Hallo zusammen,
ich möchte Euch heute meinen kürzlich erworbenen Neuzugang vorstellen.
Eine Uhr die viele Namen hat!
Die einen nennen sie << Der Gerät >> für andere ist es eine Ikone der 70er Jahre,
wieder andere nennen sie eine Kultuhr oder bezeichnen sie als << Tauchgewicht mit Zeitanzeige >> .
Ihr merkt also, diese Uhr, mit ihrer speziellen Gehäuseform spaltet die Fachwelt und
sorgt für ein Chaos an Gefühlen, die von ich hasse bis ich liebe sie gehen.
Die Geschichte dieser Uhr beginnt in den 1970er Jahren.
Damals lancierte Omega eine Uhr, die dem extremen Wasserdruck standhalten sollte, dem Taucher ausgesetzt sind,
die tief unter der Meeresoberfläche arbeiten.
So entstand in Zusammenarbeit mit z. B. dem Tauchteam der Calypso, die Omega Seamaster 600 PloProf ( Plongeur Professionnel ).
Eine Uhr, die kompromisslos auf die Anforderungen von Tauchern konzipiert war.
Damals war eine dreiteilige Gehäusekonstruktion nicht zuverlässig genug, um die Zahl der möglichen Leckstellen zu reduzieren.
Man entwickelte also ein einschaliges sog. Monoque - Gehäuse, bei dem das Gehäusemittelteil und der Boden aus einem Stück gefertigt sind.
Also buchstäblich aus dem vollen Stahlblock – gefräst.
Die Montage des Uhrwerks, musste aufgrund der Gehäusekonstruktion, von der Zifferblattseite erfolgen.
Das damalige Mineralglas wurde dann auf die Dichtung gepresst und anschließend mit dem Drehring in dieser Position fixiert.
Einzige Schwachstelle für einen Wassereintritt, war somit nur noch der Tubus der Aufzugswelle.
Dieses Problem hat Omega mit einer besonderen Krone auf 9 Uhr gelöst.
Hierbei verpresst eine ins Gehäusemittelteil integrierte gerändelte Mutter, den runden Fortsatz der quadratischen Krone, mit einer Dichtung im Gehäusemittelteil.
Ein weiteres Problem
ergab sich durch die Tatsache, das Taucher die Pausen zwischen den Tauchgängen,
in einer Tauchglocke verbringen in der sie ein Helium-Sauerstoff-Gemisch atmen.
Nun hat Helium als hochflüchtiges Gas die unangenehme Eigenschaft, dass es unter Druck leichter in Uhrengehäuse diffundiert als Wasser.
Selbst bei einem kontrollierten Auftauchen, ändern sich die Druckverhältnisse relativ rasch.
Das hat zur Folge, das Gas nicht schnell genug entweichen kann und sich in der Uhr ein Überdruck bildet.
Letztlich kann es dann zum Absprengen des Glases kommen.
Um dieses Phänomen zu vermeiden, verfügen viele Profitaucheruhren über ein Helium-Ablassventil.
Omega wollte aber auf solch ein Ventil verzichten und hat sich dazu entschlossen,
die Uhr so abzudichten, dass kein Helium eindringen kann.
Das es gelungen ist, haben zahlreich Versuche mit einem Helium-Leckdetektor bewiesen.
Bei der Neuauflage der Ploprof im Jahr 2009, wurde die Dichtheit nun mit einem klassischen dreiteiligen Gehäuse erreicht.
Auch wurde ein Heliumauslassventil, an der Gehäuseseite bei 4 Uhr verbaut.
Der Charakter der Uhr ist aber erhalten geblieben.
Die Grundform und die Fläche vom Gehäuse, haben sich nicht verändert.
Lediglich die Höhe hat sich um einige Millimeter erhöht.
Das ist zum einen der Bauhöhe des modernen Kalibers 8500 mit Co-Axial Hemmung und zum anderen der Tatsache geschuldet,
das die Uhr, nun bis 1200 Meter Tauchtiefe geprüft ist.
Zum Vergleich noch die Technischen Daten:
Omega Seamaster 600 PloProf:
- Ref. Nr. 166.0077 ( teilweise auch 166.077 )
- Fertigung von ca. 1970-1979
- Omega Kaliber 1002 ( Automatik )
- Sekundenstopp und Datumschnellschaltung
- Mineralglas, entspiegelt
- Gehäuse: Monobloc, Stahl
- verschraubte Krone
- Bandanstoss: 24 mm
- Maße: ca. 55 x 48 mm / Höhe ca. 14 mm
- Gewicht: ca. 175 Gramm mit dem opt. Stahlband
Omega Seamaster 1200M Ploprof:
- Ref. Nr. 224.30.55.21.01.001
- Fertigung ab 2009
- Omega Kaliber 8500 ( Automatik )
- C.O.S.C. zertifizierter Chronometer
- Datum
- Saphirglas
- Gehäuse: Edelstahl, dreiteilig
- verschraubte Krone
- Bandanstoss: 24 mm
- Maße: ca. 55 x 48 mm / Höhe ca. 17 mm
- Gewicht: am vollständigen Sharkproof ca. 282 Gramm
Aktuell bei meiner Uhr, es fehlen drei Bandstücke sind es 274 Gramm
- Besonderheiten: beidseitig drehbare Lünette, automatisches Heliumventil
Markant bei beiden Modellen ist der Boden.
Er weist ein Rillenmuster ( gerippter Gehäuseboden ) auf, das zum einen für einen rutschfesten Sitz der massigen Uhr auf dem Tauchanzug sorgt und gleichzeitig eingeschlossenes Wasser zwischen Anzug ( Haut ) und Uhrboden ableiten soll.
Und hier nun die aktuellen Bilder ![]()
Man bekommt die Uhr mit Kautschukband oder dem neuen < Sharkproof >.
Das dicke Milanaiseband ist ein wahrer Hautschmeichler und lässt sich mit Hilfe der Faltschließe perfekt an das Handgelenk anpassen.
Dem fein verzahnten Rastmechanismus sei Dank
Diese schwere Uhr kippt auch bei schmalen Handgelenken durch die präzise Feineinstellung nicht.
Ab einem HGU von 18 cm absolut tragbar ![]()
Die Leuchtmasse der Uhr ist der Hammer
Abschließend noch ein Bild der Tauchverlängerung.
Euch noch einen netten Sonntag und viel Spaß beim lesen
