Die Odyssee Audemars Piguet...

  • Liebe Mit-ForianerInnen,
    liebe Stammtischbesucher!

    Da ich kürzlich wieder auf die Bilder meiner damaligen AP gestoßen bin, dachte ich mir, ich teile euch nun endlich mal die lange überfällige Story dazu! :blablah:

    Holt euch Popcorn, los geht's ... :popcorn:


    Im Sommer 2019 war ich in der glücklichen Lage mein hart erspartes Geld für eine Audemars Piguet auszugeben! : AlterSchwede : wie geil

    Es war eine Zeit, in der die klassischen Royal Oak Modelle schon sehr gefragt waren, da Luxusuhren in den letzten Jahren immer mehr in die breite Masse gewandert sind und neben diversen Musikern aka Rappern auch die junge Internet-Prominenz auf dieses neue Status-Symbol aufmerksam geworden ist. In Zeiten vom Klimawandel und weitverbreiteten grünem Gedankengut scheint eine 150.000,00€ Uhr sozialverträglicher zu sein als ein entsprechendes KFZ für den gleichen Preis. Wie auch immer... aus diesen und anderen Gründen jedenfalls war es mir nicht Wert, jenseits von 20.000€ für ein klassisches Royal Oak Modell auszugeben. Die Listenpreise für die "Einstiegsmodelle" waren damals meiner Erinnerung nach noch unter 20k.

    Nicht nur aus preislichen Gründen habe ich mir schlussendlich die Royal Oak Offshore Diver ausgeguckt! Sie ist immer noch eine der günstigsten sportlichen AP-Uhren und war genau, was ICH persönlich gesucht habe. Ein richtiger "Brocken" von Uhr, der besonders im Sommer mit seiner optischen Erscheinung und dem Kautschukband geradezu die perfekte Befriedigung für den Uhren-Nerd zu sein schien! : Sabberalarm


    Was ist passiert?

    Ich habe die Uhr zu einem damals wirklich günstigen Preis von einem deutschen Privatmann gekauft. Es handelte sich um eine gerade ein Mal halbes Jahr alte Diver mit Box & Papieren, Full Set. Das kam mir natürlich mehr als gelegen! Die Uhr hatte keine einzige Macke :applaus: : maulwurf cheerleader
    Nach 3-4 Monaten ist mir aufgefallen, dass die Gangreserve der Uhr massiv und definitiv unnatürlich stark abgenommen hat. Bis dato hatte ich die Uhr nur zu besonderen Anlässen oder am Wochenende am Arm, dann hatte ich sie mal ein paar Tage hintereinander getragen. So ist mir aufgefallen, dass die Uhr plötzlich bereits am Morgen später trotz Vollaufzug stehen geblieben ist?! Die Uhr hatte also eine maximale Gangreserve von 6-8 Stunden. Da war mir klar: Das Ding muss zu AP. Dank voller Garantie zum Glück kein Problem! Also habe ich die Uhr bei meinem offiziellen Konzessionär abgegeben und einschicken lassen.

    Ob der Erstkäufer von dem Problem bereits wusste, kann ich nicht sagen. Da ich mit ihm während meiner Odyssee allerdings durchgehend einen freundlichen Kontakt gepflegt hatte, denke ich nicht, dass er die Uhr aufgrund des Problems verkauft hat. Er hätte sie ja selbst einschicken können.

    Nun gut - das ist ja noch kein Thema. So etwas kann immer passieren, in jeder Preisklasse. Ich hatte ja schon ein Mal erwähnt, dass ich persönlich statistisch gesehen sogar eher Probleme mit teureren Uhren hatte FrecheFratze So musste ich auch meine erste Submariner bereits nach kurzer Zeit einschicken, da der manuelle Aufzug mit grausam klingendem Kratzen begleitet wurde. Aber das nur am Rande ;)

    Lustig wurde es danach: Die Uhr kam zurück und bevor ich die Behebung des eigentlichen Problems prüfen konnte, ist mir aufgefallen, dass die Uhr Macken hatte! Und zwar nicht nur eine 8| :bulge: Ich bin wirklich erst ein Mal vom Glauben abgefallen... :vampir:
    Die Lünette war an drei Stellen oberflächlich zerkratzt, als hätte man die Uhr unachtsam auf's Gesicht gelegt und so aufgeschraubt. Womit wir zur nächsten Macke kommen: Die Uhr hatte an einer der weißgoldenen (!) Schrauben auf der Rückseite Spuren, als wäre hier jemand mit dem Schraubendreher abgerutscht. Auch das seht ihr gleich auf den Bildern.

    Viel auffälliger, wenn auch vll. wert-technisch weniger schlimm, war das Kautschukband. Ich weiß bis heute nicht, was da passiert ist : omg Das Band war optisch an beiden Seiten wie "verklebt" bzw. "abgerieben". Nachdem man das Band angefasst hat, war "verklebt" schon eher das, nach dem es sich angefühlt hat. Es sah fast schon so aus, als hätte das Band an diesen Stelle massiv Hitze abgekommen. Auf den Bildern schwer zu sehen, aber ich denke man kann es erkennen, wenn man die entsprechenden Bilder groß macht (anklickt). Ihr konntet ja auch auf den Bildern oben sehen, wie das Band eigentlich aussah. Generell empfiehlt es sich, alle Mängel-Bilder groß anzusehen, wenn ihr daran interessiert seid.


