Leider konnte ich ja nicht mit auf die Watchtime und den Stammtisch On Tour, weil meine Lieblingsfrau mich nach Berlin mitnahm …
Aber dort hatte ich ein paar Stunden frei bekommen … ratet mal was ich da gemacht habe …
Beim letzten Berlin-Besuch hatte ich ein Bild meiner ochs und junior vor dem Fernsehturm gepostet; was dazu führe, dass ein Instagram-Kontakt mich direkt zu einem Treffen beim nächsten Berlin-Besuch einlud. Er fütterte mich mit ein paar Uhrenfotos aus seiner Sammlung an – klar, dass ich das einplanen musste.
Was mich dort erwartete war aber weit über meinen Erwartungen, daher möchte ich das hier teilen, ich bin sicher das macht euch etwas Spaß.
Zuerst einmal das wichtigste: nix mit Uhren.
Paul (Name von der Redaktion geändert) empfing mich einfach mal zu zuhause. Klar, wir hatten vorher geschrieben und Bilder ausgetauscht (klingt nach Online-Dating), aber ich war schon sehr angetan von dem Vertrauensvorschuss. Und auch im weiteren Gespräch stellte sich her aus, was wir schon öfter mal diskutiert und festgestellt hatten:
Uhren-Typen mögen schräg, schrullig, groß, klein, dick und dünn sein, fast immer sind sie einfach nette, lockere menschenfreundliche Menschen!
So wartete nicht nur Kaffee auf mich, auch der Uhrentisch war bereits gedeckt.
Danke Paul ich hatte eine super Zeit!
Und jetzt: Uhren
Und was für Teile!
Nicht nur Quantität, auch und insbesondere in Qualität ein Hammer. Und damit meine ich nicht nur Zustand oder so sondern … wie diese Sammlung geradezu kuratiert ist! Lauter durchdachte Uhren, die irgendwie zusammenpassen (auch wenn ich den roten Faden hier nicht beschreiben kann (kann ich ja nicht mal bei meinen)).
Und das beste: zu weit über 80% Uhren, die ich auch schon länger auf die eine oder andere Weise auf dem Radar hatte. Die Geschmacksübereinstimmung war schon frappant.
Und wenn ich dann mal sagte „kennst Du Hermès, die sind viel besser als man denkt“ oder „meine nächste ist eine Ming, da warte ich gerade d’rauf“ … stand Paul auf, sagte „warte mal einen Moment“ und verschwand in seinem Büro … die Uhren seht ihr dann auf den Fotos.
Und zum Schluss, ja was soll ich sagen, durfte ich (mit Handschuhen natürlich) zwei Original Breguets aus der Zeit anfassen (!). Museale Teile, ich konnte mich kaum auf die Uhr konzentrieren, vor Aufregung nix fallen zu lassen oder so. Gänsehaut pur.
Ich kann Euch sagen, die Verarbeitung (eine war eine Repetition) mit den damaligen Werkzeugen/Lupen etc … unermesslich.
(NB: er hatte zur Begutachtung eine Loupe System Lupe mit Licht und 10x; sehr teuer aber um Klassen besser als das andere Geraffel …)
Es soll ja Uhren-Sammler geben, die einfach nur kaufen wie entfesselt. Nicht so Paul; zu jeder der Uhren (die ja eben meist auch sehr speziell sind) konnte er Geschichten und/oder technische Details erzählen … es war nicht nur ein toller Nachmittag, ich hab auch total viel gelernt …
Und dann haben wir und noch über seine »Projekte« unterhalten. Da geht noch was!
So und jetzt ein paar Uhrenfotos mit etwas Text dazu … sozusagen als virtueller Museumsbesuch:
Fangen wir mal mit ochs und junior an … manche hiervon gibt es so nicht direkt zu kaufen …
Die Settimana in der Original-Ausgabe
Ein Ewiger Kalender
Ludwigs Lieblingsuhr, Sonnenstand einmal im Silbergehäuse …
Die zweite dieser Art mit dieser geilen Patinierung steht übrigens zum Verkauf.
Die alten Ikepods haben mir es ja angetan, insbesondere die mit Rechenschieber und sensationellem Metallband; die zweite ist übrigens nicht aus Messing …
Ming-Uhren sind ja immer sehr, sehr durchdacht designed … manche auch von hinten!
Was für ein geiles Teil! Paul hatte natürlich auch die Konstruktionszeichnungen auf dem Handy.
Nochmal Oechslin: die MIH-Uhr hat er auch gleich zwei mal; hier ein unveröffentlichter Prototyp.
Vergleichsweise eher standard … aber eine meine Lieblingsuhren (außer meinen natürlich)
diese Hermes hat ein Agenhor-Werk, das immer die falsche Zeit anzeigt … bis man den Kopf drückt, dann springen die Zeiger an die richtige Stelle!
Ganz klar mein Favorit aus dem Habring2-Portfolio: blitzende UND springende Sekunde; wie geil ist das denn!?
Ich habe dauernd versucht, meine Lieblingsuhr in dieser Sammlung auszuwählen; ich glaube die Ressence in Gold hat gute Karten …
Ich habe vergessen den Deckel zu fotografieren, auf dem die Historie („irgendwelche Könige“) graviert war. (wie sagte schon FrankNfurter: „it makes me feel uuuuhhhhhh“)


