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Heute in der Tageszeitung

  • Speedmaster72
  • 11. Januar 2020 um 12:19
  • Ru_di
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    • 18. Juli 2024 um 18:17
    • #41

    Danke Christian

    Ich bin ja normalerweise solchen Dingen gegenüber wenig empfindlich und für den einzelnen Arbeitnehmer ist es auch sicher schwierig.

    Aber warum müssen Absatzprobleme sozialisiert werden ?

    Ich würde keinem Unternehmen, KAG geben das einen Ebit höher als den Leitzins hat.

    Statt Gewinne in fetten Zeiten immer nur zu privatisieren, könnte man ja durchaus mal was für schlechte Zeiten beiseite legen MÜSSEN.

    Sorry bin heute etwas angefressen :(

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

    Expect no quarter, expect no mercy, expect total hell

  • Unruh
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    Über mich

    <p>&lt;p&gt;&amp;lt;p&amp;gt;&amp;amp;lt;p&amp;amp;gt;&lt;span style="font-family: Comic Sans MS, sans-serif"&gt;Wohnort Frankfurt. Kenne die Firma Sinn und Helmut Sinn seit vielen Jahren. &lt;/span&gt;&amp;amp;lt;/p&amp;amp;gt;&amp;lt;/p&amp;gt;&lt;/p&gt;</p>

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    • 18. Juli 2024 um 20:40
    • #42

    Sehr interessanter Artikel. Danke fürs Teilen!

  • Watch the watchmen
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    • 18. Juli 2024 um 21:24
    • #43
    Zitat von Ru_di

    … durchaus mal was für schlechte Zeiten beiseite legen MÜSSEN.

    „Jeder hat das Recht, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, aber niemand hat das Recht, anderen seine Entscheidung aufzuzwingen.“ Nur mal so, weil ich gerade zum 'runterkommen Rand am lesen bin ;)

    A nosotros, sedentarios indiferentes a la moda, nada nos divierte más que el galope jadeante de los progresistas rezagados.

  • Ru_di
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    • 18. Juli 2024 um 22:05
    • #44

    Sag das mal dem Staat, ach so warte, das sind ja wir :D

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

    Expect no quarter, expect no mercy, expect total hell

  • SnowfaceK
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    • 19. Juli 2024 um 22:02
    • #45

    Gerne lasse ich mich korrigieren, aber vermutlich gelten ja in der Schweiz anderer Gesetze.

    Mit der sehr komfortablen Rückversicherung des Staatssäckels durch die Bankgeschäfte, die in diesem Land laufen dürfen, können halt schneller „Rettungsschirme“ aufgespannt werden als anderswo. Unternehmer und Arbeitnehmer freuen sich und „die Banken“ dürfen dafür weitermachen….

    Oder habe ich da einen Denkfehler?

    Ihr habt die Uhren - wir haben die Zeit

    (Afghanisches Sprichwort)

  • Christian_60
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    LC 010 - Confoederatio Helvetica
    • 20. Juli 2024 um 00:14
    • #46

    Also hier ist es so, dass das Kurzarbeitsentgelt (KAE) durch die Arbeitslosenversicherung
    (ALV) gezahlt wird, in die jeder Arbeitnehmer automatisch einzahlt. Der Staat
    (oder besser „Bund“),der im Übrigen finanziell auch in der Schweiz auch nicht auf
    Rosen gebettet ist, hat damit primär nichts zu tun. Was hierzulande wesentlich andersi ist,
    als in D, ist die finanzielle Selbstständigkeit der Kantone. Da gibt es zum Beispiel sehr reiche
    Kantone, wie z.B. Zug, die mit niedrigen Steuersätzen große Unternehmen (die dann da ihre
    Gewinne versteuern)anlocken (z. B. Glencore, Nestle, Hapimag, Siemens, Partners Group,
    Porsche Schweiz etc, etc,), was dann auch positive Effekte für die „normalen“ Einwohner hat.
    Man zahlt hier die Bundessteuer, die eben, wie der Name schon sagt, an den Bund geht für
    dessen hoheitliche Aufgaben, und die kantonalen Gemeindesteuern, die für jede Gemeinde
    unterschiedlich sind - je nachdem, wie die Gemeinde wirtschaftet und was für Einkünfte sie erzielt.
    Aber ähnlich wie in D den Länderfinanzausgleich gibt es auch hierzulande einen finanziellen
    Ausgleich zwischen „reichen“ und „armen“ Kantonen.
    Aber da könnte man stundenlang drüber debattieren….

    Gruss

    Christian :hatoff:

    Niveau ist keine Creme und Stil nicht das Ende eines Besens.

    3 Mal editiert, zuletzt von Christian_60 (20. Juli 2024 um 00:57)

  • Christian_60
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    • 20. Juli 2024 um 12:02
    • #47


    Die Migros der Uhrenindustrie

    Die Swatch Group stagniert seit Jahren und baut Arbeitsplätze ab

    Markus Städeli

    Nein, die Swatch Group schafft keine Jobs mehr. Im Gegenteil: Der nach Stückzahlen grösste Uhrenhersteller der Schweiz reduziert Stellen – obwohl er sich gerne als Hüter des hiesigen Werkplatzes aufspielt. Tatsache ist, dass der Uhrenkonzern per Ende 2023 weniger Mitarbeiter beschäftigte als noch vor zehn Jahren. Konkret sind 2000 Stellen verschwunden. Auch der Umsatz lag 2014 eine Milliarde Franken höher, und über den Aktienkurs wollen wir an dieser Stelle gar nicht reden.

    Besser wird es nicht. Der Halbjahres-Betriebsgewinn, der am Montag bekanntgegeben wurde, lag um sage und schreibe 70 Prozent unter dem Vorjahr. Die Swatch Group betonte: Dieses Resultat sei kurzfristig nur darum so negativ, weil die Produktionskapazitäten bewusst aufrechterhalten würden und man auf Entlassungen verzichte.

    Minus tausend Stellen

    Doch an der späteren Telefonkonferenz kam aus, dass seit Dezember nicht nur weitere 250 Stellen abgebaut wurden, wie im Halbjahresbericht offiziell ausgewiesen wird. Sondern dass auf einer Vollzeitbasis sogar tausend Stellen verschwanden, wenn man auch noch die rund 800 Temporärangestellten in der Produktion berücksichtigt, auf deren Dienste die Swatch Group nun verzichtet. Der Uhrenhersteller produziert zunehmend auf Halde. Seine Material- und Warenlager sind randvoll und weisen einen Rekordwert von 7,7&nbsp;Milliarden Franken auf. Wo es an Nachfrage fehlt, braucht man natürlich auch keine Nacht- oder Wochenendschichten mehr zu organisieren.

    Es ist gewiss keine Schande, dass bei der Swatch Group Stellen verschwinden, bei anderen Schweizer Industrieunternehmen ist das gang und gäbe. Zum Imageproblem wird das jedoch, wenn sich die Hayeks partout als Patrons alter Schule darstellen wollen. Und weil Konkurrenten wie etwa die Richemont Group – zu der Marken wie Cartier, Jaeger-Le Coultre oder Montblanc gehören&nbsp;– mehr Mitarbeiter beschäftigen denn je.

    Luxusgütergruppen wie LVMH, Hermès, Kering oder Moncler, die zum Teil ebenfalls Uhrenmarken führen, haben sogar im grossen Stil Stellen geschaffen. Dieses Jobwunder hat einen Grund: Der erfolgreichste Industriezweig des alten Kontinents ist bezeichnenderweise jener, der die Nostalgie nach grossartigen, aber vergangenen Zeiten bewirtschaftet. Die Frage ist, wieso die Swatch Group nicht von diesem Megatrend profitieren kann. Natürlich hinkt der Vergleich mit Richemont. Die Genfer Gruppe ist nicht ausschliesslich im Uhrengeschäft tätig und auch viel stärker im boomenden Luxusmarkt vertreten als Swatch. Doch ist eine solche Positionierung nicht gottgegeben – wie die Swatch Group übrigens 2013 mit ihrem Kauf des amerikanischen Juweliers Harry Winston selbst demonstrierte. Die Zürcher Kantonalbank schätzt, dass der Anteil dieses Luxus-Brands am Konzernumsatz der Swatch Group von damals 3 auf heute 11 Prozent gestiegen ist: Harry Winston boomt.

    Die Swatch Group ist schuldenfrei und hätte so jeden Spielraum, weitere Zukäufe in vielversprechenden Marktsegmenten zu tätigen. Bloss ist das gar nicht nötig, besitzt sie doch zwei Luxusmarken mit grossem Potenzial: Breguet und Blancpain. Beide hätten das Format, die Champions League der Branche anzuführen, die stattdessen von Brands wie Audemars Piguet oder Patek Philippe dominiert wird. Das oberste Preissegment bei Schweizer Uhren wächst dynamisch, ausser bei der Swatch Group.

    Das Problem sei, so Brancheninsider, dass Breguet und Blancpain seit zwei Jahrzehnten vom Familienmitglied Marc Hayek geführt würden, der sich dieser Aufgabe nicht gewachsen zeige oder schlicht andere Interessen habe. Sicher ist, dass die Konkurrentin Richemont, unter deren Dach zum Beispiel die Luxusmarke Vacheron Constantin die Milliardenumsatzgrenze geknackt hat, bestimmt etwas aus diesen beiden Super-Brands zu machen wüsste.

    Zudem bleibt die Swatch Group mit Omega, die preislich tiefer positioniert ist als Breguet und Blancpain, auf ewig im Schatten der ungleich erfolgreicheren Rolex. Der unbestrittene Branchenleader versteht es meisterhaft, seine massenproduzierten Zeitmesser als begehrenswerte Exklusivitäten zu positionieren. Rolex gelingt damit aus Marketingsicht eine Quadratur des Kreises: Das ist Stoff für Fallstudien in jedem MBA-Lehrgang. Vor allem aber könnte sich die Swatch Group davon ein Stück für ihren grossen Brand Omega abschneiden.

    Stattdessen verwässert sie diese Marke und auch jene von Blancpain mit einem Co-Branding mit Swatch: Es handelt sich um einen einseitigen Imagetransfer von zwei teuren Brands zu einer Billigmarke. Und zu einem Segment, das keine grosse Zukunft haben kann. Denn in dieser Preisklasse geben Apple, Garmin, Samsung oder Google den Ton an. Träger ihrer Smartwatches wollen Schlaf, Training oder den Monatszyklus tracken und betrachten ihre Uhr als Fortsatz des Handys. Da vermag natürlich weder Swatch noch Tissot mitzuhalten.