    Hier nun die Bilder nach der ersten "Revision":


    So kam die Uhr zurück. Der aufmerksame Betrachter achte auf die Sprache auf dem Aufkleber... das wird später noch interessant.


    So sah das Band aus.


    Ebenso die andere Band-Seite.


    Ja, ich bin so arrogant und behaupte: Das hätte ich besser hinbekommen.


    Hier die Microswirls auf der Lünette. Glaubt mir: Diese waren definitiv vor NICHT da und sahen in Echt je nach Licht auch viel schlimmer aus... das gleichmäßige Finish hat dafür gesorgt, das diese Macken noch viel auffälliger waren :pinch:


    Nr. 2.


    Nr. 3 & 4...


    Tja, was soll man dazu noch sagen?! Was folgte, war eine etwas fassungslose aber freundliche Reklamation bei meinem Konzessionär. Dieser hat sich natürlich mehrmals im Namen von AP entschuldigt und hat die Uhr erneut zu AP eingeschickt. Er könne sich auch in keinster Weise erklären, wie so etwas passieren konnte.
    Ich habe natürlich darauf hingewiesen, dass ich nun eine nagelneue Uhr in perfektem Zustand polieren lassen muss, weil AP selbst die ursprünglich angedachte Reparatur verbockt hat. Beim Band, das vorher wirklich in PERFEKTEM Zustand war, habe ich darauf bestanden, das dieses gewechselt wird.

    Nachdem die Uhr nun erneut wieder bei AP vorlag, hat man mir erst ein Mal erzählen wollen, dass die Beschädigungen ja mit Sicherheit schon vorher waren und normale "Gebrauchsspuren" seien. Auch die Spuren am Band hat man als "normale Abnutzung" tituliert. Was allein von der Haptik, wie oben schon beschrieben, definitiv nicht sein konnte. Den einzigen Fehler, den man zugestanden hat, war die verkratzte Gold-Schraube. Mit entsprechend guter Laune habe ich eine aufwendige und extrem detailliert bebilderte Fotoserie des Vor- und Nachher-Zustandes geschickt und habe darauf bestanden, dass diese Mängel definitiv nicht durch mich entstanden sind. Allein das ich das als Kunde in diesem Umfang tun musste, ist meiner Meinung nach eine absolute : Frechheit

    Um es mal unverblümt gerade raus zu sagen: AP hätte allein aus Kundenorientiertheit - ich schicke meine Uhr ja nicht zum Spaß für weitere zwei Monate ein - einfach die Fr*sse halten sollen und sich um die Abwicklung meiner Reklamation kümmern sollen.

    Wiederwillig und nach langen E-Mail-Kämpfen hat man mir dann die Aufarbeitung und den Bandwechsel zugesagt. Die Details der Diskussionen spare ich euch an der Stelle, sonst wird das ganze zu lang. Also fast forward: Die Uhr kam zum zweiten Mal zurück.

    Auf den ersten Blick wurde das Band gewechselt, die Lünette aufgearbeitet. Die Schraube auf der Rückseite war poliert / gewechselt. Puh! Erst ein Mal konnte ich aufatmen. :gl:


    ... allerdings hat der erste Schein getrügt. :stop: :shock:


    Nach einer erneuten detaillierten Betrachtung sind mir folgende Dinge aufgefallen:

    Dazu muss ich glaube ich nicht mehr viel sagen, oder?! :knueppel: Motorsaege


    Nach ein paar Tagen Fassungslosigkeit habe ich mich also erneut an meinen Konzi gewandt. Es folgte ein langes Gespräch, war ein paar interessante Details hervorgebracht hat: Man hat mir erzählt, dass AP den Service bereits seit einiger Zeit in andere europäische Länder ausgelagert hat. Nach einem skeptischen Blick und weiterer Nachfrage wurde mir erklärt, dass das letzte Service-Zentrum in Deutschland abgebaut wurde und die Uhren nun zum Service nach Spanien oder Frankreich geschickt werden. Ohne es jetzt böse zu meinen, aber sind wir mal ehrlich: Im Vergleich zu Deutschland und der Schweiz ganz klar: BILLIGLOHN-LÄNDER! :sverd: :stop:

    Kommen wir zurück zur Revisions-Box: Was mir erst Monate nach dem ganzen Erleben der Story aufgefallen ist, ist die Sprache auf der Box. Ich hätte auf spanisch getippt, was sich mit der Aussage meine Konzis gedeckt hätte. Allerdings sagt mir Google Übersetzer, dass "pedido cliente" portugiesisch ist, denn spanisch müsste es "pedido del cliente" heißen. Gut, schwierig zu sagen - vll. ist es dennoch spanisch - da kann sich jetzt ein Sprachen-Begabter gerne dazu äußern ;) Wie auch immer, meine Uhr landete also zwei Mal weder in der Schweiz bei AP selbst, noch im nicht mehr existenten deutschen Service-Zentrum.

