Hallo Freunde
Nach etwas Ruhe jetzt einmal wieder einmal eine Vorstellung von mir. Schon 2017 hatte ich einmal auf eine etwas andere Uhr bzw. einen etwas anderen Hersteller hingewiesen. Dieser ist mir aber nicht ganz aus dem Kopf gegangen und ich hatte Ihn immer weiter im Auge. Die Rede ist von Werenbach. Früher einfach etwas anders heute naja für manche politisch inkorrekt. Das interessante bei Werenbach ist das die Firma ihre Zifferblätter aus der Aussenhaut von Sojusraketen macht. Was heute ebend auch zu jener politischen Inkorrektheit führt. Ich habe letzte Woche meine Uhr abgeholt und dabei auch Herrn Hohmann den Gründer kennengelernt. Auch er erzählte mir das es jetzt Probleme gibt und die Firma sogar von Messen ausgeladen wird da sie ebend russische Teile in der Uhr haben. Wer damit jetzt ein Problem hat kann hier dann auch aufhören zu lesen.
Nun zu Werenbach. Werenbach wurde im Januar 2013 gegründet gleich mit der Idee doch Uhren aus Raketenmaterial zu bauen. Fündig wurde Herr Hohmann in Russland. Erst etwas verwundert betrachtet und mit dem Verdacht der Spionage belegt (War ja auch klar wenn dort einer auftaucht und erzählt er mag aus den Teilen Uhren bauen.) wurden erste Teile dennoch in die Schweiz gebracht. In Russland Ist das Gebiet wo die Raketenteile runterkommen Sperrgebiet und nur wenigen Menschen ist es gestattet diesen Schrott einzusammeln. Später bekam Werenbach aber als einzige ausländische Firma die Erlaubnis Teile zu bergen.
Anfangs wurden sogar die Uhrengehäuse bei einzelnen Modellen aus eingeschmolzenem Stahl der Raketenmotoren gefertigt natürlich wurde um Rostfreiheit herzustellen Chrom und Molybdän zugesetzt. Ob das jetzt noch der orginal Stahl ist darf jeder selber beurteilen. Das wird jetzt aber wohl eingestellt weil es zu aufwenig ist und man es im Endeffekt nicht sieht. Nach Aussage von Herrn Hohmann ist es möglich das die aktuelle Serie die letzte sein wird wo das gemacht wird.
Von was stammt den jetzt das Material. Kurz gesagt von der Sojus FG Rakete
Die Sojus Raketen basieren auf der R-7 Rakete mit der schon Juri Gagarin ins All flog Die R-7 war ursprünglich als militärische Interkontinentalrakete geplant erwies sich aber als ungeeignet. Die Sojus FG verfügt über 5 Triebwerke 4 an den Boostern und eins an der 2. Stufe die zeitgleich mit den Boostern gezündet wird. Die einzelnen Triebwerke setzen sich aber auch aus 4 Motoren zusammen. Am Start arbeiten also 20 Motoren mit 12 Steuertriebwerken zusammen.
Dabei verbrennen sie eine Mischung aus Kerosin und Flüssigsauerstoff und erzeugen am Boden 4143 kN Schub. Das sind immerhin 4,5 Megatonnen Schub. Das reicht aus um die 305 Tonnen Gewicht zu beschleunigen und 7,44 Tonnen Nutzlast ins All zu bringen.
Interessant ist das die Sojus die meistgeflogene Rakete ist mit über 1000 Einsätzen und somit ein gewaltiges Stück Raumfahrtgeschichte geschrieben hat. Grund genug ihr eine Ehrung zukommen zu lassen z.B in Form einer Uhr, ungeachtet der politischen Lage eine Meisterleistung.
Die Booster werden in 45km Höhe abgestoßen und fallen zurück auf die Erde wo sie geborgen werden. Die Windschutzverkleidung der Nutzlast, das kann ein Progress Versorgungsmodul oder ein Sojus Raumschiff sein, wird in einer Höhe von 85km abgesprengt und fällt ebenfalls zurück.
Diese beiden Teile sind später als Rohstoff für Werenbach nutzbar und weisen natürlich unverwechselbare Spuren ihres vorherigen Lebens auf.
Jetzt gibt keine feste Grenze zum Weltall. Der Übergang der Erdatmosphäre ist fliessend. Aber die Fédération Aéronautique International (FAI) hat sich der Definition von Karaman angeschlossen und die Grenze bei 100 km Höhe festgelegt. Für die US Air Force (USAF) beginnt das Weltall bei 80 km. Was bedeutet das die Windschutzverkleidung die Grenze zum Weltall nach der Definition überschritten hat.