    In der Vergangenheit gefangen

    Könnten die Bieler nicht eine Kooperation mit den Tech-Konzernen suchen, im Sinne von «If you can’t beat them, join them»? Oder dem Einsteigersegment einfach weniger interne Ressourcen zukommen lassen? Schliesslich hat der Uhrenkonzern auch in der Mittelklasse noch viel Potenzial – Longines etwa ist ebenfalls ein Milliarden-Brand. Doch eine solche Priorisierung – eine Kernaufgabe jeder Konzernleitung – würde bedingen, dass man über seinen Schatten springt. Und das scheint für die Hayeks schwierig. Ihre Beharrlichkeit und ihr Mut, gegen den Strom zu schwimmen, waren lange eine Tugend. Mittlerweile aber sprechen Swatch-Aktionäre von Starrsinn. Das gilt auch in Bezug auf den Absatzmarkt China, der für die Swatch Group mit einem Drittel des Umsatzes ein Klumpenrisiko darstellt. In den Jahren 2008 bis 2013 war der Grossraum China sogar noch wichtiger und sorgte für einen wahren Geldsegen. Aber seither sind die Exporte ins Reich der Mitte rückläufig, und das ist nun doch schon eine Weile. Im desaströsen ersten Halbjahr machte sich das Klumpenrisiko China besonders negativ bemerkbar.

    Gewiss, China wird immer wichtig bleiben. Aber wäre es angesichts des Handelskriegs, des demografischen Niedergangs und der politischen Regression in China nicht angezeigt, die Diversifikation der Absatzmärkte schneller voranzutreiben? Auch hier scheint die Swatch Group in der Vergangenheit gefangen. Der Geist des verstorbenen Firmengründers Nicolas Hayek ist allgegenwärtig. Sein Erbe wird zu Recht grossgeschrieben, so wie jenes von Duttweiler bei der Migros. Doch auch beim Detailhändler zeigte sich jüngst, dass die Nachfolger das Vermächtnis verwässert haben. Just, weil sie mehr in der Vergangenheit als in der Gegenwart leben.

    Geblieben ist bei den Hayeks weniger Gründergeist als eine sorgsam kultivierte Ablehnung von Konventionen und die stilisierte Feindseligkeit gegen die Finanzmärkte. Dazu gehört etwa, dass man die Börsenregeln sehr weit auslegt. Jede normale Firma hätte schon im Vorfeld zur Veröffentlichung von so schlechten Halbjahreszahlen eine Gewinnwarnung publiziert – es war ja klar, dass der Aktienkurs stark sinken würde.

    Bei der Swatch Group hingegen hält man das nicht für nötig, da man punkto Gewinnmargen keine internen Ziele habe, geschweige denn solche gegen aussen kommuniziere. «Für die sogenannten Erwartungen der Finanzgemeinde sind wir also nicht verantwortlich. Deshalb gibt es keinen Grund für eine Ad-hoc-Mitteilung», gibt die Medienstelle Auskunft. Ein konsternierter amerikanischer Fondsmanager hat diese Woche bei der NZZ-Redaktion angerufen, um sich darüber zu informieren, wieso das Swatch-Management hartnäckig an Dingen festhalte, die sich offensichtlich nicht bewährten. Beim Uhrenhersteller selbst bekommen Investoren offenbar schon lange keine Antworten mehr auf ihre Fragen.

    Realitätsverweigerung

    Diese Realitätsverweigerung jedoch belastet den guten Ruf der Hayek-Familie zunehmend. Dabei steht ihr anhaltendes Verdienst für die Gesamtbranche ja ausser Frage: «Gäbe es keine Swatch Group, würde die Gefahr bestehen, dass der ganze industrielle Unterbau der Schweizer Uhrenindustrie massiv verkleinert würde», bringt es die Zürcher Kantonalbank in einer Unternehmensstudie auf den Punkt. Ein naheliegender Befreiungsschlag wäre, sagen Marktbeobachter, dass die Hayeks ihre Firma von der Börse nähmen, die sie scheinbar so abgrundtief hassen. Aber auf deren Klaviatur sie dennoch gerne spielen.

    Nach dem Kurseinbruch am 15. und 16. Juli haben Mitglieder der Geschäftsleitung der Börse den Kauf von Swatch-Aktien im Wert von 30 Millionen Franken gemeldet – zuvor jedoch kam es zu mehreren Veräusserungen durch das Management, zuletzt noch am 12. Juni.

    Aus dem E-Paper der NZZ vom 20.07.2024

    Gruss

    Christian :hatoff:

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    • 21. Juli 2024 um 10:45
    • #48

    Bei 'Hayek' springt bei mir sofort der hier an: „Klug zu sein bedeutet, entsprechend der jeweiligen Situation und den konkreten Daten zu handeln und nicht nach einem System oder aus passivem Gehorsam gegenüber einer Norm oder Pseudonorm …“. Aber das ist ja ein anderer . . .

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  • Ru_di
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    • 21. Juli 2024 um 12:12
    • #49

    Schönes Zitat WtW

    Mir fiel im Zusammenhang dazu ein: Insanity is doing the same thing over and over again and expecting different results

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

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    • 21. Juli 2024 um 16:46
    • #50
    Zitat von Ru_di

    … Insanity is doing the same thing over and over again and expecting different results

    Jo Ru_di, ich weiß – aber manchmal jucken einfach die Finger und müßen an der Tastatur gekratzt werden . . .

    A nosotros, sedentarios indiferentes a la moda, nada nos divierte más que el galope jadeante de los progresistas rezagados.

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    • 2. September 2024 um 10:53
    • #51

    Uhrenexporte nach China brechen ein

    Schweizer Uhren verkaufen sich weniger gut als auch schon – was ist der Grund?

    Andrea Martel, Genf

    In der Schweizer Uhrenindustrie dominieren derzeit die Minuszeichen. Seit Februar liegen die Exporte spürbar unter dem Vorjahresniveau. In den ersten sieben Monaten des Jahres exportierte die Branche Uhren und Werke im Wert von insgesamt 15,2 Milliarden Franken, was einem Rückgang von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Steckt die Uhrenbranche in einer Krise?