    Allein diese Tatsache hat meinen Blick auf die Marke ziemlich geändert. Ja, das mögen andere Hersteller vll. genau so machen - allerdings hat mir diese Erfahrung gezeigt, dass die Qualität dort wohl bei weitem nicht so hoch ist, wie das mal in hiesigen Landen der Fall war :thumbdown:

    Mein Konzi hat mir zudem gesagt, dass die ehemalige Service-Leiterin vom deutschen AP-Service-Zentrum noch guten Kontakt zum Hause pflegt und er sie persönlich kennt. Er würde ihr den Fall schildern und darum bitten, für mich eine Lösung zu finden. Erneut wollte ich die Uhr nun nämlich nicht mehr einschicken! Vor allem die nun deutlich tieferen Kratzer haben mir Kopfschmerzen bereitet - die Uhr wäre dann nach mehrfacher Politur nun definitiv nicht mehr in dem Neuzustand wie ich sie gekauft habe ;(

    Nach einigen Tagen habe ich eine Mail besagter Dame erhalten. Sie ist jetzt die Chef-Kundenbetreuerin für AP in Deutschland. Nach einem gemeinsam vereinbarten Telefon-Termin hatten wir ein nettes und offenes Gespräch. Sie hatte mir versprochen, sich persönlich um die Sache zu kümmern. Leider konnte sie die Uhr wieder nur nach in besagte europäische Länder schicken, da in Deutschland eben nix mehr zu machen war und sie wohl keine Möglichkeit hätte, die Uhr zurück in die Schweiz zu schicken. Nun gut, sie hat mir zugesagt, dass sie die Uhr persönlich wieder in München annimmt und höchst-selbst kontrolliert! Das war für mich ein Deal.

    Nachdem ich meine Bedenken zu den mittlerweile tiefen Kratzern geäußert habe, hatte sie gemeint, dass sie sich hier etwas überlegt. Sie hat mir darauf eine Mail geschickt, in der sie mit der dt. Geschäftsführung von AP klärt, ob man hier nicht das ganze Gehäuse tauschen könnte. Das hat mich natürlich erst ein Mal positiv gestimmt und ich habe mich gut aufgehoben gefühlt! 8o

    Seither standen wir auch persönlich per WhatsApp in Kontakt. Ich hatte die Hoffnung, dass am Ende alles gut wird...


    Der letzte Akt

    Nach weiteren zwei Monaten habe ich einen Anruf von ihr erhalten. Die Uhr sei da und sie hätte sie persönlich kontrolliert! :flw: Es sei alles in Ordnung und man hätte mir noch eine kleine Überraschung dazugepackt. : yourock

    Voller Vorfreude habe ich auf das Paket aus München gewartet. Die Uhr kam an, ich habe sie ausgepackt und musste erst ein Mal etwas ernüchternd feststellen, dass die "Überraschung" (neben einer zugegebenermaßen schicken AP Revisions-Travel-Box aus Leder) lediglich eine AP Waschtasche, ebenfalls aus Leder, war. Also praktisch ein Werbe-Goodie, was vermutlich jedem Käufer beim Kauf einer neuen AP vom Konzi oder der Boutique in die Hand gedrückt wird. Nun gut. Am Ende ging es ja um die Uhr.

    Auch hier waren die Mängel auf den ersten Blick behoben! Ich war erleichtert. Am nächsten Tag habe ich die Uhr aber erneut betrachtet und festgestellt, dass der tiefe Kratzer nicht 100%ig auspoliert wurde und auch an einer anderen Seite wieder ein sehr kleiner, aber vorhandener Microswirl war, der vorher nicht da war... :schade:

    Mittlerweile war ich nur noch enttäuscht und habe es auch schon fast erwartet... viel mehr geärgert hat mich aber das Drumherum: Mir wurde ein Gehäuse-Tausch zur Klärung versprochen - davon hatte ich aber während und nach der Reparatur NIE wieder etwas gehört. Es lag natürlich auch kein Zettel, kein Entschuldigungsschreiben oder sonst was bei. Einfach GAR NICHTS. Als hätte man nie darüber gesprochen. Also habe ich die gute Dame in München kontaktiert. Zerknirscht musste sie zugeben, dass dem Gehäuse-Tausch nicht zugestimmt wurde. Auf die Frage, wieso sie mich darüber nicht informiert hat, konnte sie nur ausweichend antworten.

    Was ist mir also geblieben?

    Eine Uhr, die mittlerweile wieder gut aussah und jemand ohne diese Vorgeschichte auch nicht als "mangelhaft" oder "gebraucht" gewertet hätte. Der Microswirl ist sehr klein und wird vermutlich jedem beim Tragen schon nach wenigen Tagen passieren. Damit konnte ich also leben. Der nicht ganz auspolierte tiefere Kratzer war auch nur im richtigen Licht zu sehen.
    Ich hätte also damit leben können. Das Problem war nur: Ich kannte diese ganze traurige Geschichte bis dahin und habe sie selbst miterlebt. Ich wollte die Uhr schlicht und einfach nicht mehr haben, da ich zur Marke keinen positiven Bezug mehr hatte.

    Nach einiger Zeit habe ich die Uhr unter Angabe der Story mit etwas Gewinn im Sommer 2020 weiterverkauft, da mittlerweile ein ganzes Jahr vergangen war und die AP-Preise seit dem weiter rasant gestiegen sind. Für mich war das quasi das "Schmerzensgeld" und ich konnte gut damit leben.
    Im Nachhinein, in 2021, betrachtet, hätte ich die Uhr noch etwas behalten sollen FrecheFratze Mittlerweile sind die Preise auf gut über 20k angewachsen und ich hätte ein paar tausend Euro an der Uhr verdient. Aber naja - was will man machen :schade:

    Für mich ging die Geschichte dennoch halbwegs gut aus und ich habe kein Geld verloren. Für mich ist aber klar: Eine AP kommt mir allein aufgrund des Firmen-Gebarens NIE WIEDER ins Haus. Andere Mütter haben auch... ihr wisst schon. Da ist der Markt einfach zu groß und ich mag genügend Konkurrenz-Marken, die mir ähnliches bieten können. Dennoch schade um die Uhr an sich: Sie war bis auf ein paar Kleinigkeiten (schlechte Leuchtmasse, mittelmäßige Ganggenauigkeit) wirklich klasse! : doppelt Daumen hoch

    Nach dem Verkauf habe ich die Dame von AP darauf hingewiesen, dass ich nicht mehr an einem Reparatur-Versuch interessiert wäre, da das Thema für mich erledigt war. Nachdem ich wochenlang (!) darauf nichts gehört habe, habe ich erneut nachgehakt und sie freundlich darauf hingewiesen, dass diese Art von Kundenbeziehung alles andere als zielführend wäre und sie Ihre Bemühungen, mich zufrieden zu stellen, endgültig einstellen könne. Daraufhin kam nach 1-2 Tagen eine Mail, in der sie sich entschuldigt hat, dass sie so beschäftigt war. Nicht mehr, nicht weniger.

    Ein paar Tage später kam per Post ein Paket von AP. Ich war zugegebenermaßen sehr neugierig, da es ziemlich schwer war. Darin war allerdings lediglich eine Karte (zum ersten Mal) und eine kleine Flasche Champagner. Auf der Karte stand sinngemäß so etwas wie "Ich hoffe, wir können weiterhin in gutem Kontakt bleiben!". Nicht mehr und nicht weniger.

    Dazu kann sich jetzt jeder selbst seinen Teil denken :p:


    Für mich war das bis dato tatsächlich meine schlimmste Uhren- und Service-Erfahrung seit ich dieser Leidenschaft verfallen bin. Wie oben bereits erwähnt, ist für mich AP definitiv gestorben. Auf eine Marke, die sich marketing-technisch so "Holy Grail"-mäßig positioniert bzw. darstellt und DAS als Gegenleistung bringt, kann ich gut verzichten.


    Ich hoffe, ich konnte euch mit dieser traurigen Stammtisch-Story trotzdem ein wenig unterhalten und wünsche euch, dass euch so etwas nie passiert! :gl:

    Besten Gruß,
    Daniel


    *Disclaimer: Mir ist durchaus bewusst, dass dies ein persönliches Erlebnis und eine Einzelfall-Beschreibung meinerseits war. AP baut tolle Uhren und ich wünsche jedem, der eine AP besitzt oder besitzen möchte, den größten Spaß damit! :flw:

  • Hallo Daniel,
    das ist schon starker Tobak mein Lieber. :peinlich

    Das hätte ich mir von dieser Marke nicht gedacht. : Frechheit

    Mir wäre es wohl ähnlich ergangen und ich hätte den Wecker auch verkauft.
    ... wenn ich mir denn jemals eine fast neue Uhr kaufen würde.

    Und der Schampus? Hat er gemundet? Gruebeln

    Mit den besten Grüßen vom Busfahrer_T4. :cheers:
    Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen. (Karl Valentin) : doppelt Daumen hoch

  • Bei vielen Unternehmen, ist es manchmal wie beim Italiener :D

    Solange Du noch bestellen willst, ist alles in Ordnung.
    After Market Service wird out gesourced, der Service Hauptsache billig, das Marketing Budget des schönen Scheins, hat ja schon soviel Geld verschlungen :(

    Ich habe zugegebenermaßen keinerlei Erfahrung mit teuren Uhren in diesem Preissegment. Ohne Promistatus oder Influencer Power bist Du dort wahrscheinlich nur ein Name bei einer Reklamation.

    Ich möchte nicht wissen, wie oft das Ergebnis genau so aussieht, wie bei Dir.

    Da lobe ich mir meinen Lieblingsuhren Hersteller. Die Dame im Vertrieb ist per Du mit mir (zumindest manchmal :D ), man begegnet sich freundlich und hilfsbereit und man fühlt sich eben grade nicht als Nummer.

    Bei Sinn würde ich, wenn ich könnte, auch eine Fipla für 15K€ kaufen, wie vor ein paar Jahren angeboten.
    Die ist auf Grund meiner Erfahrungen mit Sinn zweifelsohne preiswert : like

    Ganz lieben Gruß

    Ru_Di

  • [...]
    Und der Schampus? Hat er gemundet? Gruebeln

    Es war ein Ruinart Rosé - nicht das schlechteste was man bekommen könnte, mir als Schampus-Nicht-Kenner hat er aber genau so geschmeckt wie ein billiger Aldi-Sekt FrecheFratze Ich habe ihn auch demonstrativ zu einer gelieferten Pizza von meiner Döner-Bude meines Vertrauens getrunken :gold:

    [...]

    Ich möchte nicht wissen, wie oft das Ergebnis genau so aussieht, wie bei Dir.

    Jup, Rudi, das will ich auch nicht wissen... ich bin auch ganz ehrlich: Den meisten Durchschnitts-Kunden in dieser Preisklasse mit genug Geld würde sowas wahrscheinlich gar nicht auffallen bzw. würde es sie schlichtweg nicht kümmern.

    [...]Bei Sinn würde ich, wenn ich könnte, auch eine Fipla für 15K€ kaufen, wie vor ein paar Jahren angeboten.
    Die ist auf Grund meiner Erfahrungen mit Sinn zweifelsohne preiswert : like

    Du wirst lachen - die 6200 WG MEISTERBUND I war in der ganz engen Auswahl! : doppelt Daumen hoch

    Für mich bis heute absolut unverständlich, dass diese auf nur 55 Stück limitierte Uhr immer noch nicht ausverkauft ist... ?( Vll. geht es einigen potenziellen Käufern wie mir - der Meisterbund-Schriftzug in diesem Arial-Font auf der linken Flanke ist einfach potthässlich... :ratlos:

  • Was `ne Story!
    Ich habe sie (da sie mir ja schon vom Online-Stammtisch bekannt war) schon einige Male zusammen mit meiner Porsche Design Geschichte*) (anonymisiert) weiter erzählt.

    Wenn die Firmenleitung kein Uhren-Mensch, sondern ein(e) Tschacka-Yuppie-Möchtergernmanager übernimmt, dann wird vor lauter „verkaufen, verkaufen“**), Powerpoint-Strategien und Fototerminen mit Promi-„Ambassadors“ vergessen, dass – auch und insbesondere bei Uhren – der Service zum Kerngeschäft gehört. Und den sollte man im Wortsinne „beherrschen“.


    *) und da war der unterirdische Service sogar PRE-Sales!
    **) dagegen ist im Grundsatz nichts zu sagen, ich arbeite mein ganzes Berufsleben in Marketing und Vertrieb, aber outsourcen sollte man halt i. d. R. nur Support-Prozesse

    Watches are the only jewelry men can wear, unless you're Mr. T
    Gordon Bethune

  • Puh, danke für´s Teilen der Geschichte.

    Wir teilen nicht nur den Vornamen - der/die Diver ist auch bei mir schon ein paar Mal im Focus gewesen und wäre wohl die AP gewesen, die ich genau so mit dem schwarzen Zifferblatt gekauft hätte. Dazu noch das grüne Kautschukband als Abwechslung für den Sommer….

    Ich meine mich auch zu erinnern, Dir gegenüber geschrieben zu haben, daß ich diese schöne AP nicht verkauft hätte.

    Mit DIESEM Werdegang kann ich das aber gut verstehen.

    Gerade erst am Wochenende hatte ich so einen Anfall, wie ihn vielleicht viele Insassen hier kennen. Kurzzeitig hatte ich im Kopf (nur gaaanz kurz), eine Patek 5712, oder eine Hublot Big Bang Meca 10 oder etwas von AP brauchen zu können…
    Also lieber keine Seiko / Grand Seiko kaufen, lieber das Geld zur Seite legen und später bei oben genannten zuschlagen.

    Also hier DANKE für die Heilung.

    Denn so einen Spaß brauche ich wirklich nicht. Ich hab´ schon bedenken, meine Panerai zum Service zu geben. Alleine das Einschicken entlockt mir keine große Freude.
    Leider gibt es auch bei der Marke aus Florenz ähnliche Geschichten, bei denen auch Uhren mit falschen Zeigern zurück zum Kunden kamen.


    Sollte ich also noch einmal komische Ideen haben, schaue ich lieben bei meinen Lieblingsmarken. Denn nach Frankfurt kann man immer fahren und nach Köln auch.
    Vielleicht wird´s dann eher ´ne Sky-Dweller. Die kann ich ggü. vom Dom abgeben, besprechen und bekomme sie OHNE VERSAND genau so zurück, wie ich mir das wünsche.

    Viele Grüße, Daniel

  • Ja Claus, und es war ja nicht mal der nicht zufriedenstellende Service, der mich gestört hat. Es ging ja um die grundsätzliche Reparatur-Leistung an sich! AP hat es ja in 3 Anläufen ja nicht mal geschafft, die Uhr schlichtweg zu reparieren und heil zurück zu liefern. Da kann man wirklich nur sagen: :peinlich :nww:

    Vor allem, was ich in meinem ersten Beitrag nicht so direkt erwähnt habe: Wir reden hier definitiv von einer Uhr im klaren Luxus-Segment. Geld, für das sich andere Leute einen Neuwagen kaufen. In dieser Liga erwarte ich hier natürlich nochmals mehr als von einer Marke für den Massenmarkt. Aber diese Erfahrung musste ich auch beruflich in den letzten Jahren machen: Egal wie groß eine Firma ist, die Probleme skalieren lediglich und bleiben im Grundsatz die gleichen. So habe ich auch abgehakt, dass ich von einer teureren Marke auch einen besseren Service erwarte. Diese Erwartung wurde einfach oft genug NICHT erfüllt, weshalb sie bei mir so auch nicht mehr wirklich existiert... Schade, aber damit ist eine weitere Illusion in meinem Leben geplatzt TraurigWinken

  • Merci, Daniel, für die Story, die ja schon mehrfach angeteasert wurde. SchuechternKichern

    Kann deine Empfindungen gut nachempfinden! Hatte auch schon das ein oder andere Stück mehrfach zur Nachbesserung, was jedes Mal gewaltigen Stress auslöst, schickt man ein offensichtlich defektes Teil und weiß nicht, ob es heiler als vorher oder eben gerade nicht zurück kommt. Und sprechen wir wie in deinem Fall von einer Uhr in der Größenordnung 20k ist es halt nur krass. Insofern kann ich dich auch absolut verstehen, dass die AP gehen musste, da findet man nicht mehr zusammen.