So flog z.B Alexander Gerst bei seiner Mission MS-09 mit einer einer Sojus FG am 6.6.2018 zur ISS. Die Mission war erfolgreich., Mit einem kleinen Zwischenfall am 29.August wurde in der ISS ein Druckabfall festgestellt.Als Ursache hierfür wurde eine Loch im Orbitalmodul des Sojus-Raumschiffes festgestellt das mit geöffneter Luke an der ISS angekoppelt war. Ein Einschlag eine Mikrometeoriten wurde ausgeschlossen genauso der Einschlag von Weltraummüll. Ursache war ein gebohrtes Loch von innen mit 2 mm Durchmesser. Wie das dort hin kam ist bis heute unklar, es wurde aber verschlossen.
Hier ein Video des Starts von Mission MS-09 wer genau hinschaut kann das absprengen der Booster sehen.
Nun zur Uhr
Ich hatte ja schon lange eine Werenbach mit auf dem Schirm. Im November schaltete Werenbach eine neue Kollektion B.T.O Uhren frei. Bei dieser Kollektion kann man sich die Zifferblätter mit seinen charakteristischen Spuren aussuchen und entsprechend weiter konfigurieren. Zeigersatz , Gehäusematerial und Farbe , Seitenplakette und Armband. Die Raketenteile stammen aus ebend jener Mission MS-09 mit der Alexander Gerst zur ISS flog.
Diesmal war es keine Crowdfunding Aktion sondern weine von Werenbach gesteuerte Vorverkaufsaktion. Jetzt musste ich natürlich zuschlagen. Und so konfigurierte ich mich wild durch die Gegend. Keine einfache Sache bei so unterschiedlichen Zifferblättern. Im Endeffekt entschied ich mich für ein Zifferblatt aus dem Material eines Raketenboosters und hier aus der Innenseite. Grund hierfür war das bei vielen anderen Blättern die Aufdrucke nicht so gut lesbar waren oder in der Färbung unter gingen. Des weiteren entschied ich mich für den stahlfarbenen Zeigersatz und bei der Seitenplatte für das Material der Windschutzverkleidung. Beim Gehäuse habe ich es bei normalem Edelstahl belassen da die Aufarbeitung mit Chrom und Molybdän für mich nicht mehr der selbe Stahl ist.
Als Motor für die Uhr dient ein Soprod Newton in der Qualitätsstufe Topflight. +/- 4 sek.
Nun hieß es warten. Anfang Mai bekam ich die Meldung das meine Uhr fertig sei und zur Abholung bereit stünde. Ich hatte mich beim Kauf für die Abholung entschieden. Nun nach der der Fjällräven Classic im Allgäu fuhr ich gleich weiter um mein neues Schmuckstück abzuholen. Und ich muss sagen ich wurde nicht enttäuscht.
Geliefert wird die Werenbach in einer silberenen Tür mit Konstuktionszeichung der Uhr, das ganze erinnert wohl an die eingeschweisste Astronautennahrung.
ausgepackt kommt einen Karton mit einem eingeschobenen Lederetui zum Vorschein.
Schön das bei der Uhr das entsprechende Reststück beiliegt aus dem das Zifferblatt gestanzt wurde. Der kleine Schlüsselanhänger wurde mir als Geschenk mitgegeben auf Ihm das Startdatum der Rakete.
Auf der Rückseite ist die Mission eingraviert und die Limitierungsnummer. Schön zu sehen ist die Brücke über der Unruh bei dem Soprod Newton. Sonst zu sehen nur bei deutlich teureren Uhren.
Sollte sich der Uhrenträger im Universum einmal verirren hat Werenbach daran gedacht ihm eine Karte mit zu geben. Auf dem Armband ist in der Rückseite die Position der Erde in Bezug zur Sonne und Die Position des Sonnensystems in Bezug auf die nächsten Pulsare.
Das Armband wirkt sehr hochwertig die Schliesse ist sehr massiv für eine Dornschließe aber an der Stelle wo das Band durchläuft etwas ausgefräßt.
Und auch für unsere Metallbandfetischisten hat Werenbach ein schönes Armband was sehr hochwertig ist. Das habe ich aber liegen lassen.
So ich hoffe Ihr hattet auch euren Spass und vielelich schaut ja der ein oder andere noch bei Werenbach vorbei. Trotz der politischen Lage finde ich diese Uhr und die Geschichte dahinter sehr interessant schließlich ist es ja keine militärische Geschichte sondern abgesehen von der ursprünglichen Verwendung der R-7 hauptsächlich die Geschichte der wissenschaftlichen Raumfahrt und somit die der Eroberung des Weltalls durch den Menschen.
Ich wünsche Werenbach alles Gute und das sich sich der Trubel auch um die Firma beruhigt.