    Eine Gelegenheit, den Puls der Branche zu fühlen, gab es jetzt in Genf, wo bis diesen Montagabend die Uhrenmesse Geneva Watch Days stattfindet. Für Georges Kern, CEO der Uhrenmarke Breitling, ist der Fall klar: «Mindestens 50 Prozent des Exportrückgangs haben nichts mit einer Krise zu tun. Es handelt sich vielmehr um eine Normalisierung der Situation.»

    Kern verweist darauf, dass die Konsumenten in der Pandemie überdurchschnittlich viel für Uhren ausgaben, weil sie nicht reisen konnten. Für den Rest des Rückgangs sind laut Kern die hohen Zinsen und geopolitische Konflikte verantwortlich, die das Konsumklima belasten. «Wir leiden auf hohem Niveau», hält er fest.

    Auch der Bulgari-Chef Jean-Christophe Babin betont: Ein Minus von 2,4 Prozent sei kein Grund zur Besorgnis. Die Kunden überlegten länger vor einem Kauf, entschieden sich dann aber oft für höherpreisige Produkte. Die gute Entwicklung an den Börsen stütze die Konsumlust bei den wohlhabenden Käufern.

    Das Problem ist laut Babin nicht die Uhrenindustrie, sondern China. Wegen der geplatzten Immobilienblase geht es dort sowohl der Realwirtschaft als auch den Aktienmärkten schlecht. Während die Börsen weltweit in den vergangenen drei Jahren deutlich zugelegt haben, verlor der Leitindex in Schanghai 20 Prozent.

    Dies verunsichere die dortigen Konsumenten erheblich, sagt Babin: «In der westlichen Welt sind wir das Auf und Ab der Börsen und Immobilienmärkte gewohnt. Junge Chinesen, die typischen Käufer westlicher Luxusartikel, erleben aber derzeit erstmals, dass es wirtschaftlich bergab geht.»

    Anderswo läuft das Geschäft

    Die Verunsicherung in China zeigt sich eins zu eins in den Statistiken. Laut der Fédération Horlogère sind die Exporte nach Festlandchina und Hongkong seit Jahresbeginn um rund 20 Prozent eingebrochen. Weil es sich um den zweit- und den drittgrössten Markt handelt, zieht dies die gesamte Statistik ins Minus.

    Fast überall sonst auf der Welt steigt die Nachfrage nach Schweizer Uhren. Besonders starke Zuwächse verzeichnen Mexiko (+20 Prozent von Januar bis Juli 2024), Südkorea (+12 Prozent), Indien (+20 Prozent) oder Japan (+11 Prozent), wobei in Japan der Boom trotz schwachem Yen zustande kam.

    Besonders relevant: Auch die USA, der wichtigste Exportmarkt für Schweizer Uhren, entwickeln sich weiterhin positiv (+5 Prozent). Laut dem Breitling-CEO Kern ist dieser Markt noch längst nicht gesättigt: Gut mit Ladengeschäften erschlossen seien bis jetzt vor allem die Ost- und die Westküste. Dazwischen – von Texas über Tennessee bis Ohio – gebe es noch viel Potenzial.

    Besonders leiden derzeit jene Uhrenmarken, die in China stark engagiert sind. Dazu gehören etliche prominente Namen aus den Markenportfolios von Richemont, LVMH und der Swatch Group. Ihr China-Umsatz ist laut Brancheninsidern teilweise um mehr als 50 Prozent eingebrochen, also deutlich stärker als die Exporte.

    Das Problem dieser Marken liegt darin, dass sie ihr China-Geschäft in den vergangenen Jahren teilweise übermässig forcierten, weil sie die Nachfrage überschätzten. Während der Boomjahre waren Uhren von Rolex, Patek Philippe oder Audemars Piguet teilweise kaum erhältlich, so dass einige Kunden auf andere Marken auswichen. Nun, da sich die Wartefristen bei den Top 3 reduziert haben, fällt ein Teil dieser Kunden weg.

    Existenzielle Sorgen müssen sich diese Marken jedoch nicht machen. Sie gehören finanzkräftigen Gruppen an und können eine Flaute gut durchstehen. Von Entlassungen und anderen drastischen Personalmassnahmen ist denn bei den Uhrenmarken auch kaum die Rede. Kleinere Marken haben teilweise Kurzarbeit eingeführt, wie in Genf zu erfahren war. Zudem würden befristete Arbeitsverträge nicht erneuert. Diese sind in der Uhrenbranche weit verbreitet.

    Zulieferer leiden am stärksten

    Problematisch ist die Situation vor allem für die Zulieferer, denn nicht alle Marken behandeln ihre Partner so gut wie Rolex. Branchenvertreter erzählen von Marken grosser Gruppen, die ihre Aufträge von heute auf morgen stoppten und per Telefon nicht mehr erreichbar seien. Dabei handelt es sich um die gleichen Marken, die ihre Zulieferer vor einigen Monaten noch beknieten, ihre Kapazitäten auszuweiten.

    Aber selbst bei den Zulieferern gilt: Die derzeitige Situation ist nicht aussergewöhnlich. Das Auf und Ab gehört bei der Uhrenindustrie dazu, das weiss jeder in der Branche. Und: Es ist grösstenteils hausgemacht. Branchenvertreter geben es im privaten Gespräch auch offen zu: «Wir lernen nie. Jedes Mal, wenn es gut läuft, produzieren wir auf Hochtouren und bauen unsere Kapazitäten aus. Und sobald es kehrt, fängt das Jammern an.»

    Ein unangenehmes Déjà-vu löst etwas anderes aus: Vertreter von Uhrenmarken berichten, dass sie derzeit wieder von Graumarkthändlern kontaktiert würden, die fragten, ob sie «überschüssige Ware» hätten. Diese Händler erhalten die Uhren für einen Bruchteil des Preises und verkaufen sie dann mit guter Marge, aber weit unter dem normalen Ladenpreis an Endkonsumenten.

