Heute stelle ich meinen ersten Neuzugang 2024 vor. Es hat etwas gedauert, mit meiner Entscheidung für eine Circula, aber jetzt isse da:
die Circula DiveSport Titan
Zuerst mal die technischen Daten:
-Qualität Made in Germany
-Kaliber Sellita SW200-1 in der Ausführung Elaboré
-Titan Grad 2 Gehäuse, kratzfest bis 1.200 Vickers durch Oberflächenbeschichtung
-Einseitig drehbarer Taucherdrehring mit 120er-Rastung und Swiss Super-LumiNova® C3 X1
-Zeiger und Indexe gefüllt mit Swiss Super-LumiNova® BGW9
-500 Meter wasserdicht, verschraubte Krone
-42 mm Durchmesser, 48,5 mm Horn zu Horn und 13,4 mm Höhe, Bandanstoss: 20mm
-Titanband mit werkzeuglosem Schnellbefestigung, Glieder verschraubt, Schliese mit Drücker und Pilzkopfverschluss, Feineinstellung über 3 Bohrungen
Markteinführungspreis im Sommer 2023:
949,-- Euro für die Version mit Silikonband, ca 190,-- zusätzlich für das Titanband.
Heute (01/2024) kostet die Uhr 1079,-- Euro am Silikon und 1.299,-- am Titanband.
Die Uhrengeschichte der Familie Huber reicht bis in das Jahr 1926 zurück. Damals gründete das Pforzheimer Unternehmen die Schmuck- und Uhrengroßhandlung Huber & Co. In der allgemeinen Aufbruchsstimmung der fünfziger Jahre beschloss Heinz Huber, etwas Neues zu wagen. Er wollte nicht mehr nur mit Uhren und Schmuck handeln, sondern auch selbst Uhren entwerfen, herstellen und verkaufen, mit hoher Qualität und fairen Preise, um ein ehrliches Produkt anbieten zu können.
In den achtziger Jahren stellte die Familie Huber mit der Quarzkrise die Uhrenproduktion endgültig ein und konzentrierte sich wieder ganz auf den Uhrengroßhandel. Dies war auch das vorläufige Ende von Circula. Der Uhrengroßhandel Huber & Co. existierte noch mehrere Jahrzehnte weiter.
Im Jahr 2017 gaben Inge und Klaus-Dieter Huber es aus Altersgründen auf. Eine Renaissance für Circula schaffte dann Cornelius Huber, Sohn von Inge und Klaus-Dieter Huber. Seine Eltern schenkten ihm seine erste Circula-Uhr aus dem Jahr 1955 zur Hochzeit. Cornelius Huber, der schon immer von Uhren fasziniert war, beschloss an diesem Tag, dass er die Microbrand Circula wiederbeleben möchte und dafür seinen Job als Unternehmensberater aufgeben würde.
Seit 2017 setzt er seinen Plan in die Tat um und startete mit der modernisierten Neuauflage der Circula-Uhren.
So entstanden in den letzten Jahren interessante Uhren zu fairen Preisen mit den Namen AquaSport, (Taucher) Super Sport (echter Compressor) oder ProTrail (FieldWatch), doch trotz aller Sympathie zur Marke waren alle mit einem persönlichen "Problem" behaftet: Zu klein.
Die Uhren waren max. 40mm gross und damit für meinen Geschmack einfach zu klein.
Das änderte sich Mitte 2023, als Circula die DiveSport entwarf, und das Spannende dabei ist die Entstehungsgeschichte. Die Kunden werden bei der Entwicklung der neuen Uhr mit einbezogen. Wie zuvor bei der Entstehung der AquaSport, SuperSport und ProTrail werden die Varianten mit den meisten Stimmen in die Wirklichkeit umgesetzt. Nachzulesen hier:
https://uhrforum.de/threads/circul…cheruhr.542127/
Der Name Circula leitet sich übrigens von den zirkulierenden Bewegungen der Räder im Uhrwerk einer mechanischen Uhr ab. "In gewissem Sinne ist er auch die perfekte Analogie für das, was wir sind: Menschen, die sich für Uhren begeistern, genauer gesagt für zweckbestimmte Funktionsuhren – eine Leidenschaft, die sich über drei Generationen hinweg gehalten hat", so nachzulesen auf der Internetpräsenz von Circula.
Generell zeichnen sich die Circula-Uhren durch eine Farbvielfalt aus, die an die 70er Jahre erinnert. Ob orange, türkis, oder hellblau: Bei den Produkten werden oft auffällige Farben eingesetzt. So Farben wie schwarz gibt es zwar auch, findet man aber eher selten.
Die DiveSport wird in 4 Farbvarianten angeboten, der Kunde hat die Wahl zwischen den Zifferblattfarben Grau, petrol, Madame Jeanette (gelb) oder schlichtem Schwarz.
