Bei allem Verständnis für Kritik möchte ich aber dennoch mal darauf hinweisen, daß ja niemand gezwungen wird, sich eine UX Sansibar, eine U1 Weiß o. ä. zu kaufen. Mir persönlich gefallen diese Uhren auch nicht, ich werde mir daher keine davon kaufen. Punkt.
Aber wie gesagt: niemand wird gezwungen, sich eine Uhr zu kaufen, die ihm nicht gefällt. Und ich finde es auch nicht wirklich fair, einen Hersteller jetzt pauschal zu verdammen, wenn er auch Uhren auf den Markt bringt, die einem kleinen harten Kern von Fans der Marke nicht gefallen.
Ich habe noch nie von Trägern der Rolex Submariner gehört, daß sie ihre Uhren am liebsten wegschmeißen und der Marke mit dem Krönchen pauschal den Rücken kehren würden, bloß Rolex einem (oder mehreren) afrikanischen Despoten oder orientalischen Potentaten zuliebe eine goldene Uhr mit brilliantverkrustetem Gehäuse und Zifferblatt und Leopardenfell-Armband auf den Markt gebracht hat. Oder wegen ähnlicher Geschmacklosigkeiten, na ja, zumindest empfinde ich Uhren wie das Modell "Afrikanischer Diktator" als solche.
Man sollte also nicht mit zweierlei Maß messen, sondern statt dessen ein gewisses Augenmaß bewahren.
Ich habe gerade mal den Rolexkatalog von 2008 durchgesehen. Es ist sicherlich richtig, dass u.a. die 116598 SACO Oyster Perpetual Cosmograph Daytona in Leopardenfelloptik für einen bestimmten Kundenkreis bestimmt ist.
Aber ich finde auf den Zifferblättern nicht Zusätze wie "Mufti X oder Sansibar". Da liegt der Unterschied.
Ich war und bin ein absoluter Fan von Sinn-Uhren. Leider hat sich die Modellpolitik in eine Richtung entwickelt, die mir die Lust zum Kaufen raubt. Modelle wie die o.g. oder Sondermodelle Robert, Hubschrauber etc. haben der Wertigkeit der Sinnuhren erheblich geschadet.
Die Preispolitik ist zwar auch ein Negativfaktor, aber welche Uhrenmarken kann man da ausnehmen.
Ich kenne hier in Hamburg vom Uhrentreff oder Uhrenmessen einige Sammler und Interessierte. Entweder kaufen Sie ältere Modelle oder sie kaufen jetzt andere Marken.
Ich würde mich freuen, wenn Herr Schmidt seine innovativen Ideen (die U-Serie gehört auch dazu) fortsetzt und die Werbeuhrenproduktion überdenkt. Ich hatte vor Jahren bei meinem einzigen Treffen mit Herrn Schmidt in Hamburg (Vorstellung Neuerscheinungen) den Eindruck gewonnen, dass er mit Leidenschaft Uhren entwickelt (alte IWC-Leidenschaft).
Also widme ich mich meiner alten Sinn-Zeitmesser und der Benthos, Dreadnought und neuerdings auch der Seiko Tuna (alt).
Beste Grüsse
Uwe