (mehr gelb) leuchtenden Ton. Die restlichen Appliken sind in dem Lume-typischen grün gehalten.
Die Rückseite ziert übrigens ein (auf Anfrage bei Laco nicht näher spezifiziertes) Flugzeug- bzw. Jet-Modell. 
Meiner Meinung wurde sich hier stark (wenn nicht fast eindeutig) an einer Republic F-84F orientiert, die auch in der deutschen Luftwaffe eingesetzt wurde:
Schade, dass hier offenbar kein tieferer Sinn dahinter steckt. Schön ist immerhin, dass die stilisierte Weltkarte auf der Rückseite Deutschland im Mittelpunkt hat
Das Relief auf der Rückseite ist sehr ordentlich verarbeitet und weißt sowohl optisch als auch haptisch eine große Tiefe auf 
Toll finde ich auch, dass die Uhr durch das recht dünne ETA-Werk insgesamt einen recht schlanken Fuß hat und dennoch 200m wasserdicht ist - beide Kronen sind verschraubt. Die 2. Krone auf 2 Uhr dient der Verstellung der innenliegenden-GMT-Scheibe.
Die Kronen sind haptisch meiner Meinung nach einer der Besten, die ich je zwischen den Fingern hatte! Toller Grip, dennoch nicht zu scharfkantig. Ein sehr angenehmes Gefühl, Kronen, die man gerne bedient.
Die beiden mitgelieferten Bänder sind ebenfalls ganz schick, wenn auch qualitativ nicht besonders hervorzuheben. Nicht schlecht, aber auch nichts, was mich vom Hocker haut. Optisch auf jeden Fall sehr passend! Auch wenn meine graue Version der Uhr derzeit an einem super bequemen italienischen ColaReb Venezia in grau hängt (siehe letztes Bild) 
Kritik?
An der Uhr selbst habe ich nicht viel auszusetzen. Allerdings finde ich den Listenpreis von 1650,00€* etwas ambitioniert, da es die Uhr auch an keinem Stahlband gibt. Angesichts des kleinen Alukoffers und der beiden Bänder wäre das ja noch okay, wobei auch die Qualität des Zubehörs nur als durchschnittlich anzusehen ist. Auf den ersten Blick kann man nichts daran aussetzen, allerdings ist sowohl der Alukoffer als auch die beiliegende Anleitung nicht wirklich hochwertig - auch das mitegelieferte Bandwechsel-Werkzeug scheint vom Stahl her eher ein China-Ding mit Laco-Logo zu sein. Das hab ich schon bei anderen Herstellern besser gesehen. Jammern auf hohem Niveau, aber ich wollte es angemerkt haben.
(Wobei ich es hier auch schon mit dem Standard-Werkzeug von Sinn geschafft habe, bei einer Schlitzschraube eines Originalbandes die Spitze des Werkzeugs zu verbiegen...)
*Bei Laco und speziell dieser Uhr sind Rabatte aufgrund des Direktvertriebs und der geringeren Verfügbarkeit bei anderen Händlern nicht so leicht zu bekommen. Allerdings hab auch ich nicht den vollen Preis gezahlt und konnte einen sehr niedrigen dreistelligen Betrag sparen...
Ansonsten bleibt mir nicht viel zu sagen als: Danke für's Lesen & genießt die Bilder! 
Vor allem weil ich eben denke, dass es Laco gerade nicht ganz so leicht hat wie die größeren dt. Konkurrenten, um die ich mir nicht wirklich Sorgen mache. Bei Laco würde ich es sehr schade finden, wenn es diese bald nicht mehr gibt...
Kleiner Verbesserungsvorschlag: Dreh doch künftig deine schöne Drehplatte um 90 Grad nach unten, damit man den USB-Anschluss nicht mehr im Bild hat