Jeder hat sich schon ein Mal die Frage gestellt: Was wäre, wenn ich plötzlich all meine Uhren verkaufen müsste und nur noch EINE Uhr behalten dürfte?
Was, wenn das Haus in Flammen steht und man nur noch Zeit hat, EINE Uhr aus dem Schrank mitzunehmen? Wenn Bürgerkriege wüten oder die Zombie-Apokalypse über uns hereinbricht? Wenn der Staat in künftigen Krisensituationen das komplette Privateigentum einkassiert und ihr nur noch ein Luxusgut behalten dürft? Wenn Einbrecher in eurer Wohnung stehen und aus Kulanz, weil ihr weinend und schluchzend bettelt, beteuert, dass das euer EIN UND ALLES ist (geflissentlich eure Frau und Familie ignorierend), euch noch eine einzige Uhr lassen wollen? Und und und... you name it, wie der Ami so schön sagen würde.
In dieser Welt ist nur noch Platz für EINE Uhr!
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/apokalypse-fue…it.2540.de.html (imago/Panthermedia)
Ich bin mir sicher, diese Frage hat sich jeder von uns schon ein Mal gestellt. Oft kommt dann aber schnell die Folgefrage, die man sonst nur von der vor dem Kleiderschrank stehenden Damenwelt kennt: Was soll ich denn nur anziehen?! Oder besser: Hab ich überhaupt was zum Anziehen?! Bis zur Realisierung: Ich hab doch NICHTS anzuziehen?!?! ![]()
So ging es mir dann auch. Schon lange suche ich DIE Eine. DIE perfekte Uhr, die alles abdecken kann, mit der ich für den Rest meines Lebens auskommen würde, wenn es hart auf hart kommt. Wenn ich mir vorstelle, wirklich nur EINE Uhr aus meiner aktuellen Sammlung zu behalten, würde ich doch immer irgendwie etwas einer anderen vermissen ![]()
Was hab ich mir also dabei gedacht? Was muss diese - in meinem Kopf bis dahin noch fiktive - Uhr können?
1. Klar, eine Sportuhr muss es sein. Wohl eine Taucher. Auf jeden Fall ein langlebiges Metallband. Niemand will schließlich auf einer einsamen Insel mit einem Dresser stranden. 
2. Sie muss wasserdicht und stabil sein. Aus Überzeugung eines Uhrenfreaks: Auf jeden Fall 300m, weil drunter geht nix. Jeder weiß ja, dass man im fiktiven Horror-Inselszenario die besten Fische nur in mind. 300m Tiefe findet.
3. Sie muss perfekt ablesbar sein. Und wir brauchen Leuchtmasse, jede Menge Lume. Wissen wir ja, dass auch 4 Uhr nachts die Zeit ein stets relevanter Messwert ist. ![]()
4. Ein Datum muss sie haben. Nach 378 Tagen Einsamkeit bei einsetzender mentaler Degeneration muss man schließlich noch wissen, welcher Tag des Monats gerade ist. Besser noch eine Tag-Datum-Komplikation. Kennt man sein eigenes Siebhirn ja gut genug... ![]()
5. Die OPTIK. Ein ganz wichtiger Punkt. Der Designleitsatz "Form follows function" ist eine Sache. Die Uhr sollte aber am Besten auch optisch universell einsetzbar sein. Sportlich, taff, aber am Besten wie James Bond auch tragbar zum Anzug zu einem romantischen Dinner. Weiß man ja nie, ob doch irgendwann mal die wunderschöne Inselkönigin auftaucht und zum prickelnden Dinner lädt. Es darf also nicht zu bunt und ausgefallen sein - eine echte Toolwatch wäre zu "grob" für mich. Weder zu grob, noch zu groß darf die Uhr also sein.
6. Die Größe. Perfekt wären die für eine Sportuhr klassischen 40-42mm. Besser 40mm - habe ich schließlich kleine Handgelenke. Das schließt leider schon mal einige tolle Sportskanonen aus...
7. Farblich sollte die Uhr schlicht bleiben. Schwarzes Ziffernblatt, maximal noch ein dunkleres blau. Alles andere wird Firlefanz.
Die Optik macht das Bild der PERFEKTEN Uhr konkreter - puh, Erleichterung! ![]()
8. Vom Material soll sie aber schon eher "toolig" sein. Titan, Keramik, oder massivster Stahl. Kein 316L, pfff... Rolex sein 904L oder deutscher U-Boot-Stahl müssen es mindestens sein. Keramik-Lünette, Titan-Gehäuse, Carbon-Schließe... egal. Gold-Spielereien? Solange die Gesamt-Optik noch universell genug ist, immer her damit.
9. PRÄZISION. Mit einer der wichtigsten Punkte, der die Auswahl meiner Traumuhr MASSIV einschränkt. Auch nach 2 Jahren der trostlosen Einsamkeit soll die Uhr ja noch halbwegs präzise laufen und nicht bereits 2 Wochen vor- oder (Gott bewahre) nachgehen.
Es gibt zwar viele High-End-Hersteller, der Fokus liegt dort aber oft eher auf Komplikationen und tollem Finish - weniger auf der simplen Präzision. Rolex wäre da ein heißer Kandidat... ist meine Submariner nach wie vor die präziseste (rein mechanische) Uhr meiner Sammlung! Auch so könnte ich viele Haken hinter meine selbst erstellten Anforderungen setzen... aber nein, die Rolex ist es nicht und soll es nicht werden
Auch wenn sie bisher schon verdammt nah dran wäre.
Aber allein der nächste Punkt schließt sie schon aus.
10. Ein schönes Uhrwerk bewundern zu können, wenn man sonst den ganzen Tag nichts zutun hat als auf's Meer zu starren, wäre schon was...
Man weiß zwar dass sich im Meer so allerlei bewegt wenn man drauf schaut, aber man will es ja auch mal bei einem Tauchgang sehen. Also: Ein Glasboden wäre super!
11. Wir landen bei den Sonderwünschen. Die Rolex Submariner im Kopf, wäre eine jederzeit verstellbare Schließe perfekt. Kann man auf der verlassenen Insel ja zwischen kalten Sturmtagen und extrem heißen Sonnenwochen nicht einfach die Bandglieder tauschen oder das passende Werkzeug auftreiben, um eine klassische Feineinstellung vorzunehmen. Genau genommen ist das also in irgendeiner Form schon ein Muss! Es soll ja DIE perfekte Uhr werden ![]()
11 Punkte haben wir jetzt also, viele davon schon sehr konkret. Da bleibt kaum eine Wahl...
Die perfekt Uhr bleibt also wohl doch nur eine Fiktion!
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Aber hier bin ich euch ja auch noch eine Story schuldig. Das muss ich aber auch ordentlich aufbereiten, dass das entsprechend rüberkommt =) Kommt aber noch, versprochen.