    Auch, dass überall nur mit Wasser gekocht wird, ist zunächst bitter, aber dann auch ok. So verpasst man nichts, wenn man nie ins Luxussegment vorstößt. FrecheFratze

    Unter Strich gut, dass du zumindest nur mit einem emotionalen, nicht aber auch noch mit einem finanziellen Schaden aus der Nummer rausgekommen bist!

  • Alter Schwede. Ich bin sprachlos. Und desillusioniert.
    AP (alleine der Name ist schon Musik 8o ) ist meine Traummarke in der Haute Horlogerie. Tatsächlich habe ich schon darüber nachgedacht, ein paar Uhren zu verkaufen und dann eine AP zu kaufen. Mein Favorit ist (war) genau diese Royal Oak. ;(
    Wenn ich aber solche Storys lese, bei denen man sich völlig ohnmächtig fühlt, dann bin ich geheilt.
    Geheilt von dem Glauben, dass für noch viel mehr Geld noch viel mehr Qualität und noch viel besseren Service gibt.

    Ich hoffe, dass das ein Einzelfall ist, aber sowas darf überhaupt gar nie garnicht vorkommen. Was kostet so ein blödes Gehäuse im Verhältnis zum Kaufpreis ? Was wäre, wenn man Dich anständig behandelt hätte ? Dann würde hier stehen: Problem gehabt, perfekt geklärt, einen frustrierten Kunden zum Fan gemacht ! Zack !

    Bei Sinn gibt es auch immer wieder mal problembehaftete Geschichten. Ich habe auch schon Uhren vom Service zurückbekommen, da war das Band falsch herum montiert, die Lünette drehte sich nicht mehr oder eine Krone hakte beim Verschrauben. Alles schon passiert. Doch immer wurde das Problem zu meiner vollsten Zufriedenheit geklärt. Weil man sich dann halt Mühe gibt.
    In der Regel unspektakulär, nicht dramatisch, sondern ganz sachlich. Professionell halt.
    Auch kenne ich die Geschichte eines Forumianers, dessen Gehäuse man bei Sinn zerkratzt hat.
    Er hat dann ein neues bekommen. Und hier kostet ein Gehäuse im Verhältnis zum Kaufpreis viel mehr als bei AP.

    Mich freut, dass die Story am Ende noch gut ausgegangen ist, und Du glücklicherweise keine Kohle versenkt hast. Top1

    Gruß

    AndiS

    Alles hat seine Zeit.

  • Das ist wahrhaft eine heftige Geschichte, Daniel ! :bulge:

    Ich hätte wahrscheinlich auch die Lust an dieser doch herausragenden Uhr verloren ..... :(

    Vielleicht stelle ich, Klein-Richard, mir die Welt nur so vor, aber als Kunde, der eine AP kauft, erwarte ich irgendwie, daß im Reparatur-Fall die Uhr im Hersteller-Werk repariert wird ! Mit genau derselben Qualitäts-Vorgabe wie bei Neu-Uhren !
    Stellt Euch vor, Ihr fahrt einen Bentley - und zum Service bringt die Niederlassung den Hobel nach Kasachstan in die Steppe und läßt dort Öl, Zündkerzen, Luft- und Pollenfilter tauschen !
    Würde das ein Kunde akzeptieren ? Da mach' ich das lieber selber !

    Das Credo bei AP scheint "Spare um jeden Preis, koste es, was es wolle ! zu heißen - meine Sicht auf diesen Hersteller hat sich nun definitiv verändert.

    In der Wiki meines Arbeitgebers steht in der Einleitung folgender Satz: Das Vertrauen des Kunden zu gewinnen, dauert Jahre - es zu verlieren, Sekunden !

  • Ja, da muss ich Euch zustimmen; das ist so gar nicht nachvollziehbar.

    Ich bin seit einigen Jahrzehnten im Vertrieb tätig und habe unter anderem gelernt, dass man
    Mit einer Top-Reklamationsabwicklung Kunden gewinnen bzw. nachhaltig binden kann, weil
    Es das Vertrauen aufbaut, in einer brenzligen Situation nicht alleine da zu stehen.

    Langfristig schadet es der Marke und vergrault Kunden wenn man das so abwickelt wie oben beschrieben.

    Schade; Chance vertan.

    Muchos saludos !

    Gerd

    a home without a dog is just a house

  • Was Leute wie wir hier so erbärmlich übersehen FrecheFratze , ist dass wir offensichtlich (auch wenn wir die A-Backen zusammenpetzen und sparen oder erben oder …) nicht die Zielgruppe für AP u.a. sind/zu sein scheinen.

