"Ein Chronograph, der wie kaum eine andere Uhr den Stellenwert der Marke Sinn geprägt hat.
Zur Legende wurde dieser Chronograph durch den Einsatz als erster Automatik-Chronograph im Weltraum durch Reinhard Furrer 1985."
Heute möchte ich Euch meinen Neuzugang Sinn 140A vorstellen.
Und ab sofort wird es wohl besser sein, bei Einladungen zu unseren Stammtischen und sonstigen Treffen einen Warnhinweis hinzufügen :
Die Teilnahme kann unvorhersehbare und schwerwiegende Folgen haben.
Da bringt beim letzten Stammtisch ein Sinner eine perfekte 140A mit, und denkt auch noch darüber nach, dieses limitierte Modell zum anständigen Preis zu verkaufen.
"Eigentlich" war meine Strategie für 2016 wie die von vielen : Erstmal die BaselWorld abwarten und in Ruhe überlegen.
Und danach selbst in aller Ruhe besonnen entscheiden. Aber wer im Leben schon wichtige Entscheidungen verpennt hat, und irgendwann ohnmächtig erkennt, dass verpasste Chancen nicht wiederkehren, der zögert nicht mehr lange.
Und so wurden wir uns ganz schnell einig.
Neben den Eigenschaften der Sinn gab es noch ein schlagkräftiges Argument, das mich nicht zweifeln lies, die Uhr zu kaufen:
Der Verkäufer ist Aschebescher (richtig geschrieben?).
Diese Sorte Mensch habe ich als sympathisch, seriös und fair kennen gelernt.
Für Interessierte noch einige Informationen zur Sinn 140 A :
Anlässlich der Neuauflage des technisch weiterentwickelten Weltraumchronographen 140 lancierte Sinn Ende 2012 das limitierte Modell 140A.
Der Preis lag mit Lederband bei 3.650,-- EUR, am Metallband bei 3.915,--, im Folgejahr dann bei 3.925,-- EUR. Erste Auslieferungen fanden dann im Frühjahr 2013 statt.
Das Modell 140A erinnert mit der Gehäuseform und den Farben an die guten alten 70er Jahre.
Die Modelle 140 St (Stahl, tegimentiert und perlgestrahlt) und 140 St S (zusätzlich schwarz hartstoffbeschichtet) sind aktuell im Sortiment und unterscheiden sich durch eine abweichende Gehäuseoberfläche, abweichende Chrono-Zeiger (140A: gelb / 140 St + St S: hellrot) und ein abweichendes Zifferblatt:
Bei der 140A sind die Zähler auffällig galvanisch versilbert, die Index-Striche deutlich feiner, der 12er Strich zweigeteilt und unterhalb des Sinn-Logos macht sich der zarte „Frankfurt am Main“ – Schriftzug breit.
Genau dieses Zifferblatt lässt die Uhr filigraner wirken, als sie wirklich ist: Mit ihrem fetten 44er-Gehäuse ist Uhr nix für zartbesaitete Zeitgenossen, man muss das solide wirkende Gewicht mögen. Also ganz nach meinem Geschmack. Das Gehäuse der 140A trägt den seltenen Sonnenschliff um das Saphirglas, wechselt mit polierten und satinierten Flanken und lässt die Uhr sehr edel und hochwertig erscheinen. Das Metallband hat einen 22er Anstoß und eine eher unübliche Schließenbreite von 18mm. Die meisten Sinn-Uhren mit 22er Anstößen wie die U-Modelle oder die 7er und 8er-Serie nutzen eine 20er Schließenbreite.
Der innenliegende Fliegerdrehring lässt sich mit der Krone auf 10Uhr sehr leichtgängig einstellen.
Die Limitierung:
Die Fangemeinde war zur Einführung der 140A bezüglich der Limitierung irritiert: Sie wurde von zuerst 200 aufgrund der „hohen Nachfrage“ auf 500 erhöht.
Das ist unüblich und mancher fühlte sich veräppelt. Dennoch spricht dies für die Beliebtheit der Uhr. Es dauerte dennoch -trotz des hohen Preises- nicht lange, bis die 140A ausverkauft war.
Zur Geschichte:
Die Chronographen der Modellreihen 140 und 142 gehören zu den traditionsreichsten Uhren, die von Sinn hergestellt werden. Mit ihnen wurde sowohl Uhren- als auch Raumfahrtgeschichte geschrieben. Während der Spacelab-Mission D1 trug 1985 der deutsche Physiker und Astronaut Reinhard Furrer die 140 S mit Lemania-Uhrwerk 5100 am Handgelenk.
Reinhard Furrer bewies damit, dass eine Armbanduhr mit automatischem Aufzug auch in der Schwerelosigkeit funktioniert.
1992 begleitete die 142 S den Astronauten Klaus-Dietrich Flade bei der Mir-92-Mission.
Zur Erinnerung an diese Tradition tragen alle neuen 140er einen schönen gravierten Gehäuseboden . Ein Ausstattungsmerkmal, was bei Sinn Seltenheitswert geniest und eher bei IWC oder Omega zu finden ist. Um das stilisierte Raumschiff ist folgender Schriftzug eingeprägt:
Erste deutsche Spacelab Mission
1st Automatic Chronograph in Space
Sinn Model 140/42
Das Werk SZ01:
Besonders interessant ist das verbaute Werk in der Neuauflage der Sinn 140: Sie verfügt über das SINN-Chronographen-Uhrwerk SZ01 auf Basis des bewährten Valjoux 7750.
Die Entwicklung dieser Konstruktion begann bereits im Jahr 2003. Auffälligstes Merkmal dieser hauseigenen Neukonstruktion ist der springende 60-Minutenstoppzeiger aus dem Zentrum, um damit die Ablesbarkeit der Chronographenfunktion signifikant zu erhöhen.
Durch diese Konstruktion ist es nun möglich, Stoppzeiten noch einfacher, schneller und genauer zu erfassen. Vorbild für dieser Art der klaren und eindeutigen Ablesbarkeit ist das bekannte und heute nicht mehr gebaute Werk Lemania 5100.
Die Neukonstruktion bringt unter dem Aspekt der Ablesbarkeit zwei Vorteile mit sich: Zum einen werden nun 60 anstelle der gewohnten 30 Minuten in einem Zeigerumlauf gezählt, zu anderen ist die zugeordneten Minutenstoppskala über den vollen Zifferblattdurchmesser zu sehen.