Sinn, das unbekannte Unternehmen. Zahlenspiele eines hoffnungs- und rettungslos an die Marke verlorenen Liebhabers

  • Ein Bericht in mehreren Abschnitten.

    Die Geschichte von Sinn kennen wir alle. Mal mehr, mal weniger.

    Als der große Helmut Sinn seine Firma 1994 an den Ingenieur verkaufte, begann eine ziemlich einzigartige Geschichte.
    Ich möchte mit meinen Beiträgen die wirtschaftliche Geschichte ab 2006 betrachten. Leider sind die Zahlen erst ab diesem Jahr verfügbar.

    Einzelne Mitglieder hier wissen zwar den Umsatz vor der Jahrtausendwende, aber dies wären keine offiziellen Zahlen.
    Insofern sind die ersten 12 Jahre im Nebel der Geschichte verborgen, aber die Entwicklung ab 2006 in interessant genug.

    Spekulationen zum Umsatz oder der Anzahl der verkauften Uhren wird es hier nicht geben, weil uns diese Zahlen nicht zugänglich sind.
    Wer mit Bilanz, G&V oder anderen einzelnen Zahlen nichts anfangen kann, der darf hier aufhören.

    Oder auch nicht.

    Denn die veröffentlichten Geschäftsberichte lassen die eine oder andere Annahme zu, die hier auch zur Diskussion gestellt werden wird.
    Neugierig?
    Dann warten wir mal auf den Bericht über das Jahr der Vorstellung der Serie 506 S und den sprunghaften Anstieg des Gewinns, der eventuell Rückschlüsse zuläßt, auf den Deckungsbeitrag einer Uhr. :D

    Bei BMW liegt jedes Auto in einer Spanne bezüglich der Herstellungskosten. bei einer Computer CPU gilt dies auch, warum sollte dies bei einem Uhrenhersteller anders sein?

    Es gibt Unterschiede zwischen Dreizeiger und Chrono, aber der Verkaufspreis richtet sich auch nach anderen Dingen, wie zB Jubiläumsjahre & Einzigartigkeit der Serie.

    Vorweg: Die Zahlen sind keine Geheimnisse, jeder kann im Bundesanzeiger oder seit ein paar Jahren im Unternehmensregister die Zahlen einsehen.
    Insofern plaudere ich keine Geschäftsgeheimnisse aus

    Das technische Genie des Ingenieur betrachten wir alle schon kürzer oder länger. Das Kaufmännische soll hier Thema werden.

    Eine Story die von 3M€ in 2006 auf 32,5M€ Bilanzsumme in 2023 geht und das im besten Sinne konservative Kaufmännische, für das der Ingenieur steht.
    Ein Bilanzrücklage, die in 2023 11M€ versteuerten Gewinn beträgt.

    Dazu Informationen welche Modelle & Kontinente für den Erfolg maßgeblich sind und wie sich Ausgaben entwickelt haben.

    Was haben wir in 2006 besonders?
    Bilanzsumme 3M€
    Eine Gewinnrücklage von 0,5M€ bei 0,6M€ Gesamtgewinn (Zahlen nach Steuern!)
    Eine Damasko & Sinn GmbH in Auslösung, da würden wir doch gerne mal mehr erfahren :D
    Die Beteiligung an der S&S GmbH uns als SUG bekannt.
    Keine G&V Veröffentlichung

    Was gibt es über 2007 zu berichten ?
    Bilanzsumme 3,3M€
    Weiter eine Rücklage von 0,5M€ bei einem Jahresgewinn von 0,4M€ (nach Steuern!)
    Die Beteiligung an der S&S GmbH uns als SUG bekannt.
    Keine G&V Veröffentlichung

    Was gibt es über 2008 zu berichten?
    Bilanzsumme 3,85M€
    Weiter eine Rücklage von 0,5M€ bei einem Jahresgewinn von 0,56M€ (nach Steuern!)
    Die Beteiligung an der S&S GmbH uns als SUG bekannt.
    Keine G&V Veröffentlichung

    Was gibt es über 2009 zu berichten?
    Bilanzsumme 10,3M€
    Weiter eine Rücklage von 0,5M€ bei einem Jahresgewinn von 0,56M€ (nach Steuern!)
    Die Beteiligung an der S&S GmbH uns als SUG bekannt.

    Es gibt einen detaillierten Bericht mit Markt- & Unternehmenslage, eine G&V sowie viele weitere Details.

    2009 bekommt deshalb einen eigenen Beitrag!

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

  • Im Jahr 2009 sank der Umsatz der deutschen Uhrenindustrie um 22%

    Sinn erreichte zwar seine 2008 Verkäufe nicht, aber der Rückgang lag signifikant unter dem der Branche.
    Der Auslandsumsatz sank im Vergleich zum Vorjahr, wir erinnern uns an die weltweite Finanzkrise
    Das Rohergebnis wuchs um 6%, das Vorratsvermögen wuchs deutlich.

    Eine in kleinen & mittleren Unternehmen durchaus gängige Maßnahme. Die Vorräte können im Folgejahr zu Umsatz gemacht werden und es reduziert letztendlich die Steuern auf den Gewinn im Berichtsjahr. Oder aber man wurde vom Einbruch des Umsatzes überrascht, wir gehen allerdings vom ersten Szenario aus :D

    Die Kapitalstruktur bleibt ausgewogen und die stabile zweite Führungsebene mit klarer Vertretungsregelung blieb unverändert.
    Als Besonderheit gibt es in 2009 erstmals einen englischen Katalog sowie einen neuen Internetauftritt.

    Beides wurde zur Baselworld 2010 fertig und vom Publikum sehr positiv aufgenommen. (Geschäfts- & Endkunden)
    Man strebt die weitere Verbreitung der Marke Sinn an, will den Uhrenoskar Goldene Unruh nutzen und die gezielte Präsenz der Marke im gehobenen Marktumfeld mit hohem Nachfragepotential nutzen.

    Der Auftragsbestand für 2010 ist gesichert man hat auf der Messe internationale Großaufträge für 2010 angenommen.
    Es gibt auf Grund des Direktvertriebs & des Portfolios nur geringe Risiken, das lesen wie doch gerne. :D

    Man bilanziert in 2009 3,8M€ Eigenkapital in den Passiva sowie 8M€ Vorräte im Umlaufvermögen : like

    Das Rohergebnis liegt solide 0,4M€ höher als im Vorjahr und liegt bei 6,7M€.