    Es ist einfach sehr, sehr, sehr viel Geld bei sehr, sehr, sehr viel Leuten, die Uhren nicht als Hobby betrachten. Auch in Deutschland/Europa, aber ja auch und immer mehr in Asien, dem mittleren Osten, Russland, Lateinamerika, …

    Die Sonderedition der Black Panther wurde für über 5 Mio. $ (für einen guten Zweck) ersteigert (erst kurz vor Schluss stieg ein Bieter aus (angeblich) Deutschland aus und sie ging – wenn ich mich recht entsinne – nach China.

    Es scheint leider so zu sein, dass bei Uhren dieser Preisklasse die Käufer zu Prozentsätzen aus über den Globus verteilten superreichen Nichtenthusiasten bestehen, die für Produktmanagement/Vertrieb schlicht nicht zu übersehen sind (sprich die wichtigsten Kunden sind).


    ... und dann verlieren Themen wie Kundenbindung etc. (im B2B-Bereich, wo viele von uns arbeiten, ist das, wie wir wissen, geradezu überlebenswichtig) etwas an Management-Fokus … :wacko:

    Watches are the only jewelry men can wear, unless you're Mr. T
    Gordon Bethune

  • Danke erst Mal für eure rege Anteilnahme :ash: :flw: : Applaus Mannschaft

    [...] Insofern kann ich dich auch absolut verstehen, dass die AP gehen musste, da findet man nicht mehr zusammen.
    [...]
    Unter Strich gut, dass du zumindest nur mit einem emotionalen, nicht aber auch noch mit einem finanziellen Schaden aus der Nummer rausgekommen bist!

    Genau das ist der Punkt Tobi - ich hab einfach keinen emotionalen Bezug mehr zur Uhr gefunden. Zu groß waren die offenen Wunden - da half es einfach nix mehr. Und das Hobby ist nun mal zu 100% emotional. So ein Teil hat keinerlei realistischen Existenzgrund, den man mit gesundem Menschenverstand rechtfertigen könnte FrecheFratze
    Und wenn dann die Emotionen dazu nicht nur schwinden, sondern massiv ins Negative kippen, ist das die einzige Konsequenz die zur Linderung führen kann!

    Und ja, finanziell war es am Ende ja sogar ein Gewinn. Von daher - ein wenig Balsam war schon dabei ;)

    [...] Geheilt von dem Glauben, dass für noch viel mehr Geld noch viel mehr Qualität und noch viel besseren Service gibt. [...]

    Lieber Andi! Beim Thema Service unterstütze ich deine Heilung, denn hier hängt dieser meiner Meinung nach in keinster Weise vom Preissegment des Herstellers ab. Das scheint mir aber grundsätzlich so zu sein. Bei Automobilherstellern habe ich das auch schon erlebt...
    Wie du sagtest ist Sinn hier ein gutes Beispiel. Ja, da mag es vll. immer wieder mal Probleme beim Aufenthalt geben, wenn eine Uhr dort (unfreiwillig) zu Besuch ist. Dafür wird sich dann im Problemfall immer gut darum gekümmert - diese Erfahrung konnte ich ja auch schon machen.

    Das Thema Qualität bei Uhren folgt meiner Meinung nach ganz klar dem berühmten Paretoprinzip. Es besagt, dass 80% der Ergebnisse mit 20% des Gesamtaufwandes erreicht werden. Die verbleibenden 20% der Ergebnisse erfordern mit 80% des Gesamtaufwandes die quantitativ meiste Arbeit.
    Genau das ist das Problem! Denn die Qualität der Uhr war wirklich auf einem spürbar höheren Niveau als alles, was ich bis dahin hatte. Zumindest auf den ersten Blick - das Gehäuse und Uhrwerk sind hier denke ich am positivsten hervorzuheben.
    Besonders beim Gehäuse sieht eine Rolex Submariner dagegen billig aus, da kaum aufwendige Veredelungen / Abwechslung im Finish. Wohl 100% maschinell. Bei der AP spürt man, dass man eine echte Luxusuhr in der Hand hat, die auch (teilweise) von Hand veredelt wurde. Die Optik, Haptik mit den klar definierten, aber nicht scharfen und stellenweise doch weich polierten, anglierten Kanten... das war schon ein Traum! : doppelt Daumen hoch Auf der anderen Seite war das auch keine "100%" Luxusuhr, dafür haben so Dinge wie vernünftige Leuchtmasse und mehr Präzision beim Werk gefehlt. Ersteres können teilweise Microbrands deutlich besser (sowohl von der Lichtqualität als auch vom Auftrag!) und letzteres erwarte ich einfach, wenn das Werk Funktionen / Teile verbaut hat (Stichwort Stellschrauben in der Unruh), die eigentlich der erhöhten Präzision dienen sollten. Wenn eine Uhr dann aber nicht besser als ein Standard-ETA läuft, frag ich mich dann schon, wieso die Mühe dafür?

    In dem Beispiel ist Rolex ironischerweise zu oben das absolute Gegenbeispiel: Deren Werke weisen eine für mich fast schon unglaubliche Präzision auf. Da kann man über Rolex auch sagen was man will, Negativ-Hype hin oder her. Und ja, auch hier sind es die Preise in Relation zu dem, was man offenbar bekommt, nicht wert. ABER: Meine Erfahrung zeigt, dass hier wenigstens in diesem Segment, in dem sich die Uhr tatsächlich befindet (unabhängig vom Preis), ALLES passt. Hier stimmt (meiner Erfahrung nach) der Service, und bei der Uhr an sich gibt es keine solchen Nachteile, wie ich sie oben bei der AP gerade beschrieben habe. Das Werk ist extrem präzise, Haptik und Funktionen der Uhr sind perfekt (Feinverstellung der Schließe, Verjüngung des sehr bequem und stabilen Stahlbandes, perfekte Lünetten-Rastung, butterweicher Kronen-Aufzug, perfekte und helle Leuchtmasse ...). Hier habe ich das Gefühl, dass alles dem Niveau entspricht, auf dem sich die Uhr befindet. WO das ist, kann ja jeder selbst abstufen. Aber auf diesem Niveau gibt es zumindest ein konsistentes Qualitätslevel. Daher ist Rolex für mich trotz allem Mythos um die Marke immer noch ein "Geheimtipp" für echte Uhrenliebhaber - auch wenn das Image einen genau das Gegenteil glauben lassen würde... aber zurück zur AP ;)

    Die Qualität der AP streite ich auf jeden Fall nicht ab, die Uhr kann ich nach wie vor empfehlen. Daher auch mein Disclaimer am Ende des Original-Beitrags. Jeder soll seinen Spaß an der Marke oder Uhr haben und kann selbst entscheiden, ob er meinen Fall als Einzelfall abstempelt oder nicht. Die Freude möchte ich hier niemandem mit diesem Beitrag nehmen! :flw:

    Das Problem heute, zwei Jahre nach meiner Story ist allerdings leider noch größer geworden: Der Preis, den man dafür bezahlen muss, ist deutlich höher, um diesen überschaubaren Mehrwert an Qualität zu bekommen. Und da kommt das eigene Empfinden ins Spiel. So eine Uhr zaubert einem natürlich schon immer ein besonderes Lächeln ins Gesicht - aber möchte man dafür wirklich so viel mehr ausgeben? Das kann nur jeder für sich selbst entscheiden.

    Ich bin mit anderen Marken durchaus nochmals bereit, dieses Wagnis einzugehen. Das wird sich zwar immer auf maximal 1-2 Uhren in meiner Sammlung beschränken und sich definitiv nicht durchziehen, so dass ich alle günstigeren Uhren dafür opfern würde. Aber 100%ig geheilt bin ich aufgrund der positiven Erfahrungen mit der Uhr an sich leider noch nicht :ratlos:


    [...] Stellt Euch vor, Ihr fahrt einen Bentley - und zum Service bringt die Niederlassung den Hobel nach Kasachstan in die Steppe und läßt dort Öl, Zündkerzen, Luft- und Pollenfilter tauschen !
    [...]
    meine Sicht auf diesen Hersteller hat sich nun definitiv verändert.
    [...]
    In der Wiki meines Arbeitgebers steht in der Einleitung folgender Satz: Das Vertrauen des Kunden zu gewinnen, dauert Jahre - es zu verlieren, Sekunden !

    Richard, das sehe ich ganz genau so. Das passt für mich einfach nicht zusammen. Vor allem, dass es besagter Dame nicht mal mehr in so einem Einzelfall laut eigener Aussage möglich gewesen wäre, die Uhr zurück zu AP in der Schweiz zu schicken! Das bedeutet für mich, dass hier keinerlei Wartung mehr durchgeführt wird. Das gibt einfach kein gutes Gefühl.
    Und ja, die Sicht auf die Marke hat sich bei mir definitiv verändert. Zumindest in dem Stück bin ich geheilt ;)
    Das Zitat ist auch ein Klassiker und absolut wahr - dass das Firmen dieser Größe & in diesem Segment bis heute nicht verstehen, ist fast unglaublich! :schade:


    [...]
    Mit einer Top-Reklamationsabwicklung Kunden gewinnen bzw. nachhaltig binden kann, weil Es das Vertrauen aufbaut, in einer brenzligen Situation nicht alleine da zu stehen. [...]

    100%ige Zustimmung auch hier, Gerd! Genau der Satz ist der springende Punkt. Wenn ich das Gefühl habe im Fehlerfall gut aufgehoben zu sein, dann ist die Hemmschwelle auch nicht so groß, eine so teure Uhr zu kaufen bzw. zu besitzen. Wenn ich aber weiß, dass mich sowas erwarten kann, das steht mir hier die blanke Angst ins Gesicht geschrieben. :vampir:


    Claus, auch hier hast du wohl absolut Recht! Aber das bestätigt mir persönlich nur noch mehr, dass die Marke nicht meins ist. Das mag vll. bei vielen anderen Marken auf diesem Level auch so sein - ich weigere mich aber zu glauben, dass dies überall so ist :stop:
    Daher werde ich weiter die Augen offen halten nach Marken, die auch in diesem Segment noch Wert auf den einzelnen Käufer legen, der allein aus finanziellen Gründen vll. auch nur eine einzige Uhr der Marke kauft.

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