Schon seit früher Zeit, als ich mich für Uhren zu interessieren begann, war mir TAG-Heuer schon recht geläufig. Das jahrzehntelange Engagement im Motorsport, von Steve McQueen zu Film-Ehren verholfen, Sponsor von Niki Lauda, Chronographen seit jeher als wichtiges Standbein - das bekam ich fast schon zwangsläufig mit.
Ich hatte schon seit geraumer Zeit vor, eine Heuer bei mir einziehen zu lassen - eigentlich sollte es eine klassisches Taucher-Modell ( ohne das “TAG” im Logo ) werden, aber wie Ihr wahrscheinlich auch mitbekommen habt, steigen die Preise für alte Exemplare seit einigen Jahren in immer aberwitzigere Regionen. Da werden im Internetz für gruselig aussehende 6-Hand-Zwiebeln Preise aufgerufen, sodaß ich dieses Vorhaben schon bald wieder aufgegeben habe. Speziell die alten Bicompax-Autavia-Modelle, die ohnehin nicht in mein Beuteschema fallen, aber in immer größerer Zahl mit immer irreren Preisschildern auf den einschlägigen Plattformen auftauchen, stehen stellvertretend für den momentanen Trend.
Ich denke, es war im Jahr 2012 oder 2013, beim ersten Besuch der Munichtime: Da entdeckte ich am TAG-Heuer-Stand die Calibre 7 GMT. Ein sehr gefälliges Modell, fast wie maßgeschneidert für mein Handgelenk, mit einer nicht aufdringlichen Farbgestaltung, das Ganze zu einem annehmbaren Preis. Da war mir klar: Wenn eine neue - dann diese !
So dümpelte dieses Modell seit Jahren im Hinterkopf herum, und wenn ich an ruhigen Tagen alle Websites meiner Lieblingshersteller abgeklappert hab’, bin ich gelegentlich wieder mal auf der Heuer-Website vorbei gesurft und habe sie mir wieder in Erinnerung gerufen.
Nun begab es sich, daß ich Anfang Jänner 2020 mit meiner Freundin eine Tour durch Wien machte: Alte Omega-Damenuhr von der designierten Schwiegermama zum Service gebracht, unseren Olivenöl-Lieferanten besucht, ein bißchen über die Mariahilfer Straße gebummelt, beim Juwelier Christ ergebnislos gestöbert …. und dann noch ein Blick, schräg gegenüber, zu einem kleinen Konzessionär, dessen Kerngeschäft eigentlich Omega und Zenith ist. Doch dann erblicke ich in seiner Auslage Heuer-Modelle, und mittendrin: die F1 Cal. 7 GMT !!
Zum ersten Mal hab’ ich diese Uhr bei einem Laden-Händler gefunden ! Kurzentschlossen hinein, die noch verklebte Uhr anprobiert, mit dem sehr freundlichen Inhaber des Geschäfts kurz den Preis verhandelt, und mit etwa 20 % Rabatt schleppte ich sie aus dem Laden.
Nach einigen Stunden am Handgelenk kann ich der Uhr einen durchaus angenehmen Tragekomfort bestätigen. Gehäuse und Stahlband drücken nirgendwo unangenehm, lediglich die recht groß dimensionierte und Krone spüre ich ein wenig am Handrücken. Sie ist aber so gestaltet, daß keine scharfen Kanten störend wirken. Die 143 Gramm merkt man durchaus, aber sie fühlt sich nicht schwerer als vergleichbare Erzeugnisse anderer Hersteller an.
Beim ersten Herumbasteln an den Federstegen fiel mir die sehr gute Verarbeitung an den Bandanstößen auf, sie sitzen perfekt zwischen den nicht durchbohrten Hörnchen, haben aber trotzdem soviel Luft, daß man sie ohne langes Würgen demontieren und wieder montieren kann. Generell wirken alle Oberflächen akkurat gefertigt und ohne Unsauberkeiten.
Technische Daten, zusammengefaßt:
Gehäuse aus Edelstahl, 41 mm Durchmesser, Gehäusemittelteil fein gebürstet und poliert, Gehäusehöhe 11,6 mm, 143 Gramm schwer, Bandanstöße 20 mm
Wasserdichtigkeit 200 m bzw 20 bar
feststehende Lünette aus Edelstahl, sandgestrahlt und poliert, mit 24-h-Alu-Einlage, blau-schwarz
polierte Edelstahl-Krone, verschraubt
Gehäuseboden aus poliertem Edelstahl mit speziellem Dekor
flaches Saphir-Uhrglas
schwarzes Zifferblatt mit aufgesetzten Indizes
leicht abgewinkelte, polierte Stunden- und Minutenzeiger mit Leuchtmasse; dünner, blau lackierter 24-Stunden-Zeiger mit Leuchtmasse; polierter Sekundenzeiger mit blauer Spitze und stilisiertem Logo als Gegengewicht.
Calibre-7-Twin-Time-Automatikwerk mit Datum-Schnellkorrektur und Sekundenstopp, , 42 Stunden Gangreserve, 28800 Halbschwingungen pro Stunde ( 4 Hz )
fein gebürstetes Edelstahl-Armband mit Faltschließe inkl. Sicherungsbügel und Tauchverlängerung
(Quelle: TAG-Heuer-Homepage; kursiv geschriebene Werte: selbst gemessen )
Und hier nun endlich die Bilder, die die tief stehende Wintersonne so gerade noch zugelassen hat: