Rolex Boutique

  • … als ich gestern meine Rolex vom Service abholte, ging ich danach in die brandneue Rolex-Boutique (von Wempe betrieben), mir die Zeit vertreiben SchuechternKichern

    Gut, dass ich etwas Zeit dazu mitgebracht habe ... ich musste erst mal gefühlt fünf Minuten warten, bis der Verkäufer mich sah, um dann ohne erkennbare Regung sein Kundengespräch weiterzuführen.
    Gerade als ich mich umdrehen und gehen wollte, sah ich, dass er wohl einer Kollegin bescheid gegeben hatte, die mich dann reinlies (eine Klingel gibt es nicht).
    Diese Verkäuferin war sehr freundlich und zeigte mir bereitwillig die goldene SkyDweller … das Stahlmodell haben sie nicht da, alle Stahlmodelle hätten Lieferzeit, sie könne gerne meine Bestellung aufnehmen aber nicht sagen, wann die Uhr dann kommt.
    "Monate oder Jahre?"
    "Kann ich nicht sagen. Für das schwarze Zifferblatt liegen aber deutlich weniger Bestellungen vor ..."

    Hier wird irgendwie weniger verkauft als vielmehr verteilt FrecheFratze

    Watches are the only jewelry men can wear, unless you're Mr. T
    Gordon Bethune

  • Rolex scheint die höhere Nachfrage nicht durch höhere Produktion zu honorieren.

    Das mag richtig sein - so hat die Marke ja auch damals die Quarzkrise überlebt.
    Als Stiftung sind sie auch keinem Aktionär Gewinne schuldig.

    Die höhere Nachfrage hat sicherlich sehr viele Gründe.
    In China und Indien entstehen Mittelschichten, die vieles einkaufen.


    Hier bei uns gibt es keine Zinsen für Geld auf dem Konto - da kann man Geld auch in Uhren anlegen.
    Instagram und YouTube machen jungen Leuten plötzlich verstärkt Markenuhren schmackhaft (AP, Patek, Rolex).

    Und alles zusammen führt dazu, daß die frisch von der Boutique erworbene Uhr mit deutlichem Gewinn am nächsten Tag verkauft werden könnte.
    Zum Teil zum doppelten Preis (bei der Daytona,bei der GMT Pepsi noch höher).

    Da ist der Boutique natürlich daran gelegen, lieber den echten Enthusiasten zu beliefern als den Wiederverkäufer.

    Natürlich ist das schwer zu erkennen- und es entsteht Unmut bei der Kundschaft.

    Ich wüsste aber nicht, wie man das ändern könnte.

    Bei meiner DeepSea hatte ich mit 3 Wochen Lieferzeit wohl einfach Glück.

    Viele Grüße, Daniel

  • Ja, ich denke auch man tut Tolex mit dem ewigen Vorwurf der künstlichen Verknappung Unrecht.
    Zum einen weil es nun mal zur Marke in gewissem Maße dazugehört, zum anderen ist man bei Rolex (imho zum Glück) anscheinend sehr konservativ und versucht nicht jede Auftragswelle mitzunehmen, um die Quartalsergebnisse schnell in schwindelnde höhen zu treiben, nach dem Motto "sch?&$ d'rauf wenn es danach nicht mehr so läuft, dann entlassen wir die Leute halt wieder"

    Watches are the only jewelry men can wear, unless you're Mr. T
    Gordon Bethune

  • Boutiquen sind ja in Mode, Leica macht das ja auch.

    Allerdings ohne Einlaßkontrolle, wo gibt es denn so etwas, daß man als möglicher Kunde vor ein verschlossenen Tür stehengelassen wird.

    Aber wenn es die Kunden goutieren, dann isses ja gut. :p:

    Rolex ist mir zu klein im Durchmesser und zu teuer, gebe ich offen zu, vielleicht bin ich deshalb so kritisch.

    Da finde ich den Sinn Ausstellungsraum klasse, man kann alles befingern, wird nicht von penetranten Verkäufer belästigt und kann in Ruhe alles anziehen.

    Daran könnte sich manche Marke mal eine Scheibe abschneiden, das nenne ich Kundenservice.

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

    Expect no quarter, expect no mercy, expect total hell

    2 Mal editiert, zuletzt von Ru_di (22. Januar 2020 um 14:46)


  • Allerdings ohne Einlaßkontrolle, wo gibt es denn so etwas, daß man als möglicher Kunde vor ein verschlossenen Tür stehengelassen wird.
    Aber wenn es die Kunden goutieren, dann isses ja gut. :p:

    Ich wohne in einem unbedeutenden, kleinen Provinznest, in dem es kein Geschäft gibt, das man ernsthaft als Fachgeschäft für Uhren und Schmuck bezeichnen könnte.
    Die nächste Stadt ist ein etwas größeres Provinznest. Hier gibt es genau ein Geschäft, welches hochpreisige Uhren von u.a. Rolex, Tudor, Rado, Ebel, TAG Heuer, Breitling anbietet.

    Nachdem in diesem Geschäft mehrmals eingebrochen wurde, sowohl nachts (sehr mühsam durch Panzerglas), wie auch am helllichten Tage (sehr bequem durch die Eingangstür), hat der Inhaben einen Schließmechanismus an der Tür einbauen lassen. Man kommt seitdem nur noch in den Laden, wenn innen hinterm Tresen jemand vom Personal auf einen Taster drückt. Bevor er das tut, nimmt er Blickkontakt auf und checkt außen die Umgebung.
    Raus aus dem Laden kommst du ebenfalls nur, wenn dich jemand rauslässt. Ich gehe davon aus, dass diese Sicherheitsmaßnahme auch einer Forderung der Versicherung geschuldet ist - falls sie ihm nicht längst gekündigt oder die Beiträge in schwindelnde Höhen "angepasst" hat.

    Ich finde es traurig, dass solche Maßnahmen notwendig geworden sind, in unserer Gesellschaft. Aber ich finde es als rechtschaffener Kunde ohne böse Absichten absolut nachvollziehbar, dass ein Uhrenhändler diese Maßnahme ergreift, um sich und seine teure Ware zu schützen. Und ich finde es als Kunde, der Einlass erhalten hat, beruhigend, dass durch diese Maßnahme die Wahrscheinlichkeit, dass ich eines Tages in diesem Laden stehe und neben mir ein weiterer "Kunde" eine Knarre zuckt und die Anwesenden damit bedroht, geringer geworden ist.

    Gruß
    mabel

  • Ja, klar, das ist normal, andere Juweliere in Frankfurt haben sogar eine richtige Schleuse!

    Gestört habe ich mich daran (neben der fehlenden Klingel), dass der Verkäufer mich sah, aber nicht einmal eine Andeutung machte, dass mir geöffnet werden wird …


    Hier ein Beispiel wie die nahegelegene IWC-Boutique mit nächtlichem Besuch (unter Zuhilfenahme eine Autos) vor ein paar Monaten umgegangen ist :D

  • Gestört habe ich mich daran (neben der fehlenden Klingel), dass der Verkäufer mich sah, aber nicht einmal eine Andeutung machte, dass mir geöffnet werden wird …

    Ah, das ist natürlich verständlich, dass man sich daran stört, ignoriert zu werden.

    Den Umgang der IWC-Boutique mit dem Einbruch finde ich genauso kreativ wie die IWC-Werbung mit wirklich markanten Sprüchen, die zumindest bei mir ein hohes Maß an Aufmerksamkeit erzeugen, obwohl ich eigentlich resistent gegen Werbung bin.

    Gruß
    mabel

  • Solche Juweliere (inkl. doppeltüriger Schleuse) gibt es bei mir im Ruhrgebiet auch häufig. Ich finde das ebenfalls sinnvoll.
    Aber halt nur solange es funktioniert und die Mitarbeiter auch darauf achten und niemanden minutenlang vor der Türe stehen lassen.


    Gruß,
    Sven

  • Dass Schleusen benötigt werden, finde ich eine traurige Entwicklung. In Stuttgart sind zwischenzeitlich alle Juweliere damit ausgestattet, manchmal noch zusätzlich verstärkt durch Security-Personal.
    Mir tun da die Verkäufer leid, sensible Naturen müssen hier tagtäglich in Angst leben, auch am hellichten Tag überfallen zu werden. Dass der eine oder andere dann hinwirft, kann ich gut verstehen.

    Gruß

    AndiS

    Alles hat seine Zeit.

    Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen (Sir Peter Ustinov)

  • Zitat

    Dass Schleusen benötigt werden, finde ich eine traurige Entwicklung. In Stuttgart sind zwischenzeitlich alle Juweliere damit ausgestattet, manchmal noch zusätzlich verstärkt durch Security-Personal.


    Der "führende" Juwelier in meiner Stadt hat fortlaufend demonstrativ einen Wachmann vor der Eingangstür stehen. Als ich den Verkäufer im letzten Jahr mit den Worten "Ist das Sicherheitsrisiko inzwischen so hoch?" ansprach, erwiderte dieser lachend: "Nein, unsere Kunden erwarten das." ;)

    Viele Grüße

    Dirk

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