    Ob diese Graumarktspezialisten nur bluffen, wenn sie sagen, sie seien ausser mit zehn Herstellern mit sämtlichen grösseren Uhrenmarken im Geschäft, ist schwer abschätzbar. Sicher ist, dass der Graumarkt bei Produkten, bei denen der Konsument vor allem auch den Wert der Marke zahlt, schädlich ist. Luxusmarken, die nicht preisstabil sind, verlieren an Attraktivität. Offenbar wird wieder einmal ein langfristiger Schaden in Kauf genommen, um kurzfristig die Zahlen zu verbessern.

    Das ist umso bedauerlicher, als die Zukunft der Schweizer Uhrenbranche keineswegs düster ist. Bereits im Juli lagen die Exporte wieder mit 1,6 Prozent im Plus. Schwächere Vergleichszahlen des Vorjahres tragen dazu bei, aber positiv ist das trotzdem. «Ich bin hundertprozentig überzeugt davon, dass sich der Markt wieder erholt», sagt Georges Kern. Denn der Markt für Luxusgüter sei langfristig ein Wachstumsmarkt. «Sonst wäre ich schon lang ein einer anderen Branche.»

    Aus dem E-Paper der NZZ vom 02.09.2024

    Gruss

    Christian :hatoff:

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  • Christian_60
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    • 17. September 2024 um 09:23
    • #52


    Die Uhrenbranche muss nachjustieren

    Die Nachfrage nach Schweizer Luxusuhren hat sich deutlich abgeschwächt. Für die Hersteller ist es ein guter Moment, um ihre Preispolitik zu überdenken, die Kundenorientierung zu stärken und auf nachhaltiges Wachstum zu setzen. Von Andrea Martel

    Nach drei Jahren des Höhenflugs sind die Schweizer Uhrenhersteller unsanft auf dem Boden der Realität gelandet. Die Nachfrage nach Luxusuhren, die durch die Pandemie stark gestiegen war, hat sich deutlich abgeschwächt – vor allem in China, aber auch in Teilen Europas und im Nahen Osten. Es gibt zwar auch stark wachsende Märkte wie Mexiko oder Indien, und die wichtigste Exportdestination, die USA, zeigt ebenfalls noch keine Ermüdungserscheinungen. Doch Tatsache ist: Die fetten Jahre sind vorbei.

    So schwierig die derzeitige Situation sein mag – eine Krise ist es nicht. Eher eine Rückkehr zur Normalität. Denn was die Branche in den vergangenen drei Jahren erlebt hat, war schlicht aussergewöhnlich. Insofern dürfte die Abkühlung der Branche sogar eher nützen als schaden. Der allzu grosse Erfolg hat dazu geführt, dass so manche Uhrenmarke die Bodenhaftung verloren hat. Je früher dieser Kurs korrigiert wird, desto besser.

    Zunächst jedoch gilt es, die Abschwächung zu überstehen. Top-Marken wie Rolex oder Patek Philippe bemerken davon wenig. Für sie bedeutet weniger Nachfrage bis jetzt in erster Linie, dass die Wartelisten für ihre Uhren kürzer werden. Aber das Gros der Hersteller – in der Schweiz gibt es schätzungsweise 250 Marken – bekommt den Nachfragerückgang deutlich zu spüren.

    Starker Franken als Bürde

    Chefs von Uhrenfirmen berichten von Händlern, die im Frühling auf der Genfer Uhrenmesse

    Watches and Wonders noch euphorisch bestellt hatten und sich nun plötzlich weigern, diese Aufträge zu bestätigen. Der Grund: Ihre Lager sind voll, und solange das so bleibt, können sie keine neuen Uhren kaufen. So bleiben nun zunehmend auch die Uhrenhersteller selber auf ihren teuren und weniger teuren Uhren sitzen. Ihre Jahresziele erreichen die meisten bei weitem nicht.

    Die Folgen sind bereits sichtbar: Viele Uhrenfirmen haben ihre Produktion heruntergefahren und die Ausgaben reduziert, etwa im Marketing oder beim Personal. Entlassungen im grossen Stil scheinen derzeit nicht im Raum zu stehen, aber es gibt andere Massnahmen, um die Personalkosten zu reduzieren: Temporärkräfte werden abgebaut und befristete Arbeitsverträge, die in der Uhrenindustrie verbreitet sind, kein weiteres Jahr verlängert. Auch die Anträge auf Kurzarbeit nehmen im Uhrenbogen zwischen Genf und Hölstein zu, wobei es derzeit noch vor allem die Zulieferer sind, die auf dieses Instrument zurückgreifen. Die Zulieferer trifft ein Abschwung typischerweise am stärksten. Viele Uhrenmarken sind nämlich ihrerseits unzimperlich, wenn es darum geht, Aufträge bei ihren Lieferanten kurzfristig zu reduzieren oder zu stornieren.

    Durch die wirtschaftliche Abkühlung rücken altbekannte Herausforderungen wie der starke Schweizerfranken plötzlich wieder in den Vordergrund. Jede Aufwertung des Frankens führt dazu, dass Schweizer Uhren im Ausland teurer werden. Wenn dies für die Kundschaft zum Problem wird, muss man auf andere Art an der Marge arbeiten.

