Immer wieder habe ich nach ihr Ausschau gehalten, jetzt isse da, und so möchte ich Euch meinen ersten Neuzugang in 2022 vorstellen:
Die Damasko D-Sub1:
Damasko kennt man, oder ?
Wenn nicht: DAMASKO ist eine familiäre Uhrenmanufaktur aus Barbing bei Regensburg, die 1994 gegründet wurde und instrumentelle Uhren herstellt.
Damit liegen wir bei den Anforderungen an die Uhr und damit auch im Design ziemlich nahe an Sinn, wenngleich man nicht beide Marken vergleichen sollte. Besonders interessant bei Damasko ist die verbaute Technik, man legt hier Wert auf ein gehärtetes Gehäuse und z.B. auch ein eigenes "Manufakurmetallband" oder ein Werk mit der Stoppminute aus der Mitte.
Vor vielen langen Jahren gab es auch mal eine Zusammenarbeit mit Sinn bei der Gehäusefertigung, ich meine, es ging damals um die eisgehärteten Gehäuse.
Die DSub1 kam im Jahr 2017 auf den Markt, in dieser Farbvariante exclusiv für den Uhrenhändler Gnomon Watches Singapur.
Die Uhr hat einen Durchmesser von 42mm und eine Bandanstossbreite von 22mm, die Höhe beträgt 12,6mm. Der Motor hört auf die Bezeichnung 2824-2 und ist ein alter Bekannter.
Unspektakulär, aber zuverlässig, einfach und robust.
Der Drehring verfügt über eine patentierte Drehringkonstruktion mit keramischen Kugelrasterelementen, die Krone lässt sich unter Wasser bedienen, die Dichtigkeit beträgt 30 bar (300 Meter).
Sehr ähnlich wie bei Sinn setzt man auf U-Boot-Stahl mit den allseites bekannten Eigenschaften. Wer das noch nicht kennt, kann hier von Ingenieur Schmidt eine genaue Erklärung erhalten.
Ab Minute 10:30 geht es los: klick
Das Saphirglas ist bombiert und lediglich innen entspiegelt, was bekanntermaßen Vor- und Nachteile hat.
Bänder:
Damasko bietet für diese Uhr nur Kautschukbänder an, es gab mal irgendwann eine Aussage von Damasko, dass das Manufakurband verfügbar wäre. Ausnahmsweise interessiert mich das nicht, da ich ein rein schwarzes Gummiband am Geeignetsten finde. Man sieht im Netz immer wieder Bilder mit schwarz-gelben Bändern (insbesondere von Hirsch), allerdings passt das mMn nicht wirklich zu den zitronengelben Zeigern. Und so finde ich schwarzes Gummi perfekt- das ist der optimale Kontrast.
Leider gibt es die DSub1 nicht mehr bei Damasko, sondern nur noch das schwarze Schwestermodell DSub50.
Jetzt ist das neue Manufakturwerk verbaut mit der Bezeichnung DAMASKO A26-2.
Varianten: DSub2 (blau-Orange), DSub1 (schwarz-gelb) und DSub3 (schwarz-orange):
Bild: Uhrforum
Bild: DAMASKO
Die Modelle unterscheiden sich vor allem durch die Farbgebung, weiterhin der Platzierung des Datums, der Zeiger sowie der Lünette (unterschiedliche Riffelung, unterschiedliche Beschriftung).
Und dem "Fadenkreuz" auf dem Zifferblatt, an dem sich sicherlich die Geister scheiden.
Persönlicher Eindruck:
Die DSub1 kommt in ihrer Gesamterscheinung einer Sinn schon sehr nahe, vermutlich gefällt sie mir deshalb auch so gut.
Obwohl mit 42mm Gehäusedurchmesser angegeben, wirkt die Uhr so gross wie eine U von Sinn (44mm).
Positiv:
Allgemein hat die Uhr gelungene Proportionen, sowohl das Gehäuse aber auch das Blatt. UBoot-Stahl und ein gehärtetes Gehäuse sind gute Argumente, das moderne Taucheruhrendesign gefällt.
Durchbohrte Hörner erleichtern den Bandwechsel. Das Datum zwischen 4 und 5 ist ein nettes Detail, gerade weil die Datumsscheibe nicht wie üblich weiß, sondern gelb ist. Man kann es nur bedingt gut ablesen, es ist etwas klein. Generell leidet die Ablesbarkeit nicht unter dem Fadenkreuz. Nett ist auch die Gravur zwischen den Hörnern auf 6 Uhr: Ein stilisiertes U-Boot.
Die Leuchtkraft der SL ist gut, auch die Sekundenzeigerspitze leuchtet nach. Trotz des Verzichts auf eine äußere Entspiegelungsschicht ist das leicht bombierte Glas empfindlich für FIngerabrücke, leider sieht man das auch auf meinen Bildern (pardon dafür).
Na ja:
Das Gelb bei den Zeigern und Datum ist zitronengelb, die Lünette trägt eher ein sonnengelb, das sieht schon unterschiedlich aus. Je nach Licht fällt das mehr oder weniger stark auf.
Die keramikkugelgelagerte Lünette dreht äußerst schwergängig, das hat mich ein wenig enttäuscht. Ich werde mal mit Damasko sprechen,vielleicht kann man da was machen.
Gesamteindruck:
Eine gut gemachte Taucheruhr aus deutschen Landen in modernem Design und mit bewährten Techniken, wie man sie von Sinn kennt.
Sie ist selbst in Uhrenforen sehr selten zu sehen, auf dem Zweitmarkt fast garnicht zu bekommen, selbst bei Chrono24 so gut wie nie zu finden.
Für mich unverständlich, warum sich die Uhr nicht so gut verkauft (Vermutung), dass man sie bei Damasko aus dem Portfolio genommen hat, ist es doch ein gutes Gesamtpaket.
Noch ein Bild aus dem Netz:

Dazu kommt mit einer FiPla natürlich auch was richtig elegantes und - wieder Andi-typisch - wird natürlich auch die Eleganz nur an Stahl getragen