    Der Personalaufwand liegt bei 2,6M€ z(um Vorjahr fast gleich) und die betrieblichen Aufwendungen liegen bei 2,6M€ (100K€ mehr als im Vorjahr)

    Das alles resultiert in einem Gewinn nach Steuern von 0,5M€. Man hält nunmehr 75% an der SUG.

    Für interessant halte ich noch die Rückstellungen wegen Gewährleistung, immerhin 0,4M€ sowie die Messe- & Werbekosten von 0,7M€, sowie Kosten für Markenlizenzgebühren & Patent- & Lizenzkosten von insgesamt 0,4M€.

    Weiter gehts mit 2010.

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

  • Total spannend, aus Sicht des Betriebswirtes habe ich das Unternehmen noch nie betrachtet-eine völlig neue Perspektive!

    Schreib weiter, wie sich die Jahre entwickelt haben ! : maulwurf cheerleader

    Gruß

    AndiS

    Alles hat seine Zeit.

  • Bilanzjahr 2010, Ausblick auf das Geschäftsjahr 2011

    In 2011 wurde eine Uhr vorgestellt, an der unser Mitglied Ursinn, eine gewisse Mitarbeit hatte. :D

    Nach dem Abstieg von 2009 kam in der Uhrenindustrie in 2010 der Aufstieg.
    Leider sind 22,2% Umsatz weniger von Oben mehr als 20,5% Steigerung von Unten. Insofern konnte Sinn seinen 2008 Umsatz nicht ganz erreichen. Viel fehlte allerdings nicht!

    Interessant ist der Satz:

    „Sowohl Rückgang als auch Anstieg lagen deutlich unter den Daten der Branche, was für große Unternehmenskontinuität innerhalb der bewegten Uhrenindustrie spricht.“

    So mögen wir das :D

    Das Wachstum generierte sich im Wesentlichen durch den Verkaufsraum (der neu gestaltet und ausgestattet wurde), sowie Anstiegen bei Depots & Direktversand.

    Der Umsatz im Ausland stieg deutlich an, man liefert in 47 Länder. Dazu passen auch die 0,2M€ Aufwendungen aus Währungsumrechnung für 2010.
    Es wurden neue Exportmärkte erschlossen, dennoch konnten all dieser positiven Maßnahmen nicht das Niveau von 2008 erreicht werden.

    Man könnte sich jetzt die Dollar/Euro Bewegung im Berichtszeitraum in % anschauen und danach einen möglichen Auslands-Umsatz errechnen. Doch dies lassen wir hier an dieser Stelle sein :D

    Das Rohergebnis steigt um 10% auf satte 7,3M€ (6,7M€ in 2009) und auch das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit steigt um 23%.

    Durch Abnahmeverpflichtungen steigt ebenfalls das Vorratsvermögen auf etwas über 9M€ (8M€ in 2009).

    Da sieht man mal wie langfristig in dieser Industrie geplant werden muß und das man auch abnehmen wird, was man bestellt hat. Ich denke hier vor allem an Uhrwerke, die einerseits zwingend nötig sind, andererseits mit Kosten zwischen 250-500€ dann auch deutlich aufs Lager drücken. Diese Zahlen sind geschätzt meinerseits auf Basis von 1994 Preisen, die verdoppelt wurden.

    12 oder 18 Monate lang Ware abzunehmen und bezahlen zu müssen, ist eine schöne Herausforderung für jedes Unternehmen.

    Erwähnt wird weiterhin, daß Personal & Fertigerzeugnisse aufgestockt werden müssen, um das geplante Wachstum für 2011 zu sichern.

    Das gestiegene Interesse an Firmenbesichtigungen, sowie die erfolgreiche Lancierung der Internetseite, trugen zur weiteren Verbreitung der Marke Sinn bei.

    Platzierungen bei der Goldenen Unruh 2010 mit zwei Ersten und einem Zweiten Platz in verschiedenen Kategorien, trugen dazu eben so bei, wie das in 2011 kommende 50jährige Jubiläum (mit besonderem Katalogbuch).

    Und was ist denn nun mit de Uhren (Kohlen)?

    Was ist mit den Kohlen?

    Zu den in 2011 vorgestellten Neuheiten gehört die 358 Jubiläum, ausverkauft in 6 Wochen. Dies führte in der Folge zur Auflage der komplett neuen Modellreihe 358. Eine erste Indikation im Geschäftsbericht, wie erfolgreich Sinn‘s limitierte Serien sein können

    Weiterhin gab es die 656 Leuchtkeks, sowie die U200W mit hohen Auftragseingängen.

    Als im wahrsten Sinne des Wortes Spezial, gesellt sich der EZM 7 zum bestehenden Angebot. Eine Uhr für Feuerwehr- & Rettungsdienste und deren härteste Einsätze.

    Bilanziert wurden in 2010 11,6M€ eine deutliche Steigerung zu den 10,3M€ in 2009 (hauptsächlich Vorräte mit 9, 2M€) sowie ein weiter auf 4,3M€ gestiegenes Eigenkapital (3,8M€ in 2009).

    Der Gewinn nach Steuern liegt wieder bei 0,5M€ wie zuvor.

    Personalkosten stiegen, genau wie der Aufwand aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit, um 0,2M€. Die Kosten fürs Marketing, Patente & Lizenzen blieben gleich.
    Rückstellungen für Gewährleistung liegen in 2010 bei 0,5M€.

    Interessant sind die Sachbezüge, die wie 2009 bei 80.000€ liegen. Das werden wohl in der Hauptsache die Personaluhren sein, vermute ich.

    So ein Berichtchen erfordert anderthalb Stündchen konzentriertes Lesen & Schreiben :D

    Weiter gehts mit 2011, kann ja nur großartig werden, oder ?

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

    3 Mal editiert, zuletzt von Ru_di (11. August 2025 um 10:52)

  • Bilanzjahr 2011, Ausblick auf das Geschäftsjahr 2012

    2011 stieg der Umsatz der deutschen Uhrenindustrie um 23,6%. Sinn folgte dieser Steigerung auf dem Fuße und man geht davon aus, daß das 50jährige Jubiläum deutlich dazu bei trug.

    Der prozentuale Anteil von Inland vs Auslandsgeschäft blieb nahezu gleich zum Vorjahr.

    2011 konnte das Rohergebnis um 19% erhöht auf 8,7M€ erhöht werden (7,3M€ in 2010).

    Jetzt kommt der erste Zahlen-HAMMER in der Sinn Geschichte:

    Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit einer Steigerung um 97% spiegelt die erfolgreiche Ertragslage wider. Aufwand leicht gestiegen 3,1M€ vs Vorjahr 2,9M€. Personalaufwand ebenfalls leicht angestiegen auf 3,2M€.

    Man kann hier schön Ablesen, wie ein paar Uhren, wie die Serie 358 inklusive Modellreihe 358, sowie der EZM7 und andere Modell Sogwirkungen die Nachfrage für Sinn ankurbeln und solche Steigerungen realisieren.

    Ein Wort zur Abhängigkeit von Lieferanten & Kunden.
    Die Abhängigkeit von Zuliefern liegt im branchenüblichen Rahmen, die vom Kunden vermeidet ebenfalls die Abhängigkeit von einzelnen Großkunden.
    Also keine 80/20 Regel bei Sinn ?

    Ich denke das können wir glauben, sonst wären die Ausschläge bei Schrumpfung & Wachstum deutlicher.

    Ein weiteres Wort zur woanders so genannten Book 2 Bill Ratio. Im Grunde soll(muß) der Auftragseingang immer höher sein als die Summe der Rechnungen.
    Es fällt auf, das dies bei Sinn einen Faktor um größer 2 hat. So berichtet man auch für 2011, daß 2012 bereits gesichert ist mit Auftragseingang.

    Eine komfortable Position, die aber sehr gut zu den langfristigen Bestell- & Abnahmeverbindlichkeiten und ebenfalls dem geplanten Wachstum paßt.

    Die Vorräte blieben gleich zu 2010 bei 9,2M€, passend dazu erhöht sich das Eigenkapital auf 5,4M€ (4,3M€ in 2010). Satt oder ?
    Dazu gehört eine Rücklage aus Nettogewinnen von 4,1M€, wir erinnern uns an die 0,5M€ in 2006.

    Kleiner Vorgriff auf UWE, kein Wunder, daß der Ingenieur Heuschrecken haßt und sein Lebenswerk abgesichert sehen will, zum Nutzen seiner Angestellten.
    Diese Millionen wäre weg nach einem Kauf schneller als man sagen kann,och nee.

    Und was ist mit den Uhren?

    Bei den Uhren ist zuvorderst der EZM 10 zu nennen, der als technischer Höhepunkt im Bereich der Fliegeruhren anzusehen ist.
    Der Auftragseingang für dieses hochpreisige Produkt, ist erfreulich hoch.

    Dann in 2012 die 103 Klassik mit hohem Auftragseingang, sowie das limitierte Modell U212 SDR, ausverkauft nach drei Tagen.
    Ebenso wurden die neuen Serienmodelle 6090 und 6110 Technik positiv von Kundenseite aufgenommen.

    Weiterhin erblickt im Juli 2012 ein gemeinsames Projekt mit dem Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der Fachhochschule Aachen das Licht der Welt.

    „Technischer Standard Fliegeruhren – TeStaF“ wird einem Fachpublikum im Zuge einer spannenden Veranstaltung mit Rahmenprogramm vorgestellt.
    Ebenfalls fand im September 2011 die Jubiläumsfeier mit 400 geladenen Gästen statt.

    Generell sieht man keine unternehmerischen Risiken, die das übliche Maß übersteigen. Man freut sich auch in 2012 erneut über internationale Großaufträge.

    Die hochwertigen Uhren stellen Liebhaberstücke dar, die weitestgehend konjunkturunabhängig nachgefragt werden.

    Die Aufwendungen für Werbe- und Messekosten stiegen mit knapp 30% deutlich(1M€ , Vorjahr 0,7M€).

    Die Lizenz- und Patentkosten (0,4M€, Vorjahr 0,3M€) stiegen ebenfalls leicht, genau wie die Sachbezüge (0,09M€, Vorjahr 0,08M€).

    Erwähnen möchte ich die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (0,1M€, Vorjahr 0,03M€), die ich mal den Rückstellungen für Gewährleistungen (0,5M€, Vorjahr TEUR 0,5M€) zubuttern möchte. Eine Indikation zur Messung wieviel Gewährleistung kostet pro Jahr und was man über die Jahre an „Fehlern“ daran ablesen könnte.

    Trotz dem deutlich erhöhtem Auslandsumsatz sind Aufwendungen aus Währungsumrechnung deutlich gesunken (0,09M€, Vorjahr 0,2M€). Das Währungsrisiko entsteht zB zwischen der Berechnung in US$ und der Zahlung des Kunden in US$, da können Kurschwankungen bei der Umrechnung in € mehrere Prozente ausmachen. Aber auch in der Umrechnung von € auf CHF lauert dieses Risiko. Bei solchen Werten gibt es nix auszusetzen, Sinn hat das gut im Griff gehabt.

    Und wer sich zum Schluß fragt, was die Testierung eines solchen Abschlußes kostet, dem sei Beschieden 0,042M€ :D

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

    8 Mal editiert, zuletzt von Ru_di (11. August 2025 um 12:45)

  • : klasse Idee wirklihc und super interessant 8o hoch auch mit den "fachmännischen" Kommentaren! : doppelt Daumen hoch : Applaus Mannschaft

    Ist ja aufregender als ein Krimi, bin schon gespannt wie es weitergeht! :sensation:

    : Danke002 Matthias!

    Gruß

    Selespeed

    Consul de Guinand (Markenbotschafter)
    Calendar Master (Sinn-Forumskalender)
    Stefan alias Selefan alias Sele-Blue alias Han-Sele alias For-Sele alias Cir-Sele^^
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    Bevor isch misch uffreesch is mers liewer egaaal!

  • Nach den Rekordumsätzen in 2011 ist für 2012 ein Rückgang zu verzeichnen.

    Sinn schreibt dazu, daß der Markt der deutschen Uhrenindustrie um 1,7% zurück ging. Sinn schreibt natürlich nicht um wieviel weniger man 2012 abschloß.

    Aber die G&V gibt uns dazu Auskunft.

    Wir sehen ein Rohergebnis von 7,8M€ vs 8,7M€ in 2011.

    Personalkosten stiegen um 10% auf 3,5M€ vs 3,2M€ im Vorjahr. Die betrieblichen Aufwendungen bleiben zum Vorjahr gleich mit 3,2M€.
    Das ist interessant, denn normalerweise besteht zwischen Umsatz & dem Aufwand zur Lieferung eine Korrelation. Ich vermute entweder mehr Lieferungen mit höheren Mengen (Versicherung)oder das Gegenteil mit deutlich mehr Einzellieferungen

    Der Bericht gibt uns dazu die Auskunft, das Depotabverkäufe aus den Konsignationslägern und Umsätze mit Wiederverkäufern eine Rolle spielen. Wenn ich das richtig sehe werden Wiederverkäufer hier erstmals wörtlich erwähnt. Ich beurteile Wiederverkäufer als B2B und nicht als B2C, ist aber nur eine Spekulation meinerseits.

    Man liefert mittlerweile in 50 Länder, das Auslandsgeschäft ist allerdings rückläufig.

    Beim Vorratsvermögen haben wir eine Steigerung von 18,9% mit ansteigender Lagerdauer. Die wird wörtlich auf die ETA / Swatchgroup Ankündigung zurück geführt, Werke nur noch innerhalb der Group zu liefern. Der Anstieg des Lagerwerts bei Uhrwerken beträgt 52%.

    Damit kann man spielen :D Vorräte 10,9M€ zum Vorjahr 9,2M€. 1,7M€ mehr Uhrwerke = 52% also machen die Werke sonst um die 3,4M€ im Vorrat aus.
    Jetzt halt über 5M€…..
    Jetzt teilen wir noch die 1,7M€ durch den angenommenen Durchschnittspreis von 350€ pro Stück und kommen auf knapp 5.000 Werke mehr.
    Das wären dann um 15.000 Werke an Lager, zusammen mit dem Auftragseingang von einem Jahr oder mehr hätten wir dann die mögliche Uhrenmenge pa.

    Bitte nicht zu ernst nehmen. Ich hatte mir doch Spekulationen verboten, aber manchmal gehts halt mit einem durch. :ash:

    Ich hoffe man hat sich ein paar Tausend UX Werke ans Lager gelegt. Eine der wichtigsten Sinn Uhren für mich :D

    Für erwähnenswert hält man wieder Testaf, welches in einem spannenden Rahmenprogramm vorgestellt wurde (währe ich gerne dabei gewesen), die ersten Uhren wurden allerdings erst in 2013 ausgeliefert.

    Die Baselworld nimmt einen zentralen Platz in den Marketing Maßnahmen ein, man bekommt einen neuen Messestand, der doppelt so groß wie der Alte ist und 4,7x so teuer.

    Die Auftragsbestände reichen bis Ende 2013 (wie immer :D) und vorgestellt wurden in 2013 die T1 / T2 Taucheruhrenlinie, dazu ein neues Einstiegsmodell mit der vorgestellten Automatikuhr 104 St Sa, die einen „überwältigenden Auftragseingang“ verzeichnen konnte.

    An Testaf Modellen werden die Uhren „EZM 10 TESTAF, 103 Ti TESTAF und 103 Ti UTC TESTAF“ sowie in 2013 das Modell 857 UTC TESTAF erfolgreich lanciert.

    Die Bilanz liegt bei 13,4M€ vs 11,9M€ im Vorjahr, wie oben erwähnt Uhrwerke ans Lager, marsch marsch :D

    Rückstellungen für Gewährleistung steigen auf 0,6M€ vs 0,5M€ im Vorjahr. Messekosten mit 1M€ gleich zum Vorjahr, Lizenz & Patentkosten gleich zu den Vorjahren um 0,4M€, Reise & Bewirtungskosten 0,1M€ vs 0,175M€ im Vorjahr.

    Interessant ist der Posten Fremdarbeiten mit 0,23M€ vs 0,13M€ im Vorjahr. Das könnten einerseits Kosten der Tegimentierung bei SUG oder anderen sein, aber auch eingekaufte Uhrmacherleistungen für Service & Produktion von Uhren. Ich weiß es leider nicht.

    Gehäuse sind es meiner Meinung nach nicht, da wäre der Wert zu niedrig. Neben dem Werk ist das Gehäuse das teuerste Teil in meinen Augen.

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

    5 Mal editiert, zuletzt von Ru_di (12. August 2025 um 10:23)

  • Wirklich sehr spannend zu lesen. Danke für deine Arbeit die kaufmännischen Zahlen der Geschäftsjahre inclusive deiner Kommentare hier so für uns zu präsentieren :YoureTheMan : Applaus Mannschaft : klasse .

    Ich muss jedoch zugeben das ich nach dem ersten lesen erst mal einige kaufmännische Grundbegriffe und deren Definition für mich nachlesen musste :bahn: .
    Da gibt es Begriffe wie ,


    - Bilanzsumme
    - Bilanzrücklage
    - Eigenkapital / passiva
    - Umlaufvermögen
    - Rohergebnis
    - betriebliche Aufwendungen
    - Vorratsvermögen
    - gewöhnliche Geschäftstätigkeit
    - Rückstellungen


    Nachdem diesen Begriffen die Bedeutung zugeordnet werden konnte, kam beim Zweiten und Dritten lesen die o.a. Spannung auf : wie geil .
    Bin gespannt wie es weiter geht .

    Schöne Grüße aus dem Münsterland Top1
    Christian

  • So komm, einer geht noch : like

    Ich will ja irgendwann in 2023 ankommen, und dann warten wir gespannt auf Oktober, wenn 2024 veröffentlicht wird.

    2013 steigt der Umsatz der deutschen Uhrenindustrie um 3%, man erahnt es bereits, Sinn schlägt diese Steigerung mit 10%.

    Die Steigerung kommt in 2013 durch das Auslandsgeschäft. Man liefert in 59 Länder, also neun mehr als bisher. Ich wüßte so gerne was in Japan prozentual mit Sinn abgeht. :D

    Das Rohergebnis steigt um 11%, die gewöhnliche Geschäftstätigkeit um 47% : like und erstmals wird die Umsatzrendite erwähnt, mit einer Steigerung von 35%
    (Gewinn n.St./ Umsatz x 100). Wohlgemerkt ist die Rendite nicht 35%, sondern die Steigerung derselben.