    Im Gegensatz zu Maschinenbauern oder Autozulieferern kann die Uhrenindustrie nicht einfach Teile der Produktion ins Ausland verlagern. Umgekehrt hat die Schweizer Uhrenbranche im oberen Preissegment wenig Konkurrenz. «Swiss made» ist und bleibt für viele Kunden das höchste Qualitätsversprechen. Von 2021 bis 2023 stiessen hochwertige Uhren auf ein noch nie da gewesenes Interesse. Die Exporte der Schweizer stiegen um fast 20 Prozent. Die Unternehmen erzielten Rekordgewinne und erweiterten ihre Produktion. Laut dem Verband Convention patronale arbeiteten 2023 so viele Menschen in der Uhrenbranche wie noch nie seit der Quarzkrise der 1970er Jahre. Damals brach die Beschäftigung wegen der starken Konkurrenz aus Asien von etwa 90 000 Personen auf 30 000 ein. Mittlerweile liegt sie wieder bei über 65 000 Personen.

    Auslöser des Nachfragebooms war die Corona-Pandemie: Mit einem Mal hatten die Menschen nicht nur viel Zeit, sondern auch mehr Geld zur Verfügung, das nicht für Reisen oder Restaurantbesuche ausgegeben werden konnte. Ein Teil dieser Mittel floss in Luxusgüter, darunter mechanische Uhren.

    Hinzu kam, dass jüngere Generationen plötzlich Interesse an traditionellen Zeitmessern zeigten. Über Youtube-Videos lernten sie nicht nur, was mechanische Uhren von solchen mit Quarzantrieb unterscheidet, sondern sie eigneten sich auch Fachbegriffe wie Gangreserve, Guillochierung oder Genfer Streifen an. Viele, die vor der Pandemie noch die Zeit auf ihrem Handy ablasen, trugen nun voller Stolz eine «echte» Uhr am Handgelenk.

    Zur neuen Liebhaberei gesellte sich Spekulation. Investoren, die mit Kryptowährungen reich geworden waren, entdeckten Uhren als alternative Kapitalanlage. Plattformen wie Chrono 24 oder Watchfinder machten es einfach, Uhren auf dem Sekundärmarkt zu handeln, und die Preise für besonders begehrte Modelle stiegen in astronomische Höhen. Für eine Nautilus 5711 von Patek Philippe beispielsweise, deren offizielles Preisschild bei 28 500 Franken lag, zahlte man auf dem Graumarkt mehr als das Dreifache, für eine Rolex Daytona aus Stahl – Ladenpreis: 14 400 Franken – ebenfalls.

    Die Blase ist geplatzt

    Die Kombination aus Pandemie, niedrigen Zinsen und wirtschaftlichem Optimismus war ein einmaliger Katalysator, der die Nachfrage in die Höhe trieb. Dass dieser Zustand nicht ewig anhalten würde, war klar. Heute haben viele Menschen weniger Geld zur Verfügung. Und das Geld, das sie haben, geben sie lieber für persönliche Erlebnisse wie Reisen aus, anstatt in teure Luxusuhren zu investieren. Dass eine Art Blase geplatzt ist, zeigt sich nirgends so deutlich wie auf dem Markt für Gebrauchtuhren. Für die oben erwähnten Modelle zahlt man auf den Secondhand-Plattformen zwar immer noch deutlich mehr als im Laden. Aber insgesamt hat sich das Preisniveau normalisiert. Jetzt, da die Sonderkonjunktur vorüber ist, wird deutlich, worauf es in den nächsten Jahren ankommt. Die Uhrenbranche muss sich auf ihre Stärken besinnen: handwerkliche und industrielle Qualität, gepaart mit Tradition und Innovation.

    In den vergangenen Jahren haben viele etablierte Marken ihre Geschichte gefeiert. Sie haben alte Modelle neu aufgelegt und frühere Meilensteine – wie die erste Uhr im All oder die erste Uhr im Marianengraben – zelebriert. Das ist sinnvoll, denn die eigene Geschichte kann einem niemand wegnehmen. Doch Tradition allein genügt nicht; sie muss mit dem unermüdlichen – und nach aussen sichtbaren – Streben nach Spitzenleistungen verbunden sein. Es geht nicht nur darum, die Armbanduhren selbst weiterzuentwickeln. Wenn Omega offizieller Zeitmesser der Olympischen Spiele ist, strahlt dies eine Kompetenz aus, die weit über die Marke hinausgeht und der gesamten Schweizer Uhrenindustrie zugutekommt.

    Gleichzeitig darf die Branche nicht zu elitär werden. Das Exportwachstum findet seit Jahren hauptsächlich im obersten Preissegment statt. Verkauft werden nicht mehr, sondern teurere Uhren. Die Zahl der exportierten Uhren lag 2023 um 18 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau. Ohne die Lancierung der erfolgreichen Moon-Swatch im unteren Preissegment im Frühling 2022 wäre dieser Trend noch ausgeprägter gewesen.

    Die schwindenden Stückzahlen gefährden die industrielle Basis der Branche. Zulieferer, die auf die Herstellung von Gehäusen, Zifferblättern oder Werken spezialisiert sind, brauchen Quantitäten. Aber das ist nicht das einzige Problem: Wenn Schweizer Uhren für die breite Masse unerschwinglich werden, verliert die Branche den Zugang zu neuen Käuferschichten, die für zukünftiges Wachstum entscheidend sind. Besonders im mittleren Preissegment zwischen 1000 und 3000 Franken, das lange Zeit ein wichtiger Einstiegsbereich für junge Käufer war, zeigen sich seit längerem Schwächen.

    Nicht selbstzufrieden werden

    Wichtig ist auch, wie die Hersteller mit ihren hohen Lagerbeständen umgehen. Wer zulässt, dass unverkaufte Uhren im grossen Stil bei inoffiziellen Händlern landen, riskiert, das Image seiner Marke nachhaltig zu schädigen. Uhren sind keine Modeartikel, die man für eine Saison kauft. Ein Kunde, der sieht, dass sein vor kurzem gekauftes Modell plötzlich zum halben Preis erhältlich ist, wird sich gut überlegen, je wieder bei dieser Marke zu kaufen.