Unser Uhrenhobby bildet nebenbei: Madame Jeanette bezeichnet eine Habanero-Sorte, die Chilis sind sonnen-gelb. Wegen ihres feurig, scharfen Auftreten, ihrer Schönheit und dem schlanken Wuchs hat sie den Namen Madame Jeanette erhalten nach einer der berühmtesten brasilianischen Kurtisane aus vergangener Zeit.
Weiter gehts: Kombiniert werden können alle Zifferblatt-Farben mit Lünetten in schwarz, petrol oder Titan.
Interessant ist die Bandwechseloption, hier bietet Circula ein Schnellwechselsystem an. Als Bandvarianten gibt es das Titanband und ein Silikonband mit Dornschliese.
Weitere Eindrücke gibt es auf dem Kanal unseres Watchmaxe, einfach hier mal gucken.
[color=#006666]Weil ich in vorangegangenen Uhrenvorstellungen immer wieder das Feedback erhalten habe, dass die persönlichen Einschätzungen bei einer Uhrenvorstellung sehr wichtig sind, will ich mal meine Eindrücke schildern:
Der Tragekomfort ist, wie man das von einer TitanUhr erwartet darf, sehr angenehm.
Das Metallband hat eine Breite von 20mm am Anstoss, für das Gehäuse hätte vielleicht ein 22mm-Band besser gepasst, das hat Axel Baumaxe in seinem Video auch schon erläutert.
Andererseits ist es so, dass das Band an der Schliesenseite nur 18mm schmal ist, macht das Band beim Anwinken des Handgelenks noch komfortabler.
Schmaler ist also komfortabler. In Verbindung mit dem leichten Gehäuse verstärkt es das sehr angenehme Tragegefühl ! Toll !
Das gehärtete Titan hat nicht den bei Titanuhren häufig zu sehenden dunkelgrau-braunen Farbton, sondern ist heller, ähnlich wie eine Stahluhr.
Das Titanband verfügt nicht über einen Sicherheitsbügel, auch nicht über eine Taucherverlängerung. Für mich nicht wichtig, für andere vielleicht schon.
Zeigerspiel: Der Stundenzeiger und der Sekundenzeiger sind in Stahl ausgeführt und schimmern je nach Lichteinfall metallisch, das sieht gut aus. Sehr schön auch der orangene Plongeurzeiger, ganz klassisch und typisch Diver und superpraktisch. Aus dem Augenwinkel lässt sich jederzeit der Stand der Minuten ablesen.
Der Bandanstoss wie auch der Kronenschutz sind charakterstark kantig ausgeführt. Die Krone trägt das Circula-Logo, im Gegensatz zu anderen Circulas ist hier keine Leuchtmasse aufgebracht. Schade, das fand ich immer ein nettes Gimmick, aber auch nicht tragisch.
Werk: Gut finde ich, dass man ein bekannt-bewährtes Sellita eingebaut hat, das überall serviciert werden kann. Und dass man sich für Elabore entschieden hat und dies auch offen kommuniziert, ist für mich ok. Die Jagd nach Sekunden ist nicht so mein Ding. Ob es gegen Aufpreis ein Top-Werk gibt, habe ich deshalb auch nicht angefragt.
Lünette: dreht stramm und klickt sehr präzise, ich war noch nie ein Freund der 120 Klicks, aber gut, 60 oder 120 ist kein Qualitätskriterium.
Zifferblatt: Bei der gelben und bei der Petrol-Farbenen ist das Blatt gebürstet, in der Mitte befindet sich ein vertiefter Kreis wie bei vielen anderen Circulas auch. Schön gemacht ist, dass die Indexe bei der 12,3,6, und 9 in die Rehaut versunken sind.
Nachdesign: Alter Schwede ! Hier kann tatsächlich von einem Nachdesign gesprochen werden, man hat sich wirklich Mühe gegeben, die recht schlichte Taucheruhr in der Nacht zum Glühwürmchen zu machen. Eingesetzt wird zweifarbige Lüme und auch die Lünette wird ordentlich belegt für ein begeisterndes Nachtdesign. Leuchtkraft und -dauer sind prima.
Summsummarum erhält der Kunde eine gut verarbeitete Uhr aus deutschen Landen mit ordentlichem schweizer Werk zum fairen Preis.
Auf den 2. Blick sind viele liebevolle Details zu erkennen, was den Spaß an der Uhr verstärkt.
Zu guter Letzt sind für mich die Menschen hinter den Uhren wichtig. Sie machen den Unterschied und sie sind verantwortlich dafür, wie das Produkt und der Service gelebt wird.
Und da hat mich der Macher Cornelius Huber überzeugt.
Wenn die Marke Circula so weiter macht wie in den letzten Jahren,
hat sie sicher eine erfolgreiche Zukunft vor sich!