    Wir schauen auf ein Rohergebnis von 8,7M€ (wie in 2011, dem Rekordjahr). Die Bilanz steigt leicht, ihr erahnt es schon, mehr Vorräte mit 11,5M€

    Da sich die Versorgungssituation mit Uhrwerken entspannt hat (alternative Hersteller), möchte man den Werkbestand bis 2015 wieder normalisieren.

    Man erwähnt zum Zweiten mal soziale Netzwerke als Marketinginstrumente, Testaf zum Dritten mal. ich vermute man hatte ich einen größeren Umsatz Einschlag erhofft von diesen Uhren.

    Exkurs, man muß KI lieben. Ich war mir unsicher wie man zum Zweiten schreibt, die KI anwortet groß, schreibt es in der Antwort aber klein :D

    Der kommt allerdings in 2014 durch die beiden Spitzenmodelle 6099 und 6052 mit Kalenderwochenanzeige, dem neuen Taucherchronograph EZM 13.
    Dieser wurde als gelungene Ergänzung des Sortiments angesehen und zahlreich bestellt.

    Weiterhin die Vorstellung eines weiteren Modells mit TESTAF-Zertifizierung, dem EZM 9.

    Alles auch damals teure Brocken mit hohem Wert pro Umsatzposition im Verkauf. Wir kennen natürlich den Rohgewinn pro Uhr nicht, ich würde aber schätzen, daß bei einer Uhr für 3K€ 50% Deckungsbeitrag sind. Ich kann dies natürlich nicht begründen, aber irgendwoher müssen die Kohlen ja kommen.

    Die Gewinnrückstellung steigt in 2013 auf 5,5M€ vs 5M€ in 2011.

    Am Unternehmensstandort ist man seit Jahren am Limit, man schaut deshalb nach einem neuen Standort. Das Grundstück dafür wurde in 2014 erworben (1,5M€ in der Bilanz 2014)
    Die Planungen zum neuen Gebäude laufen.

    Pesonalkosten steigen auf 3,7M€ vs 3,5M€ im Vorjahr, Sachbezüge 0,11M€ (Uhren am Gelenk des Vertriebs), Messekosten steigen auf 1,2M€ vs 1M€ im Vorjahr,
    Fremdarbeiten auf 0,3M€ = 0,1M€ mehr als im Vorjahr.

    Ich glaube eine so erfolgreiche Firma wie Sinn zu führen, das macht dem Ingenieur sehr viel Spaß. Mir würde es das auf jeden Fall, allerdings wäre ich nicht so erfolgreich, da ich von Uhren keine Ahnung habe. Die hat der Ingenieur im Überfluß.

    Man muß diesen Menschen und seine Kunden einfach mögen :D

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

  • Stroke of a genius : like

    Was macht man, wenn man ein Grundstück & Gebäude finanzieren will, das Eigenkapital der GmbH aber nur 26.000€ beträgt.
    Genau : like
    Man reduziert seine Gewinnrückstellungen von 5,5M€ auf 4M€ und steckt das in das Haftungskapital seiner GmbH.

    So weist das gezeichnete Kapital einen Wert von 2M€ in der Bilanz 2014. Den Rest von 0,5M€ kommt als Zuschuß vom einzigen Gesellschafter, also aus seinem Privatvermögen!
    Das macht man, wenn man von seiner Firma überzeugt ist !
    Und schon ist man kreditwürdiger für Investitionen in Immobilia :D

    Das BIP findet erstmals Erwähnung mit 1,6% Wachstum

    „Positive Impulse kamen im dritten und vierten Quartal vor allem von den privaten Konsumausgaben, die im Vergleich zu den Vorquartalen auf einem deutlich höheren Niveau lagen.“
    Auch der Staat konsumierte mehr, aber wohl kaum Sinn Uhren. Obwohl… :D

    Die deutsche Uhrenindustrie zeigt allerdings eine Schrumpfung um 5%, Sinn‘s Umsätze bleiben allerdings fast gleich mit 1% weniger.
    Man verzeichnet steigende Auslandsumsätze und liefert in 64 Länder. Wir erinnern uns von 50, auf 59 und jetzt 64 Länder.

    Das Rohergebnis steigt leicht auf 8,9M€ vs 8,7M€ im Vorjahr.
    Die Bilanzsumme steigt auf 16,3M€, hierzu zählt in erster Linie das Grundstück / Neubau Gebäude.

    Der Bestand der Uhrwerke aus Vorräten wurde um 23,9% reduziert
    Forschung und Entwicklung sowie Kundenbetreuung wurden ausschließlich im Hause durchgeführt! (Seit Jahren)

    Besonderes ist in der Planung einer Niederlassung zu sehen und zwar der Ersten überhaupt für Sinn.
    Und weil man ein cleverer Geschäftsmann ist, öffnet man diese NL zum Weihnachtsgeschäft 2014, obwohl die Neueröffnung erst im Mai 2015 erfolgt.

    Warum genau diesen Standort am Römer? Ich schätze mal wegen des Publikumsverkehrs :D, vor allem in der Zeit des Weihnachtsmarkts.
    Zentraler gehts wohl kaum.

    Das neue Stammhaus wird im Juni 2015 begonnen, und soll in der zweiten Hälfte 2016 bezogen werden.
    Man sieht in 2014 erstmals positive Effekte aus dem Werkeln in sozialen Netzwerken. Man gewinnt mehr Kunden : like

    Und die Uhren ?

    Es kommt der schwadde Einsatzzeitmesser EZM 7 S sowie die U212 S E, im Einstiegsbereich die 104 St Sa A, 240 St, EZM 3 F.
    Sowohl Großkunden als auch Fachpresse bestätigten Limitierungen / Sonderserien als allgemeinen Trend der Branche.

    Momentan laufen die produktseitigen Vorbereitungen für zwei Jubiläumsmodelle, da im kommenden Jahr das Unternehmen 55 Jahre alt wird. Die beiden limitierten Sondermodelle werden mit außergewöhnlichen Uhrwerken ausgestattet sein. Das macht mich neugierig. Gleich mal in die Bilanz 2015 guggen :D

    Habe geguggt, werde teure Uhren sein.

    Der Rest wie Marketing-, Fremdarbeiten, Sachbezüge usw bleibt gleich, die Personalkosten steigen nur leicht um 0,2M€, Rückstellungen für Gewährleistungen sind bei 0,7M€.

    So bin geschafft, obwohl neugierig auf 2015 schließe ich für heute.

    Es wird jetzt jedes Jahr so weiter gehen. Analog den Filmen von James Cameron (T2), die sanft starten, dann aber immer wieder auf jede Szene ein Neues & mehr an Spannung drauf legen, genau so wird sich die Sinn Story weiter entwickeln.

    Genug Spannungsbogen ? Ich hoffe doch :D

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

    3 Mal editiert, zuletzt von Ru_di (12. August 2025 um 12:32)

  • : Applaus Mannschaft :YoureTheMan :sensation: :sleeping:

    Gruß

    Selespeed

    Consul de Guinand (Markenbotschafter)
    Calendar Master (Sinn-Forumskalender)
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  • Frisch Gesellen seid zur Hand, heute muß die Glocke werden :D

    Erster Punkt ist der Lagebericht, liest sich wie eine Beurteilung von der (Verkaufs)Front.
    Das BIP ist weiter gewachsen, Konsumausgaben steigen, die Uhrenbranche in Deutschland wächst mit 7,9%.
    Sinn wächst mit soliden 7% und seit 2009 ist man mit 45% gewachsen : like

    Das Umsatz im Ausland ist leicht gesunken, dafür der im Inland mit 13,4% gewachsen. Sinn liefert in 61 Länder.
    Das Rohergebnis steigt mit 9,6% auf 9,8M€, Vorjahr 8,9M€.

    Personalkosten stabil bei 4,1M€, die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 4,2M€ (Vorjahr 3,7M€) steigen deutlich an.
    Bei den Gewährleistungsrücklagen sind wir bei 0,7M€.
    Das neue Headquarter im Bau steht mit 2,2M€ in den Bilanz , Vorräte mit 12,4M€ (Vorjahr 11,7M€), darin enthalten (wie schon einige Jahre vorher) 2,6M€ Fertigerzeugnisse.

    Wer sich also schon seit Tagen fragt, wieviele Uhren Sinn wertmäßig an Lager (und in Depots) hat, der weiß es jetzt.:D
    Durch das gute Ergebnis steigt die Gewinnrücklage wieder auf 4,4M€ (Vorjahr 4M€).
    Kaum verdient man etwas, wird es zurück gestellt. Falsch gedacht, der Nettogewinn liegt bei 0,44M€ zusätzlich zur Rückstellung.

    Im Mai wird die NL Römerberg eröffnet, man ist auf der Baselworld und reduziert die halbe Standfläche. So spart man 0,13M€.
    Hintergrund der Reduzierung sind die Neubauinvestitionen.
    Das Kundenfeedback zur Präsenz ist positiv, es geht also auch kleiner. Die Marketing- & Messekosten bleiben mit 1,25M€ zum Vorjahr allerdings gleich.

    Die restlichen Kosten bleiben gleich oder erhöhen sich mit bis zu 0,1M€.

    Und die Uhren ?

    Sinn brennt ein wahres (und teures) Feuerwerk ab an Neuvorstellungen.

    Die Meisterbund I, in 18 Kt Roségold, zwei Jubiläums 910er, dazu die U1 Camo, die 856-B und eine 556 Jubi. So begeht man das 55. Jubiläum standesgemäß.
    Bei der Meisterbund I baut die SUG fleissig mit. Deren Berichte möchte ich auch mal einsehen, genau wie die von Damasko, Laco, Stowa, Guinand.

    Wird so etwas wie ein tausendseitiges Buch zum risikolosen Geschäft im Bereich Uhren :D (und jeden Tag gibt es eine Seite zum Lesen)

    Sinn trägt ungefähr 1M€ offenen Forderungen mit sich von Jahr zu Jahr. Es scheint also außer mir auch andere zu geben, die auf Rechnung beliefert werden.:D

    Das hätte ich so nicht gedacht, gerade bei Lieferungen in andere Rechtskreise, wird normalerweise mit Vorkasse gearbeitet.

    Jedenfalls rechnet Sinn für 2016 erneut mit einem erneuten Anstieg der Ergebnisse.
    Übrigens befindet sich eine Uhr mit Damaszener Stahl in der Entwicklung.

    Wenn es immer erfolgreich ist von Jahr zu Jahr wirds langweilig. Dann schauen wir mal 2016 an : like

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

  • Versteckt im Bericht finden wir:

    „ Insolvenz des beauftragten Generalunternehmers für den Neubau“
    Das ist zumindest mir neu. Kein geringes Risiko Geld in den Sand zu setzen. Bei Insolvenzen der GU, hat schon mancher private Häuslebauer das schlechte Ende erwischt.

    Um es dem Chronisten nicht zu einfach zu machen, ändert sich die Form des Berichts mal wieder. :D

    Das BIP steigt in 2016 um 1,8%, der deutsche Uhrenmarkt erleidet einen weiter Rückgang.mit 2,8%.
    Analog dazu wächst Sinn mit 3% : like
    In- & Auslandsumsätze steigen mit 3%, man liefert in 63 Länder.

    Das Rohergebnis liegt mit 9,4M€ sanft unter dem Vorjahr von (9,7M€).
    Bei Neubauten auf eigenem Grund & Boden darf man keine Angst vor großen Zahlen haben. So stehen in der Bilanz nunmehr 13,5M€ Verbindlichkeiten.
    Zwei Drittel davon fürs neue Häusle bei den Banken.

    Dabei hat man nicht etwa die gesamte Summe auf einmal aufgenommen, nein der Fuchs hat erst 4M€ geliehen und verbaut und dann nochmals 4M€.
    2016 & 2017 befinden wir uns in der absoluten Niedrigzinsphase für Immobilien Darlehen.
    Ich hoff Sinn hat sich das für 30 Jahre festgeschrieben. Jedenfalls scheint mir der Kauf des Grundstücks noch relativ teuer finanziert, das Gebäude dann allerdings für fast umsonst. :D Zufall ? So wie wir den Ingenieur kennen höchstwahrscheinlich nicht.

    Die Gewinnrücklage steigt auf 4,8M€, erneut 0,4M€ mehr und es bleibt immer noch ein Ergebnis nach Steuern von 0,24M€.

    Richtig wird es nur wenn man es selbst macht scheint mir das Motto des Ingenieurs zu sein.