    Wachsamkeit ist ebenfalls gefragt. Auch wenn die Schweizer Uhrenindustrie die erste grosse Smartwatch-Welle gut überstanden hat, darf sie nicht selbstzufrieden werden. Smartwatches gelten mittlerweile als Gebrauchsgegenstände, während mechanische Uhren mehr denn je als Statussymbole und Schmuck betrachtet werden. Doch der technologische Wandel schreitet voran, und der Kampf um das Handgelenk ist noch lange nicht entschieden.

    Wenn die Uhrenmarken nun die richtigen strategischen Entscheidungen treffen und ihre Kunden wieder spüren lassen, dass höchste Produktqualität und exzellenter Service oberste Priorität haben, kann die Branche ihre Erfolgsgeschichte fortsetzen. Die Bedingungen dafür sind günstig: Seit der Erfindung des Mobiltelefons, das die klassische Armbanduhr als alltägliches Zeitmessinstrument weitgehend abgelöst hat, war das Interesse an traditionellen Uhren noch nie so gross wie heute.

    Aus dem E-Paper der NZZ vom 17.09.2024

    Gruss

    Christian :hatoff:

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  • Ru_di
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    • 17. September 2024 um 14:22
    • #53

    Nach der Hausse folgt die Baisse :D

    Danke Dir für das unermüdliche Einstellen, der neuesten Berichte.

    Die zwei letzten Absätze halte ich für die Wichtigsten und dort werden sich die guten und schlechten Manager schnell sichtbar machen.

    Smartwatches muß als Feld besetzt werden. Omega macht es vor mit einer 8100€ Regatta Uhr mit Quarz und LCD.


    Service ist auch ein Thema bei allen, etwas weniger Gewinnmarge und dafür ein satter und zufrieden stellender Service, der Kunden bei der Marke hält.

    Bei den Großen hat man manchmal das Gefühl, bei einer Reklamation herrscht die Sicht vor: Kunde hat die Uhr bezahlt, Reklamation na und ?

    Wird schwierig werden im Top Segment mit weiterhin Wachstum, ich sehe schon den Graumarkt wieder erstarken wie vor dem C-Hoch.

    Eine neue Uhrenfabrik für weitere 1Mio. Stück wird da auch nicht sofort gebraucht, denke ich (beim großen R)

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

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  • Christian_60
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    • 1. Oktober 2024 um 10:53
    • #54

    Vielleicht interessant für den, der schon was zu Weihnachten sucht:

    Donald Trump verkauft nun auch Luxusuhren

    Das Uhrwerk soll aus der Schweiz stammen – Kenner der Branche spotten über das Produkt

    Elena Panagiotidis

    Teleshopping-Verkäufer schwatzen ihren Kunden alles Mögliche auf. Sparschäler, Nierenwärmer, Pauschalreisen, Putzmittel. In ihrem ganz eigenen Stakkato gelingt es ihnen, die Zuschauer zu überzeugen, dass das entsprechende Produkt ein Muss ist. Ein fleissiger Verkäufer von allen möglichen Produkten ist auch der amerikanische Ex-Präsident Donald Trump: Bibeln, Immobilien, Kryptowährungen. Im Februar kamen glänzende Turnschuhe in limitierter Stückzahl für 399 Dollar hinzu. Sie waren innerhalb eines Tages ausverkauft. Und nun verkauft Trump Uhren.

    Trump wirbt dafür in einem Spot, den er vergangenen Donnerstag auf seiner Plattform Truth Social teilte: «Hallo zusammen! Hier spricht euer Lieblingspräsident.» Und dann stellt er «The Trump Victory Tourbillon» vor. Es handele sich nicht um irgendeine Uhr, sondern um «eine der besten je gemachten», sagt Trump. Er spricht wie so oft in Superlativen.

    «Swiss made als Qualitätssiegel»

    Die Uhr ist im Tourbillon-Design. Tourbillon ist eine Vorrichtung, die die Genauigkeit einer mechanischen Uhr verbessern soll. Die Trump-Watch enthält laut ihrem Verkäufer fast 200 Gramm Gold und mehr als 100 Diamanten. «Das sind eine Menge Diamanten. Ich liebe Gold. Ich liebe Diamanten», sagt Trump im Werbespot. Auf dem Zifferblatt steht Trumps Name. Kostenpunkt: 100 000 Dollar.

    147 Exemplare gebe es, die Nummer 1 habe er für sich selbst reserviert, sagt Trump. Jede Uhr komme mit einem von ihm signierten Brief. «Holen Sie sich Ihre Trump-Uhr jetzt.» Trump klingt wie ein Verkäufer auf Teleshop.

    Beziehen kann man die Uhr über einen Webshop. Die Verkaufsfirma mit dem sehr zu Trump passenden Namen The Best Watches on Earth sitzt in Sheridan im amerikanischen Gliedstaat Wyoming. Laut der Zeitung «USA Today» nutzt die Firma den Namen Trump durch eine Lizenzvereinbarung, die jederzeit kündbar ist. Ein Disclaimer auf der Website behauptet, dass die Erlöse nicht in Trumps Wahlkampagne flössen. Weder Trump noch dessen Unternehmen hätten mit Entwurf, Herstellung oder Verkauf zu tun. Das glauben nicht alle. Das Magazin «Newsweek» schreibt, die Uhr sei nur das jüngste Merchandising-Projekt des Politikers, «bei dem die Grenzen zwischen Geschäft und Wahlkampfspenden verschwimmen».