    „Durch die Insolvenz des für das Bauvorhaben beauftragten Generalunternehmers zum Ende des Jahres 2016, verzögerte sich der Unternehmensumzug.
    Derzeit wird das Bauvorhaben in Eigenregie fertiggestellt.
    Trotz der damit verbundenen einmaligen Herausforderungen prognostizieren wir einen positiven Ertrag für das Jahr 2017 von T€ 200 - 300.“

    Man ist also mit einem leicht blauen Auge davon gekommen : like

    Ich denke wir sind uns einig, so was wie da oben braucht kein Mensch, gestärkt daraus hervor zu gehen, das kann nur der Ingenieur, oder? :D

    Und was ist mit de Uhren ?

    2017 = 20 jähriges Jubiläum des EZM, gefeiert mit der Vorstellung des EZM 12 Luftrettung, Golden Hour usw usw. : like
    Für die Damen wird die Serie 434 mit Q Technologie vorgestellt. Besonderheit, hier strahlt mal garnix ab auf die Trägerin.

    Die restlichen Kosten blieben gleich oder sanken oder stiegen um bis zu 0,05M€.
    Für die Insolvenz des GU wurden 0,225M€ zurück gestellt.

    Heute sind mit beide Berichte schwer gefallen, glücklicherweise befinden wir uns fast auf der Zielgraden :D

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

  • Wie immer starten wir mit dem BIP von 2,2%. Die dt. Uhrenbranche stagnierte allerdings.

    Sinn wuchs um 3% und seit 2013 um 12 %.
    Der Umsatz im Ausland nahm um 18,4% zu, im Inland schrumpfte man 4,3%.
    Man liefert in 71 Länder in 2017. Der Auslandsumsatz ist höher, als im Inland.

    Der Auftragseingang ist besonders erfreulich in 2017, also wahrscheinlich höher als im Vorjahr.

    Jetzt kommen wir zu einem weiteren Hammer in der Sinn Geschichte.
    Das Rohergebnis liegt bei 10,4M€, also eine satte Million höher als in 2016 mit 9,4M€.

    Da muß man lange für stricken, bzw viele Uhren verkaufen.

    Allerdings steigen die Personalkosten auf knapp 4,9M€ (Vorjahr 4,3M€) und die Kosten für betriebliche Aufwendungen auf 4,3M€ (Vorjahr 4,0M€)
    Man rundet die Gewinnrückstellung wieder auf 5,0M€ auf und dann bleiben noc 0,28M€ versteuerter Gewinn übrig.

    Interessant, sind die Zinsen für Gesellschafter Darlehen, 0,3M€ im Jahr. Kann man gut von Leben, selbst in der Schweiz. :D
    Ich gönne es dem Ingenieur und seiner Familie.

    Und die Uhren ?

    Neu kam die Modellfamilie 836 / 936 . Ebenso wurde der neue Schaltrad-Chronograph 910 SRS vorgestellt, welcher auf dem Jubiläumschronographen 910 Jubiläum basiert und mit der sogenannten SRS-Schaltung eine anspruchsvolle Uhrwerkkomplikation, auch bekannt als Flyback, beinhaltet.

    Für die Freunde limitierter Editionen wurde das limitierte Modell 103 Sa B E vorgestellt.

    Wir sind jetzt in Jahren nicht mehr weit davon entfernt, daß es richtig abgeht bei Sinn. Andererseits es geht ja schon schön ab.
    Es kommen regelmäßig sehr teure Uhren neu ins Portfolio. Damit meine ich die 910er, 1.1er, 717, Serie 206.
    Ich schätze weiterhin, daß der Rohgewinn pro Uhr, in der 4-5K€ Klasse, bei 50% liegt. Dazu spekulieren wir mal wenn ich in 2023 angekommen bin. Schwarmintelligenz und so. Natürlich nur wenn Ihr wollt :D

    Zusätzlich erkennt Sinn anhand der 104 Verkäufe, daß 41mm ein Sweetspot im Markt ist und weiter wachsen wird.

    Leider haben sich in der neuen Form des Geschäftsberichts, die schönen Aufsplittung nach Rüskstellung für Gewährleistung, Lizenzkosten usw verabschiedet.
    Eine prozentuale Errechnung von Gewährleistung gegen Umsatz ist nicht möglich.

    Stattdessen finde ich jetzt den Umsatz pro Mitarbeiter mit 0,186M€ (Vorjahr 0,195M€ ), sowie die Umsatzrendite von 6,8%.
    Ihr erkennt, so 100 angenommene Mitarbeiter plus 20 bis 30 halbe da Teilzeit. Kurz den kopfinternen Rechner anwerfen und wir kennen den Umsatz.
    Das überrascht mich ziemlich.

    Na ja, irgendwas iss ja imma :D

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

  • Das Wichtigste zuerst.

    Sinn wächst 2018 in den ersten fünf Monaten 20% zum Vorjahr (YoY). In 2019 wächst man mit 6%, der dt. Uhrenmarkt stagniert währenddessen und das BIP geht auf 1,5% herunter.

    Der Auslandsumsatz steigt um 16,8%. Bloß wo ? :D. USA, UK, Japan. Ich tippe auf USA, weiß es aber nicht.
    In 2018 liefert man in 63 Länder.

    Das Vorratslager mit 9M€ unverändert, Fertigerzeugnisse steigen aber auf 3M€ (Vorjahr 2,5M€)

    Man führt Anzahlungen auf Bestellungen ein, bilanziert mit 1M€, gut für den Cash-Flow. Hätte man auch früher drauf kommen können :D

    Tatsächlich ist das Ziel eines Unternehmens immer die Zahlung des Kunden auf der Bank zu haben, bevor man die Lieferanten bezahlt.
    Das wäre dann positiver Cash Flow.

    Ob einem dies gelingt, hängt von vielen Faktoren ab. Skonto ist einer, gilt für Einkauf wie Verkauf. Anzahlungen ein anderer, Lieferzeiten uvm.

    Jetzt ist der Lagerumschlag bei Sinn nicht grade Zwölf, man verkauft auch nicht immer grade das, was neu ins Roh- oder Fertiglager kommt.
    Noch kann ich mir vorstellen, daß die Fertigerzeugnisse an Lager mittels des Monats mal 6M€ sind und dann wieder auf Plan sinkt.