    Die Website wirbt mit dem Qualitätssiegel «Swiss made» – für viele Amerikaner ist das ein absolutes Qualitätsversprechen. Damit eine Uhr das Label «Swiss made» tragen kann, müssen seit dem Jahr 2014 rund 60 Prozent der Produktionskosten der Uhr und des Uhrwerks in der Schweiz entstehen.

    «Unorignell und überteuert»

    Laut Recherchen des Westschweizer Fernsehens liefert ein Tessiner Uhrenhersteller, dessen Namen nicht genannt wird, die Uhr an die amerikanische Firma. Dieser Tessiner Hersteller wiederum habe das Uhrwerk – also den Mechanismus im Inneren der Uhr – bei der Firma BCP Tourbillons bestellt. Diese hat ihren Sitz in der für ihre Uhrenindustrie bekannten Stadt La Chaux-de-Fonds im Jura. Dessen Gründer Olivier Mory sagte zu SRF, dass die bestellte Charge eine Standardgrösse habe, auch die Anforderungen an Technik und Design seien nicht aussergewöhnlich gewesen: «Unsere Arbeit ist die Uhrmacherei, es geht nicht so sehr um politisches Engagement. Es ist ein Standarduhrwerk, wie bei allen unseren Kunden.» Uhrwerke von BCP Tourbillons kosten laut Mory zwischen 2200 und 5500 Franken.

    Uhrenexperten lässt die Trump-Watch unbeeindruckt: Es sei nicht ungewöhnlich, dass Hersteller in der Schweiz fabrizierte Teile kauften und die Uhr in einem anderen Land zusammenbauen liessen, heisst es im Artikel des «Hollywood Reporter». Der Artikel zitiert einen Marketingdirektor einer Schweizer Uhrenmarke, der anonym bleiben möchte. Dessen Einschätzung: Alles an der Uhr deute daraufhin, dass sie in China hergestellt sei. Keines der Exemplare sei den geforderten Preis wert.

    Die Uhr sei «zusammengeschustert, offensichtlich unoriginell und weit überteuert», sagte auch Ariel Adams vom Branchen-Blog «A Blog to Watch» gegenüber dem «Hollywood Reporter». Andere sagen, die Uhr sei so unecht wie Trump selbst.

    Laut Experten fehlen auch wichtige Angaben zur Uhr, die seriöse Anbieter mitliefern, wie beispielsweise die Gehäusegrösse. Auch das Gesamtkaratgewicht der 122 Diamanten auf der Umrandung des Zifferblatts bleibt unklar. Weiterhin heisst es in den FAQ: «Die gezeigten Bilder dienen nur der Veranschaulichung und stellen möglicherweise keine exakte Darstellung des Produkts dar.»

    Günstigeres Tauchermodell

    Der Männermode-Papst Derek Guy schrieb seinen 1,1 Millionen Followern auf X, er verstehe nicht, wie jemand das seinen Anhängern antun könne. Hier gehe es nur darum, Geld zu verdienen, nicht darum, die Menschen mit Respekt zu behandeln und ihnen etwas von echtem Wert zu bieten.

    Es gibt auch ein preisgünstigeres Modell. Das Tauchermodell «Fighter» ist limitiert auf 1000 Stück. Zu haben ist es zwischen 499 und 799 Dollar. Wie auch die Tourbillon-Uhr wird das Fighter-Modell nur als Vorbestellung verkauft. So ist Trump von der Vorauszahlung befreit, er geht kein Risiko ein, weil nur produziert wird, was bestellt ist. Liefertermine werden auf Oktober, November, Dezember geschätzt und können nicht garantiert werden, heisst es auf der Website.

    Trump bewirbt die Uhren auch mit den Worten: «Wenn man eine besitzt, gehört man zu einem sehr exklusiven Klub.» Es könnte sich dabei um den Klub der über den Tisch gezogenen Trump-Fans handeln.

    Aus dem E-Paper der NZZ vom 01.10.2024


    P.S.: Ich habe mal „gegoogelt“: Wenn man „Trump watch“ eingibt, wird man auch Bilder dieser Machwerke finden… FrecheFratze

    Gruss

    Christian :hatoff:

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  • Ru_di
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    • 1. Oktober 2024 um 12:15
    • #55

    Mein Frauchen (Amerikanerin) meinte:

    Sorry, kann ich Dir nicht zu Weihnachten schenken. Allerdings nicht wegen des sehstelligen Preises :D sondern wegen dem Typen ich hau mich wech!

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

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  • toter-dichter
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    • #56

    Ich hab' sofort 2 weitere Gründe, diese Uhren nicht zu kaufen, gefunden: x-beliebiges Design ! Gold-Klumpen !
    Wer kauft, so er noch einigermaßen bei Trost ist, eine Uhr, auf deren Zifferblatt "Trump" steht .... ? :sick:

  • AndiS
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    • 1. Oktober 2024 um 12:51
    • #57

    Hallali, es geht immer noch peinlicher ....! ;(

    Danke für den Beitrag ! Top1

    Gruß

    AndiS

    Alles hat seine Zeit.

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    • 1. Oktober 2024 um 14:27
    • #58

    : omg :wall:

    Gruß

    Selespeed

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    • 1. Oktober 2024 um 14:32
    • #59

    Zu ihm passt die Uhr hervorragend. Bindet ihm alle um und ab in den Hudson. : maulwurf cheerleader

    Schöne Grüße aus dem Münsterland Top1
    Christian

  • toter-dichter
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    • #60
    Zitat von Agent U2

    Zu ihm passt die Uhr hervorragend. Bindet ihm alle um und ab in den Hudson. : maulwurf cheerleader

    Das, Christian, wird wohl physikalisch nicht möglich sein - so aufgeblasen, wie der Kerl ist ... !

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