    Außerdem gelten im Ausland auch mal längere Zahlungsziele, selten Kürzere. Insofern ist das mit der Anzahlung eine richtig gute Idee, die man Ausbauen sollte.

    Schön ist jedenfalls, daß man seit 2009 seine Zahlen präsent hat und Maßnahmen ergreifen kann und tatsächlich ergreift.

    Es ist weiterhin von Sonderprojekten mit bedeutenden ausländischen Partnern erstmals die Rede.
    Was fällt Euch dazu ein ?

    Die U1 BLU in UK, Japan natürlich, die machen ja ständig was Neues. Pop Kultur halt, auch mit Sinn :D

    Unn de Kohlen, wass iss mit de Kohlen ?

    Ja lieber Bud Spencer, das Rohergebnis steigt auf 10,9M€ (Vorjahr 10,4M€)
    Personal 5,3M€ (4,9M€) und betrieblicher Aufwand 4,2M€ (4,3M€)

    Und ja man erhöht die Gewinnrückstellung auf 5,4M€. Merscht woss, wir sind bald wieder bei dem Wert im Füldchen, bevor man in 2014 Grund & Boden für anderthalb Mios erworben hat und dann für Acht Mios ein Gebäude drauf gebaut hat.

    Nettogewinn 0,1M€, das würde als AG oder in Händen von Heuschrecken, so niemals durchgehen.
    Der Ingenieur macht das ja nicht, um das Geld später aus der GmbH zu ziehen. Nehme ich jedenfalls stark an.

    Wir erinnern uns an den ersten Beitrag, in DreiundZwanzig sind es 11M€ verzinste Gewinnrückstellung.
    Sinn könnte ein Jahr garnix machen, Siesta von morgens bis abends und die Firma würde immer noch existieren und es wäre noch was übrig.

    Der Wille, der dazu gehört, ich weiß nicht ob ich ihn hätte. Mein Lebenswerk so zu hinterlassen, daß sich niemand Sorgen machen muß.
    Ich glaube, mit dem was ich bis jetzt geschrieben und gelesen habe, würde ich genau so weiter machen.

    Nur der Ingenieur, der muß die hundert erreichen, wegen des Inputs für neue Uhren, gell :D

    Bevor es völlig mit mir durchgeht, weil ich jetzt auch von dem Menschen Dipl. Ing. Lothar Schmidt fasziniert bin, ein paar Sätze zu:

    Unn was iss mit de Uhren ?

    Fokus sind die Finanzplatzuhren gelegt, die vor 20 Jahren vorgestellt wurden.
    Bestehend aus dem Modell 6012 und die beiden limitierten Modelle 6012 Roségold Jubiläum und 6099 B aufgelegt.

    Eine weitere Reminiszenz an die Vergangenheit, stellen die beiden neuen Taucherchronographen 206 ARKTIS II und 206 St Ar dar.
    Für die Freunde limitierter Editionen wurde das Modell 104 St Sa G in einer Auflage von 500 Uhren vorgestellt; das Modell ist bereits ausverkauft, was den Erfolg der umfangreichen Einstiegs-Modellreihe 104 erneut bestätigt.

    Und damit bin ich für heute ferdisch. Ich kann Euch sagen, morsche gehts weiter richtig ab : like

    PS Da verändert sich die Sicht doch etwas, nicht wahr?
    Dreizeigers für drei Kilos, SZ01 für fünf Kilos, alles viel zu teuer, früher war alles billiger.
    Wir vestehen jetzt ein wenig, warum dies alles so laufen mußte.

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

    3 Mal editiert, zuletzt von Ru_di (13. August 2025 um 18:36)

  • Ich weiß nicht ob es den Beitrag des Jahres noch gibt Gruebeln , komisch das mir das in den Sinn kommt .

    Manche, oder evtl. auch alle, zumindest deutsche Händler, können Stand meines Wissens seit mindestens 2022 Uhren in unbegrenzter Anzahl ( natürlich nicht Open end ) auf Lager ordern ohne diese bis zum Verkauf bezahlen zu müssen. Davon ausgenommen sind wohl limitierte Modelle.
    Taucht das in irgendeiner Form in den Zahlen auf ?
    Das wiederum wirft die Frage auf wieviel verkaufsfertige Uhren sind lagernd ?

    Schöne Grüße aus dem Münsterland Top1
    Christian

  • 2,5 bis 3M€ Lagerwert ist verkaufsfähig. Stückzahl müßte ich raten.

    Die Konsignationslagerbestände sind nicht aufgeführt. Sie sind weiterhin bilanziert im normalen Lagerwert, aber halt nicht verkäuflich ab Sinn Lager, da nicht vor Ort.

    Wie lange die Lagerdauer sein darf unberechnet, würde mich auch sehr interessieren. (90/180/360 Tage)

    Das sind ja wahrscheinlich Einkaufswerte in der Bilanz, also nicht der VK.

    Es wäre hoch interessant zu wissen, zu welchem Preis die fertige Ware liegt. Inklusive aller variablen Kosten, oder sogar mit fixem Anteil.
    Das werden wir aber nicht herausfinden können anhand der Zahlen.
    Eine 104 hat sicher eine andere Deckung als ein EZM 1.1

    Ich weiß, daß Sinn irgendwann berechnet mittlerweile.
    So kommt es, daß man manchmal noch neue Sinn’s finden kann, die schon nicht mehr direkt bei Sinn erhältlich sind.

    Es gab irgendwann ein neues Warenwirtschaftssystem. Kommt glaube ich noch, sind ja noch ein paar Jahre.
    Da kann man wohl im System sehen, wo welche Uhr liegt.
    Vorher vermute ich eine Excelliste. Es mußte auf jeden Fall immer telefoniert werden.

    Schöne Herausforderung, auf unberechnete Ware die Kontrolle zu behalten. Zumal ohne Rechnung jede Transportversicherung sagt: Nein Danke!
    Im Kreditlimit des Depots, verringert diese Ware auch nicht das Kreditlimit.

    Da gehört schon viel Vertrauen und Kontrolle dazu. Muß sicherlich auch vor Ort ab und zu kontrolliert werden, durch den Außendienst eventuell.

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

  • : yourock : dankeschoen

    Gruß

    Selespeed

    Consul de Guinand (Markenbotschafter)
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    Stefan alias Selefan alias Sele-Blue alias Han-Sele alias For-Sele alias Cir-Sele^^
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